DER
PHALLUS
Es sind drei Tage vergangen, seit ich den
letzten Mord beobachtet habe. Und alle diese drei Tage verliefen bei Yoko im
gleichen Rhythmus. Noch im Morgengrauen, sitze ich in meinem Polstermöbel, habe das
Fernrohr vor mir durch den Spalt der Vorhänge genau auf ihre Glasfront
gerichtet und warte, dass das Licht gegenüber angeht, sie ihre morgendlichen Turnübungen
macht. Bis jetzt liegt sie wie immer völlig nackt auf ihrem Bett und schläft
offensichtlich noch. Ich habe das durch mein Nachtsichtgerät festgestellt und
die Linse genau auf das Bett gerichtet. Ich betrachte erregt und voller Gier
ihren nackten Körper, den ich inzwischen schon genau kenne.
Endlich ist es soweit, das Licht ist nun
an. Ich springe sofort auf und richte mein Fernglas wieder auf direkte Sicht
ein.
Sie steht auf einem Bein, das andere hat
sie auf den Rahmen der Balkontüre gestützt und mit beiden Armen gleitet sie auf
und ab, biegt den Oberkörper tief nach hinten und präsentiert mir ihr schwarzes
Delta. Dieser Anblick lässt das Blut in meinen Adern kochen. Durch die scharfe
Einstellung des Fernrohres glaube ich das Rosa ihrer Vagina durch die dichte
Behaarung durchblitzen zu sehen. Wimmernde Töne entströmen meinem Rachen,
rundum dreht sich alles. Es ist fast unerträglich, wie das Blut in meinem Kopf
dröhnt und mein Penis schmerzt. Die Erektion wird zum Dauerzustand.
Sie umfasst mit beiden Händen ihr Knie und
legt den Kopf auf das gestreckte Bein und drückt dagegen. Sie muss tatsächlich eine
Tänzerin sein, oder zumindest eine solche Ausbildung genossen haben. Alle ihre
Übungen, ihre Bewegungen und auch ihre Anmut
und Beweglichkeit deuten darauf hin.
Nun nimmt sie das Bein wieder herunter und
beginnt in dem fast leeren Wohnzimmer einige Räder rückwärts zu schlagen. Ihre
langen Beine, ihre elastische Gestalt macht das zu einem Kunstwerk. Und immer
achtet sie darauf, die in der Mitte des Raumes stehende schwarze Vase nicht zu
berühren. Sie ist offenbar ihr Fetisch. Danach geht sie ins Schlafzimmer und
kommt wieder zurück. In der Hand hält sie eine Skulptur und tauscht diese nun gegen
die Vase aus. Von der Skulptur geht ein Kabel weg, das sie in die Steckdose
neben dem Musikschrank steckt und dann betätigt sie einen Fuß-Schalter. Ich
drehe hektisch an der Linse herum um die Skulptur genauer zu sehen. Oh, es
stellt sich heraus, es ist ein mächtiger Phallus. Das Material ist schwarz
glänzend mit ausgeprägten Rillen und einem abgerundeten Kopf. Der Sockel ist
etwas dicker und er dürfte in einem Saugknopf enden. Sie drückt den Sockel fest
auf den Fußboden und fixiert ihn dort. Sie drückt den Inhalt einer Tube drückt auf
ihre Handflächen und reibt ihn damit sehr gefühlvoll und langsam sein. Es ist
als wollte sie ihn damit zur Erektion bringen. Alles in allem eine erregende
Szene.
Dann holt sie einen Sessel aus der Küche
und stellt ihn daneben. Sie schwingt ihre langen Beine wie im Tanz rückwärts über
die Lehne, hält sich fest, biegt den Körper nach hinten, dreht sich ein paar
Mal, deutet eine Grätsche an, zieht sich wieder hoch, geht in die Hocke und
zieht sich wieder hoch. Dann umrundet sie den Sessel wieder, hält sich nun an
der Lehne rückwärts fest und senkt mit gespreizten Beinen ihren Körper langsam
auf den lauernden Phallus. Sie hält das Kabel fest mit einer Hand und regelt
wahrscheinlich so die Geschwindigkeit einer Vibration. Denn dass die Skulptur
vibrieren dürfte, nehme ich an. Wozu wäre sonst das Kabel. Aufreizend langsam und
offenbar mühsam nimmt sie den Phallus auf, hält immer wieder inne, senkt ihr
Becken um einige Zentimeter nach unten und
zieht sich wieder nach oben. Sie stützt die Stirne auf die Lehne, umklammert
den Schalter. Ich merke, dass es nicht so einfach ist, den kräftigen Phallus
einzuführen. Sie hält sich an der Lehne fest,
stützt ihre Stirne wieder auf ihre Hände und senkt ihr Becken wieder
einige Zentimeter. Sie wirkt angestrengt.
Die Linie ihres gebeugten Nackens geht
elegant und graziös in ihr Rückgrat über. Sie hebt wieder langsam ihren Kopf
nach oben und sinkt wieder einige Zentimeter abwärts. Sie hält inne, beginnt
mit dem Becken zu rotieren. Ihr Mund öffnet sich; man kann nur erahnen, dass
sie stöhnt. Und wieder geht es ein kleines Stück nach unten. Sie stützt nun den Kopf auf ihren rechten Unterarm und
ein Zittern geht durch ihren Körper. Ich kann nur erahnen, dass sie knapp vor
einem Orgasmus steht. Sie hält inne und genießt offensichtlich den Sturm in
ihrem Körper. Das Zittern wird stärker, ihre Bewegungen hektischer, das Auf und
Ab schneller. Sie umklammert die Stuhllehne, wirft ihren Kopf hin und her und
plötzlich sinkt sie völlig nach unten, lässt die Lehne los und sackt zusammen.
Die räumliche Entfernung zwischen uns macht es mir unmöglich, etwas zu
hören oder sie eventuell zu berühren, obwohl ich genau das nun gerne gemacht
hätte. Ich merke, dass ich das Stativ des Fernrohres umklammert halte, mit der
Zunge auf der Haltestange auf und ab gleite und meine Sinne verrückt spielen.
Ich wende mich ab, werfe mich in den
Polstersessel und merke, dass mich ein Weinkrampf schüttelt. Diese Frau hat
mich total im Griff, ich werde sicherlich noch verrückt werden. Nach einer
Weile beruhige ich mich einiger Maßen, stemme mich wieder auf und wanke zum Fernrohr.
Sie ist nicht mehr zu sehen, der Phallus steht jedoch noch immer im Raum, schwarz
und glänzend, der Sessel jedoch ist weg. Die Glastüren sind geschlossen. Sie
wird ihre Wohnung verlassen haben. Irgendwie ist sie mir unheimlich. Sie
durchlebt Situationen, die jede andere Frau zumindest für eine Stunde erlahmen
lassen würden. Sie jedoch verlässt unmittelbar danach ihre Wohnung und geht offenbar einer Tätigkeit
nach.
An Arbeit ist heute nicht zu denken. Ich
starre das Papier vor mir auf dem Pult an, beginne zu zeichnen, doch alles was
dann auf dem Papier ist, ist ihr ausgeprägtes Hinterteil, unter ihm ein
schwarzer Phallus, der zur Hälfte zwischen ihren prallen Backen verschwunden zu sein scheint. Links und
Rechts sind je zwei Bögen aus Tusche zu sehen, die das Auf und Ab ihres Körpers
anzeigen. Ich höre ein andauerndes Stöhnen, obwohl ich alleine zu Hause bin.
Sie verfolgt mich, lähmt meine Gedanken. Ich habe heute schon dreimal masturbiert
und habe eine Dauererektion.
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