Sonntag, 6. April 2014

AKTE OMEGA, Roman


Auszug aus dem Roman  

"AKTE OMEGA"
Crime, Spannung, Abenteuer  und Erotik

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Georg drehte sein Weinglas langsam in der Hand.
„Also, wenn Du mich fragst, dann hängt das mit dieser geheimnisvollen  Akte „Omega“ zusammen. Das wäre sonst schon ein sehr großer Zufall und ich glaube nicht an Zufälle“, sagte er dann
„Ja, ich glaube auch, dass das zusammenhängt. Wir hätten ihm die Akte geben sollen. Wir kennen uns da viel zu wenig aus und was können wir schon machen, oder gar verhindern.“ Fast hätte Marlies wieder zu weinen begonnen.
„Nein, jetzt erst recht nicht. Ich werde mit Nicos in Matala telefonieren. Vielleicht hat er was gehört, oder weiß sogar Bescheid darüber!“

Der nächste Tag war ausgefüllt mit Protokollen bei der Polizei, Meldung bei der Hausratsversicherung, Schadensaufnahme und  gemeinsame
Aufräumungsarbeiten im Haus mit Anna.

Für Marlies war nicht daran zu denken, dass sie alleine im Haus verblieb, sie schlief auch in den nächsten Tagen bei ihrem Sohn. Sie hatte Angst.

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Akte Omega 
Nicos Stratopoulus ging langsam an der Mole entlang und genoss die frische salzige Luft, die von der Seeseite hereinwehte. Die Sonne war soeben aufgegangen und  war noch immer blutrot. Dieses Rot verzauberte die kleinen Häuser, Tavernen und Läden am Kai des kleinen Ortes zu Kleinodien. Er war soeben bei einem der soeben eingefahrenen Fischerboote gewesen und hatte sich   einige Fische für das Mittagessen ausgesucht. Seit seine Frau vor einigen Jahren gestorben war und ihn alleine zurück  gelassen hatte, war das Leben um vieles leerer und trister und schwieriger  geworden. Die Wohnung  über dem Geschäft war völlig unverändert geblieben, sogar ihre Haarbürste lag noch auf der Kommode im Schlafzimmer, als hätte sie sie soeben hingelegt. Über dem ovalen Spiegel hing ihr weißer Morgenmantel aus selbst gehäkelter Spitze und die beiden Kämme, mit denen sie ihr Haar im Nacken immer festhielt lagen sichtbar in der halb geöffneten Schublade der Kommode. Sie sollte alles so vorfinden, wie sie es verlassen hatte, wenn sie das Bedürfnis hat, nächtens kurz zurückzukommen. Er wusste, dass sie das hin und wieder tat. Und erwartete sie, ja er sprach sogar mit ihr! Er nahm dann immer wieder ihren Duft in dem Raum am nächsten Morgen wahr.
Er war inzwischen bei seinem Laden, in dem er neben wertvollen  Antiquitäten, auch moderne Dinge mit hellenistischem Touch für die Touristen anbot, angekommen und sperrte ihn auf. Dann ging er nach rückwärts in die Küche und warf die Fische ins Becken der Spüle. Ellena, seine Putzfrau und „Vertraute der letzten Stunden“, wie er sie scherzhaft nannte, hätte eigentlich schon längst da sein müssen. Sie wird sich der Fische annehmen und ein wundervolles Mahl daraus bereiten.
Dann ging er die Treppe nach oben, um sich für die Tagesarbeit im Laden umzuziehen. Es machte ihm Spaß, wenn er tadellos gekleidet, ganz in Weiß, mit einer Kapitänsmütze und einigen goldenen Litzen an der Schulter, im Laden stand und die Touristinnen ihn anhimmelten, ihn „Herr Kapitän“ nannten. Hin und wieder nahm er seine Kapitänsmütze auch ab, dann konnte man seine gepflegten silbergrau schimmernden Haare bewundern, die zu einem ungehörig erotisch anmutenden Wettstreit mit seinen großen fast schwarzen Augen aufriefen. Sein ebenfalls gepflegter weißer Oberlippenbart und die Meerschaumpfeife taten das übrige, um die Damenwelt immer wieder zu veranlassen, sein Geschäft aufzusuchen  und das wiederum steigerte seinen Umsatz.
Er war nicht immer Antiquitätenhändler. Eigentlich war er Agent des griechischen Außenamtes, war bei verschiedenen Botschaften in Europa tätig gewesen und für manche Spezialaufgaben im Einsatz. Nachdem er sich zur Ruhe gesetzt hatte und dieser Laden gerade zum Verkauf stand, griff er kurz entschlossen zu. Er war aber hin und wieder noch weiterhin im Einsatz, wenn seine Sprachkenntnisse oder Erfahrung gefragt waren. Doch es waren meist Einsätze, die  geheim, bzw. nicht unbedingt für die Öffentlichkeit bestimmt waren und daher war diese seine Tätigkeit weitgehend unbekannt in seinem Freundeskreis geblieben.
Er rückte einige Gegenstände hin und her, polierte mit einem Spezialtuch  diese und jene Lampe und schob ein neu angekauftes altes Jadehalsband in die Mitte der Auslage, sodass es, wie er wusste, gegen Mittag im goldenen Sonnenlicht lag. Der Preis war diskret an der Unterseite angegeben, er wollte die Kundinnen ja nicht gleich verschrecken. Es war ein Gliederhalsband, aus dreizehn geschnitzten Mäandern, in unterschiedlicher Größe, klein beginnend, größer werdend zur Mitte hin.

Ganz versunken in den Anblick des wunderschönen Stückes hätte er fast das Telefonklingeln überhört.

„Oriste, ne? Wer spricht?“, er runzelte die Stirne. Doch sofort erschien auf seinem Gesicht ein breites Lächeln, „Georg! Ja wie geht es Euch denn? Wie geht es Marlies?“, bei der Nennung des Namens seiner Freundin verdunkelte sich seine Miene. Er wusste, wie sehr sie der Tod Michaels getroffen hat und war in Sorge.
Georg leitete sein Gespräch mit den Ereignissen der letzten Wochen ein und kam dann zum Grund seines Anrufes. Er schilderte Nicos die Begebenheiten rund um die so genannte Akte „Omega“, die Nervosität die plötzlich herrschte und den Einbruch.
„Nicos, hast Du über diese Angelegenheit irgendetwas gehört?“
Als Nicos das Wort „Omega“ hörte, atmete er tief ein. Seine Hand mit dem Telefon sank einen Augenblick, dann seufzte er.
„Ja, weißt Du, ich bin da sicher nicht so informiert, habe aber schon was darüber  gehört. Ja, man will irgendwas lagern, ein französisch-deutscher Konzern der Abfallwirtschaft hat angeblich irgendwelche Vermessungen gemacht, aber ich denke, das ist wieder eingeschlafen. Es betrifft aber nicht unsere Gegend, ist weiter in den Bergen, dort wo es  Höhlen gibt.  Es gibt nur Vermutungen, am Telefon können wir darüber nicht wirklich sprechen“, er hoffte, Georg wird sich damit zufrieden geben.
„Schade Nicos, hätte gerne mehr darüber gewusst!“, Georg hoffte, dass er doch noch etwas aus Nicos heraus locken könnte.
„Aber, lass das, da kennen wir uns nicht so aus. Was anderes, warum kommt Marlies nicht zu uns her, macht ein wenig Urlaub, gewinnt Abstand und besucht alte Freunde wie mich?“, in seiner Stimme lag Wärme und Aufmunterung.
„Nicos, ja das ist eine gute Idee. Wir sollten sowieso das Haus hier in Wien   neu tapezieren, die  Sachen, die beim Einbruch beschädigt wurden, wieder reparieren und alles irgendwie verändern. Das Haus ist ja noch immer voller Erinnerungen, Du weißt ja wie das ist!“
Und ob Nicos das wusste! Auch er hatte ja bis heute nicht die Kraft für Veränderungen in seinem eigenen Hause gehabt, seit seine Frau Serafina gestorben war.
Sie wechselten noch einige belanglose  Sätze, dann verabschiedeten sie sich und Georg versprach, sich in den nächsten Tagen zu melden um ihm darüber zu informieren, ob Marlies einverstanden ist, nach Kreta zu kommen.


Marlies lehnte im ersten Moment das Ansinnen ab, gerade jetzt nach Kreta zu fliegen. Doch die Argumente, die Georg hatte, waren nicht von der Hand zu weisen. Das Haus in Wien barg so ungeheuer viele Erinnerungen, der Einbruch war ein tiefer Einschnitt für sie, erzeugte immer wieder Unruhe und Angstzustände. Sie erschrak bei jedem Geräusch, besonders nachts, obwohl sie ja sowieso nicht zu Hause schlief. Nach einigen Tagen hatte sie sich jedoch der Idee soweit angenähert, dass sie zusagte. Georg ersparte sich die Weiterführung seiner Debatte mit dem Reisebüro, wegen des Stornos des vorhandenen Tickets, es wurde auf Marlies umgebucht und dann war es so weit. Sie standen in der Abflugshalle des Flughafens und der Lautsprecher gab bereits das Gate für den Abflug durch. Der Abschied war innig aber kurz und sie saß, ohne dass es ihr wirklich bewusst wurde plötzlich schon im Flugzeug.

Der Anflug auf Kreta war wie immer umwerfend. Man sah zuerst die Insel in ihrer vollen Länge doch je näher man dem Flughafen von Iraklion kam, konnte man den Inselcharakter gar nicht mehr wirklich erkennen, da Kreta eine sehr große Insel ist.


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