Montag, 29. September 2014

SCHLANGEN, Gedanken



Schlangen

von Joana Angelides



Schlangen - Boten der Finsternis, Verkörperung des Bösen für viele Menschen, für andere Glücksbringer und Zeichen des Heils. Vom mystischen Dunkel des Aberglaubens bei vielen Völkern umgeben, spannt sich aus grauer Vorzeit über die Antike bis in unsere Tage ein weiter Bogen von Sagen und Legenden, Fabeln und Märchen über die zumeist recht farbenprächtigen, züngelnden Reptilien.
In der Schöpfungsgeschichte schon, im ersten Buch Mose, war es die Schlange, "& listiger denn alle Tiere auf dem Felde", die Eva veranlasste, die süßen Früchte am Baum der Erkenntnis zu kosten. Mose errichtete gar das eherne Schlangenmal als Symbol göttlicher Hilfe gegen die "feurigen Schlangen", die das verdrossene Volk Israel in karger Wüste durch giftige Bisse quälten.
Die alten Ägypter ehrten Schlangen als Beschützer ihrer Felder, das Bildnis der giftigen Urschlange galt als Wahrzeichen königlicher Macht über Leben und Tod und fehlte an keinem Pharaonen-Diadem. Kleopatra schließlich, ein halbes Jahrhundert vor Christi Geburt Regentin im Lande am Nil, setzte ihrem Leben durch den Bis der Brillenschlange ein schnelles Ende, hatte doch der Einsatz all ihrer Reize - erfolgreich erprobt bei Caesar und Antonius - gegenüber Octavian nicht zum gewünschten Erfolg geführt


So charakterisiert Hans Werner Kraft die Schlangen im Allgemeinen.

Manche bewundern, andere wieder verabscheuen und fürchten sie.

Doch durch unser aller Leben schlängelt sich eine unsichtbare Linie, die man sich auch als Schlange vorstellen kann. Oft nicht gleich erkennbar, durch dauerndes Häuten  sich als glänzender unberührter Leib darbietet.

In allen Stationen unseres Lebens schlängelt sich diese schillernde Linie als Symbol der Verführung.  Ob sie uns nun einen Apfel  präsentiert, oder  glänzende Goldstücke, Träume aus der Retorte verspricht oder trügerischen Rauch, sie züngelt und zischt, speit den grünen Schleim des Verderbens.

Doch jedes Lebewesen hat in unserer Welt seine Berechtigung, wir müssen  nur rechtzeitig erkennen und lernen,  wie wir es bändigen, uns zunutze machen können. Viele Schlangen produzieren für uns das Gift, das wir in der Medizin so dringend brauchen, oder schenken uns jenes Serum, dass wir benötigen, um uns gegen sie zu schützen.

Drogen sind solche Schlangen. Sie präsentieren sich als schillernde Träume, lassen uns hoch hinauf fliegen  zu den Wolken um uns  dann grausam in die Tiefe  zu stürzen. Sie schlängeln sich durch die Felder und Täler in jenen Ländern, aus denen der Stoff des Verderbens zu uns kommt. Sie häuten sich, rascheln im Unterholz und sind blitzschnell verschwunden.

Es gibt keine Freundschaft zwischen Schlangen und ihren Opfern, Ihre Pupillen sind starr auf das Opfer gerichtet und sie warten nur jenen Moment ab, der günstig erscheint. Sie haben die unterschiedlichsten Methoden, den Tod zu bringen. Der sicher grausamste Tod ist das langsame Erdrücken, vergleichbar mit dem langsamen Tod durch Sucht und Krankheit. Der Tod wird zur  Erlösung, er wird mit offenen Wunden, offenem Mund und Ersticken eintreten.

Oft treffen wir auch auf Schlangen in Menschengestalt. Sie zeigen uns ihre Schönheit, ihre Geschmeidigkeit in Worten und  sorgfältig gemalten Bildern und in einem für sie günstigen Moment schlagen sie ihre Zähne tief ins Fleisch und  oft sterben wir dann einen langsamen Tod, manchmal seelisch, manchmal körperlich.

Und doch gehören sie zur Schöpfung, wie alle Lebewesen und verdienen unseren Schutz, aber eben mit wachem Auge und entsprechender Distanz.


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Das Geheimnis des Waldes, Gedanken



Das Geheimnis des Waldes.

von Joana Angelides

 

Zur Einleitung ein Gedicht, das mir in den Sinn kam und das ich niederschrieb als ich eine Eiche suchte, die ich in einem Waldstück wähnte und nicht mehr fand.

Die Eiche

Meine Gedanken, sie forschen und suchen
Sie dringen ein in den dunklen Wald
Sie  finden Tannen, Fichten und Buchen.
Sie erkennen mit wehem Gefühl jedoch bald,
Die Eiche die sie suchen, sie finden sie nicht.
Sie ist gefällt, auch wenn es schmerzt,
Die Erinnerung im Herzen, dunkel, ohne Licht.
Erinnerung an ihren starken Stamm, ausgemerzt.

Dru, in der Sprache der Kelten hieß EICHE“. Das kurze Wort id, stand für Weisheit. Druiden waren Priester, Gesetzgeber und Heiler, auch Wissende.
Im Hintergrund von Herrschern und Mächtigen, besaßen sie die eigentliche Macht, die sie hoffentlich zum Wohle der Menschen benutzten.
Sie kannten die Geheimnisse der Heilkraft der Natur, glaubten an die jenseitige Welt und stellten Verbindungen her zwischen den Menschen und dem Jenseits und ihrer Geisterwelt.

All diese Gedanken überfallen mich jedes Mal, wenn ich einen Wald eintauche, wenn ich mich von den Gerüchen und Geräuschen dieser geheimnisvollen Welt gefangen nehmen lasse.
Ist es möglich, dass es heute noch Druiden gibt, dass sie heute noch im Hintergrund wirken? Und wo würden sie denn wohnen oder soll man sagen hausen?
Gerne würde ich einmal einem Druiden begegnen, würde gerne erfahren wie die Geister aus dem Jenseits oder auch aus dem Diesseits auf unsere Leben einwirken, ob sie es überhaupt tun.
Oder gehört dies alles in die Welt der Sagen, der Glaubensverirrungen?

Man kann natürlich dran zweifeln. Aber wenn ich einen Wald betrete, dann kommt sie immer, diese Neugier. Durch das einfallende Sonnenlicht, leichte Bewegung der Blätter durch Windböen werden  geheimnisvolle Bilder auf den Boden des Waldes gezaubert. Schatten bewegen sich  und man weiß nie, ob  nicht hinter den Bäumen Gestalten von Baum zu Baum gleiten.
Die Zweige der Bäume bewegen sich. Berühren sie sich? Flüstern sie sich etwas zu, winken sie uns zu sich, oder wollen sie uns fernhalten?
Wenn man nun einen Stamm umarmt, sich an ihn presst, kann man spüren, dass er lebt? Ich glaube schon.

Durch das Herabfallen der Blätter und dem Moos, das die Erde bedeckt wird der Schritt gedämpft, das gelegentliche Knacken der zerbrechenden Äste lässt mich innehalten. Es ist nicht immer definierbar aus welcher Richtung eben diese Geräusche gerade kommen. Könnte also auch hinter mir sein oder aus der Tiefe des Waldes kommen.
Dieses Erlebnis kann ich nur in dichten, dunkleren Wäldern haben, nicht in einem Olivenhain, wo die Bäume weit auseinander stehen. Hier ist jeder Baum für sich König, hat viel zu erzählen. Hier können sich keine geheimnisvollen Wesen verstecken. Da ist der Baum individuell ein Geheimnis, eine Legende.


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EIN TRÄGERKLEID, EROTIK



Ein Trägerkleid
von Joana Angelides


Brief


Liebste Freundin,

ich verfasse diesen Brief in einer von Glück und Unsicherheit beleuchteten Stimmung.
Ich muss es dir erzählen. mir ist ein außergewöhnlicher Mann begegnet, unerwartet und unter ganz eigenartigen Umständen.



Unsere Augen trafen sich zum erste Mal bei einer Vernissage Er war der Veranstalter dieser Ausstellung und kam extra aus Paris in Luises Galerie. Luise hat uns vorgestellt und sofort spürte ich seine ungeheure Ausstrahlung. Ich löste meinen Blick nur zögernd aus dem seinen und mußte noch minutenlang an ihn denken.
Nun stand ich mit dem Rücken an eine Wand gelehnt und hielt mein Sektglas mit zwei Fingern der rechten Hand in Schulterhöhe. Den linke Arm ließ ich seitwärts hängend, mit meiner Handtasche spielen. In diesem Moment rutschte der Träger meines Kleides über meine linke Schulter hinunter.
Ich wusste es. Dieses Kleid war nicht das Richtige für eine Vernissage, es war unbequem, weil ein wenig zu eng und die Träger waren nie dort, wo sie hingehörten.
Nun hatte ich das Glas in der einen Hand, die Handtasche in der anderen und überlegte, wie ich nur den Träger wieder hinauf schieben sollte. Da stand er plötzlich vor mir.
„Sie gestatten“, sagte er mit einer sehr dunklen Stimme, aus der Erregung zu hören war.
Er nahm den verrutschten Träger mit einem Finger und schob in sehr langsam über meine Schulter. Dabei blickte er mir unentwegt in die Augen.
Also, ich sage dir, mir lief es ganz heiß über den Rücken und ich hatte Angst, dass meine Knie nachgeben würden.
Der Träger war längst auf seinem Platz, da machte seine Hand eine rückläufige Bewegung und streifte den Träger wieder hinunter.
„Eigentlich gefallen sie mir so besser“, sagte er mit einem kleinen Lächeln in seinen Augen und blieb vor mir stehen.
„Aber, wenn sie wollen...“, er schob den Träger wieder langsam hin auf, sorgfältig darauf bedacht, dass sein Finger auch weiterhin Kontakt mit meiner Schulter hatte.

So standen wir uns gegenüber und es war wie ein Spiel mit dem Feuer. Er schob den Träger immer wieder hinauf und sofort wieder hinunter. Er machte es jedes Mal ganz langsam und seine Augen ließen mich dabei nicht los.

Es entstand zwischen uns eine eigenartige Spannung, die sich nur für mich hörbar, mit einem Knistern vermischte.
Vielleicht hätte ich mich empört abwenden sollen, oder ihn auffordern sollen, das zu unterlassen?
Ich konnte es nicht und wollte es auch gar nicht. Seine so unmittelbare Nähe, sein Blick, ganz tief in meiner Seele, forschend und mit einem kleinen Lächeln in den Augenwinkeln, hielten mich davon ab.

„Sie haben sicher schon alle Bilder gesehen, oder?“
Ohne meine Antwort abzuwarten, nahm er mir das Sektglas aus der Hand und stellte es ab.
Mit einer endgültigen Bewegung, aber langsam und sanft rückte er nun den Träger meines Kleides an seinem Platz und nahm mich wie ein Schulmädchen bei der Hand.

Er führte mich die Treppe, die in den ersten Stock führt, hinauf und öffnete dort einen Raum, der einer Bibliothek glich.

„Bitte nehmen sie doch Platz, noch ein Glas Sekt, wir bleiben doch bei Sekt?“ Er sah mich fragend an.
Ich nickte.
„Moment“, er machte einen Schritt auf mich zu und streifte den linken Träger meines Kleides wieder hinunter.
„So, jetzt ist es wieder richtig“, sagte er mit einem kleinen Lächeln. Seine Hand verblieb auf meiner Schulter.

Was soll ich dir sagen, eigentlich hätte ich mich wehren sollen, seine Hand abwehren, aber es schien mir wie selbstverständlich, dass er meine Brust berührte. Es war, wie wenn ich das schon lange erwartet hätte.
Ab diesem Moment stand ich in Flammen. Ich wunderte mich, dass es nicht wehtat. Es erfasste ein Knistern und Prickeln meinen ganzen Körper und es war mir, als würde ich von Innen her verbrennen und verglühen.

Wir saßen nun nebeneinander auf einer Ledersitzbank, in der Mitte des Raumes im Halbdunkel und wir sprachen miteinander, während seine Hand noch immer von der Schulter gestützt, sanft meine Brust berührte.
Ich weiß gar nicht, worüber wir sprachen, ich glaube wir sprachen über uns und über Wünsche, Gefühle und Sehnsüchte.
Wir beide, zwei Menschen, fremd noch vor einer Stunde, waren uns sehr nahe gekommen.
Wir merkten gar nicht, dass die Stimmen unter uns in dem großen Raum der Galerie verstummten.
Zwei Menschen sind sich begegnet in einem mit Kristallen gefüllten Raum. Die Kristalle berührten sich und gaben leise Töne von sich.

Inzwischen war die Bibliothek sehr dunkel geworden, nur ein wenig erhellt vom Licht, das von draußen hereindrang.

Wir bemerkten es kaum. Ich ließ es geschehen, dass mich seine Hände, seine Lippen zärtlich berührten. Diese Berührungen erzeugten wellenförmige, gekräuselte Ringe auf der
Oberfläche meiner Seele.
An diesem Abend haben wir uns in der Bibliothek geliebt. Die Art und Weise, wie es geschah, war ein noch nie da gewesenes Ereignis für mich. Ich hatte das Gefühl von vielen vibrierenden Flügeln emporgehoben zu werden, schwebend über einem tiefblauen See verweilend. Dann plötzlich tauchten wir in diesen unergründlichen See ein, wurden hinunter getragen von den Wellen und flüsternden Stimmen bis zum Grund. Es umtanzten mich Tausende Lichter, leuchtende Blüten und Knospen und silberne Schleier verbargen unserer beiden Körper.
Alles bisher gewesene verblasste in der Erinnerung. Nur mehr dieses erfüllende, beglückende Gefühl, das mich an diesem Abend erfüllte, blieb.

Liebste Freundin, ich werde diesen Mann heute wieder treffen, werde sehen, ob der Zauber anhält, ob es nur ein aus der Stimmung geborenes Erlebnis war. Ich werde es dir dann berichten.
Liebe Grüße
J.

P.S.: Er bat mich, wieder das Trägerkleid anzuziehen. Es gehört irgendwie zu mir...........






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Dienstag, 23. September 2014

EINE FRAU IN ZWEI WELTEN, Erotik (SM) Teil II




EINE FRAU IN ZWEI WELTEN, Teil II
von Xenia Portos 


Fortsetzung: 

Ihre Hände fuhren langsam und zärtlich über meine Brust und verweilten an meinen Brustspitzen und ihre dunklen Augen wurden noch dunkler, als sie meine offensichtliche Erregung zwischen ihren Schenkeln spürte. Sie legte ihren Kopf auf meinen Brustkorb, rutschte dabei an meinen Beinen  hinunter und lag nun mit ihrem ganz Körper auf mir. Nun begann sie sich langsam, wie eine Schlange auf meinem Körper zu bewegen. Ich nahm sie nun mit beiden Armen bei ihrer Taille und legte sie sanft neben mich auf die breite Liege. Ihre Augen blieben geöffnet und hielten meinem Blick stand. Nun begann ich, vom Hals abwärts diese weiche sanfte, braune Haut zu liebkosen, mit meiner Zunge ihren leicht salzigen Geschmack zu genießen. Als ich bei den Brustspitzen innehielt, sie besonders verwöhnte verlor sie fast die Kontrolle. Sie öffnete ihre Schenkel, stellte sie auf und es ergab sich wie selbstverständlich, dass ich in sie eindrang. Sie hob und senkte das Becken, spreizte die Beine noch weiter, hob sie hoch, ließ sie auf meinen Schultern ruhen und stützte sich mit den Ellenbogen ab. Sie übte gewaltigen Druck aus! Von dieser kleinen zarten Person war das gar nicht zu erwarten gewesen
Ich bewegte mich vorerst  in einem sehr langsamen Rhythmus in ihr und stimmte meine Bewegungen ihrem Stöhnen und Seufzen an. Doch im entscheidenden Moment stieß ich zu, ließ sie sich aufbäumen, kleine Schreie ausstoßen und beobachtete ihren Orgasmus fasziniert. Es war als würde ich sie durch ein Mikroskop betrachten, sah jeden einzelnen Muskel zucken und den Ausbruch eines Vulkans in ihren Augen. Sie war wie ein sprühendes Feuerwerk, ließ Sterne um sie herum tanzen und verglühte nur sehr langsam.

Diese Ecke des Parks war völlig abgeschieden vom Rest der Anlage und plötzlich kam mir der Gedanke, dass dies wahrscheinlich Absicht war. Die breiten, für zwei Personen gedachten Strandkörbe waren durch  Paravents abgetrennt und abgeschirmt und waren außerdem  in weiten Abständen von einander aufgebaut.
Sie lagen nun völlig atemlos und gelöst nebeneinander, teilweise verdeckt durch die Tiefe des Strandkorbes. Ihre Zehen strichen langsam auf meinen Beinen auf und ab und sie flüsterte mir Worte ins Ohr, die ich nicht verstand.

Es war ein Hüsteln zu hören. Sehr dezent und leise, aber doch hörbar. Sie zuckte zusammen und richtete sich auf.

„Ich muss gehen, es ist Zeit!“

Bevor er noch ein Wort sagen konnte, sie eventuell halten konnte, war sie schon aufgestanden. Hinter ihr stand halb abgewandt ein großer, kräftiger Mann  und hielt ihr einen Bademantel entgegen, in den er sie sofort komplett einhüllte. Dann hob er sie wie ein Kind auf und trug sie einfach weg. Er wusste offenbar von ihrem geheimen Leben. Bewachte, schützte er sie? Oder war er einfach ihr persönlicher Leibeigener? Ich schüttelte meinen Kopf über meine waghalsigen Vermutungen.

Am Boden blieb ein  goldener Kamm mit einigen Perlen darauf liegen, sie mußte ihn verloren haben.


Als ich einige Tage danach wieder eine Einladung zu einem Dinner in die Botschaft bekam, erfasste mich eine fieberhafte Unruhe. Würde ich sie wiedersehen? War sie wirklich ident mit der Frau des Botschafters, oder war es nur eine zufällige Ähnlichkeit?

Dieses Mal blieb ich nicht seitwärts bei der Palme stehen und ließ die Geschehnisse an mir vorbei gehen, sondern beteiligte mich aktiv an den Gesprächen. Als der Botschafter mit seiner Frau am Arm den Raum betrat,
gewann ich Gewissheit.
Ich begab ich mich hinter sie, bückte mich und tat als würde ich etwas aufheben.

Aus dem Nichts stand plötzlich dieser große Mann hinter mir den ich nun schon kannte! Ich wusste sofort, wo ich ihn schon  gesehen hatte.

„Sie haben etwas verloren!“ Ich hielt den Kamm in der Hand. Sie drehte sich um und  blickte mir voll ins Gesicht. Ihre großen schwarzen Augen wurden noch dunkler und noch größer und es war mir als würde sich ein Schleier darüber legen.
„Oh, danke, er muss eben hinunter gefallen sein! Vielen Dank! Wir kennen uns noch nicht, Herr..... ?“  Sie lächelte mich an.

War da ein leichtes Blitzen in ihren Augen?

„Peter, Peter Parton.“ Ich verneigte mich formvollendet.

„Danke vielmals Herr Parton!“ Sie schenkte mir noch ein reserviertes Lächeln  und wandte sich sofort wieder  ihrer Gesprächspartnerin zu.

Dieser große Mann, der sie offenbar auf Schritt und Tritt begleitete, nahm mir den Kamm aus der Hand, steckte ihn ein und schuf gleichzeitig Distanz zwischen mir und der Frau des Botschafters, indem er sich breitbeinig hinstellte und die Arme verschränkte. Mir blieb nur mehr der Geruch nach Moschus und Rosen.

So, und nun war es wieder so weit, ich tanze auf dem Vulkan und werde verbrennen!
Ich beschloss, die Party zu verlassen und ging die Treppe hinab ins Foyer. Ich konnte nun keinesfalls die diversen klugen Reden vor dem Dinner ertragen, mein Schwanz würde das nicht aushalten.

Da spürte ich, dass hinter mir jemand stand. Es war der mir schon bekannte schweigsame Begleiter der Frau, die offenbar in zwei Welten lebte.

In seiner Hand hielt er ein kleines weißes Kuvert, reicht es mir, verneigt sich leicht und ging einfach wieder weg. Das Kuvert roch nach Moschus und Rosen.
Mir fiel auf, dass ich ihn einfach nur so zur Kenntnis nahm, ihn als Beigabe für diese unglaubliche Frau registrierte. Ich riss das Kuvert auf und las erstaunt die Notiz.
„Nehmen Sie Morgen abends die Kutsche vor dem Hotel, sie wird Sie zu mir bringen. Den Kutscher kennen Sie bereits, das Pferd hat außerdem eine rote Feder am Geschirr. Rahna“.

Irgendwie fühlte ich mich benutzt, fühlte mich wie ein Werkzeug, das nach Gebrauch einfach wieder weggelegt und nach Bedarf wieder hervor geholt wird.
Ich suchte mit meinen Blicken den Boten, doch er war bereits über die Treppe entschwunden. Ich wollte eigentlich absagen, obwohl ich spürte, wie das Blut in meinen Kopf und in meinen Penis schoss. Es war der letzte jämmerliche Rest meines Stolzes.

Am Nachhauseweg im Taxi verglich ich die beiden Frauen, die mich in letzter Zeit am meisten beschäftigten. Da war Sita, diese erotische Tempelikone, mit dem prallen Leib des Weibes schlechthin, hier die filigrane, biegsame, jedoch ebenso leidenschaftliche Sylphide, die unter der beherrschten kühlen Fassade einen Vulkan beherbergte. Sie waren nicht vergleichbar. Es wäre jedoch einen Versuch Wert, sich beiden gleichzeitig hinzugeben, von beiden gleichzeitig befriedigt zu werden und sie im Gegenzug auch gleichzeitig zum Orgasmus zu bringen.
Ich hatte wieder eine wilde, bewegte Nacht. Meine Hände waren nicht über Decke zu halten, ich musste diesem Drang  nachgehen, suchte Entspannung, die nur kurz anhielt. Der Raum war erfüllt vom leidenschaftlichen Stöhnen meiner indischen Nächte und dem leisen Seufzen und Flüstern der Sylphide vor einigen Tagen.

Mein Freund, ich wollte es nicht, wollte mich von dieser Frau oder ihren steten stummen Begleiter nicht wie einen Sklaven irgendwohin beordern lassen. Mein Wille war stark, doch mein Fleisch war schwach. Es schrie nach diesem biegsamen Körper in seinem goldenen Kleid, den in den Haaren eingeflochtenen Perlen auf meiner Haut.
Als ich in jener Nacht vor das Hotel trat, stand hinter den Taxis, die immer da standen, tatsächlich eine Kutsche mit einem schwarzen Pferd  davor, das eine rote Feder am Geschirr hatte.
Der nun schon bekannte Schweigsame fuhr sofort los, als ich eingestiegen war. Das Gefährt war eine Art Einspänner, überdacht und mit nur zwei Rädern.
Wir fuhren aus dem Ort hinaus, eine ganze Weile an immer kleiner werdenden Häuschen vorbei, ich hörte lateinamerikanische Musik, sah viele Lichter. Dann stoppte er plötzlich, befestigte  die Zügel an einem Baum und bedeute mir, auszusteigen. Vor mir lag eine scheinbar undurchdringliche grüne Wand. Dichter Bewuchs rundum, totale Finsternis, aus der nur unheimliche Geräusche und Tierlaute zu hören waren.
Ich fuhr zurück. Kalte Finger berührten meine Hand und zogen daran. Ich drehte mich erschrocken um. Vor mir stand eine unglaublich dicke Farbige undefinierbaren Alters. Sie hatte eine weiße Bluse über ihren mehr als üppigen Busen und einen weiten, roten Rock an. Ihre Arme waren mit weißen, kalkigen Symbolen übersät. Auch ihr Gesicht war mit weißen und roten Zeichen bemalt, ihre gelblichen Zähne blutunterlaufen. Sie grinste mich an und ich begann mich wirklich zu fürchten. Mein Kutscher war wieder einmal verschwunden.

Die Frau summte monoton vor sich hin und zog mich hinein in das Dickicht und immer noch weiter. Plötzlich hörte ich vor mir Musik, Trommeln und monotones Singen. Feuerschein drang durch das Dickicht und unmittelbar  befand ich mich auf einer Lichtung, die voller Menschen war. In der Mitte brannte eine Art Scheiterhaufen, um den einige herumtanzten. Eine junge Frau lag in der Mitte des Platzes und zuckte mit Armen und Beinen. Über ihr stand ein Schwarzer, hatte ein Huhn in der Hand, dem er gerade den Hals durchgeschnitten haben dürfte und ließ das Blut auf sie tropfen. Auf dem Boden lagen einige primitiv aussehende Puppen, denen teilweise die Köpfe fehlten, teilweise waren sie mit dicken Nadeln gespickt, oder es waren ihnen die Körper aufgeschlitzt und Sägespäne lagen daneben.
Am Rande lagen noch einige Körper, die mit Blut beschmiert waren, gelabt oder festgehalten wurden.
Na also, da hatte ich ja, was mein Redakteur von mir wollte! Er wollte ja einen Bericht über den Ablauf von solchen Voodoo-Messen!

Der Lärm war ohrenbetäubend, die Gesänge fast hysterisch, sie übertönten das Kreischen der am Boden liegenden, zuckenden Frau, das Schreien des Mannes mit dem Huhn und die Schreie der Tänzer, die wild bemalt, mit Speeren, Messern und Totenköpfen am Rande ihre Tänze vollführten.


„Da bist Du ja!“, flüsterte hinter mir die zarte Stimme meiner Sylphide. Ich drehte mich um… und erschrak. Sie war in ein weißes langes Hemd gekleidet, das wie ein Totenhemd aussah, hatte eine Art Krone aus Hühnerfedern auf dem Kopf und den Oberteil eines Schädels in der Hand, der außen bemalt war. Sie benutzte ihn offensichtlich als Trinkgefäß und trank auch daraus, dann reichte sie ihn mir. Unter normalen Umständen hätte ich ihr dieses Trinkgefäß aus der Hand geschlagen, doch ich war bereits in einer Art Trance. Rund um das Feuer hing eine Wolke, die  offensichtlich durch irgendwelche Kräuter und Zugaben, die die Menge dauernd hineinwarf, eine betäubende Wirkung hatte. Ich trank diesen roten, süßlichen Saft auf einen Zug aus.
Heute, nach einigen Tagen und wo ich Dir diesen Brief schreibe, ahne ich, dass es Blut, oder zumindest teilweise Blut, war.
Sie nahm mich bei der Hand und begann, mich im Kreise mit  den anderen um das Feuer herumzutreiben. Ich wurde dann in die Mitte des Kreises gezogen und einfach entkleidet. Sie strichen weiße Farbe auf meinen Körper und schlugen mich mit belaubten Ästen. Meine Haut begann zu brennen und zu jucken, meine Nerven begannen zu singen und ich verlor die Herrschaft über meinen Körper. Rahna zog ihr weißes Totenhemd über den Kopf, beugte sich mit gespreizten Beinen über mich und senkte sich langsam auf mein hartes, riesiges Schwert. Unter dem Geschrei der Umstehenden ritt sie mich bis zur Ekstase. Ich lechzte danach, denn jede Berührung auf meinem Körper brachte mir Erleichterung, denn sie vertrieb kurz dieses grässliche Jucken. Mein Gehirn begann zu kochen und Bilder aus meinem Leben tauchten auf und verschwanden wieder. Es war wie ein Film.
Plötzlich tauchte Sita auf, sie stand vor uns, war nackt und begann an ihren Brustnippeln zu reiben und sie zu drehen.
Wie kam Sita hierher? Das Unglaublichste war, dass es sie gar nicht wunderte mich so zu sehen. Sie  kniete sich neben uns und begann nun die Brustnippel von meiner reitenden Amazone zu liebkosen, die beiden küssten sich und wechselten dann die Position. Nun kniete Rahna neben mir und Sita war auf mich aufgesprungen und machte da weiter, wo Rahna aufgehört hatte.
In einem klaren Moment wusste ich, dass das alles nicht wirklich passieren konnte, sondern das Rahna meine Gedanken und mein Unterbewusstsein steuerte. Doch konnte ich mich nicht wehren. Zwischendurch kamen immer wieder diese tanzenden Teufel vom Rande es Kreises und schlugen mit den belaubten Zweigen auf uns ein.
Ein großer Mann, ganz in einem schwarzen Trikot gekleidet, mit aufgemaltem Totenkopf und  Skelett erschien plötzlich und streute Knochen in die Menge. Einige nahmen diese Knochen auf, einige schrieen fürchterlich, als sie davon getroffen wurden.
Er rief immer wieder „morte, morte!“ und klopfte mit einem Stab auf, den er in der Hand hielt. Dann verschwand er wieder.
Die neben uns liegende Frau mit den Zuckungen war inzwischen ganz ruhig geworden und wurde weg getragen. Wir hatten nun mehr Platz.

Sita reduzierte inzwischen ihr Bemühen, mich zu Tode zu reiten und gab meinen Penis sozusagen an Rahna weiter, die sich sofort daran machte, ihn mit den Lippen zu umrunden, ihn tief in den Rachen aufnahm und meine Hoden dabei fast zerquetschte. Mein Schreien ging in dem allgemeinen Inferno unter. Sita selbst nahm jene Stellung ein, die sie sehr liebte! Sie schob sich ganz nach oben und öffnete mit beiden Händen ihre Schamlippen und ließ ihre Klitoris von meinen Zähnen so lange quälen, bis sie in einem Orgasmus explodierte.
Die Geräuschkulisse um uns nahm langsam ab. Der Rauch verzog sich und einige Gestalten aus meinem Leben, die ich permanent gesehen hatte, mit ihm. Plötzlich war auch Sita verschwunden! Da nützte es gar nichts, das ich nach ihr schrie, sie war weg.

Irgendjemand half mir auf und überreiche mir meine Kleider. Das Feuer erlosch wie von Geisterhand und es trat Stille ein.
Die vorher so laut singenden und schreienden Menschen rund um mich wurden immer wenige, sie verschwanden im Dickicht. Einige wurden gestützt, die Frau die vorhin noch zuckend neben mir lag, auf einer Bahre weggetragen. Um nicht zurück zu bleiben orientierte ich mich an ihnen und stand plötzlich wieder in völliger Dunkelheit bei meiner Kutsche und dem ruhig dastehenden Pferd.
Aus dem Nichts tauchte mein Kutscher, schweigend wie immer, auf und half mir in den Einspänner, wir fuhren los.

Ich weiß nicht mehr, wie ich auf mein Zimmer kam, wachte nachts immer wieder schweißgebadet auf und hatte, trotz Mundspülungen  permanent diesen süßlichen Geschmack nach Blut im Mund.

Ich werde morgen wieder abreisen, werde versuchen diese Nacht und diese Frau, die ganz offenbar in zwei Welten lebt, vergessen.

Mein Tanz auf dem Vulkan geht offenbar weiter!



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EINE FRAU IN ZWEI WELTEN, EROTIK (SM) Teil I



Eine Frau in zwei Welten, Teil I
von Xenia Portos 


Nur schweren Herzens hatte ich Sita, eine tickende Bombe in Sachen Sex und Erotik in Kajuraho/Indien, verlassen. Nachdem wir in einem Strudel von leidenschaftlichem Sex fast ertrunken waren, beschlossen wir, das heißt ich beschloss, dass wir uns für einige Zeit trennen müßen. Es gab aber mehrere Gründe die dafür sprachen.

Wie gesagt, der eine Grund war meine fast rettungslose Verstrickung in Gier und Geilheit nach weiblichen Körpern, ihrer Sexualität und das Feuer, in das es mich hineinzog, der andere Grund war einfach die Angst um die nackte Existenz und die Drohung meines Redakteurs, mir die finanziellen Zuwendungen so lange zu streichen, bis wieder Berichte von mir auf seinem Schreibtisch landeten.
An einem dieser Abende, wo mir der Portier grantig und unwillig eines seiner Telexe vor die Nase hielt, blickte ich mich wieder einmal nach langem bewusst in den Spiegel meines Badezimmers. Meine Wangen waren etwas eingefallen und meine Augen brannten in den Höhlen und waren blutunterlaufen.  Meine Brust wies Spuren der langen Fingernägel von Sita, meinem selbst gewählten Sexteufel, auf und auf meinem Hals und Nacken prangten einige Hemmatome, die dadurch entstanden waren, dass sie sich immer in mich verbiss, sich ansaugte, wenn sie in einen minutenlangen Orgasmus verfiel. Mein Körper hatte seine Spannkraft verloren, meine Gedanken kreisten nur mehr um die unglaublich fantasievollen und wunderschönen Darstellungen von hunderten erotischen Variationen an den Tempelfassaden von Kajuraho. Ich hatte dadurch mehrmals am Tage eine Erektion und verbiss mich dann in meine Handknöchel, in Polster allem was ich erreichen konnte, nur um nicht zu stöhnen. Diese erotischen Darstellungen waren unsere Vorbilder, beflügelten unsere Lust und hielten uns  in den Nächten wach und aktiv. Wir hatten sie bald alle durch, es fehlten nicht mehr viele, doch ich kam an diesem Abend doch zur Erkenntnis, dass, wenn wir die letzte der Darstellung nachempfunden haben werden, sich mein Körper selbst aufgeben wird.
Unsere vorläufige Trennung war schwer, schien fast unmöglich zu sein. Die letzte Nacht verbrachten wir auf den Stufen des Tempels, rasend vor Verlangen nach Erfüllung. Ich stürzte mich immer wieder zwischen ihre geöffneten Schenkel. Mein Schwert bohrte sich tief in sie, ließ sie schreien und toben. Sie grub ihre Fingernägel in meinen Rücken, wenn meine Zunge auf ihrer Klitoris tanzte und ihre, mit unzähligen Goldringen geschmückte Finger zerrten und rieben an ihren Brustspitzen bis sie mehrmals in wilde Zuckungen verfiel.

Selbst als ich schon auf der Gangway des Flugzeuges stand, spürte ich, wie sich mein Leib zusammenzog, mein Penis pochte.

Nun war ich in der Karibik angekommen und hatte die erste fast schlaflose Nacht hinter mir. Der Ventilator surrte leise und erinnerte mich an das Hotelzimmer meiner lüsternen Nächte mit Sita. Ihr biegsamer Schatten beugte sich über mich, ihr Gesicht mit den brennenden Augen und ihrem zärtlichen Mund lockte. Sie streckte imaginär die Arme nach mir aus, zog mich langsam zu sich und ich atmete gierig ihren betörenden Duft ein.
Dann wurde ich wieder wach.
Ist da ein Flüstern, höre ich zärtliche Worte, goldverbrämt und sinnlich?
Streichen gierige Hände über meinen Körper, erspüren jeden weichen Punkt, umkreisen ihn, berührt meine Zunge ihre Haut, erfasst ihre Brustspitzen, bringt sie zum Zittern?
Schatten bewegten sich und zauberten Gestalten in den Raum, die flüstern und raunen. Sie umschweben mich,  berühren mich mit zärtlichen Fingern und bringen meinen Körper zum Klingen.
Meine Augen versinken in den ihren, erfassen die Glut darin und versuchen sie noch weiter anzufachen, ein Feuer zu entzünden. Meine Hände gleiten über den sanften Hügel ihres Bäuchleins, spüren die Vibrationen, die von ihrem Schoss ausgehen und verstärken den Druck.
Ihre Hände wandern über das Laken, zittrig und suchend. Sie werden unruhiger, wenn meine Hand langsam über den Flaum streicht und eintaucht in eine heiße blutrote, sich öffnenden Blume. Die Berührung des erotischen Mittelpunktes darin wirft sie in die Höhe und lässt sie seufzen und tiefer atmen. Ihre Hände streichen über meine Körper; es ist ein Flehen, diese Berührungen nicht zu unterbrechen, mich zu halten, meine aufsteigenden Gefühle noch zu verstärken, mich hinauf zu tragen auf den Gipfel, der brennenden Sonne entgegen.
Es war wie der Schrei der Möwen über dem Meer, als wir uns beide in die Glut der Sonnenscheibe verlieren und mit ihr im Meer als glutrote Punkte versinken.
Alles nur Einbildung.

Endlich fiel ich in einen dumpfen, von weiteren wilden Träumen dominierten  Traum.

Mit einiger Mühe hatte ich endlich doch eine Einladung für die abendliche  Soiree des Botschafters erhalten. Es trafen sich hier einige Wirtschaftsbosse und Magnaten und sicher auch Möchtegerne mit mehr oder weniger dicken Brieftaschen.
Ich lehnte an der Wand, die eine Hand in der Tasche meines Smokings, in der anderen Hand einen Wodka-Martini und betrachtete die Menschen rund um mich. Ich beteiligte mich nicht an diesem Zeremoniell der Eitelkeit, war froh halb durch eine große Zimmerpalme verdeckt zu sein. Mit Schaudern dachte ich an die sicher langweilige Rede über Entwicklung der Industrie in Südamerika und die Möglichkeiten, die Erträge für Kapitalgesellschaften zu maximieren.

Als die Doppeltüre, die den privaten Bereich des Botschafters von den offiziellen Räumen trennte,  geöffnet wurde, blickte alles in diese Richtung und die Gespräche verstummten.

Auch ich stellte mein Glas langsam und ohne hinzusehen auf eines der kleinen Tischchen an der Wand. Ich hörte die Begrüßungsworte des Botschafters nur entfernt und im Hintergrund ablaufend, denn meine ganze Aufmerksamkeit wurde nun von der Frau an seiner Seite gefesselt.

Sie war eine dieser unglaublichen Schönheiten Südamerikas, mit tiefschwarzem Haar, straff nach hinten gekämmt, in einem breiten, schweren Knoten endend.
Sie trug ihren Kopf wie eine Kostbarkeit, gehalten von einem schlanken, langen und biegsamen Hals.
Die Augenbrauen waren wie Schmetterlingsflügel geformt und ebenfalls tiefschwarz.
Sie umrahmten zwei unglaublich große dunkle Augen, die ein wenig gelangweilt in die Menge blickten, beschattet von langen Wimpern.

Das bodenlange Kleid umfloß sie wie flüssiges  Gold, es betonte die sanften Linien ihres Körpers und ließ nur ihre Schultern frei. Sie waren vollendet geformt. Man konnte bei jeder ihrer Bewegungen auf der  hellbraun schimmernden Haut, raffiniert verteilte Goldpunkte aufblitzen sehen.
Mir blieb der Atem weg und am liebsten hätte ich den obersten Knopf meines Smokinghemdes geöffnet.

Die Rede des Handelsdelegierten hörte ich kaum, sie rann an mir ab, wie Wasser auf einer Ölhaut. Wie immer bei solchen Veranstaltungen lagen diese Reden am Ende der Veranstaltung in schriftlicher Form für jene auf, die des Englischen nicht so mächtig waren. Ich habe sie dieses Mal auch schlussendlich mitgenommen.
Ich war vom ersten Augenblick von dieser Frau so fasziniert, dass in meinem Kopf nichts anderes Platz fand. Ihre Aura hatte sich da festgesetzt und ließ keine anderen Gedanken zu.

Ich saß schräg hinter ihr am Pressetisch und konnte sie besonders gut beobachten. Ich sah ihren schlanken, biegsamen Rücken, übergehend in einen ausgeprägten Po. Meist hatten so schlanke Frauen, wie sie es war, einen kleinen Po, doch bei ihr war dies nicht der Fall. Er war fest und rund und sie bewegte ihn hin und her, so als würde sie unruhig sein und jeden Moment aufstehen wollen. Sie beugte sich etwas nach vor und dann nach rechts und sagte
ihrem Mann irgendwas ins Ohr. Ich beobachtete das Spiel ihre Muskeln und die Bewegungen der einzelnen Knorpel auf ihrem Rückendekollete, das elegant im Stoff ihres Kleides, versank, genau dort, wo die beiden Grübchen am Ende des Rückgrates waren.
Ich konnte mich des Eindruckes nicht erwehren, dass sie unter ihrem Kleid nichts trug. Ich meinte zu wissen, dass sie völlig nackt darunter war und das  machte mich fast verrückt.
Da das Dekollete rückwärts sehr tief war, war  ihr Körper wie eine Blüte, die aus dem sie umschließenden Kleid wie aus einem Blatt emporwuchs. Der Haarknoten glänzte im Licht der vielen Glühbirnen im Raum, als wäre er eingeölt. Nun erst bemerkte ich die vielen kleinen weißen Perlen die mit eingeflochten waren.

In den nächsten Tagen war es unmöglich für mich, mich zu konzentrieren. Wohin ich auch blickte, ich sah immer wieder diese biegsame Gestalt in dem  goldenen Kleid sich hin und her wiegend. Ich war offenbar  der einen Venusfalle entkommen und sofort in den nächsten Krater eines Vulkans hineingestolpert.

Vor einigen Tagen abends schien im Hotel eine Menge los zu sein. Es gab eine Party, organisiert von der französischen Botschaft.

Der Swimmingpool war von unten beleuchtet und es schwammen zusätzlich kleine leuchtende Lampions  auf dem Wasser.
Dazwischen sah man einzelne aufgeblasene Sitze und auch Luftmatratzen. Überall waren lachende Gesichter, die Stimmung war ausgelassen und fröhlich. Dezente Musik war im Hintergrund zu hören. Ich beschloss, da der Abend noch jung war, an dieser Party kurz teil zu nehmen.

Obwohl ich mir vornahm, nur einen Drink zu nehmen und dann wieder zu gehen, blieb ich ganz am Ende der Poolbar hängen. Es wartete ja niemand im Zimmer auf mich. Ich blieb jedoch nicht sehr lange alleine.
Sie setzte sich mit dem Rücken zu mir auf den freien Barhocker neben mir und stellte ihr Glas auf die Theke. Ihr langes schwarzes Haar fiel ihr fast bis zu ihrem knappen Bikinihöschen. Sie hatte kleine weiße Perlen in das Haar geflochten und die Spitzen ihrer Haare bewegten sich durch ihre etwas unruhigen Bewegungen an ihrem Po hin und her. Ihre langen Beine steckten in atemberaubend hochhackigen Schuhen aus Glas, mit weißen Perlen darauf. Einer ihrer Beine war angewinkelt, der andere berührte fast den Boden. Die Zehennägel waren rot lackiert und  bewegten sich im Rhythmus der Musik.

Ich starrte ihren Rücken an und spürte, wie sich langsam ein Würgen in meinem Hals einstellte. Sie erinnerte mich an jene Frau, die mir seit Tagen den Schlaf raubte, die in meinen erotischen Wachträumen erschien.
Da lachte sie auf und es war ein dunkles Lachen, mit einem leichten Timbre darin. War sie es? Ich entschloss  ich, mir Klarheit zu verschaffen.

„Entschuldigen Sie...!“ Ich berührte leicht ihre rechte Hand und sie drehte sich mir zu
„Ja?“  Ihre großen dunklen Augen sahen mich fragend an.

„Sind Sie alleine da?“, würgte ich hervor. Die Frau meiner unerfüllten erotischen Träume saß tatsächlich so einfach da!

„Sie nicht?“  Sie hatte ein kleines Lächeln auf den Lippen und ihre dichten schwarzen Wimpern senkten sich noch tiefer  über ihre Augen. „Wir sollten das aber ändern, finden Sie nicht?“

Sie rutschte vom Barhocker und nahm bereitwillig meine hilfreiche Hand an, ließ sie danach aber nicht mehr los.

„Setzen wir uns dort hinten in einen der Strandkörbe?“ Sie lächelte geheimnisvoll und öffnete leicht ihre blutrot geschminkten Lippen.

Die Strandkörbe standen etwas abseits, halb im Dunkeln und waren  für zwei Personen konzipiert. Es lagen einige Polster drauf und einige Handtücher auf dem Tischchen daneben.

Wie in Trance ging ich mit und schloß die Augen, um den von ihr ausgehenden schweren Geruch nach Moschus und Rosen tief einatmen zu können. Vielleicht war dies die Erfüllung meiner  Träume, die mich schon in den vergangenen Tagen im Banne hielten.

Sie setzten sich und nahmen zwei der Drinks, die ein vorbei eilender Kellner ihnen reichte.
„Ich heiße Rahna, es ist nicht mein richtiger Name, den trage ich nur hier. Ich komme hin und wieder her, um mich ein wenig zu amüsieren.“
 „Ich heiße Peter, tatsächlich.“ Ich musste unwillkürlich lächeln. Was meinte sie nur mit amüsieren?
„Lege Dich her, Du wirkst sehr verspannt, ich werde Dich ein wenig massieren.“ Sie war spontan  zum DU übergegangen und es klang ganz selbstverständlich.
Sie berührte mich an beiden Schultern und drückte mich leicht nach unten. Ich spürte dabei ein kleines Beben das von ihren Händen auf  mich übersprang,  eigentlich waren es leichte Stromstöße die sich nun in meinem Körper  wellenförmig ausbreiteten.


„Oh, Du zitterst ja?“ Es überraschte mich gar nicht.

Sie schloß die Augen und lächelte. Ich legte mich zurück und betrachtete ihren Umriss gegen das Licht.  Ich bemerkte, dass sie den Oberteil des Bikinis gar nicht mehr trug, es mußte irgendwo am Boden liegen. Ihre Brüste waren voll und rund, aber nicht sehr üppig. Wie sie sich so über mich beugte hatte ich ihre  Brustnippel genau vor meinen Augen. Sie war erregt, eine Erregung die sich rasend schnell auf mich übertrug.
Ganz selbstverständlich spreizte sie nun die Beine und setze sich auf meine Oberschenkel. Sie begann nun meine Schultern langsam aber fest zu massieren und beugte sich dabei immer wieder über mich und wehrte sich gar nicht, dass meine Zunge ihre steifen Nippel berührten. Ihr tiefschwarzes Haar fiel  über ihre Oberarme und die Perlen, die darin eingewebt waren, rieben sich aneinander und es erklangen sanfte Töne.

 Teil II folgt



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Mittwoch, 17. September 2014

Großstadt-Dschungel, Glosse



 Großstadt-Dschungel
von Joana Angelides


Den Alphamann, gibt es ihn?
Ja es gibt ihn, er  wirkt immer kompetent und selbstbewußt und  beherrscht den Raum, sofort wenn er ihn betritt. Die weiblichen Anwesenden flüstern und raunen und werfen teils interessierte, teils lockende Blicke in seine Richtung. sich im Geiste von Ast zu Ast  schwingend.
            
Mit einem flinken Rundblick erfasst er den Bestand an lohnenden Zielen und meist wird sein Blick von langen, nie enden wollenden Beinen, einer prächtigen Haarmähne oder tiefblauen Augen gefesselt. Auch auffällige Signale in Rot, geschickt in seinen Blick gerückt, verfehlen seine Wirkung auf ihn nicht. Er betrachtet „seine Herde“ als Eigentum und jeder Nebenbuhler riskiert sein Überleben, wenn er die gesteckten Grenzen zu überschreiten droht.

Das uralte Karussell dreht sich.

Es dreht sich mit Musik im Hintergrund, Geräusche des Dschungels klingen in den Ohren, Röcke fliegen im Wind und Herzen schlagen etwas schneller. Im Mittelpunkt steht er, der Alphamann und genießt das Spiel rund um ihn, läßt das Karussell sich drehen.

Funktioniert das auch umgekehrt?
Ja, es funktioniert auch umgekehrt, wenn nämlich eine ebenfalls selbstbewußte  Alphafrau den Baum, äh´ Raum  betritt, verstummt die Unterhaltung und alles in der Runde blickt  auf den Alphamann und wieder auf  die Alphafrau, die sich ebenfalls selbstbewußt im Geiste von Ast zu Ast schwingt und zielgenau neben IHM  positioniert.

Das uralte Karussell dreht sich weiter.

Dschungel ist rund um uns, er ist überall!



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AUS DER TIEFE DES SEES




AUSZUG AUS e-Book


"LEBENSBILDER"
von JOANA ANGELIDES

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Ausführliche
Leseproben
 




Aus der Tiefe des Sees
 von Joana Angelides
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Das Bild, gemalt von Bernie, ist überdimensional und den Raum beherrschend. Es stellt die Oberfläche eines Sees, gesehen aus einem Flugzeug, dar. Wenn sie, wie jeden Nachmittag von ihrem Schreibtisch aus auf die gegenüberliegende Wand auf das Bild starrt, dann beginnt sich nach einer Weile das Wasser des Sees leicht zu kräuseln und leichte Wellen schlagen am Ufer  an.

Das Bild zeigt den  See  an manchen Stellen, besonders im Zentrum dunkelblau, zu den Rändern hin ein wenig heller und eine imaginäre Sonne zaubert Sonnenkringel auf einige Wirbelkämme.

Ganz tief am Grunde dieses Sees liegt Bernie.
Sie weiß es, sie sah zu, wie er langsam und ohne sich zu wehren darin versank. Sie konnte nichts dagegen tun, sie saß wie gelähmt am Ufer. Dieses Versinken in den Fluten  war der Schlussakkord eines langen, sich durch viele Wochen hinziehenden Kampfes einer verzweifelten Seele.
.

Alles begann damit, dass genau vor einem Jahr Margo verunglückte und starb. Sie war sein Leben, seine Muse und jene Kraft, die sein Leben in geordneten Bahnen leitete und sich um alle kleinen und großen Dinge ihres gemeinsamen  Lebens kümmerte. Plötzlich war sie nicht mehr da und all diese Dinge stürmten nun auf ihn ein.
Wie sollte er sich um Bezahlung offener Rechnungen kümmern, dafür Sorgen, dass der Kühlschrank gefüllt war und die Blumen im Garten betreut werden, wo er  bisher nicht einmal gemerkt hatte dass dies alles erledigt werden musste, um das Sein auf dieser Welt reibungslos ablaufen zu lassen?

Er hatte sich bisher nur um seine Malerei gekümmert, sich in seine Bilder versenkt, Er begann immer drei oder vier Bilder gleichzeitig zu malen, aß oft tagelang nichts, tobte manches Mal in seinem Atelier herum um dann wieder stundenlang völlig apathisch vor einem der Bilder zu sitzen und es anzustarren.
Margo war die einzige, die dann das Atelier betreten durfte, sich manchmal auch  zu seinen Füßen setzte und mit ihm litt.
Unweit des Hauses lag der See. In den Abendstunden schlenderte er oft dahin, saß dann am Ufer und ließ seine nackten Zehen von den gekräuselten Wellen umspielen. Er gab ihm Kraft und Inspiration und glättete seine zerfurchte Seele. Es gab immer wieder Bilder, in denen der See eine zentrale Rolle spielte.
An manchen Tagen, kehrte er oft erst in der Dunkelheit zum Haus zurück. Margo saß dann immer im Halbdunkel im Wohnraum und wartete auf ihn. Schweigend nahmen sie das Abendessen gemeinsam ein. Und immer nahm er sie dann in die Arme. Oft lagen sie dann nur regungslos nebeneinander, ließen ihre Hände auf der Haut des anderen auf und ab gleiten, oder liebten sich leidenschaftlich bis sie erschöpft einschliefen.
Sie schämte sich nun fast, in diese intimen Details der Beiden eingedrungen zu sein, doch es war ein unwiderstehlicher Drang, das vor ihr liegende Tagebuch Margo´s zu lesen.

Sie, Margo und Bernie hatten eine unbeschwerte, gemeinsame Kindheit. Sie waren unzertrennlich und eine eingeschworene Gemeinschaft. Sie liebte Bernie von Anbeginn und litt schrecklich darunter, dass er plötzlich nur Augen für Margo hatte. Wenn sie alle Drei so im Gras lagen und den Wolken nachsahen, stützte er sich auf seine Hand, blickte aber immer nur auf Margo nieder;  manches Mal neckte er Margo auch mit einem Grashalm. Dann fühlte sie sich immer wie das fünfte Rad am Wagen, völlig überflüssig.  Die beiden flüsterten und lachten gemeinsam und sie war dann immer ausgeschlossen und wollte fliehen, doch sie blieb letztlich.
Als sie eines Tage sein Atelier  betrat um ihn etwas zu fragen, prallte sie erschrocken zurück. Überlebensgroß war das Bild Margos auf der Staffel zu sehen. Er hatte sie nackt gemalt, das Bild strahlte ihre völlige Hingabe aus. Da erkannte sie zum ersten Mal sein unglaubliches Talent und auch, dass die beiden sich liebten.
Im ersten Moment war sie sehr zornig, sie fühlte sich ausgeschlossen, betrogen und hintergangen. Doch dann siegte die Vernunft und sie gestand sich ein, dass sie das ja in den vergangenen Jahren bereits gewusst, nur verdrängt hatte!
Als sie das Haus verließ, ohne dass sie Bernie angetroffen hatte, spürte sie eine ungeheure Erleichterung.  Nun war es offenkundig und nicht mehr wegzuleugnen.
Kurze Zeit später zog Margo zu Bernie und sie galten offizielle als Liebespaar.

Er absolvierte die Akademie und begann in der Folge, sich einen Namen zu machen. Ihre Freundschaft bestand weiterhin und sie unternahmen vieles gemeinsam, lachten und philosophierten Nächte lang über Gott und die Welt.
Sie liebte ihn weiterhin ohne Wenn und Aber, nahm es hin, dass ihre Liebe nicht erwidert wurde.
Sie und Margo vertrauten sich so ihre kleinen Geheimnisse an, über ihrer beiden Gefühle über Bernie sprachen sie jedoch niemals. Es war ein Tabuthema zwischen ihnen.

Zwischenzeitlich zog sich zurück, denn sie wollte nicht den Eindruck erwecken, dass sie sich zwischen die Beiden drängen wollte. Obwohl sie es gerne getan hätte. Denn irgendwie gehörte Bernie auch zu ihrem Leben!

Als sie im Zentrum der Stadt eine Kunstgalerie  eröffnete, übernahm sie auch immer wieder Bilder von Bernie. Sie verkauften sich gut. Auf diese Art hatte sie nun einen neuen Zugang zu Bernie gefunden und konnte es so einrichten, dass sie stundenlang gemeinsam über seine Bilder diskutierten und es schien fast wieder so zu werden wie früher.
In den Wochen nach dem Tod Margos hatte sie an manchen Tagen und in Nächten, in denen sie wach lag, mit Gewissensbissen zu kämpfen. Hätte sie den Tod der Freundin verhindern können, wenn sie sie rechtzeitig zurückgezogen hätte, als der Zug in die Station einfuhr? Wieso war sie wie gelähmt und konnte sich nicht vom Fleck rühren, sie nicht zurückreißen?
Oder hatte sie doch nach ihr gegriffen, sie vielleicht sogar  gestoßen, anstatt sie zu halten?
Sie verdrängte die Gedanken darüber, wollte sich damit nicht auseinander setzen. Sie hörte jedoch noch immer die Schreie der Menschen, das Kreischen der Bremsen, als sie die Treppe hinauflief und sich oben übergeben musste.
Eigentlich stand sie weiter hinten und konnte auch keinerlei Angaben machen, als sie befragt wurde. In ihrer Erinnerung kamen die Ereignisse immer durcheinander, sie hörte nur den Schrei, sagte sie aus. Alles andere war Einbildung, Fiktion, da war sie sich ganz sicher.

Nach dem Tode Margos wurde Bernie immer stiller, unruhiger und chaotischer. Er verstand nicht, wieso der Strom abgeschaltet wurde, weil er einfach vergaß die Rechnung zu bezahlen oder die Blumen im Garten verdursteten.
Sie versuchte einiges für ihn zu regeln, doch es gelang ihr nicht, Zugang zu ihm zu finden. Auch seine Bilder wurden immer greller, unverständlicher und in der Folge unverkäuflich.
Die totale Abhängigkeit Bernies von Margo war ihr vor deren  Tode eigentlich gar nicht so aufgefallen.  Erst als Margo nicht mehr da war, wurde es offensichtlich.

Er begann immer öfter über den Tod zu sinnieren, entwickelte unübersehbar eine Todessehnsucht, die ihn immer mehr in sich zurückziehen ließ.

Wie im Nebel sah sie immer wieder, wie Bernie gestern ohne ein Wort zu sagen, sich von ihr löste, sie einfach am Ufer stehen ließ und langsam aber stetig auf den See zuging. Er ging ohne zu zögern weiter, das Wasser stieg immer höher und höher.
Erst als er sich einfach ins Wasser gleiten ließ, rücklings aufschlug, seine Arme ausstreckte und in den Himmel blickte, rief sie seinen Namen. Doch er reagierte in keiner Weise, er hörte sie gar nicht.

Er trieb langsam auf den See hinaus, und plötzlich versank er einfach.
Sie starrte ungläubig hinaus, die Oberfläche kräuselte sich noch eine Weile und dann war die Wasseroberfläche wieder so ruhig, wie vorher.
Sie kam  gar nicht auf den Gedanken, ihm nachzulaufen, zu versuchen ihn wieder heraus zu holen. Sie stand nur da und starrte auf die Wasserfläche.

Die Polizei machte ein Protokoll mit ihr, sie unterschrieb es. Wahrscheinlich wird sie eine Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung bekommen.
Es war nur ein weiterer Baustein in dem abbröckelnden Gebäude ihres Lebens

Sie löschte das Licht, ordnete einige Papiere auf dem Schreibtisch und schloss die Galerie ab
Während der Fahrt hinaus zum See, passierte sie einige Orte ihres gemeinsamen Lebens. Die kleine Kirche in der Mitte der Siedlung, die kleine Schule daneben, in der sie alle Drei die ersten Schuljahre verbrachten,  die n der Hauptstraße liegenden Elternhäuser und den Bahnhof.
Dann bog sie langsam in die Forststraße ein, die zum See führte und parkte nicht weit vom Ufer des Sees und stieg aus. Ohne den Wagen zu versperren, wozu denn auch, ging sie langsam auf den See zu. Es begann zu regnen.
Ihre Tränen flossen nach innen, unbemerkt.  Die  Sehnsucht, sich umarmen zu lassen erreichte ihren Höhepunkt. Es wäre Erlösung sich von den Wellen empfangen,  umschließen zu lassen vom schwarzen Glas der Fluten. Sie hörte  Rufe  aus der Tiefe, es klang wie seine leise flüsternde Stimme. Die Wellen erzeugten Bewegungen, Treppen gleich, die abwärts führten. Sie war vor Tränen fast blind, sie mischten sich mit dem Regen. Sie ließ sich führen von ihrer Sehnsucht. Sie ging diese Treppe hinab, ließ sich ziehen und locken und Erleichterung machte sich breit.
Der Tod umklammerte sie mit ehernen Armen, die Strudel  zogen sie hinab in die Erlösung.



Montag, 15. September 2014

NIGHTLY PARADISE, Poem



NIGHTLY PARADISE

The feeling of your hands on my skin
Your desire, your tenderness
Raise me in infinite heights and builds
For me, a castle in the air, high and wide
In the heaven of bliss.
I closed my eyes and imagined me tonight
Your body by my side, ready
Be to travel with me the paradise to dwell in you
I wanted to. I just gave you, and for two
Are we the path of love and tenderness gone
Were caught in our feelings.
It was a wonderful night, gold stars
It was raining and blue curtains are hung around me
And my eyes have denied the reality.
I awakened with a smile on his lips
Could this night of sipping the cup of bliss.

© JOANA Angelides