DER PHALLUS
von Xenia Portos
Als das Licht gegenüber endlich aufflammt,
drücke ich mein Auge auf die Linse. Ja, da ist sie wieder, nackt wie immer,
graziös und anmutig tänzelt sie im Raum herum. Sie hält inne, betrachtet den
schwarzen Phallus intensiv und nachdenklich, spielt an ihren Brustspitzen
herum, benässt ihren Zeigefinger, gleitet zwischen ihre Schenkel und stimuliert
sich langsam. Es wird mich verrückt machen, wenn es so weitergeht. Dann geht
sie zu dem Musikschrank und hantiert mit irgendwelchen CD´s, schaltet ihn ein
und nimmt neuerlich eine vorbereitete Tube zur Hand, in der sich das Gleitgel
befinden dürfte und beginnt den Phallus neuerlich genussvoll einzureiben. Meine
Fantasie gaukelt mir vor, dass er unter ihren Fingern immer großer und
umfangreicher wird, was ja unmöglich ist. Dabei bewegt sie ihr Becken im
Rhythmus zu irgendeiner Musik. Das Blut schießt mir in den Kopf und droht meine
Schädeldecke wegzusprengen.
Plötzlich hält sie inne und eilt aus dem
Raum. Ich halte den Atem an und stöhne enttäuscht.
Doch sie kommt nach einigen Minuten in Begleitung
einer blonden Frau wieder zurück. Und auch diese Frau ist nackt. Sie stehen
sich Auge in Auge gegenüber und spielen gegenseitig an ihren dunklen Brustnippeln.
Ich kann sehen, wie die andere Frau nach einigen kurzen Momenten lustvoll ihren
Oberkörper nach oben streckt und sich gleichzeitig ihre Beine etwas auseinander
bewegen. Sie will offenbar, dass Yoko ihre Finger sprechen lässt, doch diese
denkt nicht daran, sondern dreht und drückt weiterhin ihre Nippel, was die
Besucherin sichtbar verrückt vor lauter Verlangen macht.
Yoko schlingt nun ihre Arme um ihre Taille
und zwingt sie, rückwärtsgehend in die Mitte des Raumes, hin zu dem Phallus.
Sie flüstert ihr etwas ins Ohr und ich kann sehen, wie die Besucherin ihre Beine
genau über der schwarzen gierigen Skulptur spreizt Sie lacht dabei, ich kann
ihre weißen Zähne blitzen sehen. Die Skulptur bekommt in meiner Fantasie Leben
eingehaucht und ich identifiziere mich mit ihr. Ja, das bin ich! Ich will
eindringen in die dunkle, nasse Lusthöhle und dort wüten und stoßen, mich in
der Hitze ihrer Vagina entladen. Mein Stöhnen geht in ein Keuchen über und mein
Körper ist schweißgebadet.
Yoko hat nun ihre beiden Hände auf die
Schultern der anderen Frau gelegt und beginnt, sie nach unten zu drücken. Diese
klammert sich an ihren Hüften fest und versucht sich zu wehren. Sie merkt
offenbar, dass das aufgrund des Umfanges der Skulptur ein sehr schwieriges
Unterfangen ist. Es ist auch für sie nicht so einfach, diesen großen Phallus in
sich aufzunehmen. Doch Yoko ist erbarmungslos, sie drückt sie langsam immer
tiefer, lässt dann ein wenig nach und es gelingt der Blondine sich wieder etwas
aufzurichten, doch sofort drückt Yoko wieder nach unten.
Der Mund der Gequälten ist offen, ich kann
sehen, dass sie schreit. Yoko beginnt nun mit einer Hand ihre Brustnippel zu
stimulieren, sie mit der anderen an der Position festzuhalten, um es ihr
leichter zu machen. Ja, sie ist kräftig und trainiert, es gelingt ihr
letztendlich, sie zu fixieren. Die Blonde krallt sich in ihre Lenden, leckt nun
sogar ihren Bauch, saugt sich auch fest und beginnt nun doch den in ihr eindringenden Phallus zu
genießen. Yoko ergreift den neben ihr stehenden Sessel und schiebt ihn zwischen
sich und der Anderen. Dann legt sie deren Arme und den Oberkörper auf die
Sitzfläche und fixiert sie mit Handschellen, die ich vorher gar nicht
wahrgenommen habe. So fixiert, lässt sie sie in der Hocke zuckend zurück und
holt aus dem Musikschrank ein kleines Kästchen mit Kabel und Kettchen. Sie
steckt das Kabel in die Steckdose und nimmt zwei Kettchen in jede Hand.
Hektisch drehe ich an der Einstellung und stelle sie scharf. Es sind zwei
Krokodilklemmen, wie man sie bei Elektroinstallationen verwendet und kniet
neben der Blonden nieder. Sie streichelt sie am Rücken, fährt ihr durch die
Haare und liebkost sie. Diese wirft ihren Kopf nach hinten, zerrt an den
Fesseln. Nun nimmt sie die am Boden herum liegende Tube mit dem Gel, benetzt
ihre Finger damit und streicht zwischen den gespreizten Pobacken hin und her.
Sie dringt offensichtlich auch ein und man kann sehen, wie sich der Körper der
Blondine hin und her bewegt, sie sich aufrichtet. Sie lenkte sie offensichtlich
ab, dann plötzlich schließen sich die beiden Klemmen über deren Brustnippeln
und beißen zu. Der gekrümmte Körper bäumt sich auf, er will sie abschütteln,
doch es gelingt ihm nicht. Ungerührt drückt sie den Körper der Anderen wieder
ein wenig tiefer nach unten. Diese wehrt sich, bewegt das Becken und ergeht sich in einem Orgasmus, der sie
sichtbar völlig überraschend und plötzlich überfällt. Sie bewegt sich unkontrolliert,
drückt nach oben, seitwärts und fällt dann wieder in sich zusammen.
Diesen Moment nützt Yoko und dreht den
Schalter an ihrem Kästchen, das sie nun in der Hand hält im Uhrzeigersinn
weiter nach rechts. Es leuchten zwei rote Lämpchen auf und der Körper neben ihr
beginnt zu zittern und spannt sich an, sie dreht es wieder ab und die Lämpchen
sind wieder grün. Der Körper sinkt zusammen. Sie schreit etwas, ich kann es
nicht hören! Oh, es wäre noch lustvoller, wenn ich die Schreie der Gequälten
hören könnte! Ich sehe nur ihren geöffneten Mund und die aufgerissenen Augen.
Sie beginnt wieder den Rücken der Blondine
zu streicheln, auf und ab zu gleiten und die Klemmen an ihren Nippeln hin und
her zu bewegen. Obwohl das Opfer bereits erkannt haben müsste, dass sie völlig
ausgeliefert ist, versucht sie immer wieder sich durch hektische Bewegungen und
in Panik zu befreien, kommt jedoch immer mehr in die Maschinerie. Der
unbarmherzige schwarze Penis gräbt sich immer tiefer in sie hinein, beginnt
sich in ihr zu bewegen, zu vibrieren und schickt ihr in immer kürzer währenden
Intervallen einen Orgasmus nach dem anderen. Die Klemmen schicken leichte Stromstöße
in sie, was ich an den aufleuchtenden Lämpchen erahnen kann. Ich registriere,
dass Yoko die Stromzufuhr gesteigert haben muss, denn es leuchten nun nicht
mehr nur zwei Lämpchen auf, sondern vier. Ihre zuckenden Bewegungen werden
panischer. Nun zieht Yoko einen längeren, nicht sehr dicken Stab aus dem
Kästchen, der mit einem Kabel dran hängt und ich sehe voller Spannung, wie sie
ihr diesen Stab in den Anus schiebt, quälend langsam und ganz tief. Nun zuckt
der ganze Körper der Blondine rhythmisch, sie wird noch panischer. Langsam
beginnt mir die Blondine leid zu tun und ich würde gerne hinüber schreien, Yoko
aufzufordern, damit aufzuhören, doch sie würde mich nicht hören, es liegt ein
ganzer Park zwischen uns und die scheinbare Nähe gaukelt mir nur mein Fernrohr
vor.
Yoko betrachtet sie völlig ungerührt, sie
ist eiskalt! Sie kann es offenbar steuern, dass sie sie einmal mit der rechten
und dann wieder mit der linken Klemme zum Aufbäumen bringt, Dann wieder mit
beiden. Der Körper der Blondine beginnt zu glänzen, sie ist schweißgebadet.
Yoko dreht den Schalter etwas nach links,
sie vermindert vermutlich damit die Stromstöße, unterbricht sie jedoch nicht
und steht auf. Sie lässt den gequälten Körper der anderen Frau in der
verkrümmten Stellung auf dem Boden kauern, lässt die dosierten Stromstöße durch
sie hindurchfließen, den Phallus kontinuierlich arbeiten und zündet sich dabei eine
Zigarette an. Sie öffnet die Balkontüre zu einem Spalt und lehnt sich dagegen.
Genussvoll raucht sie und betrachtet dabei den schwach zuckenden Körper in der
Mitte des Raumes. Er hängt zusammengesunken an dem Sessel, nur hin und wieder
merkt man ein jähes Aufbäumen. Yoko geht zum Musikschrank, schiebt eine andere
CD ein und nimmt sich einen Drink mit Eis.
Die Blondine zieht sich nun mühsam, die
Ellenbögen aufstützend, am Sessel hinauf
und ich kann ihren offenen Mund sehen. Sie stöhnt oder schreit etwas und wirft
plötzlich wieder ihren Kopf nach hinten, ein neuerlicher Orgasmus erschüttert
sie augenscheinlich schon wieder und lässt sie wieder nach unten rutschen und
rammt sich ihren Peiniger dadurch wieder tiefer hinein. Dadurch dass der
Phallus auf dem Boden starr befestigt und sie an den Sessel gefesselt ist, kann
sie sich nicht wirklich wehren oder befreien, ist ihm ausgeliefert. Sie bewegt trotzdem
unwillig ihr Becken und macht es dadurch nur noch schlimmer.
Sie muss sehr nass und heiß sein, schießt
es durch meinen Kopf! Ich wünsche mir, dass ich das spüren könnte!
Ungerührt betrachtet Yoko ihr Opfer, spielt an ihren eigenen Brustnippel herum,
scheinbar um sich daran selbst aufzugeilen und holt dann aus einer der Laden
einen länglichen Gegenstand heraus, den sie neben der Blondine auf den Boden
legt. Ich kann nicht ausnehmen, was das ist, es steckt in einem Etui, ähnlich
wie meine Flöte aus der Kindheit. Über diesen Vergleich lächle ich verkrampft,
die Erregung bringt mich mittlerweile fast um.
Yoko geht ganz nah an die Blondine heran
hebt mit der Hand ihr Kinn und gibt ihr offenbar etwas zu trinken, was diese
gierig annimmt. Dann geht sie ins Schlafzimmer hinüber und kommt mit einer
dicken roten Matte, einer Decke und einem Polster zurück. Sie legt alles dazu
auf den Boden. Dann bückt sie sich zu
der völlig erschöpften und lethargischen, jedoch immer wieder zuckenden Blondine und öffnet die
Handschellen. Sofort sinkt diese in sich zusammen. Sie nimmt kraftvoll deren schlaffen
Arme und zieht sie hoch. Der Phallus gleitet aus der wahrscheinlich sehr
feuchten Vagina heraus und sie in die
Arme Yokos. Diese schleift sie mehr, als sie sie trägt zu der Decke und dem
Kissen am Boden hin, entfernt jedoch die beiden Klemmen nicht von ihren
Nippeln, die beiden roten Lämpchen leuchten noch immer schwach! Der Metallstab
entgleitet dem Anus und bleibt am Boden neben dem Sessel liegen.
Der schlaffe Körper der Blondine bleibt,
wie eine Puppe regungslos, so wie er von
Yoko platziert wurde, am Boden liegen. Yoko kniet sich neben sie, spreizt ihre
Beine und ihre Finger tauchen zwischen den Schamlippen ein. Sie will sie
offenbar noch weiter erregen. Und plötzlich kommt wieder Leben in diesen Körper,
das Becken hebt und senkt sich und ihr Kopf fliegt hin und her. Sie dürfte nur
mehr aus Orgasmen und unbändiger Lust bestehen, wird von ihnen beherrscht und
von Yoko gesteuert.
Yoko nimmt nun aus dem Etui einen leicht s-förmig
geschlungenen Doppeldildo heraus und führt ihn langsam in sie ein. Sofort stößt
sie dagegen. Geschickt platziert sich Yoko so, dass die Beiden nun ineinander
verschränkt daliegen, lässt das andere Ende mühelos in sich selbst
hineingleitet und beginnt ein teuflisches Spiel. Um selbst zum Genuss zu
kommen, bearbeitet sie den Körper der Blondine mit regelmäßigen wilden Stößen,
rammt ihr dieses Tool immer wieder hinein, unterbricht sekundenlang, macht
wieder weiter und kommt schließlich selbst
in einen tranceähnlichen Zustand. Sie stimulieren beide ihre Brustspitzen,
öffnen ihre Münder und lassen ihre Zungen kreisen. Yoko bereitet einen
Doppel-Orgasmus für sie beide bzw. für uns Drei, vor. Nun erst registriere ich,
dass sich auch mein Körper an diesen Rhythmus angeglichen hat und ich von
einigen Ergüssen überrannt wurde und sie ebenfalls, wimmernd und keuchend über
mich gefegt sind. Ich lecke an dem Gestänge meines Fernrohres, murmle ihren
Namen…. Yoko, Yoko, Yoko…….
Das Verlangen des Körpers der Blondine
dürfte auch nur mehr darauf ausgerichtet sein, das Denken ausgeschaltet, denn
er macht mit, wird ebenfalls immer unbeherrschter und zuletzt zucken beide Frauen
ekstatisch und es ist nur mehr ein Gewirr von zuckenden Beinen und Armen zu
sehen, die sich gegenseitig umschlingen. Das wiederholt sich noch zweimal. Ich
schaue zwischen den einzelnen Etappen auf meine Uhr, es sind inzwischen gut
zwei Stunden vergangen, seit Yoko diese Frau und auch mich von einem Orgasmus
zum anderen treibt. Das Gesicht der Blondine ist verzerrt, ihr Mund steht
offen, die Haare sind schweißnass, nun bricht sie zusammen und bewegt sich
nicht mehr. Die Arme und Beine entwirren sich.
Nach dem endlich letzten Höhepunkt beugt
sich Yoko über die Blondine, greift nach dem schwarzen Kästchen neben sich und
dreht den Schalter mit einer jähen Bewegung ganz nach rechts, acht Lämpchen
leuchten auf. Der neben ihr liegende Körper bäumt sich auf, der Mund öffnet
sich noch weiter, zu einem wahrscheinlich letzten Schrei. Der Körper entspannt
sich, wird schlapp, sie liegt bewegungslos da.
Ich halte den Atem an! Hat sie es wieder
getan, sie nun ebenfalls umgebracht? So
einfach und schnell, ohne Vorwarnung, mit einer Handbewegung sozusagen?
Um mich dreht sich alles, ich muss mich setzen,
meine Füße tragen mich nicht mehr. Ich will es gar nicht mehr genau wissen,
mein Gehirn weigert sich, es zur Kenntnis zu nehmen.
Erstaunt stelle ich fest, dass es mich
überhaupt nicht mehr interessiert, wie sie sich diesmal wieder der eventuellen Leiche
entledigt. Ich will nicht wissen, wie sie das bewerkstelligt. Es wird wohl für
immer ihr Geheimnis bleiben.
Ich hätte es wissen, hätte das verhindern
müssen, vielleicht die Polizei anrufen, es vom Balkon schreien sollen? Aber ich
weiß inzwischen, dass es mich inzwischen fasziniert, dass sich meine Lust daran
rankt, dass der Tod auch ein Teil meiner Lust und Leidenschaft geworden ist. Und
das erschreckt mich.
Gorgon, mein Cartoon-Held profitiert von
all diesen Ereignissen, er versucht all diese Protagonisten, die in meinen
Cartoons mitspielen, zu retten. Er schwingt sich von Fassade zu Fassade, legt
Spuren und macht anonyme Anrufe, doch es gelingt ihm nicht, dass die Polizei
intensiver recherchiert. Es ist eben wie im realen Leben. Es liegt brütende
Hitze über der Stadt, sie sind zu wenige Beamte, die Bezahlung ist mies.
Es ist die Faszination der Leser nach Tod
und Sex, an denen ich ihn immer wieder scheitern lasse. Die Menschen wollen den
Daumen nach unten strecken, wollen, dass Tod und brutaler Sex ihre Libido steigert.
Durch meine Cartoons stieg der Umsatz des
Magazins und mein Verleger drängt auf immer mehr Episoden über meine
„Gottesanbeterin“, wie er sie nun in Anlehnung der Tatsache, dass sie offenbar
alle ihre Sex-Partner danach ermordet, nennt. Besonders weil die Protagonisten
meiner Geschichten, der Bürgermeister und der Polizeichef immer schlecht
wegkommen, da der Polizeichef die in meinen Cartoons sehr wohl virulenten Morde
nicht aufklären kann und das schmälert die Chancen des Bürgermeisters in meinen
Geschichten, wieder gewählt zu werden. Und er weiß, dass die Cartoons seinen
Intimfeind im wirklichen Leben, den tatsächlichen Bürgermeister unserer Stadt,
zur Weißglut bringen, weil er nichts dagegen tun kann.
Auszug aus dem e-Book "DIE GOTTESANBETERIN" von Xenia Portos
Auszug aus dem e-Book "DIE GOTTESANBETERIN" von Xenia Portos