Die Problematik von Verliebten
von Joana Angelides
Verliebt sein ist angeblich
immer ein wunderbares Gefühl. Doch kann es einem ganz schön aus der Bahn
werfen
Plötzlich oder sich langsam
einfindend, ist es da, dieses „Glücksgefühl“,
manchmal freudig begrüßt, manchmal erschrocken wahrgenommen.
Wir fühlen uns wunderbar,
sehen alles durch eine rosarote Brille, auch wenn wir keine Brillenträger
sind. Das Objekt unserer Gefühle
erscheint uns in einem goldenen Licht.
Obwohl Liebe ja auch blind machen soll.
Man ist glücklich und möchte
sein Glück in die Welt hinaus schreien. Alles ist wunderbar, die Blicke
versinken ineinander.
Das ist der Idealzustand und
eigentlich Jedem zu empfehlen und zu wünschen
Aber, wie oft trifft man denn
auf den Idealzustand im Laufe eines Lebens? Denn, dass man sich nicht nur einmal verliebt, ist
ja eigentlich entgegen aller einschlägigen Schwüre, unwahrscheinlich. Was ist,
wenn sich das überschneidet? Ist der Mensch von Natur aus monogam? Es soll eine
Taubenart und eine Entenart geben, die monogam sind, sagen die Wissenschafter.
Doch bei dem Homo Sapiens ist das noch nicht nachgewiesen.
Und schon sind die Probleme
da!
Außerdem stellt sich
noch die Frage: Was ist, wenn diese
Gefühle einseitig sind?
Oder wenn sich zwar beide
verlieben, aber es gesellschaftliche Schranken gibt, die das nicht opportun
erscheinen lassen?
Was ja des Öfteren vorkommen
soll.
Breitet sich Ratlosigkeit
aus? Sind wir unglücklich?
Nicht sofort. Wir wollen
nicht wahrhaben, dass es das ja gar
nicht geben darf oder soll. So frei nach Wilhelm Busch.
Nun gibt es einige Möglichkeiten und Variationen:
Man könnte es einfach
ignorieren und warten bis es vorbei ist. Wie die Masern oder eine andere
Kinderkrankheit.
Man könnte die oben genannten
gesellschaftlichen Schranken ignorieren und so tun, als
gäbe es sie nicht. Was jedoch
unter Umständen zu einschneidenden Veränderungen des Lebensumfeldes führen kann.
Helden oder angeblich
„nüchterne Menschen“ verweigern sich diesem Gefühl einfach und nehmen es als Einbildung hin. Was nicht immer gelingt und
in Selbstbetrug ausartet.
Man genießt diesen Zustand
zunächst, auch wenn das Objekt der Zuneigung es gar nicht
weiß. Das kann zu Tagträumen
führen, von den Nächten gar nicht zu reden.
Oder aber, man ist glücklich
und schreit es entgegen aller Vernunft, in die Welt hinaus.
Letzteres ist für jenen der
beiden, der das tut befreiend, wird aber möglicher Weise zu
Problemen führen.
Diese Problematik wirft nun
die Frage auf:
Sollten wir uns lieber
nicht verlieben?
Doch dann wird die Welt grau
und einsam sein, ist zu befürchten!
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