Tierisch, animalisch
von Joana Angelides
Man liest und hört
doch immer von animalischen Trieben und manch einem klopft dann das Herz bis
zum Halse.
Das ist sicher alles
übertrieben und halb so erstrebenswert, zeigt die Praxis.
Der Sex im
Tierreich ist meist eine einseitige Sache, dient ausschließlich der
Fortpflanzung (sagen die Wissenschafter),
und ist meist schnell vorbei und Tier geht zur Tagesordnung über.
Mit einigen Ausnahmen
natürlich! Die Spinnerinnen und die Gottesanbeterinnen verspeisen die Männchen
danach! Schlagen sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe. Sex macht scheinbar
hungrig.
Ganz schlimm, ergeht
es den Drohnen. Nach vollzogenem Geschlechtsakt, der sogar nur einigen Sekunden
andauert, zerreißt es ihnen das Beste Stück und sie sind tot. Sie können es
sich sozusagen das nächste Mal nicht einmal überlegen, es gibt kein nächstes
Mal.
Und wie arm sind da
die Eintagsfliegen? Die Evolution hat für sie
alles in 24 Stunden verpackt und
damit Basta!
Natürlich gibt es,
wie immer im Leben auch Ausnahmen.
Bei unserem
vierbeinigen Freund des Menschen kann die Fortpflanzungsphase, stehend bis zu einer Stunde dauern und für das
Weibchen, das außerdem sehr passiv zu sein hat, ist das sehr anstrengend. Denn
die Kerle können ja bis zu 60 Kilogramm wiegen. Ein wahres Hundeleben!
Irgendwie
erstrebenswerter und angenehmer geht es da ja bei den Tigern, Löwen und anderen
Wildkatzen zu.
Da beginnt meist ein
Spiel, das Stunden dauern kann. Das Weibchen tollt herum, lässt IHN ein wenig
näher kommen, verweigert sich dann, läuft davon. Dreht sich aber immer wieder
um, ob ER noch hinter ihr her ist. Sie spielt das gejagte Wild und er weiß
nicht, dass er nicht der Jäger, sondern das Opfer ist! Irgendwie fast
menschlich, oder?
Irgendwann legt sie
sich, scheinbar müde ins hohe Gras und seine Stunde ist gekommen.
Obwohl außer Atem,
ist er unglaublich zärtlich, beisst sie sanft in den Nacken und seine starken
Hinterläufe halten sie fest und die Natur nimmt ihren Lauf.
Das war ´s aber auch
schon. Die Geburt, die Aufzucht und Pflege ist alleine die Domäne des
Weibchens. Nicht genug damit, muss sie auch noch aufpassen, dass er die Jungen
nicht auch noch tötet und auffrißt!
Was ist also an
tierisch-animalischem so erstrebenswert?
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