Die vergangene
Nacht
Tagebucheintragung
von Joana Angelides
Ich sitze beim Frühstück,
eingehüllt in eine goldene Wolke von Empfindungen, umgeben vom goldenen Licht meiner Liebe, noch immer unter
dem Eindruck der vergangenen Nacht.
Wieder einmal vertraue ich meine Gedanken und Empfindungen der
letzten Nacht diesem Tagebuch an. Es ist Zeugnis einer großen, nie enden
wollenden Liebe.
Gestern war ein dunkelblauer
warmer, sinnlicher Abend, voller Geräusche, wispernder Stimmen und weit
entferntem Frauenlachen, glücklich und kehlig. Die Sonne war soeben
untergegangen und ließ am Horizont jenes rote Licht verglühen, das die
hereinbrechende Nacht so vielversprechend einleitet.
Wir saßen am Strand, an ein
Boot gelehnt und vergruben unsere nackten Zehen in den feinen Sand und unsere
Hände berührte sich an den Fingerspitzen. Seine strahlenden blauen Augen waren
auf mein Gesicht gerichtet und versuchten darin zu lesen. Sie versanken in
meinen Augen und fanden darin die bedingungslose Hingabe und Liebe, die ich für
diesen zärtlichen Mann empfinde.
Anfangs hat er mich gar
nicht bemerkt, war immer an mir vorbei gelaufen und ich spürte den leichten
Sand auf meinen Beinen.
Es war schon sehr dunkel,
als wir uns dann erhoben und durch den Sand zu unserem Wagen gingen und
heimfuhren
Den ganzen Abend, beim Essen
und beim Genießen des goldenen Weines
verließen seine Augen nicht mein Gesicht und ich stellte fest, wie völlig ohne
Scham oder Zurückhaltung ich mich nach seiner Berührung sehnte. Endlich sind
wir dann aufgebrochen.
Ich lag dann, völlig
entkleidet, nur mit einem leichten Schals so quer über meinen Körper gelegt, am
Rücken auf meinen Bett und hielt die Augen geschlossen. Voller Spannung, jeden
Augenblick seine Berührung erwartend. Doch er ließ sich wieder einmal Zeit,
kniete neben mir und ich konnte seinen Atem spüren, wie er im Abstand mit
seinen Lippen die Linien meines Körpers
entlang fuhr, sorgsam bedacht, mich
nicht zu berühren. Ich zitterte vor Erregung und konnte es wie immer nicht erwarten.
Er liebte dieses Spiel und steigerte dadurch die Spannung. Er genoß es, wenn
meine Augen um Berührungen bettelten.
Immer wieder ahnte ich seine
Hände über mir, seine Lippen zart am Halse vorbei streichend.
Es begann unerträglich zu
werden.
Um einen Anfang zu machen,
winkelte ich ein Bein an und begann es langsam
zu bewegen. Da spürte ich endlich seine Fingerspitzen auf der Innenseite
meiner Schenkel, konnte seine Fingernägel
spüren. Ich war angespannt wie eine
Feder.
Über meinen Brüsten wurde sein
Atem nun wärmer und dann begann er endlich meine Brustspitzen zärtlich mit seinen Lippen zu berühren und ich begann
wie immer zu beben. Gleichzeitig
berührten die Finger seiner rechten Hand den Eingang zu meinem Lustzentrum und
ich spürte wie er langsam und forschend meine Empfindungen auslotete.
Zittern erfaßte meinen
ganzen Körper. Gleichzeitig berührte
seine andere Hand die kleine Wölbung meines Bauches und verweilte eine Weile an
meinem Nabel und ich fühlte 100.000 Volt durch meinen Körper jagen.
Die Berührungen der anderen
Hand ließen plötzlich von jenem Punkt ab, der mich so erregte, und er überließ mich einige Sekunden meinen
abklingenden Empfindungen nur um das
Feuerwerk von neuem anzufachen. Ich wurde wellenförmig geschüttelt von durch mich
laufende, nie enden wollenden Gefühlen, ich stöhnte und wand mich unter seinen
Händen, flüsterte seinen Namen und wähnte mich schwebend in einem Tal voller
Blumen, berührt von tausenden von
Schmetterlingen, zitternd durch die Berührung deren Flügel.
Er ließ langsam in mir diese ungeheure Spannung ansteigen,
sie wurde zu einem Höhepunkt, der sich immer wieder wiederholte, der meinen
Unterleib zu einem ausbrechenden Vulkan werden ließ, Feuer und Lava
schleudernd.
Sein ultimatives Eindringen
geschah in einem Augenblick der höchsten Ekstase, mein Körper flog und ich
begann zu glühen.
In solchen Momenten wird der
Raum, in dem man sich befindet zu einer in sich geschlossenen Welt, man hat das
Gefühl er dehnt sich endlos aus, er wird ganz hell und man schwebt darin, nur
gehalten von den Armen des anderen.
Diese Nächte werden jedesmal
zu einem wunderbaren Erlebnis. Es ist in keiner Minute zu erkennen, in welchem
Stadium der Erregung, oder Verbrennens und anschließenden Verglühen wir uns gerade befinden.
Jede dieser Nächte wird, bis
zum nächsten Mal, zur wunderbarsten.
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