Dienstag, 20. Juni 2017

Mollig ist schön!, Glosse



Mollig ist schön!
von Joana Angelides

Bildergebnis für Rubens

Zu dieser Erkenntnis ist nicht nur Rubens gekommen, sondern schon viele Männer nach ihm. Obwohl  sich das „Mollig“ aus dem 16. Und 17.Jahrhundert doch etwas von unserem heutigen Begriff ein wenig unterscheidet.
Das was manche Fotografen und Modeschöpfer uns in den letzten Jahrzehnten so aufs Auge gedrückt haben, war ja mehr eine Reminiszenz an die Sahel-Zone oder Frauen kurz vor dem verhungern, die nur mehr vom Nabel als Feststellschaube zusammen gehalten wurden. Vielleicht kann man ja an solchen Gerippen Stoffe besser drapieren, aber ausziehen durfte man die dann nicht! Dann waren sie lebendig herumlaufende Röntgenbilder, wo sogar das Licht der Scheinwerfer durchdrang.
Manche Models haben das noch unterstrichen und betont und mit schwarzem Kohlestift nachgeholfen und schienen allesamt aus einer Gruft vom Friedhof entlaufen zu sein.
Da einige der Models sogar an Unterernährung verstorben sind, hat man sich besonnen und nun sind ein paar Gramm Fleisch (Fett ist ja nach wie vor verpönt) auf den Knochen erlaubt. Na also, schaut ja schon besser aus!
Aber wirklich lebensnah sind sie ja deshalb noch immer nicht!
Wirklich schön finden sie vielleicht ja nur wir Frauen! Ein richtiger Mann hingegen schaut noch immer wohlwollend auf vorgewölbte Rundungen, wohlgeformte Busen und aus dem Dirndl hervorquellender „Holz vor der Hütt´n“. Die Fantasie will sich an weichen Formen, runden Hüften und „greifbaren“ Backen verlieren und sich nicht bei vielleicht heftigerem Zusammentreffen der Körper blaue Flecken holen.

Daher sollten Frauen stolz eben diese Rundungen herumtragen, sich auch  in vielleicht ein wenig zu enge Bikinis zwängen und nicht auf jede Creme-Schnitte verzichten.

DAS BETT Erotik



Das Bett

von Joana Angelides



Bildergebnis für Bett und Meer
Da steht es, mitten im Raum. Dieses riesige Bett, mit den seidenen Laken. Eigentlich könnten hier auch drei Personen bequem Platz finden.

Ich umrunde es schon das dritte Mal und berühre mit meinen Fingerspitzen die kühlen, glänzenden Laken.
Es ist eigentlich ungewöhnlich für ein Bett, so mitten im Raum zu stehen, doch wir sind auch nicht in einem gewöhnlichen Hotel, sondern in einem sehr teuren, exklusiven Hotel in Bahrein.
Und ich habe die Aufgabe für meine Zeitung einen Bericht über diesen Nächtigungstempel zu schreiben.

Die Vorderfront des Raumes ist offen und läßt die Augen über die Weite des Meeres gleiten, nur weiße durchsichtige Schleier wehen im leichten Wind, befestigt mit großen Ringen aus Messing (oder sind sie aus Gold?) an den Vorhangstangen.

Die Fußböden sind aus weißen Marmorplatten, die mit goldfarbenen Metalleisten verbunden sind. Tischchen, Elefanten darstellend, mit Rauchglasplatten tragen Schüsseln mit Obst. Wasserkaraffen stehen herum. Große Bodenwasen beinhalten weiße große Liliengewächse und Windspiele erwecken Fantasien.



Ob ich mich einfach einmal auf dieses Bett setzen darf?
Ich drücke es leicht hinunter und spüre elastischen Widerstand. Mein Po hinterläßt eine kleine Verschiebung sowie Fältchen auf dem Laken und ich streiche es wieder glatt.
Eigentlich kann man alles ganz leicht wieder ungeschehen aussehen lassen.

Ich werde mutiger und entschließe mich, mich quer über dieses überdimensionale Bett zu legen. Ich lege mich auf dem Rücken und blicke hinauf in den Himmel. Der Himmel besteht aus ebenfalls weißen Schleiern, die zusammengefaßt von einer in der Mitte sich drehenden Kugel gehalten werden. Die Kugel besteht aus vielen bunten Glassteinen und kleinen Spiegelstücken.

Sie beginnt sich langsam zu drehen und sendet kleine flimmernde Lichter aus. Von rückwärts umfassen mich plötzlich zwei starke Arme und ich habe das Gefühl, mein Kopf wird angehoben und zärtliche Finger verlieren sich in meinen Haaren.
Seltsam, ich dachte, dass ich alleine im Raum bin. Die Rezeption hat mir die Karte für das Türschloß ja alleine überlassen!
Aber, man sollte immer den Augenblick geniessen und daher schließe ich meine Augen und lasse diese Fingerkuppen meine empfindlichen Nervenenden massieren und reizen.
Das Blut schießt in den Kopf und erweckt ein Rauschen, das aber auch vom Meer vor der Terrasse sein kann.

Ich drehe mich ein wenig seitwärts, hebe meine Arme über den Kopf, ziehe die Beine etwas an und lasse diese Hände an meinen Hüften abwärts, bis zu den Kniekehlen streichen.
Die Kugel da oben dreht sich scheinbar schneller und ich höre im Hintergrund helle Glöckchen eine Melodie spielen.
Flüstern da warme Lippen etwas in mein Ohr? An sich ist es egal, was es ist, es klingt aber unglaublich zärtlich. Ich strenge mich an, die Worte zu verstehen, aber es gelingt nicht. Vielleicht ist es aber auch arabisch? Egal, es klingt wunderbar.

Hundert Hände meine ich auf meinem Körper zu spüren, das dünne Kleid kann nichts abhalten, ich genieße es.

Sehe ich da so einen kleinen Diener, der mit einem großen Fächer aus Pfauenfedern die Luft ein wenig bewegt?
Eine mit bunten Ringen bestückte kräftige Hand reicht mir eine Karaffe mit kühlem Orangensaft und eine andere Hand steckt mir süße kleine Fruchtstücke in den Mund.
Irgendwie ist mir mein dünnes Kleidchen abhandengekommen und ich spüre nun das kühle Laken auf meiner nackten Haut.

In den darauffolgenden Stunden, oder waren es Tage, wird diese Haut jedoch einige Male zum Glühen gebracht, mein Inneres explodieren und die Glöckchen immer lauter.
Bildergebnis für Fruchtschalen

Ich sehe Sonnenuntergänge, aus dem Meer wieder auftauchende Sonnenscheiben, vorbei ziehende Boote und höre schwermütige Gesänge der Fischer.

Mein Körper bewegt sich auf den kühlen Laken, wird bewegt, gedreht und gehoben, die Polster verändern ihre Position, Schleier des Baldachins senken und heben sich.

Tiefe Schlafphasen wechseln mit hellwachen Momenten in denen ich mit Getöse gemeinsam mit dem Wasserfall in die Tiefe stürze.

Das Läuten des Telefons reißt mich aus meinen Träumen, oder war es kein Traum?

Es dauert eine Weile, bis ich begreife, dass ich auf diesem Bett liege, hinauf starre in den Baldachin und die sich drehende Kugel bewundere.

Endlich habe ich den Hörer gefunden und melde mich mit heiserer Stimme.
Die Rezeption wollte nur wissen, wie lange ich noch zum fotografieren brauche. Noch eine Weile, ich habe noch gar nicht angefangen!

Zuerst aber muss ich mein Kleid wieder anziehen und meine Frisur in Ordnung bringen.



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