ERSTER TAG
Mein lieber Freund,
ich habe dir in meinem letzten Mail eine Beichte versprochen. Ich habe versprochen dich teilhaben zu lassen an meinem zweiten, geheimen Leben, dem Leben der intimen Wünsche und erfüllten Träume.
Die Vormittage
vergehen immer wie im Fluge. Sie sind mit Einkäufen, Friseurbesuchen und
Besorgungen ausgelastet. Nur zweimal die Woche treffe ich Irene, meine beste
Freundin zum Lunch im Club, um dann etwas Golf oder Tennis zu spielen.
Der Lunch an den
anderen Tagen mit Paul, ist fix eingeplant und man kann schon meist im
Vorhinein sagen, um welches Thema sich die Gespräche drehen werden. Dann bringt
mich der Chauffeur regelmäßig nach Hause.
Diese Nachmittage gehörten mir ganz alleine und lassen mich jedes Mal in ein großes Loch fallen. Paul kommt dann immer erst spät abends nach Hause und ist meist gedanklich abwesend, verbringt den Abend am Telefon oder in seinem Zimmer am Computer.
Abwechslung
brachten mir bisher nur jene Abende, an denen wir zu Dinner-Parties oder
Gartenfesten gingen. Da genieße ich dann die manchmal offen begehrlichen Blicke
der Männer, aber auch jene Blicke, die verstohlen an meinem Körper auf und
abgleiten. Es ist schon sehr lange her, dass Paul mich so ansah!!
Da die Ausschnitte meiner Kleider meist tief und oft auch in Falten gelegt sind, ist es eine Kleinigkeit für mich, beim Bücken nach meinen Schuhen, oder dem Glattstreifen meiner Strümpfe tiefe Einblicke auf meine Brüste zu gewähren. Es erregt mich, wenn sich dann meine Blicke mit dem Blick eines Mannes treffen und er mich anstarrt.
Oft trage ich auch keinen Slip und spüre, dass es von den meisten Männern bemerkt wird, was wiederum sie unglaublich erregt.
Ich überlegte jedes Mal, wie schade es doch ist, dass dieses Potential an Lust und Begierde so sinnlos verschwendet wird.
Genau diese Gedanken überkommen mich an jenen Nachmittagen die durch die nur halb geschlossenen Fensterläden im Haus in ein geheimnisvolles Dunkel getaucht werden.
Meist liege ich quer über das Bett, auf kühlen Laken und starre an die Decke.
Ich bin frustriert
und fühle mich einsam.
Ich glaube, dass
du das sehr gut verstehen kannst. Oder?
In vertraulichen
Gesprächen mit Irene stellte sich heraus, dass es nicht nur mir so geht. Wir
beschlossen, etwas zu unternehmen, unserer Frustration einen kleinen Auftrieb
zu geben.
Es wäre zum Beispiel eine sehr prickelnde Situation, einen Mann zu mieten um mit ihm einen dieser Nachmittage zu verbringen, mit der Auflage, dass er kein Wort sprechen darf.
Wäre das für dich
eine Situation, der du ausgesetzt sein möchtest?
Oder beide müssten
Masken tragen und der Raum sollte, so wie mein Schlafzimmer, im Halbdunkel
liegen.
Irene kennt eine Frau aus der Sauna welche versprach, uns zu solchen Treffen zu verhelfen. Irene musste ihr jedoch zusagen, völliges Stillschweigen darüber zu wahren.
Gestern kam es zu einem solchen Treffen und ich bereue es nicht. Es war das Eintrittserlebnis in eine andere Welt, eine Welt der Gefühle und Leidenschaften für mich.
Ich bekam die Adresse vor einigen Tagen, einschließlich einiger Verhaltensregeln, per E-Mail zugeschickt.
Darin stand, ich sollte vollkommen nackt, nur mit einem seidenen chinesischen Kimono bekleidet an die angegebene Adresse mit einer Taxe kommen. Ich sollte bereits zwei Stunden vorher jene geheimnisvollen japanischen Liebeskugeln anlegen, die man in den einschlägigen Sex-Läden bekommt und damit vor der Abfahrt mindestens eine halbe Stunde die Treppen in meinem Haus auf und ab laufen oder sonst irgendwelche heftigen Bewegungen machen.
Mein erster Gedanke war, das Mail zu löschen, doch dann überwogen meine Neugierde und meine Langeweile.
Also besorgte ich mir diese Kugeln und tat wie mir geheißen.
Es war anfangs für mich verwunderlich, ich konnte sie gar nicht spüren, doch allmählich durchdrangen mich wellenförmig Gefühle die ich bisher nicht kannte und ich blieb erschrocken stehen. Doch erinnerte ich mich an die Bedingung in dem Mail und nahm die Bewegungen wieder auf.
Ich war sehr
erregt, ohne es wirklich mit irgendetwas vorher Empfundenes vergleichen zu
können.
Nachdem ich geduscht hatte und meinen seidenen Kimono angelegt hatte, rief ich ein Taxi und fuhr an die angegebene Adresse. Jede Bewegung erinnerte mich an die tief in meinem Inneren liegenden Kugeln, sie wurden immer intensiver spürbar.
Nachdem ich geduscht hatte und meinen seidenen Kimono angelegt hatte, rief ich ein Taxi und fuhr an die angegebene Adresse. Jede Bewegung erinnerte mich an die tief in meinem Inneren liegenden Kugeln, sie wurden immer intensiver spürbar.
Es war ein
kleines, aber sehr gepflegtes Haus in einem kleinen Garten.
Als ich aus dem Taxi stieg und auf die Türe zuging, öffnete sie sich automatisch und fiel hinter mir gleich wieder zu. Unwillkürlich drehte ich mich um und wollte den Garten wieder verlassen, doch es war zu spät.
Erst in diesem Moment kam mir zu Bewusstsein, wie leichtsinnig ich eigentlich war. Niemand wusste, wo ich war. Einschließlich Meiner Selbst.
Die Türe zu dem
kleinen Haus war nur angelehnt und ich betrat ein wenig furchtsam, den Vorraum.
Es war nicht sehr
hell in diesem Raum, ich blickte mich nervös um und blieb dann wartend stehen.
Da spürte ich
hinter mir eine Bewegung und im gleichen Augenblick nahm mich jemand beim Arm
und führte mich in einen großen, ebenfalls abgedunkelten Raum.
Er war sehr spärlich eingerichtet, mit einem großen Spiegel an der einen Wand, und eine Kommode darunter, gegenüber ein kleiner Tisch mit zwei Sesseln.
In der Mitte des Raumes stand ein großes breites Bett, mit einem weißen Laken und unzähligen Polstern. Darüber schwebten einige weiße Schleier und bewegten sich leise im Sog des Ventilators an der Decke.
Er war sehr spärlich eingerichtet, mit einem großen Spiegel an der einen Wand, und eine Kommode darunter, gegenüber ein kleiner Tisch mit zwei Sesseln.
In der Mitte des Raumes stand ein großes breites Bett, mit einem weißen Laken und unzähligen Polstern. Darüber schwebten einige weiße Schleier und bewegten sich leise im Sog des Ventilators an der Decke.
Da fiel mir erst
auf, dass der Raum meinem Schlafzimmer nach empfunden war.
Ich hatte mich
inzwischen an das dämmerige Licht gewöhnt, drehe mich um und sah dem Manne
hinter mir voll ins Gesicht. Was ich sah, gefiel mir. Er hatte ein ebenmäßiges
Gesicht, soweit man das unter einer grünen Maske, die seine dunklen brennenden
Augen verdeckten, sehen konnte und einen sinnlichen Mund und halblanges Haar.
Mein unbekannter
Freund, du kannst dir vorstellen, dass mein Herz wild klopfte und ich Fragen
stellen wollte. Doch er legte den Zeigefinger auf seine Lippen und bedeutete mir,
zu schweigen.
Er hob mich
mühelos auf und legte mich auf das Bett. Er hob meinen Kopf etwas an und legte
einen der kleinen weißen Polster darunter. Er hob auch mit unglaublich
zärtlicher Bewegung mein Becken an, um ebenfalls einen der Polster darunter
schieben zu können.
Dadurch entstand ein elastischer Hohlraum zwischen meiner Schulter und dem Becken. Er streichelte einige Male sanft über meinen Rücken und zog seine Hand dann wieder hervor.
Dadurch entstand ein elastischer Hohlraum zwischen meiner Schulter und dem Becken. Er streichelte einige Male sanft über meinen Rücken und zog seine Hand dann wieder hervor.
Dann hatte er
plötzlich in jeder Hand einen Pinsel und begann langsam aber intensiv, mit
unterschiedlichem Druck, an meinem Körper, der nur von diesem seidenen Kimono
bedeckt war, auf und ab zu streichen. Gleichzeitig versetzte er das Bett in
leichte Schwingungen und ich spürte wieder, wie mein Körper durch das Vibrieren
der Kugeln noch mehr in Aufruhr versetzt wurde.
Er sprach kein
Wort und konzentrierte die beiden Pinsel nun auf meine durch den Kimono sich
absetzenden beiden Brustspitzen. Langsam begann in mir Wärme aufzusteigen und
mein Blut begann zu pochen.
Mein Freund, ich
weiß nicht, wie lange er das tat, ich verlor Zeit und Raum und merkte
plötzlich, wie mein ganzer Körper nur mehr zitterte und vibrierte.
Zu irgendeinem Zeitpunkt musste er mich
entkleidet haben, denn ich fühlte nun direkt auf meiner nackten Haut seine
Hände, die Pinsel und schmeichelnde Schleier, deren Ränder mit kleinen
Goldquasten aus dünnen Metallfäden bestückt waren, auf und abgleiten. Diese
Schleier berührten mich gleichzeitig an vielen Stellen und ließen meinen Körper
in keinem Moment zur Ruhe kommen. Er ließ mich Empfindlichkeiten an und in
meinem Körper erkennen, die ich bisher nicht gekannt hatte. Ich wünschte in
diesen Momenten, dass dies niemals wieder aufhören sollte. Das einzige Geräusch
im Raum war mein Seufzen und leises Stöhnen und der Ventilator.
Wie vereinbart,
sprach er kein Wort, seine Augen schienen jedoch zu sprechen. Sie sprachen in
einer Sprache, die mir die Röte ins Gesicht trieb. Meine Augen bettelten
vergebens um ein Wort, bettelten dann weiter um seine Berührungen und ich
fühlte mich
gefangen in einem
Netz aus seidenen Fäden, die nur er je nach Belieben bewegen konnte.
Auch als wir
schließlich ineinander verschmolzen, ich die Erlösung aus dieser ungeheuren
Spannung heraus schrie, blieb er weiterhin stumm. Nur seine dunklen Augen
brannten auf meinem Gesicht.
Als ich an diesem
späten Nachmittag wieder mein Haus betrat, völlig erschöpft aber glücklich war
ich sicher, dass dies nur der Anfang einer bedingungslosen Leidenschaft für
erfüllenden erotischen Sex war.
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