Donnerstag, 25. Januar 2018

LUC, Gegensätze in Sachen SEX, Erotik



Die Gegensätze in Sachen SEX
von  Joana Angelides


Bildergebnis für Magritt


Erst eine Weile nach Mitternacht konnte ich einschlafen.
Ich lag zwar im Bett, doch war so aufgewühlt von der überaus sanften, aber leidenschaftlichen Umarmung meines Nachbarn Serge.
Alles an ihm ist Musik, seine Gefühle strömen aus ihm heraus, als würden sie von einem geheimnisvollen Orchester an einem geheimnisvollen Ort gespielt. Sie drangen in meinen Körper ein, hinterließ einen Strom von Impulsen und Reizen und nahm Besitz von meinen Vorstellungen.
Als ich so da lag, sah ich uns vor meinem geistigen Auge halb aufgerichtet und umklammert hin und her schwanken, leise summend und flüsternd, aufgehend in einem Sturm von Lust und dahinschmelzender Leidenschaft.
Alles geschah langsam, fast in Zeitlupe, daher auch intensiv und einer, den ganzen Leib erfassender Explosion. Meine Glieder wurden schwer, zuckten hin und wieder ein wenig, wenn ich nur daran dachte.
Ich lag da und beobachtete den Mond, wie er langsam hinter den Bäumen verschwand, erst als sich der Morgen ankündigte, schlummerte ich ein.
Mein nächster Termin bei Luc war dieses Mal am kommenden Wochenende und die Erwartung schwankte zwischen Spannung und lustvoller Erwartung. Jeden Abend dieser Woche ging ich in meiner Wohnung auf und ab, horchte hinüber zu Serge, wie er auf seiner Geige spielte und nahm die sehnsüchtigen Klänge wahr, die er dem Instrument entlockte. Ich wusste, es war seine Art nach mir zu rufen. Wenn ich nahe der Wand stand, lehnte ich mich dagegen schloss die Augen und ließ sie in mich einsickern, doch ich blieb stark. Ich wollte mein Wochenende mit Luc erleben, wollte mich von ihm nehmen lassen, mich durchschütteln und von seiner Lanze aufspießen lassen.
Ich drehte den Fernsehapparat an und hielt meine Ohren zu. Der Sound der Geige machte mich sonst verrückt.
Nach einem anstrengenden Tag im Büro traf ich mich wieder mit Eve in unserem Bistro zum Abendessen.
„Hallo, meine Liebe, Du strahlst ja! Hattest Du gestern Abend SEX? Nein, nein streite es nicht ab, ich sehe es Dir an!“, das war ihre Begrüßung.
Es abzustreiten war sinnlos, Eve hatte da ein untrügliches Näschen für sowas. Ich lächelte nur.
„Los, erzähl! Dein Termin mit Luc ist ja erst am Wochenende! Also mit wem?“, sie setzte sich.
„Naja, es ergab sich so. Wollte mir nur Zucker borgen von Serge, meinem Nachbarn und bin dann geblieben! Wieso weißt Du das von Luc?“
„Soso, Zucker! Du Schlange, das war Absicht, ich kenne Dich doch! Ich habe mit Luc telefoniert, wollte ihn auch am Wochenende konsultieren!“, sie lachte und machte ihre Bestellung bei der Kellnerin.
Ich erzählte es ihr, ihre Augen wurden immer größer, ihr Mund stand zeitweise offen und ihre Zunge fuhr hin und her. Eve war sexgesteuert, solche Erzählungen lösten bei ihr einen Sturm von Verlangen aus.
Ich war sicher, sie würde es noch heute Abend brühwarm an Lisa am Telefon weitererzählen!
Am Samstagmorgen (endlich) nahm ich ein Bad, atmete den exotischen, schweren Duft des Bade Öls tief ein und schaltete alles andere aus, außer meine Gedanken an Luc.
Als ich eine Stunde später quer über dem breiten Bett von Luc lag, er mich wie ein Schraubstock niederhielt und meine Klitoris zum Wahnsinn trieb, hatte ich Serge vorübergehend vergessen. Als er die Tulpe über meine Klitoris stülpte und das Vaccum durch Druck erzeugte, explodierten wieder Raketen in meinem Gehirn und ich brüllte meine Lust und Gier hinaus. Die Tulpe saugte an meiner Perle, seine Lippen an meinen Brustnippeln und seine gekrümmten Finger massierten meinen G-Punkt. Mein Körper ging nahtlos von einem Orgasmus in den nächsten über und ich vergaß die Welt um mich.
Irgendwann kniete ich vor ihm und er drang zuerst langsam, dann immer schneller in mich von Rückwärts ein, krallte sich in meinen Po, erfasste meine Hüften und bewegte sie in wildem Rhythmus. Er hielt mich fest, wollte nicht, dass ich einknickte. Ich klammerte mich an die Stäbe der Rückwand des Bettes und feuerte ihn an. Ich konnte gar nicht genug bekommen!
Sein mächtiges Schwert spießte mich auf, ich spürte, dass er kam und es steigerte meine Erregung immer mehr. Es war wie der Ritt des Schimmelreiters auf der Stadtmauer, ich hörte sogar den Schimmel wiehern und Pferdehufe stampfen. Bei meinem letzten Orgasmus starb ich tausend Tode!
Mein geschundener Körper fiel in sich zusammen und ich wimmerte und stöhnte. Luc lag neben mir und mit seinen großen kräftigen Händen strich er langsam über meine erhitzte Haut.  Ich wusste, er würde es schaffen, meine Lust wieder zu erwecken, wollte mich dagegen wehren! Doch plötzlich zuckte es wieder in mir, der Druck in meinem Unterbauch würde stärker und ich bewegte mein Becken.
Luc spürte das. Er hatte da feine Fühler dafür. Er begann ganz langsam und vorsichtig meine erogenen Zonen mit der Zunge zu befeuchten, leicht einzudringen und zu verweilen. Er bewegte nur langsam seine Finger, seine Penisspitze lag an meinem Eingang, zuckte. Es erregte mich wieder ungemein.
Dann nahm er sehr behutsam mein Bein, legte es sich um seine Hüfte und drang ganz langsam wieder ein, bewegte sich langsam hin und her, minutenlang. Er drang immer tiefer, bis er wieder meinen G-Punkt erreichte und spielte mit ihm. Ebenso langsam stieg in mir diese unstillbare Lust auf, erfasste mich und wir glitten miteinander behutsam in einen neuerlichen Orgasmus hinüber. Meine lustvollen Seufzer und das leise Wimmern gingen in seinen tiefen Atemzügen unter.
Und wieder landete ich, völlig erschöpft und zitternd in einem Taxi und fuhr nach Hause. Luc war der Scheiterhaufen, an dem ich verbrannte, meine Lust und Gier hinausbrüllte und immer wieder von Neuem starb.


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