Donnerstag, 8. Februar 2018

DER SCHMERZ, Erotik SM




Der Schmerz

von Joana Angelides

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Ein kaum wahrnehmbares Geräusch in der Luft, ein kurzes Pfeifen wird hörbar und die Gerte findet ihr Ziel.
Der Atem stockt, der Schmerz bahnt sich seinen Weg. Er frißt sich rasend schnell durch den Körper, scharf und beißend, erreicht in mehreren Wellen das Gehirn und beginnt sich dort auszubreiten, explodiert und fließt wieder zurück.

Vom Moment an, wo die Gerte das anvisierte Ziel erreicht, den Schmerz durch den Körper jagt, bis zum befreienden Schrei vergehen nur Sekundenbruchteile, eine kleine Ewigkeit.
Nun wütet er, zerreißt Nerven, jagt Signale durch den Körper, läßt ihn sich aufbäumen und alles rundherum vergessen. Rote Kreise beginnen sich zu drehen und werden weißglühend.
Langsam ebbt er ab. Das ist der Moment, wo der zweite Hieb der Gerte kommt, mitten in die abklingende Kurve trifft und den Schmerz neuerlich auf den Weg schickt. Diesmal ist er stärker, kennt den Weg zum Gehirn schon, bis in die letzte Nervenzelle, peitscht sie auf, läßt sie rot glühen und tausend Messer in die Nervenbahnen schicken. Die gesamte Nervenbahn beginnt zu vibrieren und zu singen wie Drähte unter Strom.

Bildergebnis für Gerte
Alles ist rot, hinter dem Augapfel beginnt das Blut in einem roten Schleier zu fließen, zuckende Blitze erhellen das Innere und die Schreie gehen nahtlos in leises Wimmern über, und wenn der Schmerz das Gehirn durchlaufen hat und etwas abebbt, kommt der dritte, wohl dosierte Schlag.
Das Geheimnis liegt daran, den Schmerz der einzelnen Schläge voll wirken zu lassen, sie durch den Körper zu jagen, ihnen Zeit zu lassen, sich auszubreiten, die Wirkungen voll spürbar zu machen, bevor der nächste voll trifft.

Erst wenn die Flammen des Feuers den letzten Schmerz voll wirken und wieder abklingen lassen, dann wird der nächste Schlag zur Vollendung. Er trifft das Schmerzzentrum, reißt letzte Barrieren auf und durchflutet den Körper, er versucht in eine Ohnmacht zu fliehen, bäumt sich auf, schreit seine Empfindungen heraus und erwartet trotzdem den nächsten Hieb.

Dieser reißt den Körper in die Höhe, wieder wird alles rot, der Schmerz beginnt sich erneut zu drehen und bohrt sich tief in das zuckende Fleisch.
Es ist, als wäre der Körper geöffnet, als würde das rohe Fleisch darliegen und   alles weiss und lautlos wird. Das Gehirn beginnt zu kochen, der Mund ist offen und man kann nicht mehr schreien. Die Wellen des Schmerzes erfassen jeden Muskel, sie zucken und verkrampfen sich, die Nerven sind aufs Äußerste gereizt, sie senden eine Welle nach der anderen durch ihre Bahnen. Der Schmerz der vorangegangenen Hiebe ist noch auf der Lauer, kompensiert diesen Schmerz und es wird die Hölle aufgetan.
Es ebbt nur langsam ab, jeder Hieb hat eine Erinnerung hinterlassen, sie verläßt den Körper nur langsam, jede Berührung der Haut ruft sie jedoch wieder hervor.
Doch in einer Form, der die Sinne anspannt, eine seltsame Erregung erzeugt, den Körper zum Sieden bringt. Bis ein Adrelaninstoß den Schmerz plötzlich relativiert und der Körper Endorphine ausschüttet, die allen Schmerz vergessen und ihn nur mehr fliegen lassen.
Dann merkt der Körper erst, dass er erregt ist. Alles Blut schießt in das Lustzentrum und nun schreit der Körper, den Schmerz nur mehr als Erinnerung im Hintergrund, nach Erlösung.

Der Schmerz war nur Vorbereitung, ein Öffnen der Empfindungen und zärtliche Hände bereiten nun die nächste Explosion vor, streichen über empfindliche Stellen, verstärken aufkeimende Gefühle, lösen eine ganze Perlenkette an Empfindungen aus.

Der Körper bäumt sich in einem ungeheuren Furioso erneut auf und verglüht.



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Hotel in Flammen, Erotik, Romantik



HOTEL IN FLAMMEN

von Joana Angelides

 

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Lieber Freund,

wir haben einige Zeit nichts voneinander gehört. Ich konnte dir ja nichts Neues berichten. Aber.....

Nun ist in der Zwischenzeit doch etwas Wunderbares passiert.
Ich habe seit langem wieder einmal ein unglaubliches Verlangen gespürt; Sehnsucht nach Fingerkuppen auf meiner Haut, eine raue geduldige Zunge, die die zittrigen Brustspitzen ertasten und mich zum Stöhnen bringen, meinen Körper zum Fliegen.
Ich habe es erlebt, habe mich, ein wenig zaghaft zwar, aber doch mit großer Erwartung, telefonisch bei ihm gemeldet und mich in Erinnerung gebracht.

Er hat mich in ein kleines Hotel in der Vorstadt meiner Stadt bestellt.
In das Zimmer Nummer 16, im ersten Stock, mit einem großen, weiß überzogenen Doppelbett, vorgezogenen Vorhängen. Durch diese Vorhänge ist dann der an sich spärliche Verkehrslärm nur sehr gedämpft eingedrungen.
Überall im Raum standen flackernde Kerzen und zauberten geheimnisvolle Schatten an die Wände.
Seine Bitte, betreffend mein Outfit war wie immer sehr ungewöhnlich. Ich sollte die Liebeskugeln seit dem Morgen tragen, unter meinem weiten Mantel ein seidenes, weich    fließendes Kleid, mit der Perlenstickerei innen, direkt am Körper, schon eine Stunde vorher anlegen. Keinerlei Unterwäsche! Durch die Bewegungen beim Gehen und Stiegensteigen rieben diese Perlen an meiner Haut und machten sie unglaublich empfindlich. Besonders das Oberteil war reich bestickt mit diesen Perlen und daher wurden meine Brustspitzen hart und übersensibel.
Bevor ich noch anklopfen konnte, merkte ich, dass die Türe nur leicht angelehnt war und drückte sie ganz auf.
Unmittelbar nach dem Eintreten umfingen mich zwei Arme und streiften gleichzeitig meinen Mantel ab, er fiel zu Boden. Es war kein anderer Laut zu hören, wir sprachen wie immer kein Wort, ich hauchte nur leicht erregt meinen Atem an seinem Hals.
Seine Hände umfassten meine Taille und fuhren langsam und gezielt den Körper entlang und die bereits aufgeladenen Perlen begannen mich zu elektrisieren, als sie auf der Haut auf und abglitten.
Das Zimmer war nicht sehr groß und mit einer Drehung lag ich auf dem weißen Laken des breiten Bettes und konnte durch die Vorhänge hindurch die Straßenbeleuchtung schimmern sehen.
Starke Hände streiften das Perlenkleid nach oben und mein bereits sehr erregter Körper spürte das aufgeladene Knistern des Kleides und die rollenden Perlen. Langsam zog sich meine Kopfhaut zusammen und tausend Raketen begannen gleichzeitig in meinem Kopf zu explodieren. Ich versuchte seinen Körper zu ertasten, seine Reaktionen zu erfassen, doch dieser Körper ließ sich nicht darauf ein.
Langsam glitten Lippen von meiner Hüfte abwärts, streiften die Schenkel, glitten nach innen.
Er ertastete, dass ich keinerlei Unterwäsche trug!  Mein Atem stockte, meine Lust begann wieder diese Wellen in meinem Unterbauch zu aktivieren und sie öffneten sich wie von selbst, doch, als wollte er mich nicht so rasch in die allerletzte Ekstase versetzen, glitten diese Lippen an der Innenseite der Schenkel weiter abwärts und verloren sich in der Kniekehle.
Nun begannen sich meine Nerven zu bündeln, zuckten und die Enden glühten, wie Zigarettenglut.
Ich hörte tiefes Atmen, leises Flüstern, ohne etwas verstehen zu können und merkte nur, dass sich diese Lippen wieder nach oben bewegten und zärtliche Finger in den bereits glühenden Vulkan meiner Begierde vordrangen und jede Erhebung umrundeten und die Empfindlichkeit ausloteten. 

Mein Freund, kannst du nachfühlen, wie mein Körper gespannt wie ein Bogen dalag und in die Dunkelheit horchte und jede Berührung herbeisehnte?
Es waren Impulse, die man kaum noch aushalten kann, zu sterben gedenkt und doch nicht will, dass sie aufhören?

Mit einem kleinen Ruck zog er mir dann das Kleid über den Kopf, es flog durch die Luft und fiel mit leisem Klang zu Boden.
Ohne dass seine zärtlichen Fingerkuppen die dunkle Kuppel meiner Kathedrale verließen, drehte sein Daumen seine unerbittlichen Runden an der Perle im Innenhof und mein Körper begann sich langsam aufzubäumen unter der aufsteigenden Lava des Vulkans.

Natürlich ist es seiner Aufmerksam nicht entgangen und seine Lippen senkten sich über meine Brustspitzen und zu allererst umrundeten seine Zunge den dunkel gewordenen Hof, um erst dann die Spitzen leicht zu berühren.

Ach, du kannst dir nicht vorstellen, was solche Berührungen in einem bereits kurz vor einem Höhepunkt stehenden Frauenkörper anrichten können!
Alles Blut steigt in den Kopf, dann sinkt es abwärts, staut sich im Unterbauch und verbreitet sich in alle Fingerspitzen und Zehen.
Weißt du, dass Frauen oft einen multiplen Orgasmus haben können? Wenn die Erregung so groß ist, dass sich der Körper nicht total abreagieren kann, baut sich im Inneren innerhalb von einigen Sekunden erneut dieses Kraftfeld auf, der Körper bäumt sich ein zweites Mal auf und es dauert oft ein bis zwei Minuten, bis dieser Orgasmus abklingt. Der Körper ist danach wie ein offener Krater, in dem die Lava pulsiert, man fühlt sich im ganzen Unterbauch als würde das Blut durchrasen und man vibriert. Man will dann auf keinen Fall den Bauch berühren, er ist wie eine zitternde, bebende exotische Blüte.
Ich weiß nicht, ob meine Worte ausreichen, dir diese Empfindungen zu schildern, aber es ist wie das Leben pur. Die Gewalt, die die Welt und das Leben trägt.

Und er weiß das! Als die zweite Welle des Höhepunktes abklang, machte er erbarmungslos, aber sehr behutsam und zärtlich weiter.

Mein Körper war wie im freien Fall, schwerelos und leicht, Minuten lang. Mit einer seiner hundert Hände bewegte er weiter die sehr empfindliche Klitoris im Kreise mit immer wieder in die Wurzel gehenden Bewegungen, seitwärts nach oben und an der Spitze kreisend und wieder abwärts gleitend, bis ich leise schrie. Mit irgendeiner seiner anderen Hände drehte er die linke Brustspitze und seine Zähne berührten die rechte Brustspitze. Mein Körper war nur mehr ein Strauß aus vielen Pfingstrosen, dunkelrot und mit zitternden Spitzen, die sich alle bewegten.
Als sich mein dritter, oder war es schon der vierte Orgasmus, ankündigte konnte ich nur mehr atemlos den Kopf heben, er hielt ihn im Nacken und drang langsam in mich ein.

Vielleicht haben mich die Gefühle über die Wolken hinausgetragen, durch einen Sternenschauer, durch die Milchstraße in die Unendlichkeit, vielleicht aber auch in den offenen Schlund des Vulkans, ich bin langsam verglüht.

Mein Freund, dieses Hotel wird für die nächsten Wochen meine Insel der Lust sein, ich werde hier meine Träume verwirklichen, sie von diesem Mann verwirklichen lassen und es genießen.
Die ganze Zeit war das Licht nicht an und beim Hinausgleiten aus der Türe bekam ich einen Zettel, auf dem die Aufforderung stand, das nächste Mal wieder unsere Maske mitzunehmen.
„Kennen Sie die Wirkung von Hahnenfedern und Kielen auf den Nervenbahnen und dem Körper?“

Meine Fantasie wird sich mit dieser Frage beschäftigen.



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