Montag, 21. April 2014

EILAND IM ZWIELICHT, Roman








Die geheimnisvolle Höhle. 

Paul hatte einige Mühe mit der Zentrale der Bank eine Vereinbarung zu treffen, dass er  die restlichen Urlaubstage auf einmal konsumieren konnte. Sie verblieben so, dass sein Vizedirektor, Franz Bergmann, vorläufig als Filialleiter eingesetzt wird, bis er wieder seinen Dienst aufnehmen wird.


Er sprach dann noch mit Franz Bergmann, der sich besorgt zeigte, ob er das alles alleine schaffen wird, dann aber  resigniert  sein neues Aufgabenbereich akzeptierte. Paul beendete das Gespräch dann besorgt. Bisher war  seine Tätigkeit das Wichtigste  in seinem Leben. Athina war der ruhende Pol, der ihn auffing, wenn er Probleme hatte. Es kam des Öfteren vor, dass er sich Arbeit mit nach Hause nahm, die er im Büro nicht in Ruhe machen konnte. Dann war sie es, die zu seinen Füßen saß, las oder einfach nur vor sich hin träumte. Das hatte sich nun alles geändert. Sein Leben war turbulent geworden, er war in einem für ihn fremden Land, alle Begriffe waren durcheinander gekommen. Seine Gefühle verstrickten sich in einer lodernden Flamme von Verlangen, Leidenschaft und Hingabe, die er bisher nicht gekannt hatte. Die Frau derzeit an seiner Seite war alles andere als ein ruhender Pol. Sie war wie ein Vulkan, der immer kurz vor einer Eruption stand, in dem es glühte und brodelte. Er stand am Rande des Kraters und genoss die Gefahr.
Als er seine Telefonate endlich erledigt hatte, rief er nach Elisa.
„Hier bin ich, komm, wir gehen zum Strand hinunter. Das Meer ist tiefblau, ruhig und es schaukeln einige Möwen auf den Wellen. Wir werden den heutigen Tag genießen und dann Morgen sehr früh aufbrechen um diese Höhle zu finden.“ Sie stand wie gestern auf der Treppe neben dem Kamin, die in den ersten Stock zu den Schlafräumen führte. Sie war bereits umgezogen, hatte einen schwarzen Badeanzug mit großen gelben und orange farbenen Blüten an und eine übergroße Sonnenbrille, die mit dem roten Sonnenhut harmonisierte. Sie sah umwerfend und sehr verführerisch aus.
„Wir könnten aber auch hier bleiben!“.
Sie lachte.
„Netter Versuch, vergiss Dein Versprechen nicht! Aber vorher schwimmen wir noch ein wenig, das haben wir uns verdient!“
Verwundert merkte er, dass es ihn mit unglaublicher Intensität erregte, dass sie das Wort „vorher“ aussprach. Sie war eben eine Frau, die wusste, was sie wollte und es sich auch nahm.
Sie liefen zum Strand hinunter warfen sich mit lautem Lachen in das kühle Nass.
Als sie dann atemlos im Sand lagen und den Sand durch die Finger gleiten ließen, holten sie die Ereignisse des heutigen Tages wieder ein.
„Er ahnt nun, dass wir etwas wissen, aber er weiß nicht, wie viel und was wir wissen. Wenn er irgendwie involviert ist, dann wird er vielleicht nervös werden.  Es muss  jemand gesehen haben, als Kosta aus dem Auto ausstieg, oder zumindest erfahren haben, dass er mit uns gesprochen hat, wenn Kosta tatsächlich verschwunden ist. Aber wer sollte daran Interesse haben, außer dem Bürgermeister?“.
„Naja, die Einzige soll ja seine Mutter gewesen sein, die es gewusst hat und die kommt wohl nicht in Frage. Da hat jemand kalte Füße bekommen. Ich tippe auch auf den Bürgermeister. Wie heißt denn der Kerl eigentlich?“
„Ich habe mir die Kopie der Zeugenaussage angeschaut, da steht sein Name drin. Denn es hat mich auch schon interessiert. Sein Name ist Gregoris Papadopoulos“.
„Er hat sich eigentlich gar nicht richtig vorgestellt, er hat sich nur als Bürgermeister, als Dimarchos,  definiert. Das habe ich mir gemerkt, was sagst Du dazu?“ Sie lachten beide.
„Du tust mir ja leid. Griechisch ist ja keine leichte Sprache. Aber vielleicht lernst Du es doch noch eines Tages“.
Keiner der Beiden sprach weiter. Es wurde beiden bewusst, dass die Situation mehr als verworren, unklar und verfahren war.
Paul konnte sich ein Leben ohne den Funken, den Elisa in ihm entzündet hatte, gar nicht mehr vorstellen. Elisa fühlte sich schlecht, fand die Situation aussichtslos und fand sich in einem Irrgarten von Empfindungen zwischen ihrer Freundschaft zu Athina und ihrer Liebe zu Paul.
Schweigend begaben sie sich  wieder hinauf zum Haus. Die mittägliche Hitze begann zu wirken, die Luft flimmerte und der Sand  war heiß, sie mussten laufen. Im Haus war es dagegen angenehm kühl. Es wirkte der Schatten der es umgebenden  Bäume.
Sie duschten gemeinsam, ließen das Wasser zwischen ihnen herunter laufen, seiften sich gegenseitig ein und genossen ihre zärtlichen Berührungen.
Elisa bereitete einen leichten Imbiss zu, den sie auf der Terrasse mit kühlem Retsina-Wein einnahmen. Eine leichte Brise umspielte sie, die dünne weiße offene  Bluse umspielte ihre Gestalt Darunter trug sie ein dünnes, weites, bodenlanges Kleid, das mit dem Azurblau des Meeres konkurrierte. Die dünnen silbernen Träger liefen über ihre Schultern nach rückwärts. Das ganze Outfit gaukelte ihm vor, einer Meerjungfrau gegenüber zu sitzen.
„Wie machst Du das nur, immer so verführerisch auszusehen?“, er nahm ihre Hände,  führte sie zum Mund und drückte einen leichten Kuss darauf.
„Du weißt doch, Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Du siehst mich eben so und es gibt Augenblicke, da bin ich unglaublich glücklich, das merkt man“, sie musste sich gestehen, dass sie sich gerade eben so  fühlte und am Liebsten hätte sie die Zeit angehalten.
Als sie dann später, nackt und mit einem dünnen Laken bekleidet atemlos unter dem sich drehenden Ventilator am Bett im Schlafzimmer lagen und sich an den Händen hielten, blieb die Welt plötzlich stehen. Sie drehte sich einfach nicht weiter und sie fielen in einen tiefen Schlaf.

Auch am nächsten Morgen war die Welt noch immer durchdrungen von ihren Gefühlen und der beginnende Tag und die aus dem Meer aufsteigende Sonne mit ihrem Gold, das den Raum erfüllte, versprachen Harmonie und Glück.
Sie frühstückten und packten dann neuerlichen einen Proviant in den Kofferraum und machten sich auf den Weg.
Paul fuhr, Elisa hatte den Plan, den ihnen Kosta gab auf den Knien. Sie fuhren nicht zum Dorf hin, sondern  ins Landesinnere zu den Bergen am Horizont. Irgendwann bogen sie von der betonierten Straße ab und da wurde die Straße dann zu einem staubigen Weg, der holprig ein wenig aufwärts führte. Es lagen kleine und größere Steine am Weg und Paul fuhr vorsichtig, er hatte Angst, dass sie mit dem Auto irgendwo liegen blieben. Ob dann Hilfe kam, war mehr als fraglich. Dann wurde die Straße noch steiler und Paul hoffte, dass der Motor nicht  zu heiß würde. Nach einer Weile blieb er am Straßenrand unter einem Baum stehen und nahm selbst die Karte in die Hand.
„Nach der nächsten Kurve müssten wir bei der eingezeichneten Kapelle sein, dann ist es nicht mehr weit“, er gab die Karte wieder an Elisa zurück. Sie tranken etwas aus den mitgebrachten Wasserflaschen und fuhren dann wieder weiter.
„Was hat den eigentlich dein Professor in Athen gesagt, als Du mit ihm telefoniert hast?“
„Oh, er war sehr empört als ich ihm die Situation schilderte. Sollte das stimmen, dass sich Danae da an illegalen Verkäufen beteiligt, würde ihn das sehr enttäuschen. Sie war eine seiner besten Studentinnen und er war es ja, der ihr eine Stelle im Museum angeboten hat. Er  hat sie außerdem betreut und unter seiner Domäne hätte sie ihren Abschluss gemacht. Aber er hat nichts gehört, es sind auch keine neuen Stücke aufgetaucht, aber er wird sich umhören“.
„Also, ich bin ja nicht von der Branche, oder wie immer das bei Euch heißt, aber laut Kosta hat Danae ja nicht einzelne Stücke verkauft, sondern es dürften schon eine ganze Menge gewesen sein. Sie haben die Dinge ja sogar mit Booten weggebracht. Irgendwann müsste so was bemerkt worden sein “, Paul hatte da seine Zweifel, doch Elisa versuchte es ihm zu erklären.
„Naja weißt Du, Prof. Thalos ist eben nur Wissenschafter, eingesponnen in seine Arbeit. Er hat nicht einmal Familie, ich glaube er schläft sogar dort. Meist sitzt er im Untergeschoß und beschäftigt sich mit seinen Keramiken, Fundstücken und Katalogen“.
Sie waren inzwischen bei der kleinen Kapelle angekommen. Elisa wollte stehen bleiben und eine Kerze anzünden. Die Kirche lag etwas 15 Meter von der Straße entfernt, war umringt von Bäumen. Sogar ein kleiner Marmorbrunnen mit munter plätscherndem Wasser war da. An dem Brunnen hing an einem Kettchen ein Metallbecher, der zum trinken einlud.
Während Elisa in die kleine  Kapelle, die mit einer Ikone, einem Tischchen mit einem gestickten Tischtuch bestückt war,  hineinging, setzte sich Paul auf eine der Bänke und genoss diese unglaubliche Stille rundum.
Er konnte sehen, dass sie eine dieser dünnen, langen Kerzen die in einer Schachtel herum standen nahm, anzündete und in eine mit Sand gefüllte  Schüssel steckte. Dann küsste sie die Ikone, bekreuzigte sich, wie es griechisch orthodoxe Gläubige tun und kam wieder heraus. Sie nahm auch den Metallbecher und trank von dem Wasser.
„Hast Du da getrunken? Das Wasser ist reines Quellwasser, kommt direkt aus den Bergen und ist kalt“.
„Nein danke, da haben sicher schon Hunderte daraus getrunken, das mag ich nicht!“
„Weißt Du, das ist wie mit den Ikonen. Diese Bilder küssen auch hunderte Menschen, aber noch nie ist jemand krank geworden, da beschützt Dich der Heilige, in diesem Fall der Agio Dimitris. Dem ist diese Kapelle geweiht“,
„Trotzdem danke, ich glaube, der kennt mich gar nicht!“, scherzte er und ging zum Wagen.
Der Weg führte immer näher zu den aufsteigenden Wänden des Berges. Auf einer Seite des Weges führte nun eine steile Felsenwand mit spärlicher Vegetation nach oben, neben der Straße  ging es ungefähr zwei Meter zu einem kleinen Bach hinunter, der glasklar und sauber war und auf der anderen Seite des Baches führte wieder eine steile Felswand nach oben. Sie waren in die von Kosta beschriebene Schlucht eingefahren.
„Also ich kann mir schon vorstellen, dass Kosta auf dieser schmalen Straße sehr aufpassen musste, dass man ihn nicht  sah oder hörte als er  Danae und den Bürgermeister verfolgte. Aber hier  irgendwo muss sich die Strasse wieder verbreitern und dort sollte dann die Höhle sein. Ich werde aber ein Stück weiterfahren und wir gehen dann  zurück, damit wir keine unangenehme Überraschung erleben, sollte jemand kommen!“
„Glaubst Du, dass jemand kommt?“, Elisa klang ein wenig ängstlich und sprach leise.
„Wer weiß…. aber Du brauchst nicht zu flüstern, noch ist niemand da!“, er strich über ihren Schenkel, um sie zu beruhigen und lächelte sie an.
Tatsächlich verbreiterte sich die Schlucht bei der nächsten Biegung. Es entstand ein kleiner Platz. Paul fuhr, wie er angekündigt hatte,  jedoch auf der wieder schmaler werdenden Straße  weiter und parkte erst nach der nächsten Biegung, sodass man den Wagen von der kleinen Lichtung aus nicht sehen konnte.
Sie gingen das kleine Stück zurück und sahen sich um. Sie konnten aber nirgendwo eine Höhle oder einen Eingang im Felsen entdecken.
„Vielleicht ist es nicht hier, sondern noch weiter in der Schlucht?“, flüsterte Elisa.
„Nein, das glaube ich nicht, Kosta sprach von ca. 3 km nach dem Kirchlein und das müsste hier sein und Du brauchst nicht zu flüstern!“ Paul musste lachen.
„Es ist alles so unheimlich hier. Dadurch, dass die Felsen an beiden Seiten so nah an der Straße  steil nach oben führen, fällt wenig Licht herunter. Außerdem höre ich es dauernd knacksen“.
„Das werden die Füchse, Bären  und Wölfe sein, die uns verfolgen!“„Hör auf mit dem Unsinn!“ lachte sie, hängte sich aber vorsichtshalber bei Paul ein.
Sie gingen an der Felswand entlang und Paul tastete die Steine ab.
„Hier ist was, da scheinen Steine locker zu sein.“
Tatsächlich waren einige größere Steine aufeinander geschichtet und ließen sich wegnehmen. Als sie unter großer Mühe fünf der Steine weg hoben, wurde eine eiserne Türe sichtbar. Sie räumten die restlichen Steine weg und standen vor einer Eisentüre, die sich farblich fast nicht von dem Fels abhob. Sie war jedoch verschlossen.
„Ja, hier ist es, aber wir werden die Türe nicht öffnen können. Es ist eine schwere eiserne Türe, das Schloss ganz neu und außerdem ist auch noch ein Sicherheitsschloss angebracht.“, in seiner Enttäuschung schlug Paul mit der Faust an die Türe.
„Hast Du gedacht, es ist eine offene Höhle, mit all den geschilderten Dingen und Koffern voller Geld darin?“
„Nein, das nicht. Aber ich habe es mir einfacher vorgestellt! Wenn Kosta hier hinein gehen konnte, müssen sie die Türe neu gemacht haben. Wahrscheinlich war der Eingang früher nur mit den Steinen verschlossen gewesen. Aber seit sie Danae und den Bürgermeister darin entdeckt hatten, mussten sie handeln.“
„Ja, das wäre möglich. Nur wie kommen wir  da nun hinein?“, Elisa klang richtig mutlos.
„Ich überlege mir gerade, dass wir ja nichts gewinnen können, wenn wir eindringen. Sollen auch wir etwas mitnehmen? Wozu? Was hat denn dein Professor Thalos gesagt, was wir machen sollen?“
„Er hat gemeint, wir sollen einmal abwarten. Er wird seine Fühler ausstrecken, wenn er etwas erfährt,  wird er sich melden“.
„Also, das finde ich seltsam. Eigentlich hätte er Dir raten müssen, dass wir uns an die Polizei wenden sollen. Nur wird es sinnlos, vielleicht auch gefährlich sein, wenn wir uns an die örtliche Polizei wenden. Wir wissen ja nicht, inwieweit die  Polizei da involviert ist. Obwohl mir schien, dass der Polizist dem Bürgermeister gegenüber nicht sehr  freundlich gesinnt war. Was macht denn der Bürgermeister nun mit unserer Anzeige, sucht er nach Danae?“.
Elisa zuckte resigniert die Schultern.
„Keine Ahnung. Aber ist Dir aufgefallen, dass er  sich total in den Vordergrund gespielt hat und den Polizisten nicht einmal zu Wort kommen ließ? Eigentlich hätte doch diese Amtshandlung durch die Polizei durchgeführt werden müssen. Der Bürgermeister  dürfte hier der Ortskaiser sein, der  die Macht hat. Wir müssen vorsichtig sein“.
Paul legte plötzlich seine Hand auf den Mund von Elisa.
„Sei still, ich höre Motorgeräusche. Da kommt jemand, komm!“
Er zog Elisa mit sich und sie versteckten sich einige Meter weiter in einer Felsennische. Tatsächlich kam ein Van um die Kurve und parkte auf dem kleinen Platz vor ihnen.
Es stiegen zwei Männer aus, sie holten aus dem Ladraum eine Art Rodel, stellten  eine Holzkiste darauf und gingen zum Eingang. Als sie merkten, dass die Steine weggeräumt waren, blieben sie ruckartig stehen und blickten angestrengt in die Runde.
Paul legte den Finger an den Mund, sie drückten sich an den Fels  und hielten den Atem an. Da sie nichts entdecken konnten, riefen sie etwas zu dem Wagen hin und ein dritter Mann stieg aus. Er zog eine Pistole aus seinem Hosenbund und machte einige Schritte hin und her und blickte suchend in die Runde. Dann steckte er die Pistole wieder weg. Sie begannen miteinander zu sprechen, doch es war zu leise, Paul und Elisa konnten nichts verstehen.
Elisa beugte sich etwas vor, um besser hören zu können, was sie sprachen, doch sie waren zu weit weg und flüsterten offenbar.
Einer der Männer hatte inzwischen die eiserne Türe aufgesperrt und sie gingen hinein.
Paul und Elisa schlichen sich näher heran.
„Du bleibst da stehen, verstecke Dich hinter dem Vorsprung, ich schaue nach.“, Paul hob den Zeigefinger, um seinen Worten mehr Bedeutung beizumessen, dann schlich er sich an der Felsenwand entlang hin zum Eingang.
Die Männer hatten  starke Taschenlampen in den Händen, die sich offenbar neben dem Eingang an der Wand befunden haben dürften  und leuchteten in den Raum hinein. Man konnte von außen nicht sehen, wie tief hinein der Raum reichte, es war dahinter jedenfalls dunkel und er verlief sich in der Tiefe.
Einer der Männer nahm einen Zettel aus seiner Jackentasche und leuchtete darauf. Dann strebte er zu einem der primitiv aufgebauten Tische und nahm einige der alten Stücke, wickelte sie in das in der Holzkiste befindliche Zeitungspapier und legte eines nach dem anderen  dann sorgfältig hinein. Er sagte etwas, was Paul leider nicht verstand zu den anderen und sie nahmen einen Koffer, der ebenfalls auf einem der Tische lag.
Paul trat vorsichtig in den Raum und drückte sich an die Wand, geschützt durch einen Mauervorsprung.
Plötzlich spürte er neben sich einen Atemhauch, es war Elisa. Er machte eine unwillige Bewegung. Bevor er etwas sagen konnte, kamen die Männer in ihre Richtung  und gingen, keine zwei Meter von ihnen entfernt, zur Türe. Sie löschten die Taschenlampen, legten sie neben dem Eingang ab und gingen hinaus. Paul und Elisa getrauten sich nicht zu atmen, um nicht entdeckt zu werden, sie waren starr vor Angst. In dem Moment als Paul  klar wurde, dass sie die Türe wieder verschließen würden, fiel die Türe aber schon zu und sie hörten, wie der Schlüssel im Schloss umgedreht wurde.
„Und, was machen wir jetzt?“, flüsterte Elisa
Paul war ihr unendlich dankbar, dass sie nicht zu schreien anfing, was er von einer Frau unwillkürlich erwartet hatte.
„Moment, sie haben ja Gott sei Dank, die Taschenlampen hier gelassen, wir werden einmal die Lage sondieren“, er tastete sich in der völligen Dunkelheit an der Wand entlang bis er die Nische fand wo er die Lampen vermutete. Es waren drei Lampen, er entzündete eine davon.
Inzwischen hörten sie, wie das Auto draußen wegfuhr.
„Sie sind weg! Wie kommen wir hier denn wieder raus?“, nun klang die Stimme von Elisa doch ängstlich, ja sogar ein wenig hysterisch.
Paul nahm alle drei Stablampen zu sich, entzündete aber nur eine und leuchtete einmal rundum.
„Bitte, bewahre Ruhe. Wir werden einmal erkunden, wie groß die Höhle wirklich ist und vielleicht finden wir einen anderen Ausgang.“
Paul nahm die Hand Elisas, die sich sehr kalt anfühlte und drücke sie beruhigend. Sie gingen zu den Tischen, die eigentlich nur aus Brettern bestand, die auf Podesten aus aufgeschichteten Steinen lagen.
Beim Anblick der unglaublich schönen Fundstücke vergaß Elisa für einige Momente ihre missliche Lage und berührte sie fast scheu.
„Ach, sie sind wunderschön! Wenn ich solche Dinge berühre, ist es für mich erregend und aufregend zugleich! Stell Dir vor, sie sind fast dreitausend Jahre alt, haben irgendwo unter der Erde all die Zeit gewartet, dass man sie findet! Für mich sind sie keine leblosen Dinge, sie atmen, leben und erzählen Geschichten!“
„Ja, ich finde sie auch schön, doch wir müssen trachten hier heraus zu finden, sonst wird man uns ebenfalls irgendwann finden, aber leblos und wir werden nicht mehr atmen!“ Paul leuchtete in die Dunkelheit, die Höhle schien sehr tief in den Berg hinein zu gehen. Dann leuchtete er nach oben und stellte fest, dass es bis zur Decke  ungefähr vier Meter sein dürften.
„Gehen wir tiefer hinein?“, Elisa war inzwischen wieder die Situation klar geworden und ihre Stimme klang wieder sehr ängstlich.
„Das wird keinen Sinn haben, über uns ist Fels und wahrscheinlich kämen wir da immer tiefer in den Berg hinein, da dürfte es keinen Ausgang geben. Wir müssten vorerst einmal versuchen, neben der Türe nach einer Möglichkeit zu suchen. Aber vorerst schauen wir noch in die Beiden Koffer hinein, was da drinnen ist.“
Paul versuchte einen der beiden Koffer zu öffnen, doch er war versperrt. Er suchte am Boden nach einem harten Gegenstand und fand einen spitzen Stein. Mit dem Stein schlug er gegen die Beiden Schlösser und sie sprangen auf. Als er den Deckel hob, entfuhr ihm ein überraschter Laut. Der Koffer beinhaltete Bündel mit Geld, auf den Schleifen standen Beträge, sie waren augenscheinlich gezählt, beschriftet und dann in dem Koffer verstaut worden.
„Also, wenn der Bürgermeister hier seine Hände im Spiel hat, dann ist er ein reicher Mann. Nur wird ihm das nicht alles alleine gehören. Aber wir werden das jetzt nicht klären können.“ Er klappte den Deckel des Koffers wieder herab und leuchtete nun die Wand hinter ihnen ab. Doch war da nur Fels zu sehen. Der Raum war nicht sehr groß, die Sicht beschränkt.
Trotz des Einwandes von Paul war Elisa doch tiefer in die Höhle vorgedrungen. Sie hatte sich eine der beiden Stablampen, die Paul auf einen der Tische  abgelegt hatte, genommen und leuchtete den Fond ab. Auf dem Boden lagen eine Menge von größeren Steinen, auch Keramikscherben. Sie zog die Schultern zusammen, langsam begann sie zu frösteln. Es war naturgemäß wesentlich kühler als draußen und auch eine gewisse Feuchtigkeit war zu spüren. Irgendwoher hörte man Wasser tropfen. Es klang, als würde es aus großer Höhe herab tropfen.
„Elisa, geh nicht weiter, bleib da, ich verliere Dich sonst aus den Augen!“, Paul leuchtete in ihre Richtung.
„Ich glaube da ist was, ich spüre auch einen leichten Luftzug, vielleicht ist da ein Ausgang!“, rief Elisa zurück.
Paul ging ihr langsam nach, als er sie erreichte, drehte er ihre Lampe ab.
„Wir müssen mit dem Licht sparsam umgehen, wir wissen nicht, wie lange wir hier herinnen sein werden“. Die Höhle hatte sich hier erweitert und man konnte sehen, dass noch mehr Fundstücke auf dem Boden standen, teilweise zerbrochen, umgestürzt oder total mit Staub bedeckt.
„Danae und der Bürgermeister haben offenbar die schönsten Stücke hier herausgeholt und nach vorne getragen. Es wäre interessant zu wissen, was das hier ist. Ist es eine alte Höhle mit irgendeiner Funktion, oder wurde sie nur benutzt, um die Funde zu lagern. Aber wenn man so herum schaut, müssen die Artefakte schon sehr lange hier liegen. Sie sind teilweise unter einer dicken Schicht von Staub und Schmutz begraben.“ Elisa hob eine kleine flache Schale  auf und blies den Staub weg. „Schau, sie ist wunderschön, da waren vielleicht Schmuckstücke drin, oder Essbares“.
„Sei still, ich höre was“, Paul legte ihr die Hand auf den Mund.
Tatsächlich konnte man Geräusche hören. Es klang wie der Wind in einem Kamin.
Nun konnte auch Paul den leichten Luftzug spüren, den Elisa erwähnte.
„Ich glaube, da ist wirklich irgendwo ein Ausgang, ich spüre diesen Luftzug auch“.
Sie lauschten beide in die Dunkelheit.
„Komm, wir gehen doch weiter hinein, aber bleibe hinter mir und halte Dich an meinem Hemd an, damit ich spüre, dass Du noch da bist.“
Paul ging langsam, vorsichtig einen Fuß vor den anderen stellend weiter. Er wollte vermeiden, dass der Boden eventuell nachgab und sie abstürzten. Er war zwar kein erfahrener Höhlenforscher, hatte aber einmal an einer Suchaktion teilgenommen.
Langsam begann in Elisa Angst aufzusteigen. Mit jedem Schritt, den sei weiter vordrangen, verloren sie die Rückendeckung. Es war stockfinster hinter ihnen, sie konnten auch rechts und links keine Begrenzung mehr sehen. Sie konnten nur nach vorne sehen und da schien die Höhle auch kein Ende zu nehmen. Paul blieb stehen.
„Ich möchte nicht weitergehen. Wir finden dann vielleicht nicht mehr zurück, wir haben keine Anhaltspunkte im Raum, wir werden uns verirren. Die Höhle hat sich verbreitert, wir wissen nicht, was rund um uns ist.“
Elisa setzte sich auf einen Stein, den sie neben sich entdeckte und nun kroch die Angst langsam in ihr hoch.
„Paul, wir werden hier sterben. Wir finden keinen Ausgang, niemand weiß, dass wir hier sind, es wird uns niemand suchen. Wer weiß außerdem, wann die Männer wiederkommen, das kann Wochen dauern. Auch wenn es nur einige Tage sind, wir haben nichts zu essen, nichts zu trinken, wir können nicht einmal Feuer machen, es gibt nichts Brennbares hier.“
Sie begann leise zu weinen.
„Bitte beruhige Dich. Wir werden schon wieder raus finden.“ Er nahm sie bei den Schultern und drückte sie an sich. Ihre Wärme strömte durch seinen Körper, er spürte aber auch wie sie zitterte.
Keiner der Beiden sprach ein Wort. Elisa weinte vorm sich hin, Paul dachte angestrengt nach. Er könnt sie hier alleine lassen, weiter vordringen und die Quelle des Luftzuges suchen. Doch wer weiß, ob es da tatsächlich eine Öffnung  gab. Wenn ja, wie groß würde sie sein, in welcher Höhe? Er verwarf diesen Gedanken wieder.
„Komm, wir gehen zurück. Vielleicht kann ich die Türe aus den Angeln heben, oder wir können uns hinaus graben“. Er nahm sie bei der Hand und sie gingen langsam in die Richtung, aus der sie gekommen sind. Paul achtete auf die Spuren am Boden. Sie hatten in dem Staub und Sand einige Spuren hinterlassen und die Stablampen zeigten sie ihnen.
Plötzlich hörten sie ein Klopfen, es dröhnte im Inneren der Höhle wieder.
„Wir sind hier!“ Paul schrie so laut er  konnte.
Neuerlich schlug jemand an die eiserne Türe.
„Ich bin Janis Rotatis, Police, Astynomia! Ist da jemand drinnen?“
Paul atmete durch. Es war der Polizist aus dem Amtshaus, der anwesend war als sie vom Bürgermeister einvernommen wurden. Er verstand zwar nicht was er sagte, doch er erkannte ihn an der Stimme.
Sie hatten die Türe erreicht und spürten glücklich, dass die Luft hier wesentlich besser war, als hinten in der Höhle.
Elisa hatte sich gefangen. Sie begann sofort mit Janis zu sprechen, da er ja offensichtlich kein Englisch verstand.
„Wir sind so froh, dass sie da sind! Wieso sind Sie denn überhaupt da, wie haben Sie uns denn gefunden?“
„Ich wollte mir Ihnen sprechen und kam am Morgen zu Ihnen, doch sie waren schon weggefahren. Da es ja nur die eine Straße gab, ich Ihnen aber nicht begegnet bin, konnten Sie nur in die Berge gefahren sein. Ich habe erst jetzt Ihr Auto und den Eingang hier gefunden. Die Steine waren ein wenig lose geschichtet und sind teilweise heruntergefallen. Sonst hätte ich Sie vielleicht nie gefunden. Aber die Türe ist versperrt, wie sind Sie denn hineingekommen?“
Elisa erklärte es ihm. Die Unterhaltung durch die Eisentüre war mühsam, sie mussten schreien.
„Sag ihm, wir sollten mit vereinten Kräften versuchen, die Türe aus den Angeln zu heben. Der Türstock ist primitiv und nur ein Eisenrahmen, es müsste funktionieren. Alleine hätte ich das nicht gekonnt.“
Elisa erklärte es Janis und sie vereinbarten, dass Paul es von Innen und er es von Außen versuchen wird. Doch es gelang nicht.
„Gehen Sie von der Türe weg, ich werde das Schloss aufschießen!“ rief Janis frustriert. Das war natürlich auch eine Möglichkeit, überlegte Paul und sie gingen wieder ein wenig tiefer in die Höhle hinein.
Der Schuss war laut und hallte in der Höhle wider, Janis stieß nun die Türe auf und sie flog nach Innen.
Elisa stürmte hinaus und warf sich auf den Boden. Sie war total erschöpft. Es war nicht die körperliche Anstrengung, es war mehr der seelische Druck und die Angst, in dieser Höhle sterben zu müssen.
Janis hatte einige Wasserflaschen in seinem Wagen und auch eine Autoapotheke. Sie stützten Elisa und geleiteten sie zu  seinem Jeep und legten sie auf die Rückbank. Sie trank eine der Flaschen fast leer und Janis legte ihr ein feuchtes Tuch auf die Stirn und meinte sie soll sich ein wenig hinlegen, die Augen schließen und sich beruhigen.
Dann nahm er Paul beim Arm und führte ihn von dem Wagen weg. Zur Überraschung von Paul gestand er:
„Ich kann ein wenig Deutsch, ich habe eine kurze Zeit in Deutschland gearbeitet. Also, ich muss Ihnen sagen, da haben Sie großes Glück gehabt, dass man Sie nicht entdeckt hat. Denn diese Männer sind eiskalte Verbrecher, wer weiß, wie die reagiert hätten!“
„Janis, ich danke Ihnen, ihr Handeln hat uns das  Leben gerettet. Was sollen wir denn nun machen? Wie  ist es mit dem Bürgermeister, arbeitet er mit diesen Männern zusammen und wissen Sie etwas über das Verschwinden von Danae und ihrer Schwester?“

Eiland im Zwielicht 
AUSZUG AUS DEM ROMAN 

"EILAND IM ZWIELICHT"
von JOANA ANGELIDES
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"BLUT UND BEGIERDE"
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Ausführliche
Leseproben
                     


                                   Das Entsetzen um ein Wiedersehen
 
Danielle schwebte widerstrebend mit Andreusz über die breite Treppe nach unten in den Salon. Es standen wieder überall Kerzen herum, sie flackerten und tauchten die Szene in ein unwirkliches Licht.
Einige blasse Gestalten lagen mehr als sie saßen in den tiefen Lehnsesseln und tranken tiefroten Wein, oder vielleicht auch Blut aus geschliffenen Gläsern, neben ihnen saßen ebenso blasse Mädchen und Frauen mit weit aufgerissenen hungrigen Augen, die gebannt auf die immer wieder neu kommenden Bauern aus der Umgebung starrten. Eine der Mädchen beugte sich nach vor und ergriff mit einer Hand  den Nacken eines neben ihr sitzenden jungen Burschen. Langsam näherte sich ihr Mund seinem Hals. Seine Augen versanken fasziniert in den ihren und ohne dass er es sofort merkte, legten sich ihre Lippen langsam auf seinen  Hals und mit einem Ruck stieß sie ihm ihre Zähne tief hinein. Gleichzeitig hielte sie ihn mit der anderen Hand fest und saugte ihm langsam den Lebenssaft  aus dem Leib. Er ergab sich erstarrt.
Da erkannte ihn Danielle. Er war Geselle der einzigen Metzgerei des Dorfes und sie hatte früher oft mit ihm schon in der Schule gespielt und sie hatten auch oft gemeinsam den Heimweg angetreten.
„Nein, nicht Damian, nicht er!“, rief sie verzweifelt.
„Keine Sorge, wir werden ihn noch nicht in die Verdammnis herabziehen. Noch nicht!  Er ist zu wertvoll für uns. Er ist  kräftig, er kann seinen Aderlass innerhalb von einigen Tagen immer wieder erneuern. Er wird wieder kommen, er ist Arnika offenbar bereits verfallen und sie braucht sein Blut. Sie hat ihm außerdem gezeigt, was Lust und Hingabe heißt“.
Tatsächlich ließ er es widerstandslos, ja sogar freiwillig, über sich ergehen. Er riss sich sein Hemd auf und ließ es geschehen, dass sie mit ihren spitzen Nägeln auf seine Brust tiefe Furchen zog und die austretenden Blutstropfen ableckte. Ihre Zunge begann das Blut wegzulecken, seine Brustnippel zu umfangen und daran zu saugen. Es dürfte alles schmerzhaft sein, er wand und drehte sich und gurgelnde Laute kamen aus seinem Mund. Als sie einen Moment von ihm abließ, warf er sich auf sie und drückte sie tief in den Lehnstuhl, dann kam sein unglaublich großer und erregierter Penis zum Einsatz. Er rammte in ihr tief hinein, sie spreizte sinnlich und gierig ihre Schenkel und sein Ritt auf ihr wurde buchstäblich zu einer Höllenfahrt. Er drückte ihre Schulter nieder, sein Oberkörper war aufgerichtet und seine Lenden stießen immer wieder  zu. Von seinem Hals rann ein dünnes Rinnsal roten Blutes über seine Brust herab und vermengte sich dort mit den dort aufgerissenen Wunden. Doch es hinderte ihn nicht daran, sie wie ein wild gewordener Stier zu besteigen. Sein lautes Gebrüll und ihre gurgelnden Laute hatten die Aufmerksamkeit des Nachbarn erweckt. Er näherte sich mit gierig geöffnetem Mund von rückwärts seinem Hals und  begann sein Blut dort abzulecken. Seine langen, dürren Finger strichen dabei über die nun an seinem Bauch  zuckenden Pobacken und spreizten sie auseinander. Das veranlasste dadurch den Burschen zu immer intensiverer Gangart gegenüber Arnika unter ihm  und als nun der Dritte im Bunde seiner Lust freien Lauf ließ und ihm sein Schwert hineinrammte waren sie plötzlich Mittelpunkt der Gesellschaft. Die anderen waren aufmerksam geworden und blickten auf die Troika. Sie wurden durch das Keuchen und den Schreien erregt und begann nun selbst ein Objekt in ihrer Umgebung zu suchen, um ihre Lust zu befriedigen. Einige feuerten die andern an, andere wiederum versuchten, mangels eines Partners sich selbst zu befriedigen, die Situation war aus allen Fugen  geraten.
Danielle fand sich plötzlich von einem der Männer aus dem Dorf  umfasst, er riss hemmungslos an ihrem Gürtel, so dass ihr Kleid zu Boden fiel und sie nackt, nur mit dem schwarzen Umhang bekleidet, dastand. Er versuchte sie zu küssen und näherte sich ihrem Mund. In diesem Augenblick spürte sie, wie sie die Gier nach Nahrung, nach Blut übermannte und sie suchte mit der linken Hand seinen kräftigen Nacken. Sie drückte ihn zu sich, suchte mit ihrem Mund jene Stelle, wo sich die Halsschlagader befand und versenkte mit einem einzigen Stoß ihre beiden spitzen Eckzähne in seinen Hals. Sie schmeckte sofort die Süße und Wärme des Blutes und saugte es gierig ein. Sie konnte spüren, wie die Kraft und das Leben in ihren Leib zurückströmten und saugte heftig weiter. Der Mann befand sich in einem Taumel von Verlangen und Ekstase, merkte offenbar gar nicht was geschah, spürte nur wie sich der Körper der Frau anspannte, wie ihre Brüste an seinem Brustkorb sich rieben und sein Penis begann zu pochen. Ihre Hand umspannte seinen Pfahl so fest, dass er meinte, sie würde ihn nie wieder los lassen. Sie  presste gleichzeitig zwischendurch seine Liebeskugeln so, dass es schmerzte. Mit heiseren Schreien entleerte er sich und schrie seine schmerzhafte Erleichterung in den Raum.
Urplötzlich war der vornehm wirkende Salon zu einem infernalischen Tempel  an Lust und Gier geworden. Die Paare wälzten sich am Boden, in den Lehnsessel oder auf den Tischen wühlten sich Körper ineinander oder ritten wie die wilde Jagd durch die Nacht.
Es musste Stunden gedauert haben. Manche Leiber konnten sich kaum mehr bewegen, manche lagen ermattet auch übereinander und zuckten nur mehr. Doch alle schienen ihre Bedürfnisse befriedigt zu haben.
Als  sich die Nacht dem Morgen näherte, begannen sich einige dunkle Gestalten teilweise aufzulösen, sie verschwanden in Nebenräumen oder gingen zu den offenen Fensterflügeln und wurden  von der Nacht verschluckt.
Die Menschenschlange, die sich an diesem aufkommenden  Morgen über die Brücke in Richtung des  Dorfes in Bewegung setzte, war nach dieser  Nacht  wieder länger und auch  langsamer als nach der gestrigen Nacht geworden. Manche stützten sich gegenseitig, manche hielten sich am Gelände der Brücke fest und schoben so ihre kraftlosen Körper voran. Sie werden wieder Stillschweigen über ihre Erlebnisse gegenüber den anderen Dorfbewohnern bewahren. 

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