Dienstag, 27. Mai 2014

DIE BEGEGNUNG, erotisch



BEGEGNUNG
      von Joana Angelides

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Wie sie so da stand, mit dem Rücken zu ihm, leicht geknickt in der Hüfte und angelehnt an den Lichtmast, erschien sie ihm wie eine Statue aus Marmor, emporgestiegen aus dem Meer.
Alles um sie herum war pastellfarben, sogar ihre Haut hatte den matten Schimmer von Alabaster.
Er war nun bereits einige Tage hier, doch hatte er sie noch nie gesehen, sie wäre ihm sicher aufgefallen.

Seine Blicke glitten an ihrer Seite hinab, über die sanft gebogene Hüfte und er bewunderte ihren wohlgeformten Po. Das untergehende Sonnenlicht durchdrang das dünne lange Kleid und ließ den Beginn der langen Beine ahnen.
Er löste sich aus dem Strandkorb und näherte sich ihr langsam, zögernd. Dann stand er hinter ihr, konnte den Duft ihres Haares riechen. eine Strähne löste sich im Abendwind und streifte seine Wange.

Er hob die linke Hand und legte sie leicht auf ihre Hüfte.
„Wer ist da?“ Fragte sie, ohne sich umzudrehen.
„Ist das so wichtig?“ Seine Stimme war etwas rauh als hätte er einen Frosch im Hals. Das mußte die Erregung sein, die von ihm Besitz ergriffen hatte.

„Nein, eigentlich nicht.“ Ihre Stimme war tief und sinnlich.

Er fuhr mit seiner Hand langsam von der Hüfte nach oben zu ihrer Schulter,  glitt langsam nach vorne und sofort spürte er eine leichte Anspannung ihres Körpers. Als seine Finger ihre Brüste umfingen und leicht ihre Brustspitzen berührten, lehnte sie sich etwas zurück und er konnte ihren leicht zitternden Körper spüren.
Sie stand da, gespannt und voller Erwartung, es war keine Abwehr zu spüren.
Er berührte mit dem Mund ihr Haar und atmete den Duft ein, den es verströmte.
Es war eine fast unwirkliche Situation. Ohne sich zu kennen standen sie, eng aneinander geschmiegt im Licht der untergehenden Sonne und nahmen beide die Ausstrahlung des anderen in sich auf.

Nun wechselte sie von einem Bein auf das andere und er nahm mit Bewunderung die Elastizität ihres Körpers wahr.



Da drehte sie sich um und hatte die Augen geschlossen nur ihr Mund war ein wenig geöffnet. Das Licht stand nun hinter ihr und es schien durch sie hindurch zu leuchten. Er mußte sie küssen, er konnte  nicht widerstehen.

Da standen sie nun, versunken in einen Kuß, schwebend auf den Wolken plötzlicher Gefühle.
Er hielt den leichten biegsamen Frauenkörper fest in seinen Armen und leitete ihn langsam zu den hinter ihm stehenden Strandkörben.
Sie ließ sich führen und biegen, es war selbstverständliche Hingaben an den Moment. Seine Hände waren warm, fest und fordernd, er berührte nun beide Brüste, drückte sie zart und seine Finger umspielten ihre bereits festen Brustspitzen, sie stöhnte leicht auf und nun berührte auch sie ihn, leicht, wie Flügelschläge eines Schmetterlings.


Das dünne Kleid betonte mehr ihren Körper, als es ihn verbarg und seine Hände fanden durch die Seitenschlitze ihren Weg, um die dünne Haut zu spüren, die elektrische Impulse durch ihn hindurch jagte. Sie vergaßen Raum und Zeit, die Sonne war fast im Meer verschwunden, tauchte alles in hellrotes Licht. Sie bog ihren Körper seinen Zärtlichkeiten entgegen, erwiderte seine Berührungen, öffnete sich ihm und ließ ihn gewähren. Seine Hände, forschend und zärtlich ließen sie flüstern und stöhnen, sich aufbäumen und zittern. Ihr beider Blut rauschte in den Ohren und ließ Symphonien anschwellen und abebben. Als er langsam, behutsam und verlangend gleichzeitig, in sie eindrang, war es ihnen als erhöben sie sich mit den Schwingen eines Vogels in die Luft und blieben dort, schwebend für alle Ewigkeit.

Sie wußten beide nicht, wie lange sie so in der Enge des Strandkorbes nebeneinander lagen, umschlungen und ineinander fließend. Sie begannen immer wieder sich gegenseitig zu berühren, das glimmende Feuer neu anzufachen und sich dem Verlangen nach Erfüllung hingebend.


Sie flüsterten und stammelten ihre Gefühle dem anderen entgegen und fühlten die Kühle der Nacht in keiner Weise.

Doch da kamen Stimmen näher, plötzlich flammte das Licht vorne am Strand auf und sie wurden in die Wirklichkeit zurückgeholt. Sie berührte mit beiden Händen sein Gesicht, ihre leicht geöffneten Lippen hauchten einen sanften Kuß auf den seinen und sie erhob sich.

„Bringst du mich ins Hotel zurück, ich habe meinen Stock vergessen.“

Leicht verwirrt stand er auf und bot ihr seinen Arm. Sie hielt sich daran fest und ging anfangs mit ein paar unsicheren Schritten neben ihm her.
Sie stiegen die drei Stufen zur Terrasse des Hotels hinauf und sie deutete in die Richtung eines Tisches.
Da lag der weiße Stock auf einem Sessel.

„Es war wunderschön“, flüsterte sie ihm zu.
„Sehen wir uns wieder?“ Er wußte sofort, wie unpassend diese Frage war.
„Vielleicht!“ Hauchte sie und ging zum Lift.






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DIE WITWE, EROTIK



DIE WITWE
 von Joana Angelides

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Es war einer jener heißen Sonntage, an denen sogar die Fliegen träge waren.

Der Dorfplatz lag in der prallen Mittagsonne. Das Kaffenion, im Schatten einer riesigen Platane gelegen, war gut besucht; es saßen jedoch ausschließlich  Männer jeder Altersklasse darin. Die Frauen waren zu Hause, wie es sich eben in südlichen Ländern so gehört.

Die Männer debattierten über das Wetter, die Politik und die Agrarpreise.
Der Pfarrer verließ soeben die Kirche, überquerte den Platz und gesellte sich zu ihnen. Mit einer flüchtigen Handbewegung nach hinten in das Innere des Kaffees machte er seine Bestellung. Es war immer das Selbe, daher bedurfte es keiner Worte.

Plötzlich verstummte jegliche Unterhalten und alle Blicke richteten sich auf die gegenüber liegende Seite des Platzes.

Sie stand da, groß und hoch aufgerichtet, den Kopf erhoben, im Arm einen Korb. Sie war völlig in Schwarz gekleidet.
Die Wickelbluse spannte sich über ihren prallen Oberkörper und ließ die Brüste  hervortreten und betonte gleichzeitig die schlanke Taille.
Der Rock war nach unten ausschwingend und bedeckte ihre Waden zur Hälfte. Die schlanken Fesseln steckten in hochhackigen Schuhen und betonten die langen Beine, die in  leicht ausladenden Hüften mündeten.
Obwohl ihre Kleidung züchtig geschlossen und schwarz war, stellte sie die Sünde in Reinkultur dar.
Sie war eine Witwe, wie man bisher noch keine im Ort gehabt hatte. Sie war jung und schön und strahlte  eine subtile Erotik aus,  die sie als Frau des Hühnerzüchters früher niemals hatte.

Das ebenso schwarze Kopftuch, nach hinten in einen Knoten gebunden, betonte ihr blasses, schönes Gesicht. Der sinnliche Mund war wie im Trotz aufgeworfen und das Kinn etwas nach vorne geschoben.

Ihre großen Augen waren voll auf die Männer vor ihr gerichtet, sie hatten einen spöttischen Glanz. Sie kannte ihre Wirkung und es bereitete ihr  großes Vergnügen, dass die Männer sie so anstarrten.

Quälend langsam kam sie näher.

Einige der Männer fuhren sich nervös mit der Zungenspitze über die Lippen, wieder andere führten einen Finger zum Mund und starrten sie an. Keiner konnte sich ihrer Wirkung entziehen. Das Geräusch des surrenden Ventilators dröhnte in die Stille.

Sie blickte in die Runde und überlegte, welcher von den Männern es wohl ist.

Wer kam in manchen dunklen Nächten in ihr Haus, schlich die Treppe zu ihrem Schlafzimmer hinauf und schlüpfte unter ihre Decke?  Welche Hand legte sich auf ihren Mund und welche  Hand verhinderte es, dass sie Licht machte?
Sie hatte längst aufgegeben, es erfahren zu wollen.

Sie ertappte sich dabei, wie sie in manchen Nächten darauf wartete und hatte  ihr anfängliches Sträuben  längst aufgegeben. Der Griff nach dem Schalter der Lampe war mehr eine Geste, als wirkliche Absicht.

Sie liebten sich, stumm, ohne Worte. Es war Leidenschaft pur! Er erforschte ihre intimsten Wünsche, drang in Gefühlswelten vor, die sie vorher nicht gekannt hatte und entfachte eine Leidenschaft in ihr, die brennender nicht sein konnte.
Sie konnte sich nicht mehr erinnern, wie es früher war, als ihr Mann noch lebte, es war  wie ausgelöscht.

Er sprach nie auch nur ein Wort. Er bedeckte ihren Körper mit Küssen und seine Hände ließen ihr den Himmel auf Erden erahnen. Wenn er in sie eindrang, geriet sie völlig außer Kontrolle und ihr Seufzen und leises Stöhnen waren die einzigen Laute, die man vernehmen konnte

Er trug sie von einem Höhepunkt zum Nächsten und es schien ihr, als würde sie nie wieder auf die Erde zurückfinden.

Bevor der Tag graute verließ er sie ebenso stumm und unvermittelt, wie er gekommen war.


„Ich bringe die Eier!“
Ihre Stimme zerriss die Stille und der Bann war gebrochen. Wie ertappt wendeten sich die Männer wieder ihren Gesprächen  und ihren Getränken zu und das Räuspern des Pfarrers war über den ganzen Platz zu hören.

Der Wirt nahm ihr den Korb ab, ohne die Eier zu überprüfen oder zu zählen und drückte ihr das Geld in die Hand. Sie steckte es ein,  ohne auch nur einen Blick darauf zu werfen.

Sie machte noch einen Blick in die Runde, verweilte auf diesem und jenem muskulösem Oberkörper, überlegte noch einmal, welcher von ihnen es wohl sein konnte, drehte sich um und ging wieder quer über den Platz zurück

Und wieder folgten ihr hungrige Blicke, blieben an ihren wiegenden Hüften, oder an der Verlängerung des Rücken hängen. Das Surren des Ventilators war wieder für Sekunden das einzige Geräusch.

Sie spürte einen der Blicke in ihrem Rücken, der sich einbrannte und ihr angenehmen Schauer verursachten, doch sie drehte sich nicht um.



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