Donnerstag, 1. Mai 2014

SERENISSIMA, Amore mia, EROTIK



Serenissima, Amore mia

von Joana Angelides

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Sie holt sich  den Brief vom Schreibtisch, der nun schon zwei Tage dort liegt, über den sie sich ungeheuer gefreut hat und macht es sich auf der breiten Sitzbank bequem.
Sie lehnt sich an ihren übergroßen Kuschelpolster und zieht die Beine an, ihre Füße sind nackt und ihre Zehen bewegen sich spielerisch.
Sie liest den Brief immer wieder. Alissia, eine Freundin aus der Studienzeit, die seit ihrem Abschluß in Venedig lebt, hat sie für ein paar Tage eingeladen bei ihr zu wohnen und zwar genau in jener Woche, wo der weltberühmte Karneval in Venedig stattfindet.

Als sie beide die Kunstakademie in Wien besuchten, gab es viele Wochenenden, an denen  sie sich einfach in den Zug setzten und nach Venedig fuhren. Diese Stadt, Serenissima, die Perle an der Adria, hatte es ihnen schon damals angetan. Sie standen gerne auf der Rialtobrücke und ließen Blütenblätter ins Wasser fallen oder flirteten mit den Gondolieri, die unter ihnen durchglitten und manchmal schickten sie ihnen sogar Kußhändchen, um sie aus der Fassung zu bringen.

Sie wohnten immer in einer kleinen Pension in der Calle Modena.
Die Pension war sauber und billig, der Ausblick von den unverhältnismäßig großen Balkonen war überwältigend. Man hatte den Blick frei bis zum Canale Grande, rechts und links auch auf einigen Kirchen und alte Paläste. Die pastellfarbenen  Fassaden der alten Palazzi sahen bezaubernd aus, man übersah die oft abbröckelnden  Ecken über all diesem Charme, den die Stadt ausstrahlt.
Die Wirtin war eine kleine runde Person mit freundlichem Wesen und brachte immer irgendetwas extra für die „armen Studentinnen“ auf den Tisch.

Und war da nicht der Sohn ihrer Wirtin? Wie hieß er doch?
Sie lächelte verträumt vor sich hin. Er war damals wahnsinnig in sie verliebt und jedesmal wenn sie da wohnten, saß er so oft es ging auf den Stufen, die von der schmalen Calle zum Hauseingang und weiter in den ersten Stock hinauf führten und blickte mit verklärten Augen zu ihrem Balkon empor. Seine Bewunderung schmeichelte ihr und sie genoß es.


Von der stolzen Mama erfuhren sie, dass er ebenfalls Student an der Kunstakademie sei und  sicher einmal ein großer Maler oder Bildhauer werden wird. So genau wollte sie sich da nicht festlegen.

Es machte ihr damals Spaß, in einem weiten weißen, fast durchsichtigen Kleid  und einem Strohhut mit einem blauen Band, am Balkon zu sitzen, die bloßen Füße aufgestützt auf dem gegenüber stehenden  Sessel, die Zehen spielerisch zu bewegen und so zu tun, als würde sie angestrengt in die Ferne blicken um Venedig zu zeichnen. Sie genoss seine sehnsüchtigen Blicke, die er vergebens zu verstecken suchte, indem er immer  eine Zeitung in der Hand hielt.

Eines Morgens entschloss sie sich, einen Bleistift über die Balkonbrüstung fallen zu lassen und dem jungen Mann zuzurufen, ihr diesen wieder rauf zu bringen.
Sofort begann er diesen zu suchen und zeigte ihn ihr dann. Er lief die Stufen hinauf und kam atemlos oben an.
Als er  so im Türrahmen stand, schwer atmend, ihm die schwarzen Locken  in die Stirne fielen und seine dunklen großen Augen auf ihrem etwas verrutschten Kleiderausschnitt hängen blieben, erschien er ihr wie ein Bildnis vorn Michelangelo.
Seine natürliche Schönheit raubte ihr damals den Atem. Sie zeichneten des Öfteren auf der Kunstakademie nach  lebenden Modellen, doch in dieser Vollkommenheit und ausgewogenen Balance hatte sie vorher noch nie ein Modell gesehen.
Sie überlegte wie alt er sein mochte und kam zu dem Schluss, dass er ungefähr in ihrem Alter war.

„Willst du mir Modell stehen? Ich werde dich zeichnen! Wie heißt du eigentlich?“
„Luciano!“ Sagte er ganz leise.

Ohne seine Zustimmung abzuwarten, nahm sie ihm bei der Hand und führte ihn in die Mitte des Raumes zu einem Sessel mit einem weinrot gemusterten Überwurf, wo ihr die Beleuchtung am günstigsten erschien.

Er ließ es geschehen, ließ sich fast willenlos hin und herschieben, sein  Hemd etwas mehr  öffnen, so dass man  seine linke Schulter sehen konnte. Als  sie ihn berührte überzog  eine zarte Röte seine Wangen. Sie mußte heute noch zugeben, dass ihr das damals sehr gefiel.
Mit dem Zeigefinger hob sie sein Gesicht etwas in die Höhe und befahlt ihm, sie anzuschauen und den Kopf nicht zu bewegen.
Als sie seinen Körper abermals berührte, ihn ein wenig drehte, spürte sie wie er zitterte.

Sie hatte ihre Staffel zirka drei Meter von ihm entfernt aufgestellt und begann die Umrisse seines Kopfes bis zu den Schultern  zu zeichnen. Sie saß auf einer Art Barhocker  mit drei Beinen und einer kleinen Rückenlehne,  ließ einen Fuß in der Luft baumeln und mit dem anderen stützte sie sich auf dem Fußboden ab. Er hielt ganz still und schaute sie ununterbrochen an. Seine Augen brannten aus seinem schönen Gesicht, nur manchmal zuckten die Augenlider. In den entsprechenden Gewändern würde er wie ein italienischer Edelmann der Renaissance  aussehen, überlegte sie.

Er kam nun pünktlich jeden Nachmittag um ca. 15.ooh und setzte sich immer in derselben Pose ihr gegenüber hin. Um diese Zeit war der Lichteinfall in dem Raum am besten.

Sie sprachen kaum ein Wort, er blickte sie unverwandt an und sie ließ immer wieder den Kohlestift  sinken und hielt seinem Blick stand. Nur hin und wieder entschlüpfte ihr ein tiefer Atemzug und ihr Mund öffnete sich leicht. Die Folge war, dass seine Augenlider mehrere Male hintereinander nervös zuckten, doch hatte er sich immer wieder in der Gewalt.

Sie zeichnete damals schon am liebsten mit bloßen Füßen, ließ ihre Zehen spielen oder setzte sie auf den Boden auf. Sie merkte, dass ihn diese Bewegungen am Rande seines Gesichtsfeldes, beunruhigten. Hin und wieder schweifte sein Blick ab und blieb an ihren nackten Füßen und den spielenden Zehen hängen. In solchen Momenten sah sie, wie sich sein Körper anspannte und er seine Lippen mit der Zunge benetzte.

Am dritten Tag ihrer Session heizte sich dann die Spannung noch mehr an. Sie kam einige Male zu ihm hinüber und tat als würde sie die Haltung seiner Schulter verändern.
Ihr loses Kleid, das ihren fast nackten Körper fließend umspielte, ließ dann tiefe Einblicke frei und sie merkte wie er auf dem Sessel unruhig hin und her rutschte. Seine Augen wurden zu einem unergründlichen tiefen schwarzen See, seine Lider senkten sich leicht.

Sie mußte lächeln in der Erinnerung daran.  Sie spielte mit ihm Katz und Maus. Obwohl sie beide ungefähr gleichaltrig waren, war sie ihm natürlich weit überlegen.

Das Bild blieb ein Fragment, nur der Kopf  und die ausgeprägten Schultern zeigte es, als sie dann wieder wegfuhren.
Es war der letzte Aufenthalt während ihres Studiums, sie kam dann zwar noch öfter nach Venedig, doch niemals wieder in die kleine Pension.

Sie hatte dieses halbfertige Bild noch lange in ihrer Wohnung an die Wand gelehnt stehen und jedesmal wenn sie es ansah, mußte sie lächeln. Die Erinnerung an diese Nachmittage erzeugten immer wieder ein kleines Kribbeln in der Magengrube und ihre Zehen bewegten sich unbewußt hin und her, wie immer, wenn die Erregung in ihr aufzusteigen begann.

Auch heute noch!

Sie wird die Einladung annehmen, sie wird Venedig wiedersehen, die Perle der Adria. Sie wird die Calle Modena durchstreifen, den Balkon suchen auf dem sie saß und vielleicht .........


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DAS EINHORN, ein Märchen für Träumer



Das Einhorn  
                           Ein Märchen für Träumer                              
VON JOANA ANGELIDES

Der Zauberwald liegt im Licht des Mondes da. Der See in der Mitte des Waldes spiegelt das Mondlicht und die Sterne wider  und fast unsichtbar, nur zu erahnen, schweben durchsichtige milchige Schleier über den See und verlieren sich im Wald.
Diese Nächte gehören den Kobolden, den Waldgeistern und Druiden, die sich unter den hohen Tannen tummeln und ihre Geheimnisse mit sich herumtragen. Sie tanzen über der Erde schwebend, sich leicht wiegend, im Kreise und beschwören die Geister der Zwischenwelten. Sie suchen den Kontakt zu diesen Geistern um die Geheimnisse der Welt weiter tragen zu können, um die Erdkräfte nie versiegen zu lassen.
In Vollmondnächten versammeln sie sich auf der großen Lichtung und umringen  dort herumstehende, leicht sich bewegenden Farne und geheimnisvolle Kräuter. Sie sammeln diese dann und brauen in ihren unterirdischen Höhlen, oder in hohlen Baumstämmen unbekannte Mixturen.
Je nach Bedarf werden diese Mixturen dann zur Heilung verwendet, oder manches Mal um einen ausgesprochenen Zauber zu unterstützen.
All dies geschieht im Verborgenen und nicht viele Menschen haben das Glück, diese Geheimnisse zu erfahren.
Nur empfindsame Seelen, die nach dem Sinn des Lebens suchen, oder verloren gegangene Gefühle wieder einfangen wollen, finden manches Mal den Weg in diesen Zauberwald, und können diesem geheimnisvollen Treiben zu sehen. Und nur jene Seelen, die sich öffnen für alle diese Empfindungen werden den Weg finden.
Manches Mal, wenn sie zu stürmisch nach vorne drängen, werden sie sich das fein gesponnene Gespinst, das die Seele umgibt, an den nach ihr fassenden Ästen oder herausragenden Wurzeln  beschädigen.

Mitten in diesen Wäldern können eben diese Seelen  manchmal das Einhorn sehen. Es steht da, weiß wie Schnee, die Mähne schimmernd wie aus Silber farbenen Fäden gewebt, bewegungslos, im nächsten Moment ist es  wieder verschwunden.

Meist können es nur die Menschen sehen, die auch reinen Herzens sind und den Zauber der dunkelblauen Nächte, der silbernen Tage und goldenen Abende in sich aufnehmen. Das Einhorn erscheint oft vor unvorhergesehenen Ereignissen. Kündigt Wunderbares an, zeigt sich Liebenden, oder mahnt vor den Mächten der Dunkelheit. 

Nun gab es immer wieder Menschen, die das Einhorn jagten. Sie suchten es in  Wäldern, lauerten ihm bei den Wasserstellen auf. Sie hatten keinen Sinn für den Zauber dieses Wesens, das seit vielen Jahrhunderten den Menschen in ihren Sagen und Geschichten das Staunen lehrte. Man glaubte an Heilkräfte und Zauberkräfte, die das lange Horn besitzen soll. Viele zogen sogar aus, um dieses Fabelwesen zu finden, es womöglich einzufangen oder gar zu töten, nur um des Hornes willen.

Eines dieser unschuldigen Menschenkinder aber  hatte es gefunden. Es war ein wunderschönes Mädchen, das mitten in diesem Zauberwald lebte und nie älter zu werden schien. Es lief durch den Wald, auf bloßen Sohlen, mit wehendem, weißem Gewande und flatternden goldenem Haar. Ihr goldener Schleier strich manchmal leicht über den Rücken des Einhorns. Manchmal lehnte es an der Seite des Einhorns wenn es trank, dann wiederum schwang es sich auf seinen Rücken  und vergrub sein Gesicht in seiner Mähne. Und das Einhorn warf dann den Kopf zurück und sprang leichtfüßig über den kleinen Bach.
In Neumondnächten schienen sie  menschliche Gestalt anzunehmen, sie lagen dann zwischen den Blüten der Wiesen, oder schwammen im dunklen See, von Seerose zu Seerose und ihr Lachen war wie klingende Harfenmusik. Für einen eventuellen Beobachter, den es nicht gab, würden  sie die Liebe selbst verkörpern, aufgehend in immer wieder kehrenden Verschmelzungen und Kapriolen. Doch war dies nur in diesen dunklen Nächten zu ahnen und wahrscheinlich gar nicht wahr.

Doch meist sah  man sie nur zusammen durch den Wald streichen und sich dabei immer wieder zärtlich berührend.

So war es auch heute wieder. Es war ein wunderschöner Tag, die Sonnenkringel  machten bewegliche Muster auf den weichen Waldboden und die Bienen summten, die Stille wurde hörbar.

In diesem Augenblick senkte sich von oben her ein Netz über die beiden und das Einhorn stolperte und fiel hin.
Auch das Mädchen aus dem Zauberwald war in diesem Netz gefangen.

„Tut ihm nichts, er ist das letzte Einhorn auf dieser Welt! Die Wunder der Zwischenwelten und die Fantasie der Menschen werden versiegen!“ Flehende Blicke kamen aus den blauen Augen des Mädchens.

„Naja, dann ist es eben das Letzte! Und außerdem, welche Wunder?  In unserer Welt gibt es keine Wunder mehr, vielleicht gab es sie niemals!“

Da zog einer der Männer ein großes Beil aus seinem Sack und mit einem Hieb schlug er dem Einhorn das weit herausragende Horn am Kopfe ab.

In diesem Augenblick erhob sich ein Sturm, er fegte durch den Wald und riß Zweige und Blätter ab. Der Wind war so stark, dass  die beiden Männer hinfielen. Doch sie rappelten sich auf, nahmen das Horn, und ihr Beil und liefen, voller  Angst, in den dunklen Wald.
Das Einhorn lag da, verletzt und aus der Wunde blutend. Das wunderschöne Mädchen saß daneben und weinte. Die Tränen rannen aus ihren Augen und fielen als goldene Tautropfen in das Gras.
Im Nu versammelten sich alle Tiere des Waldes um das verletzte Einhorn. Keiner sprach ein Wort, man hörte nur hin und wieder ein leises Schluchzen. Der Wind hatte nachgelassen und es wehte nur mehr ein leichter Hauch durch den Wald, der dann aber ganz plötzlich  verebbte.

Der Vollmond beleuchtete diese Szene gespenstisch.
„Warum machen die Menschen so was?“, schluchzte das Mädchen. Ihre Augen richtete sie dabei an die umstehenden Tiere des Waldes, doch die Tränen verschleierten ihren Blick, so daß sie nur alles verschwommen sehen konnte.

Alle senkten die Köpfe, sie wußten auch keine Antwort.

Da verdunkelte plötzlich etwas das Mondlicht. Alle blickten nach oben. Ein dunkler Vogel schwebte über ihnen, der so groß war, daß sein Schatten die ganze Lichtung bedeckte. Alle duckten sich aus Angst, der Vögel könnte sie mit seinen Schwingen streifen.

„Was haben da die Menschen nur angerichtet!“ Krächzte er.

„Das Einhorn kann nur weiterleben in den dunklen Wäldern, in den Herzen und Fantasien der Menschen, wenn sie an seine Mystik, an seine Wirkung auf die  Menschen und seiner Hilfsbereitschaft für die Armen, die Kranken und  vor allem auf die Liebenden, glauben. Wenn sie es in den Geschichten und Sagen weiterleben lassen.“

Der Vogel krächzte noch einmal laut und der Wind erhob sich wieder, wurde zu einem Sturm.

„Gibt es ein Menschenkind hier, das an all dies glaubt, das die Geschichten in die Häuser und Herzen der Menschen hinein tragen  wird und sie bewahren? Wenn es niemand gibt der das tut, dann wird das Einhorn für immer aus unserer Welt verschwinden!“

Da blickte das schöne Mädchen langsam empor und sah den großen schwarzen Vogel ohne Furcht an.
„Ja, ich! Ich glaube an das Einhorn, ich werde es immer begleiten, werde seine Existenz den Menschen nahe bringen und sie lehren, es zu bewundern und zu ehren!“

Da erhob sich der große schwarze Vogel wieder in die Luft und der Sturm im Wald wurde so arg, daß die Bäume alle Blätter verloren und den Boden einen Meter hoch bedeckten. Sein Krächzen war in diesem Getöse kaum zu hören.
Alle, die konnten, flüchteten auf die Bäume oder die erhöhten Felsenvorsprünge, um dem Sturm und den herunter prasselnden Blätter zu entkommen. Manche wühlten sich durch die Blätter zu ihren Höhlen.

Die beiden Männer wollten in  Panik aus dem Wald flüchten, doch nach einer Krümmung des Weges stürzten sie in die Tiefe der Schlucht und ihre angstvollen Schreie konnte man im ganzen Wald hören. Dann war es plötzlich still.

So wie er gekommen war, so schnell  legte sich der Sturm wieder und es war ganz still im Wald.

Da regte sich etwas unter einem Berg von Blättern, Zweigen und Blüten. Ganz langsam erhob sich das Einhorn, die Blätter und Zweige fielen von ihm ab. Er schüttelte sich, stampfte mit den Beinen auf und die weiße volle Mähne flog nach hinten. Da stand es wieder, in voller Größe, leuchtend weiß, mit glühenden Augen und einem intakten langen Horn.

Neben ihm auf dem Boden lag das wunderschöne Mädchen, völlig bewegungslos, den Kopf auf den Arm gelegt und rührte sich nicht. Das Einhorn berührte es mit seinem Horn, sanft und zärtlich. Da öffnete das Mädchen seine Augen wieder  und sprang auf.

Es war ein Zauber geschehen, nicht nachvollziehbar, unerklärlich und doch wunderbar und die Märchen und Sagen, die Geschichten und die Mythologie mit ihren  Geheimnissen vollziehen weiterhin ihren Kreislauf.


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DER KUSS



Der Kuss

von JOANA ANGELIDES

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Wie viele Menschen, Künstler haben sich schon mit dem Kuss beschäftigt? Wir können es nicht sagen, Unzählige!

„Küsse sind das, was von der Sprache des Paradieses übrig geblieben ist“

Das schönste an diesem Satz ist, jeder kann sie sprechen.

Dieser Satz stammt von Joseph Conrad, einem einfühlsamen englischen Schriftsteller, polnischer Herkunft.

Es gibt natürlich die verschiedenen Arten von Küssen, doch wir denken, wenn wir dieses Wort hören sofort an den Kuss zwischen Liebenden, den nach Nähe verlangenden Kontakt. Jenen Kontakt mit dem Körper des Objektes unserer Sehnsucht.
Die Römer nannten diesen Kuss  Suavium  Der Kuss, der Süße, Erregung und Beschleunigung des Blutes verspricht.

Ein Kuss zwischen Liebenden ist ein sehr intimes Erlebnis, erfaßt den ganzen Körper und bringt das Blut in Wallungen. Ein lang ersehnter, endlich erlebter Kuss kann den Liebenden besinnungslos mache, wobei hier nicht unbedingt die tatsächliche Besinnungslosigkeit verstanden wird, sondern Ausschalten aller anderen Einflüsse, Eindrücke und Geschehnisse rundherum, mit allen Sinnen nur dem Kuss folgend, ohne nachzudenken.


Vom Standpunkt der liebenden Frau aus gesehen, ereignen sich unglaubliche Dinge.
Man schließt die Augen und spürt, wie er ganz langsam seinen Mund auf den unseren senkt, nimmt den  warmen Atem wahr, den Duft seines Körpers.  Das Herz setzt für Sekundenbruchteile aus und dann breitet sich Wärme aus,  der Brustkorb wird weit, man denkt er wird zerspringen und dann durchfluten uns wunderbare, wellenförmige süße Gefühle.

Wir genießen seine Zärtlichkeit, seine Nähe und die Art, wie er küßt.

Ein erster Kuss soll langsam beginnen, mit einem forschenden, fast bittenden Blick in den Augen, ein vorsichtiges Nähern der Gesichter. Die Lippen treffen aufeinander und zittern meist ein wenig, bevor sie sich öffnen. Dieses ineinander Fließen von zwei Menschen hat etwas magisches an sich. Es kann verglichen werden mit dem Öffnen einer Champagner-Flasche, nicht plötzlich und knallend, sondern langsam und vorsichtig und erst dann mit einer kleinen Explosion, dem Heraufdrängen der Köstlichkeit. Wenn dann die beiden Zungenspitzen aufeinander treffen, sich umzüngeln und liebkosen, ist der vorläufige Höhepunkt der so ersehnten Vereinigung erreicht. Ein solcher Kuss kann minutenlang dauern, beide zu einer Einheit werden, die besonders uns Frauen oft den Boden unter den Füßen weg zieht.


Ein besonders einfühlsamer  Mann nimmt sich immer wieder ein wenig zurück, flüstert uns dazwischen Worte ins Ohr die uns in einen Rausch versetzen, küßt uns dann wieder zärtlich; wir schmelzen fast vor lauter Gefühl.

Es sind  Gefühle, die in der Körpermitte beginnen, das Blut nach außen strömen lassen, in die Fingerspitzen, in die Zehenspitzen und die Brustspitzen, die ein Ziehen im Herzen verursachen und dann in den Kopf steigen und dort Mangels an Platz zu einem Feuerwerk werden.


Diese Intimität eines Kusses ist  etwas Wunderbares und  Verbindendes, es läßt ein Glücksgefühl entstehen, wenn man weiß, dass es aus dem Innersten kommt. Man muß spüren, dass beider Empfindungen völlig in diesen Kuss aufgehen und dem Partner ebenfalls die Sinne raubt.

Warum schließen wir die Augen, richten den Blick nach Innen? Wir möchten uns diesem Gefühl hingeben, die Entwicklung der Gefühle beobachten, wie in einem von Wolken und Wind bewegten Himmel, wo sich die wundervollsten Wolkengebilde verändern, erneuern und dahingetrieben werden.
Mit geschlossenen Augen können wir unsere Umwelt besser ausschalten, nur unser Innerstes sehen, dem Partner bis tief in die Seele blicken.
Manche Menschen möchten sehen, wie der Partner in Bewegung gerät, wie er die Beherrschung über seinen Körper verliert.  Vielleicht haben manche Menschen auch Angst ihren Gefühlen total ausgeliefert zu sein. Sie halten die Augen geöffnet, der Blick wird nur ein wenig verschleiert, man ist machtlos dagegen.

Im Laufe der weiteren Beziehung zu einem Partner, immer intimer und tiefer werdend, verteilen wir Küsse auch auf andere Körperteile, mit mehr oder weniger Intensität.
Sie werden daher auch in den verschiedenen Bereichen unseres Körpers anders empfunden.

Natürlich entwickelt sich der Kuss im Laufe einer Liebesbeziehung zu einem immer intensiveren Kontakt und auch die Art des Kusses verändert sich. Je tiefer und größer die Liebe und Leidenschaft wird, desto leidenschaftlicher und auch wilder und fordernder wird der Kuss.

Es kann beginnen mit impulsivem Anfassen des Partners, mit jäher, ausbrechender Leidenschaft, die den Kuss fast schmerzhaft empfinden läßt. Die Körper beginnen sich unkontrollierbar aneinander zu klammern und der Kuss geht nahtlos in Ekstase über.

Natürlich lieben wir es nach dem Abklingen des absoluten Höhepunktes, liebkost zu werden, mit Küssen auf Schulter und Hals, leicht über das Haar streifend, beruhigt zu werden. Auch den zarten Kuss auf den geöffneten Mund empfinden wir als wundervoll und erwidern ihn. Es kann natürlich geschehen, dass durch diese zarten Küsse wieder Empfindungen frei gesetzt werden, die den Kreislauf erneut in Bewegung setzen.


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