Montag, 9. März 2015

ERREGUNG PUR, EROTIK


ERREGUNG PUR
von Joana Angelides


In ihrem Schlafzimmer warf sie sich aufs Bett und starrte an die Decke. Sie machte kein Licht, sie wollte die Dunkelheit in sich aufnehmen. Sie füllte Wein in das Glas und trank es genussvoll leer. Ihre Fingerspitzen  glitten leicht über ihre  Brustknospen, die hart und erregt waren und sie schloss dabei die Augen. Ja, heute wäre es schön, wenn der Geheimnisvolle käme, sie sich in seinen Armen zuerst ergeben und dann noch mehr fordern könnte.

Ihre Gedanken begannen zu spinnen und fantasieren, es war ein Geständnis an sich selbst!

„Ohja, ich spüre ihn, wenn er neben mir liegt, mit seinen Augen an den Konturen meines Körpers entlang streicht. Seinen  Zeigefinger mit der Zunge befeuchtet und einer meiner Brustspitzen umkost, an der Spitze vorbei streicht, und mein Seufzen  den Raum erfüllt. Er wiederholt es an der anderen Spitze, stützt seinen Kopf auf und macht weiter und weiter........................ neigt seinen Kopf und lässt nun auch mit Hilfe seiner Zunge an der anderen Brustspitze,  mein Innerstes sich weit und unendlich ausbreiten“

Und so lässt sie ihren Gedanken und Sehnsüchten freien Lauf! Sie hält dabei den Atem an. Eine der Stufen der Treppe knarrt seit Jahren, niemand konnte es je reparieren und schließlich hatte sie resigniert. Seit dieser geheimnisvolle Liebhaber regelmäßig über die Treppe zu ihr heraufsteigt, ist das immer das Signal, das ihr Herz zum Rasen bringt, es ist das Signal, dass er kommt. Sein  Schatten gleitet durch den Türrahmen, kommt langsam auf das Bett zu und kniet sich neben sie. Sie spürt dann seinen warmen, erregten Atem, seinen Duft nach Holz und Moschus, spürt seine Nähe.

Woher kommen diese Wellen im Unterbauch, die sich fortpflanzen wie an der Oberfläche des Ozeans, bis sie am Ufer anschlagen und auslaufen, um neuen Wellen Platz zu machen?
Wie immer wird kein Wort fallen, seine Silhouette wird sich schwarz gegen das spärlich einfallende Licht abzeichnen. Man kann in dem dunklen Raum nur Konturen erkennen. Längst hat sie es aufgegeben, nach dem Schalter der Nachttischlampe zu greifen, um Licht zu machen.

Ihre Arme gleiten nach vorne und berühren ihn, diesen ebenfalls alarmierten Körper, spüren mit der Handfläche  Handfläche sein Muskelspiel.

Seine Zunge wandert nun nach oben, am Hals entlang, sie spürt das Schlagen am Hals, spürt wie das Blut pulsiert und nach oben transportiert wird, um die Schädeldecke zu sprengen, dann kommt sie in die Nähe des Ohres, lässt die Härchen auf der Haut vibrieren und Schauer den Rücken auf und ab laufen.
Oh, es ist ein wunderbares Gefühl, seine Lust lässt sie schweben.
Seine Finger wühlen in ihrem Haar und massieren die Kopfhaut, die sich zusammenzieht, vibriert und ihr zu klein wird.
Sein Mund streicht nach vor, seine Zunge öffnet fordernd ihre  Lippen und sucht ihre Zunge. Das Rauschen der Wellen wird immer lauter, überrollt beide und zieht sie hinab in das geheimnisvolle Dunkel des Meeres ihrer Lust.
Der Kuss wird und darf nicht enden, seine beiden Arme umfassen ihren Körper  und suchen am Rücken jeden einzelnen Wirbel und machen sie verrückt. Es ist wie jener Hummelflug, der sie als Musik schon oft wundervoll erfüllt hat. Nun sind sie in ihr, diese Hummeln und füllen den brodelnden Körper, finden ihren Weg bis in die Fingerspitzen, kommen zurück suchen einen neuen Weg, bis in den Unterbauch, hinterlassen eine feuchte Spur von Lust und Verlangen zwischen den sich leicht geöffneten Schenkeln, die zuckend und vibrierend Halt suchen und verbreiten sich in den Beinen bis zu den Zehenspitzen, wo sie Kribbeln und unendliches Ziehen hinterlassen.

Seine starken Arme umfassen dann impulsiv und hart ihre Hüften, gleiten einige Male hin und her, heben das Becken an, lassen es wieder nach unten gleiten und erzeugen kleine Erdbeben in allen Tälern ihrer femininen  Landschaft.

Die Vereinigung  beider Körper ist dann nur mehr eine logische Folge von Abfolgen der Wünsche, Sehnsüchte, Erinnerungen an erfüllte vergangene  Nächte  in dieser undurchdringbaren Dunkelheit, mit Berührungen und kleinen Küssen auf  erreichbaren, offen dargebotenen erogenen Punkten, die wie die legendären  Schmetterlingsflügel,  große Stürme auslosen können. Ohja, er fegt über sie hinweg dieser  Sturm, treibt Blätter, Zweige und Blüten vor sich her, verliert sich in ihrem Haar. Der Sturm tobt nun draußen und herinnen, lässt Wände und Körper erzittern. Trotz der kurz aufzuckenden Blitze, kann sie nichts erkennen.
Ihre Schreie, die ihre Lust  artikulieren, verlieren sich fast ungehört in den elementaren Ereignissen dieser stürmischen Nacht.

So lautlos, wie er gekommen war, entglitt er ihr wieder und sein Schatten verschwand in der Dunkelheit des Raumes. Er hinterließ sie zitternd, völlig aufgelöst in den Kissen versunken und schwer atmend.  Nur sein Duft verblieb  im Raum und erinnerte sie an etwas, was sie nicht benennen konnte.

Sie verfiel in einen tiefen Schlaf, in dem Fledermäuse über sie hinweg flogen, der Himmel sich öffnete, Regenmassen herunter stürzten und die Wolken tief hingen. In ihrem Traum schrie sie gegen den Wind, versuchte den Donner zu übertönen und fühlte sich wie neugeboren, dem Leben wieder gegeben. Ihr Körper schwebte zwischen all diesen Elementen und fühlte sich wunderbar an. Seine Hände hatten angenehm prickelnde Spuren hinterlassen.


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