Meine Droge
Von Xenia Portos
Nachdem mein Herr und Gebieter eine seiner Projekte in dieser
Woche seinem Auftraggeber präsentieren muss, wird er drei Tage abwesend sein.
Da ich zwar nicht das Haus verlassen, mich aber frei in der
Wohnung bewegen darf, ändert sich nicht viel für mich. Der einzige Unterschied
ist, dass ich an der langen Kette hänge, die an meinem Bett befestigt ist, mich
aber keinesfalls einschränkt. Ich kann damit jeden Raum im Haus erreiche, außer
den Keller, aber das brauche ich auch nicht.
Ich brauche nicht einmal zu kochen, Essen wird täglich
geliefert und steht bereits am Morgen vor der Türe.
Jeden Morgen um Punkt sieben Uhr treten wir miteinander über
Skype in Verbindung. Ich muss nur vorher die vibrierenden Brustklammern bereits
um fünf Uhr früh anbringen, die ebenfalls vibrierenden japanischen Liebeskugeln tief in mich
versenken und so, bereits erregt und bereit für ihn, nackt am PC sitzen.
Er fragt mich immer als erstes, ob alles in Ordnung sei, ob
ich auch erregt sei und ob ich auch nicht selbst Hand angelegt habe. Ich bin
zwar sehr erregt, doch halte ich mich immer streng an seine Vorgaben.
Die Cam vom Computer liegt etwas tiefer, sodass er meine
Vulva voll einsehen kann. Nach seinen Anweisungen muss ich nun meine Perle an der Klitoris
berühren und sie umrunden. Er sieht mir dabei zu. Einmal will er, dass ich
langsamer werde, dann verlangt er es schneller. Ich werde da immer langsam
aber sicher fast verrückt vor Verlangen.
„Nimm die Kugeln raus und nimm den blauen Vibrator drehe ihn
auf die stärkste Stufe und führe ihn ein!“, herrscht er mich nach einer Weile
an. Dieser Vibrator hat vorne einen Fortsatz, der ein wenig dicker ist, und
zwei Wülste, die sich in der Vagina festsetzen und auch den G-Punkt massieren, dadurch kann er nicht herausgleiten.
Ich mache es und spüre sofort, wie Hitze in mir aufsteigt,
da ich ja immerhin bereits seit fünf Uhr früh stimuliert werde.
„Mach nun an der Klitoris weiter und Wehe, Du kommst, bevor
ich es Dir erlaube!“ Seine Stimme ist streng und drohend.
„Nein, mein Herr!“ presse ich hervor, denn gerade das fällt
mir sehr schwer.
Ich hebe mein Becken, spanne meine Po-Backen an und bemühe
mich, den drohenden Orgasmus aufzuhalten.
„Mein Gebieter, ich………………“, flüstere ich.
„Nein noch nicht, ich bin noch nicht so weit! Ich sehe von
hier aus genau wie weit Du bist!“. Offensichtlich masturbiert auch er am
anderen Ende der Leitung.
Doch mein Körper revoltiert, ich beginne zu zucken und zu
keuchen.
„Ok, jetzt!“, sagt er endlich und ich gebe mich dem
Unvermeidlichen hin. Der Vibrator arbeitet wie eine Maschine in mir, meine Finger
fliegen über meine Perle an der Klitoris und ich schreie endlich meine
Befreiung hinaus.
Ich höre sein mir bekanntes Stöhnen. Sein Brüllen, das er
sonst immer loslässt, ist unterdrückt, er befindet sich schließlich in einem
Hotelzimmer.
Für einige Minuten hört man nur unser Keuchen, das leise Surren
des Computers und unsere tiefen Atemzüge.
„Ich komme spät am Abend erst wieder. Bis dahin ruhe Dich
aus. Aber wir wiederholen das am Abend, vielleicht ein wenig
ausgiebiger.“ Sagte er und beendete die Skype-Unterhaltung mit mir.
Ich lasse mich in dem Bürostuhl zurückfallen. Ich bin nass
und noch immer erregt, schmiege mich in das weiche Frottiertuch vom Bad, dass
ich immer unter mir ausbreite. Der Vibrator arbeitet noch immer und sendet noch
immer Wellen von Lust durch mich. Meine nymphomanische Veranlagung gestattet es
mir natürlich nicht, so übergangslos und nach nur einem Orgasmus aufzuhören und
so lasse ich die Wellen kommen, genieße das Wiederaufflammen meiner Lust und
verbeiße mich in das Frottee. Meine Finger umrunden die Klitoris, gleiten an
den Schamlippen entlang und öffnen und schließen ganz langsam die Klemmen an
meiner Brust. Dieser kleine Schmerz peitscht mich auf und ich vergehe in einem
multiplen Orgasmus, der klein anfängt und sich über gefühlte zehn Minuten hinzieht,
bis es zur ultimativen Entladung kommt. Ich schreie meine Gefühle geradezu in
den leeren Raum, Speichel rinnt aus meinen Mundwinkeln und ich verliere fast
das Bewusstsein, der Vibrator holt mich jedoch immer wieder zurück.
Erst gegen Mittag raffe ich mich auf, entferne den Vibrator
und die Brustklemmen und gehe ins Bad.
Bis zum Abend wird sich meine Lust soweit zurückgezogen
haben, dass ich mit meinem Herrn und Gebieter eine neue Runde beginnen kann.
Ich muss mir eingestehen, dass ich ihm hörig bin, dass mein Körper ununterbrochen
an ihn denkt und nach ihm verlangt.
Er ist meine Droge.
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