Dienstag, 3. Juni 2014

KONZERT MIT CHR. soft-erotisch



KONZERT MIT CHR.
von JOANA ANGELIDES


Das Konzert war total ausverkauft. Die Musiker waren erwartungsgemäß erstklassig und die Musik lag über dem Saal, wogte hin und her und zog die Menschen in ihren Bann.
Sie saß eine Reihe, zwei Sitze, links versetzt vor ihm und hatte den Kopf etwas geneigt. Sie hatte die Haare  mit zwei Kämmen gebändigt und  hochgesteckt,  doch  im Nacken kringelten sie sich widerspenstig.  Wenn sie den Kopf etwas bewegte, verfing sich das Licht der Notbeleuchtung darin und zauberte goldene Effekte. Das Spiel des Lichtes auf ihrem Nacken war erregend und ließ seiner Fantasie freien Lauf. Er stellte sich vor, wie er diese kleinen Haarlocken über seinen Fingern aufrollen und wieder los  lassen würde und dabei ihren Nacken berühren konnte.  Nach einigen vergeblichen Bemühungen, seinen Blick und seine Gedanken los zu reißen, gab er diesen Versuch auf und ließ die Musik und seinen verträumten Spielereien freien Lauf.

Sie spürte seinen Blick und wandte ihm plötzlich ihr Gesicht zu. Er war betroffen von der klassischen Schönheit dieses Gesichtes.  Das hellblonde, dichte Haar türmte sich über der hohen, klaren  Stirne und endete seitwärts in einer tiefen Welle. Sie trug nur auf einer Seite einen langen Ohrhänger und unterbrach damit die Symmetrie. Das Oval ihres Gesichtes war von klarer Ebenmäßigkeit.
Sie blickte ihn mit großen Augen fragend an und dabei  konnte er sich in das tiefe Blau ihrer Iris verlieren.

Ihre Blicke trafen sich einige  Sekunden lang, dann drehte sie ihren Kopf wieder nach vorne und blickte ins Orchester. Doch er spürte ihre Unruhe, merkte die Aufmerksamkeit, die er bei ihr erweckt hatte. Es erregte ihn. Sie hielt den Kopf  ein wenig höher und  richtete ihre Blicke nun demonstrativ nach vorne. Sie konnte es jedoch nicht verhindern, dass sie abschweiften und so konnte sie seine faszinierte Aufmerksam an ihrer Person sehr wohl bemerken. Zu seinem Entzücken registrierte er, dass eine feine Röte ihren Hals aufwärts stieg und sich über das gesamte Gesicht verbreitete. Sie wurde zusehends nervöser und befeuchtete mit ihrer Zungenspitze hin und wieder ihre Lippen, was ihn nun wieder völlig aus der Fassung brachte.

Die Musik brandete auf und die Schlussakkorde des Orchesters vermischten sich mit dem Brausen in seinem Inneren und vermischten sich zu einer Symphonie.

Das Orchester bekam standing-ovations, die Masse der Zuhörer kam in Bewegung und er hatte Mühe, sie nicht aus den Augen  zu verlieren. Sein Blick suchte ihren blonden Haarschopf und so konnte er ihr bis zur Garderobe folgen.

An der  Garderobe war das Drängen der Menschen wie immer nervend und bis er zu seinem Mantel kam, hatte er sie in der Menschenmenge verloren.
Er gestand sich ein, dass er enttäuscht war, fragte sich jedoch gleichzeitig, ob sie sich wohl ansprechen hätte lassen.
Er verließ die Konzerthalle und schlug den Mantelkragen hoch, es regnete in Strömen. Die Menschen liefen eiligst zu den bereit stehenden Taxis, oder zu ihren Autos, manche hatten Schirme mit und kämpften mit der Tücke der Technik.

Es hatten sich große Lachen am Boden gebildet und die vorbei fahrenden Autos spritzten wahre Fontainen in seine Richtung. Nur mit einem Sprung konnte er sich wieder zurück auf den Gehsteig retten, als eine große Limousine von links kam und abbremste.

„Tut mir leid! Steigen sie ein, sie sind ja schon völlig durchnässt!“

Eine schlanke Hand hielt die rechte Vordertüre auf und er blickte in das wunderschöne Gesicht der verloren geglaubten Blondine. Er war so verblüfft, dass er nicht sofort reagierte.
„Schnell, ich kann hier nicht so lange stehen bleiben!“

Auf ihre neuerliche Aufforderung hin, überlegte er nicht lange und nahm ihre Einladung an.

Er schlug die Autotüre zu und richtete seinen Mantelkragen. Er blickte sie von der Seite an und stellte fest, dass auch ihr Profil klassisch schön war und durch die aufgesteckte Haarpracht erst so  richtig zur Geltung kam. Die gerade Nase und der schöne Schwung ihrer Augenbrauen vervollständigten den Eindruck einer antiken Büste aus Alabaster. Das Bild wurde nur durch die widerspenstigen kleinen gelockten Strähnchen im Nacken etwas aufgelockert.


„Sie hatten doch ihren Platz eine Reihe hinter mir?“ Für einen Moment ließ sie den Blick von der Straße, um ihn voll anzublicken.

„Ja und ich konnte meinen Blick von ihrem bezaubernden Nacken keinen Moment lösen!“
Er erschrak über die Freizügigkeit seiner Rede.

 „Ich weiß.“ Sie lächelte leicht und dieses Lächeln machte ihn verrückt.
Was war nur los mit ihm, und vor allem mit dieser Frau? Sie waren sich völlig fremd, sie lud ihn zu einer Autofahrt ein und  er nahem ohne nachzudenken an. Nun fuhren sie schon eine ganze Weile durch die nächtliche Stadt, die Lichter spiegelten sich im Asphalt und er hatte keine Ahnung, wohin sie ihn fahren würde.

Doch es war ihm völlig egal! Er genoss ihre Nähe, das geheimnisvolle Lächeln in ihren Mundwinkeln und die Ungewissheit.

„Haben sie heute noch was vor?“ Wieder wendete sie ihren Blick von der Straße und blickte ihm voll ins Gesicht.

„Außer mit ihnen durch die Nacht zu fahren, ihre Gesellschaft zu genießen und zu hoffen, dass diese Nacht nie wieder zum Tag wird, habe ich Nichts vor.“

„Ich weiß, es war ungewöhnlich sie einfach von der Straße aufzulesen, doch es ist eine besondere Nacht und ich möchte sie nicht alleine verbringen. Haben sie Lust sie mit mir zu verbringen?“

„Ich bin zu allem bereit, wenn ich nur in ihrer Nähe sein kann und das ist nicht gelogen!“

Diesmal sah er sie voll an und wieder stieg diese leichte Röte von ihrem Hals auf und breitete sich über ihr ganzes Gesicht aus, die ihn so die Fassung raubte.

Der Wagen wurde langsamer und sie bog in eine große Einfahrt ein, das Tor war weit geöffnet, schloss sich jedoch hinter ihnen automatisch.

Sie bremste unter einem großen Vordach ab und stellte den Motor ab.

„Wir sind da! Ein Drink in meinem Salon?“

Er war schon ausgestiegen, um den Wagen herum geeilt und hielt ihr die Autotüre auf.

„Darf ich bitten?“ Sie stieg aus und er hielt ihre Hand. Es war eine kleine zarte Hand, doch ihr Griff war fest und hart.

„Danke, hier ist der Schlüssel, bitte gehen sie vor.“

Er schloss auf und sie standen in einer sehr großen Eingangshalle, die in einen eben so großen Raum, halb Bibliothek, halb Salon, überging. Zwei wuchtige Ledergarnituren beherrschten den Raum völlig, die Bücher auf der einen Seite bildeten den Abschluss und flössten Respekt ein.

Achtlos ließ sie den Mantel, den sie nur über den Schultern trug auf den Boden fallen und verwehrte ihm mit einer Bewegung, ihn wieder aufzuheben.

Sie ging auf dem direkten Wege zur Bar und setzte sich auf einen der Barhocker. Er trat hinter die Bar und sah sie fragend an.

„Einen Margarita, bitte!“

Nach einigen Orientierungsblicken mixte er ihr den  Drink und nahm sich selbst einen Whisky on the Rock.

Sie trank den Margarita halb aus und fasste sich dann an ihren Kopf und löste mit zwei Handgriffen die Kämme und die ganze Haarpracht fiel auf ihre Schultern. Er starrte sie an. Sie sah bezaubernd aus. Das hellblonde  Haar umrahmte ihr Gesicht, eine Strähne fiel ihr in die Stirne und sie beließ sie dort.
In Gedanken versenkte er seine Finger in dieser Haarpracht und schloss  für einen Moment seine Augen, um sich nicht zu verraten.


Nach dem dritten oder vierten Margarita, erzählte sie ihm, dass sie die Tochter eines hohen Diplomaten war, derzeit auf Kurzurlaub in der Stadt und dieses Haus die Villa eines befreundeten Ehepaares war, die ihr zur Verfügung stand.

„Wollen sie mit mir schlafen?“
Die Frage kam so unvermittelt, dass er sie sprachlos anstarrte.
„Finden sie mich nicht sexy, nicht erotisch genug?“
„Doch, ich kann die ganze Zeit an nichts anderes denken!“ Er hatte einen Frosch um Hals.

„Ich weiß,“ sie lächelte mit halb geschlossenen Augenlidern, „ich auch nicht!“

Sie reichte ihre Hand über die Theke und führte ihn an das Ende der Bar.
 „Ziehe deine Schuhe aus! Ich liebe es barfuss zu laufen, man spürt dann den Boden besser auf dem man sich bewegt.“

Also, in diesem Moment bewegte er sich auf glattem Boden, unsicher und fremd.

Er zog seine Schuhe aus und ließ sich von dieser bezaubernden Frau zu der Treppe führen, die nach oben ging. Sie öffnete ihren engen Rock seitwärts, dann die Bluse und ließ alles achtlos fallen. Er stieg einfach darüber und ließ sich von ihr nach oben ziehen. Am Ende der Treppe war sie plötzlich splitternackt.

Er hatte inzwischen seine Krawatte gelöst und sie ebenfalls fallen lassen. Ebenso alle anderen Kleidungsstücke. Ihre seltsame, fast unwirklich Art führte ihn in einen unbewussten Trance-Zustand.

Als er am Ende der Treppe ankam, war auch er splitternackt und es war ganz selbstverständlich.

Ihre beiden Körper zogen sich an und es war ihm, als gäbe es ein Klicken, als sie sich gegenseitig berührten.

Die Impulse gingen eindeutig von ihr aus, sein Körper wurde durchflutet und elektrisch aufgeladen und sie verschmolzen zu einer zitternden, fließenden Masse, die untrennbar verbunden war. Die Konturen verschwammen und sie nahmen sich gegenseitig in sich auf, bis sie zu einer einzigen lodernden Flamme wurden.

Eine Flamme, die stundenlang nicht erlöschen konnte, sich immer neu entzündete. In seiner Fantasie sah er wogende Kornfelder, sich wiegende Felder von Sonnenblumen, die bis zum Horizont reichten.
Ihr Flüstern war wie der Hauch des abendlichen Windes, es wurde zu einem Sturm und die Nacht umhüllte sie mit dunklem Samt.

3 Als  er aufwachte, lagen die Sonnenstrahlen schon auf dem elfenbeinfarbenen Teppichboden, es sah undeutlich seine herumliegenden Kleidungsstücke .Die seidenen Lachen fühlten sich kühl an, der Duft von Veilchen lag in der Luft.

Er richtete sich auf und sein suchender Blick fiel auf den Platz neben ihm. Er war leer.

Die halb offene Türe dort musste das Bad sein. Er drückte die Türe auf und blickte in ein luxuriös eingerichtetes, in Weiß und Gold gehaltenes Bad. Er sah sofort die am Boden liegenden Handtücher, sie waren sicher von ihr.

Es lag noch ein Stapel von frischen Handtüchern herum, er band sich ein Badetuch um und ging auf die Suche nach .....
Nun fiel ihm zum ersten Male auf, dass er nicht einmal ihren Namen wusste.

Er lief die Treppe nach unten und ließ sich vom Duft frischem Kaffee leiten, der ihn direkt in die Küche führte.
In der Küche war ein ausgiebiges Frühstück angerichtet, für eine Person. Der Kaffee  stand auf der Wärmeplatte. Das rote Lämpchen starrte ihn an. Von IHR  war nichts zu sehen.

Neben der Kaffeetasse lag ein Blatt Papier, auf dem stand:


ES WAR WUNDERBAR MIT DIR! WENN DU GEHST,  ZIEHE BITTE DIE TÜRE FEST INS SCHLOSS. CHR.

An diesem Tag notierte er in seinen Kalender im Büro am Vortag:

KONZERT MIT CHR.




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IM NETZ DER GEFÜHLE soft-erotisch



Im Netz der Gefühle
von Joana Angelides
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 Nun sitze ich dir schon eine ganze Weile gegenüber. Das Kaffee ist nur mäßig besucht und liegt im Halbdunkel.

Im einfallenden Licht glänzt ein kleines Spinnennetz in der Fensternische.

Die schweren Vorhänge lassen das Licht nur gedämpft in den Raum, vereinzelte Sonnenkringel spielen mit deinem Haar und lassen es golden erscheinen.
Du hältst den Kopf leicht nach links geneigt und blätterst unkonzentriert in einem Magazin. Immer wieder schweifen deine Augen ab und treffen auch wie rein zufällig, mit meinem Blick zusammen. Es trifft mich jedesmal wie ein Stromstoß. Es sind nur Sekundenbruchteile, in denen sich unsere Blicke treffen, aber sie lösen totales Chaos aus. Chaos in meinem Kopf und ganz langsam in meinen ganzen Körper bis zu den zuckenden Zehenspitzen.

Ich brauche immer einige Sekunden, um diese totale Erregung abklingen zu lassen. Danach ist dein Blick wieder völlig teilnahmslos auf das Magazin gerichtet.
Es ist wie ein geheimes Spiel, das nur wir beide spielen.

In deinem Nacken kringeln sich kleine Haarsträhnen und wenn du den Kopf drehst, bewegen sie sich mit. Ich stelle mir gerade vor, wie meine Lippen darüber streichen und ich es an meinem Gaumen bis in die trockene Kehle verspüre und dieses Gefühl dann in meinem Kopf mehrfach explodieren wird.

Seit geraumer Zeit liegt mein Blick auf dir und meine Augen wandern nun von deinem Nacken weiter, die Schultern entlang und berühren deine Brüste, die sich durch die dünne Bluse in erregender Weise abzeichnen. Durch die leichte Anhebung deiner linken Schulter, bewegen sie sich leicht. Ich kann deine Brustspitzen sehen, wie sie deinen Atemzügen folgend, auf und nieder wandern. Mit einer Handbewegung öffnest du nun unerwarteter Weise, zwei Knöpfe deiner Bluse, als wäre es zu heiß hier im Kaffee. Ich kann nun deine linke Brust bis zur Hälfte sehen und meine Ahnung, daß du unter der Bluse nichts weiter trägst als nackte Haut, wird bestätigt.

Und wieder trifft mich ein Blick von dir und gleichzeitig berührst du mit den Fingerspitzen, ganz zufällig das Tal zwischen deinen Brüsten und fährst genüßlich, wie in Gedanken, auf der nackten Haut auf und ab.

Das Blut steigt mir in den Kopf und ich muß tief Luft holen, aus Angst das Bewußtsein zu verlieren. Meine Erregung erreicht eine Spannung, die nur schwer zu verbergen ist.
Sehe ich da ein leichtes Lächeln in deinem Gesicht?
Dein Blick läßt wieder ab von mir und gleitet weiter durch den Raum und dann widmest du dich wieder deinem Magazin.
Doch deine Fingerspitzen gleiten noch immer gedankenverloren auf und ab, was mir nun endgültig Schweißperlen auf die Stirne treibt.
Das Spinnennetz in der Fensterecke wird durch den Luftzug der sich öffnenden Türe des Kaffees leicht bewegt und ich sehe, daß sich inzwischen eine Mücke darin verirrt hat und verzweifelt versucht, zu entkommen.


Nun nimmst du die große Tasche neben dir, welche deine Figur bisher vom Gürtel abwärts verdeckte, zur Hand und entnimmst ihr einen Handspiegel.
Du blickst hinein und fährst dir mit den Lippen langsam über deine vollen Lippen um sie zu benetzen. Dabei trifft mich wieder wie zufällig dein Blick und ich kann mich nicht entscheiden, ob ich in deinen Augen versinken soll oder das Spiel deiner Zungenspitze oder die Bewegungen deiner Brüste beobachten soll. Es macht mich völlig verrückt und fahrig, ich schütte etwas von meinen Kaffee aus, den ich eben zu meinen zitternden Lippen führe.
Du klappst nun den Spiegel wieder zu und stellst die Handtasche aber nun auf die andere Seite, so daß ich die zarte Rundung deines Po´s sehen kann, wie er sich quälend langsam hin und her bewegt. Der dünne Rock liegt an deinen Hüften und Po eng an, diese Linie wird durch keine Falte beeinträchtigt.
Es durchfährt mich siedend heiß, es kommt mir der Gedanke, daß du eventuell kein Höschen trägst, oder vielleicht so ein Nichts von einem Ding, das vorne nur ein kleines Dreieck hat und rückwärts nur einen String, der sich zwischen deinen Pobacken nach oben zwängt. Die Vorstellung wie dieses Riemchen bei jeder Bewegung dazwischen deinen Damm und den empfindlichen Stellen deiner Pospalte bei dir vielleicht Wellen von Gefühlen auslösen, erfaßte mich und stürzt mich in eine Spirale von Empfindungen. Obwohl ich ein offenes Hemd und einen Pullover trage, wird es mir eng. Ich fasse an meinen Hals und ziehe den Hemdkragen ein wenig nach unten.

Die Mücke im Spinnennetz versucht noch immer, sich zu befreien, verstrickt sich aber immer mehr in den dünnen Fäden.

Deine Lippen kräuseln sich ein wenig und mit angehaltenem Atem sehe ich, wie sich dein rechter Fuß langsam nach oben streckt und du die Beine übereinander schlägst. Mein Herz spielt verrückt, es klopft und ich spüre, wie es das Blut schneller durch meine Adern pumpt.
Durch diese Veränderung deines Körpers rutschte der Rock ein wenig nach oben und meine Blicke können ungehindert die Waden deiner schlanken Beine nach oben zu den Schenkeln und bis unter den Rocksaum wandern. Es ist wie eine Fahrt auf einer Hochschaubahn. Ich bekomme einen leichten Schwindel im Kopf, meine Magengrube wird immer tiefer und ein dumpfes Gefühl von Hilflosigkeit erfaßt mich.

Wie fühlt sich eine Mücke in so einem Spinnennetz?

Nun sinkst du langsam tiefer in die gepolsterte Bank, schlägst die Beine auseinander und stellst den Fuß wieder auf den Boden. Du befreist dein rechtes Bein vom Schuh und meine Blicke saugen sich hungrig an deinen Rot lackierten Zehenspitzen fest, die sich langsam und rhythmisch hin und her, rauf und runter bewegen. Ich bemerke plötzlich, wie meine Zunge diesen Rhythmus folgend, meine trockenen Lippen benetzt.
Du bist nun ein wenig nach rückwärts gebeugt, völlig entspannt und locker, deine Blicke liegen ein wenig spöttisch und doch aufregend auf mir und ich beginne meine Hilflosigkeit zu hassen.

Ich fühle mich wie diese kleine Mücke dort oben in der Fensterecke.
Das Netz wird immer enger, die Bewegungen immer eingeschränkter, die klebrigen Fäden fesselnd, bis zur Bewegungslosigkeit.
Ich kann kaum mehr Luft holen.
Die Kellnerin reißt mich aus meinen Phantasien. Sie geht vorbei, räumt meinen Tisch ab und ich werde nun zahlen.
Mein Blick streift dich, du sitzt nun wieder gerade da, deine Füße stecken in den Schuhen und deine Blicke versinken wieder in dem bunten Magazin.
Ich stehe mühsam und ein wenig zitternd in der Kniekehle auf und gehe zur Türe. Bevor ich sie öffne blicke ich noch einmal zu dir hin und du schenkst mir ein süßes kleines, unschuldiges Lächeln.
Ich lächle zurück.

Nur Frauen, diese wunderbaren Geschöpfe, können so unschuldig lächeln, nachdem sie einen Mann fast um den Verstand gebracht haben.


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IM REICH DER LIEBE Gedicht





AUSZUG AUS DEM e-Book

"LIEBESGEDICHTE"
von JOANA ANGELIDES

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Im Reich der Liebe


Die Luft flimmert und funkelt urplötzlich
Die Spannung wird stärker, es wird offensichtlich
Es ist plötzlich etwas geschehen, wir fühlen es.
Wir schließen die Augen, das Herz klopft wild
Das Licht rundum verstärkt sich, es entsteht ein Bild
Unwirklich und strahlend

Es sprengt alle Grenzen, die uns immer umgeben.
Ahnung wird zur Gewissheit, was wir hier erleben
Ist ein Gefühl, stark und alles umfassend,
Mauern stürzen ein, wir erklimmend rasend
Höhen und stehen auf Gipfeln der Lust
Die Gefühle sprengen unsere Brust.

Wir finden uns wieder im Reich der Liebe