Montag, 14. September 2015

AUS LICHT GEBOREN, Soft-Erotik



AUS LICHT GEBOREN
 von JOANA ANGELIDES

Bildergebnis für toulouse lautrec

Der Abend schien wieder genau so trostlos zu werden, wie die vergangenen beiden Abende. Das Seminar an dem ich teilnahm war um 18.ooh beendet und vor dem Schlafengehen lümmelten wir alle noch in der Bar herum und nahmen unsere Drinks. Ich saß ganz am Ende der Bar, angelehnt an die Wand und trank Gin-Tonic.
Da geschah es.
Ich sehe noch immer dein kleines Lächeln, mit dem du an diesem Abend in die Bar des Hotels kamst.
Die Mappe in deiner Hand landete schwungvoll am Tresen der Bar und mit einer Bewegung der linken Hand versuchtest du deinen blonden Haarschopf aus dem Gesicht zu streifen
Während dieses Vorganges traf mich dein Blick und blieb sofort fest an meinem Gesicht hängen. Es war ein leicht fragender Blick, mit eben diesem kleinen Lächeln, das mich sofort gefangennahm.
Noch immer hielten mich deine blauen Augen gefangen, als du gegenüber, am anderen Ende der Bar Platz nahmst und nach deinen Zigaretten suchtest.
Ich spürte die aufsteigende Hitze in meinem Gesicht und hielt den Atem an. Die Begegnung mit dir war wie ein Auftauchen aus einem tiefen See und das Eintauchen in gleißendes Sonnenlicht. Alles rundherum verschwand hinter diesem Licht.
Ich fragte mich plötzlich, wie alt du wohl sein mußtest.
Du erschienst mir so jung und unbekümmert, schön wie Apoll, dessen Geburt die Insel Delos in eben solch gleißendes Licht getaucht haben soll.
Noch immer hielten sich unsere Blicke fest, mein Kopf neigte sich etwas seitlich und ich spüre, wie ein Lächeln sich um meinen Mund legt.
Während du deinen Kaffee trinkst, hältst du meinen Blick gefangen und es gab kein Entrinnen aus dieser Verbindung.
Plötzlich hatte ich den Wunsch, aufzustehen und mich neben dich zu setzen. Sofort reihte ich diesen Gedanken in die Kategorie wilde Fantasie ein. Du erschienst mir plötzlich mindestens zwanzig Jahre jünger zu sein, als ich.
Dein Gesicht wurde durch die ober dir angebrachte Lampe mit Abdeckung in Licht und Schatten geteilt, so daß die Augen und die Nase etwas im Schatten lagen, doch das Licht deinen Mund voll beleuchtete. Ich spürte plötzlich diese, mir so sinnlich erscheinenden Lippen auf meiner Haut, ich spürte, wie sie langsam von meinem Hals zum Brustansatz wandernden und merkte, wie meine Handfläche plötzlich auf dem Ausschnitt meines Kleides ruhte, so als würde ich diese Küsse abwehren wollen.
Scheinbar stieg mir das Gin-Tonic in den Kopf!
War dein Lächeln eben stärker und ein wenig spöttisch geworden?
Röte stieg mir ins Gesicht. Es war mir, als würdest du meine Gedanken lesen, dein Mund öffnete sich leicht und meine Fantasie zauberte mir wieder Bilder vor, die ich nicht erlauben wollte.
Mit einem Ruck rutschte ich vom Barhocker, nahm meine kleine Tasche und strebte der Halle und dem Hotelaufzug zu. Ich spürte deine Blicke in meinem Rücken und befürchtete, sie würden mir womöglich ein Loch in das teure Kleid brennen.
Der Aufzug brachte mich in meine Etage und ich nahm den Zimmerschlüssel aus meinem Täschchen. Meine Hände zitterten ein wenig, als ich versuchte, ihn in das Schloß zu stecken. Da spürte ich hinter mir einen warmen Körper, der sich an mich schmiegte und meine Hand führte. Ich wußte sofort, daß du es warst.
Warum ich es als so selbstverständlich nahm, daß du mich leicht in das Zimmer drängtest?
In diesem Moment war es selbstverständlich für mich
Das Zimmer lag im Halbdunkel der Straßenbeleuchtung und als meine Hand den Lichtschalter sucht, ziehst du sie sanft weg.
Langsam drehst du mich um und deine Augen versanken wieder in den meinen und erzeugten ein Feuerwerk von Licht und explodierenden Sternen.
Als deine Lippen suchend über meine Wangen strichen und schließlich meine Lippen berührten, verlor ich den Halt unter den Füßen. Doch du hast mich aufgefangen und mit starken Armen gehalten.
Wieso fanden deine Finger den Reißverschluß meines Kleides so mühelos, so dass das Kleid an mir hinab glitt? Deine Fingerkuppen fuhren langsam an meinem Rückgrat entlang und wie durch Zauberhand fandest du alle störenden Haken und Knöpfe.
Die Erregung durch deine Berührungen trug mich und ließ mich Zeit und Raum vergessen. Geflüsterte Worte ließen mich eintauchen in die Welt der Gefühle. Ein Wirbel von Farben und Klängen umgaben mich und trugen mich über Wellen und Meere der Sinnlichkeit.
Jede Berührung deiner Lippen erzeugten an der spiegelnden Oberfläche des Sees meiner Begehrlichkeit sich fortpflanzende Ringe, die immer größere Kreise zogen und von den nachkommenden Wellen überrollt wurden.
Ich wurde geschüttelt von sich steigerndem Aufbäumen vor dem Ausbruch des Vulkans in meinem Inneren. Deine Zärtlichkeiten ließen mich zu schmelzendem Gold werden und im Augenblick des ultimativen Höhepunktes unserer beiden Körper fühlte ich mich emporgehoben zu den Sternen des Universums und wurde hinein gezogen in das gleißende Sonnenlicht.
Es war eine Nacht, die niemals zu Enden schien. Es waren Stunden in denen wir unsere Vereinigung immer wieder erlebten und uns danach festhielten, wie gedacht für die Ewigkeit.
Als ich dann irgendwann morgens aufwachte, warst du nicht mehr da. Der Platz neben mir war leer, so als wärest du niemals da gewesen.
Ich wollte deinen Namen rufen, doch ich wußte ihn ja gar nicht. Hatte ich das alles nur geträumt?
Wie viele Gin-Tonics waren das denn gestern Abend?
Naja, immerhin, ein sehr realer, intensiver und auch schöner Traum!
Wir mußten die Zimmer räumen, es war der letzte Tag des Seminars. Nach dem Mittagessen ging es wieder heimwärts.
Meine suchenden Blicke im Speisesaal waren nicht von Erfolg gekrönt. Also, doch ein Traum.
Als ich den Schlüssel an der Rezeption abgab, legte mir der Mann an der Rezeption ein Feuerzeug hin.
"Das haben sie im Zimmer vergessen, wir wünschen ihnen eine gute Heimreise!"
Ich habe das Feuerzeug aufgehoben, vielleicht treffe ich dich doch wieder einmal, irgendwo in einer Bar?




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DIE VERGANGENE NACHT, Erotik



DIE VERGANGENE NACHT
VON JOANA ANGELIDES

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Ich sitze beim Frühstück, eingehüllt in eine goldene Wolke von Empfindungen, umgeben vom  goldenen Licht meiner Liebe, noch immer unter dem Eindruck der vergangenen Nacht.
Wieder einmal vertraue  ich meine Gedanken und Empfindungen der letzten Nacht diesem Tagebuch an. Es ist Zeugnis einer großen, nie enden wollenden Liebe.

Gestern war ein dunkelblauer warmer, sinnlicher Abend, voller Geräusche, wispernder Stimmen und weit entferntem Frauenlachen, glücklich und kehlig. Die Sonne war soeben untergegangen und ließ am Horizont jenes rote Licht verglühen, das die hereinbrechende Nacht so vielversprechend einleitet.

Wir saßen am Strand, an ein Boot gelehnt und vergruben unsere nackten Zehen in den feinen Sand und unsere Hände berührte sich an den Fingerspitzen. Seine strahlenden blauen Augen waren auf mein Gesicht gerichtet und versuchten darin zu lesen. Sie versanken in meinen Augen und fanden darin die bedingungslose Hingabe und Liebe, die ich für diesen zärtlichen Mann empfinde.

Anfangs hat er mich gar nicht bemerkt, war immer an mir vorbei gelaufen und ich spürte den leichten Sand auf meinen Beinen.

Es war schon sehr dunkel, als wir uns dann erhoben und durch den Sand zu unserem Wagen gingen und heimfuhren
Den ganzen Abend, beim Essen und beim Genießen  des goldenen Weines verließen seine Augen nicht mein Gesicht und ich stellte fest, wie völlig ohne Scham oder Zurückhaltung ich mich nach seiner Berührung sehnte. Endlich sind wir dann aufgebrochen.

Ich lag dann, völlig entkleidet, nur mit einem leichten Schals so quer über meinen Körper gelegt, am Rücken auf meinen Bett und hielt die Augen geschlossen. Voller Spannung, jeden Augenblick seine Berührung erwartend. Doch er ließ sich wieder einmal Zeit, kniete neben mir und ich konnte seinen Atem spüren, wie er im Abstand mit seinen Lippen die Linien meines  Körpers entlang fuhr, sorgsam bedacht,  mich nicht zu berühren. Ich zitterte vor Erregung und konnte es wie immer nicht erwarten. Er liebte dieses Spiel und steigerte dadurch die Spannung. Er genoß es, wenn meine Augen um Berührungen bettelten.

Immer wieder ahnte ich seine Hände über mir, seine Lippen zart am Halse vorbei streichend.
Es begann unerträglich zu werden.
Um einen Anfang zu machen, winkelte ich ein Bein an und begann es langsam  zu bewegen. Da spürte ich endlich seine Fingerspitzen auf der Innenseite meiner Schenkel, konnte  seine Fingernägel spüren.  Ich war angespannt wie eine Feder.

Über meinen Brüsten wurde sein Atem nun wärmer und dann begann er endlich meine Brustspitzen zärtlich  mit seinen Lippen zu berühren und ich begann wie immer  zu beben. Gleichzeitig berührten die Finger seiner rechten Hand den Eingang zu meinem Lustzentrum und ich spürte wie er langsam und forschend meine Empfindungen auslotete.
Zittern erfaßte meinen ganzen Körper. Gleichzeitig  berührte seine andere Hand die kleine Wölbung meines Bauches und verweilte eine Weile an meinem Nabel und ich fühlte 100.000 Volt durch meinen Körper jagen.

Die Berührungen der anderen Hand ließen plötzlich von jenem Punkt ab, der mich so erregte,  und er überließ mich einige Sekunden meinen abklingenden Empfindungen nur um  das Feuerwerk von neuem anzufachen. Ich wurde wellenförmig geschüttelt von durch mich laufende, nie enden wollenden Gefühlen, ich stöhnte und wand mich unter seinen Händen, flüsterte seinen Namen und wähnte mich schwebend in einem Tal voller Blumen, berührt von  tausenden von Schmetterlingen, zitternd durch die Berührung deren Flügel.

Er ließ langsam  in mir diese ungeheure Spannung ansteigen, sie wurde zu einem Höhepunkt, der sich immer wieder wiederholte, der meinen Unterleib zu einem ausbrechenden Vulkan werden ließ, Feuer und Lava schleudernd.

Sein ultimatives Eindringen geschah in einem Augenblick der höchsten Ekstase, mein Körper flog und ich begann zu glühen.

In solchen Momenten wird der Raum, in dem man sich befindet zu einer in sich geschlossenen Welt, man hat das Gefühl er dehnt sich endlos aus, er wird ganz hell und man schwebt darin, nur gehalten von den Armen des anderen.

Diese Nächte werden jedesmal zu einem wunderbaren Erlebnis. Es ist in keiner Minute zu erkennen, in welchem Stadium der Erregung, oder Verbrennens und anschließenden  Verglühen wir uns gerade befinden.

Jede dieser Nächte wird, bis zum nächsten Mal,  zur wunderbarsten.

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