AUSZUG AUS dem e-Book
"BLUT UND BEGIERDE "
von XENIA PORTOS
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Lesbos am Rande
der Hölle
Danielle schwebte die Treppe hinauf und nahm sich vor,
bevor sie die Vorhänge ihres Schlafzimmers zuziehen wird, auf jeden Fall
vorher nach Sabrina zu suchen. Sie fand
sie, noch immer an dem Andreaskreuz angekettet, an der Wand hängend. Ihr Atem
flog, ihr Gesicht war von Tränen benetzt und ihre Haare hingen ihr wirr um das
Gesicht. Einzelne Haarsträhnen klebten an ihrer Stirn und ihr geschundener Körper war voller Striemen
und Blut.
„Ach Sabrina, was haben sie nur mit Dir gemacht!“, sie
versuchte die Ketten zu lösen, was ihr nach einigen Versuchen auch gelang. Dann
fing sie den matten Körper der Freundin auf und trug sie, zu ihrem eigenen
Erstaunen mühelos, in ihr eigenes Zimmer. Dort legte sie sie auf das Bett,
breitete vorher ein weißes Laken darauf und begann mit einem Handtuch und Wasser
aus der Waschschüssel ihre blutigen Striemen zu reinigen. Sabrina stöhnte bei
jeder Berührung.
Danielle schaute auf sie hinunter. Sie hatte vorher
nie bemerkt, wie schön Sabrina eigentlich war. Ihre Brüste waren groß, prall
und standen aufrecht vom Körper weg. Ihr
Bäuchlein war eine kleine Wölbung und endete im zarten blonden Flaum
ihres Venushügels. Sie begann sich langsam zu beruhigen und öffnete ein wenig
die Augen.
„Danielle, was ist nur mit uns geschehen?“
„Sabrina, es ist unabänderlich! Wir gehören nun der
Welt der Unsterblichen an. Du solltest
Dich daran gewöhnen. Es hat sicherlich seine Vorteile, ich fühle mich so stark
und überlegen, wie nie in meinem Leben. Was Du jetzt brauchst ist Stärkung,
Nahrung! Genauso genommen brauchst Du Blut!“
Sabrina begann wieder zu schluchzen.
Danielle beugte sich zu ihr und küsste sie auf die
Wange. Sie musste sie irgendwie beruhigen und vor allem, sie musste ihr Blut
besorgen.
Sie deckte sie zu und ging zur Türe um nachzusehen, ob
sie jemand erreichen konnte. Wie aus dem Nichts stand plötzlich Andreusz vor
ihr.
„Sabrina braucht Nahrung, sie ist schwach und
gepeinigt. Sie wird sich auch ab sofort fügen!“, versicherte sie zuversichtlich.
Andreusz drehte sich um und griff nach einem Kelch, der
auf einem der kleinen Tische neben der Türe stand. Er reichte ihn ihr.
„Da, sie soll das trinken, es ist Blut von einem der
Knechte aus dem Dorf, wir mussten ihn leider begraben, er wurde unabsichtlich
zu sehr zur Ader gelassen in dem Tumult!“
Danielle starrte ihn an. Sie musste sich erst an die
neuen Termini gewöhnen. Aber sie fand es, überraschender Weise, durchaus in
Ordnung.
Sie ging zu Sabrina zurück und hob ihren Kopf und
flößte ihr den Blutcocktail langsam ein. Sie trank ihn, ohne eine Frage zu
stellen, bis zur Neige aus. Dann sank sie ermattet in die Kissen. Auf ihren
Lippen waren Reste des Blutes zu sehen, Danielle leckte sie gierig ab.
„Kann ich bei Dir schlafen? Ich habe sonst Angst
alleine“, fragte Sabrina bittend.
„Ja, natürlich. Ich lege mich zu Dir und wir werden
diesen Tag nutzen, um uns auszuruhen!“
Sie schämte sich zuzugeben, dass sie es nicht erwarten
konnte, sich mit der Freundin gemeinsam auf dem Laken zu aalen.
Als sie dann so nebeneinander lagen, fassten sie sich
bei den Händen und drückten sie. Dann schob sich Danielle enger an den Körper
Sabrinas heran und als sie spürte, dass diese zitterte, begann sie, sie zu
streicheln und am Ohr zu küssen.
Sie begannen nun sich gegenseitig zu berühren. Ihre Lippen suchten Stellen
jeweils am
Körper der Anderen und sie liebkosten sich in sinnlichem, bisher unbekanntem Verlangen.
Wie durch Zauberhand verschwanden langsam auch die Striemen und aufgeplatzten
Stellen und die Haut Sabrinas war wieder makellos.
Danielle führte ihre Hand auf den Venushügel der
Freundin und zwei Finger tauchten in ihrem Spalt ein und sie spürte die Feuchte.
Sabrina hob ein wenig das Becken, diese Berührungen gefielen ihr. Danielle ging
weiter, indem sie die sofort hart gewordene Klitoris der Freundin massierte,
spürte wie sie immer größer wurde. Sie setzte sich auf und drückte sanft deren
Schenkel auseinander.
Sabrina ließ es geschehen. Als Danielle das Rosa der
Innenseite sah, überkam sie ein unglaubliches Verlangen, sie ebendort zu
küssen. Sie beugte sich nach vor und umschloss mit ihrem ganzen Mund die
Außenseite ihrer Vagina und begann daran zu saugen. Sabrina begann sofort zu
zittern, ihr Becken wogte hin und her und sie keuchte. Als drei Finger der
Freundin in ihre Höhle eindrangen und sich drehten und bewegten, bekam sie
ihren ersten Orgasmus. Es war ein längst aufgestauter Ausbruch, der bedingt
durch die Peitsche und dem erfahrenen Schmerz, sowie der dadurch aufgestauten
Erregung schon längst fällig war. Sie schrie sich erleichtert die Seele aus dem
Leib. Dann richtete sie sich auf und begann mit der Zunge die steifen Nippel
von Danielle zu umkreisen, versuchte ebenfalls zwischen ihre Schenkel
einzutauchen und erfasste endlich deren Klitoris. Es können sicherlich und
erwiesener Weise, nur Frauen genau wissen, was Frauen dabei fühlen, wie sie die
Andere zum Wahnsinn treiben können. Sabrina hatte diese harte Perle zwischen Daumen und
Zeigefinger, drehte, drückte und bewegte sie einmal langsam, dann wieder
schneller. Nun begann auch Danielle unbeherrscht zu stöhnen, ihr Becken hin und
her zu bewegen und Sabrina zärtlich zu küssen. Die Körper der beiden Frauen
hatten sich aufgerichtet und sie knieten, fest aneinander gepresst und quälten
sich gegenseitig lustvoll. Zwischen ihren Körpern war kein Zwischenraum mehr,
sie rieben ihre Brüste aneinander und
stöhnten laut.
Plötzlich kam eine Stimme aus dem Hintergrund.
„Bravo, ich liebe das! Ich habe das vermisst. Die
letzten zwei meiner Schützlinge haben das schon vor zweihundert Jahren immer zelebriert. Sie sind aber leider irgendwann in der Weite des
Globus verschwunden und ich konnte sie
bis heute nicht wieder finden. Ich will jedes Mal dabei sein, wenn ihr Euch
gegenseitig aufgeilt und wehe, wenn ihr
mich nicht rufen solltet, ich lasse Euch zusammen binden und gemeinsam auspeitschen!“
Sabrina und Danielle hörten zwar seine Stimme, konnte
jedoch nicht aufhören, sich gegenseitig von einer Hölle der Ekstase in die
andere zu befördern. Sie vergaßen ihn einfach wieder. Irgendwann sanken sie
erschöpft um und schliefen eng umschlungen ein, bis der Abend wieder kam und
sie aktiv sein konnten.
Andreusz hatte sich die ganze Zeit während sich die
Frauen liebten, im Raum befunden und verließ
ihn nun befriedigt durch die geschlossene Türe. Er musste schnellstens in seine
Gemächer kommen, um der Morgendämmerung zu entfliehen.
Er fand auf dem Wege dahin, dass diese Beiden sicher
eine Bereicherung der Gemeinschaft sind.
In der Falle des Meisters
Allmählich wurden alle Bewohner des Dorfes in den Bann
des alten Schlosses gezogen, es wurden nur die wichtigsten Dinge erledigt und
alles Leben verlegte sich in die Abend und Nachtstunden.
Andreusz und seine Gefährten selektierten genau, wen
sie in ihre Gemeinschaft aufnahmen und wen nicht. Die anfangs Kräftigen wurden
nur dazu verwendet, sie zu ernähren, wurden als Blutspender gehalten. Sie
nahmen an den Festen und Orgien teil, erst
wenn sie dann doch geschwächt waren, ließ er sie in die Reihen derer eintreten,
die sich mehr im Jenseits als im Diesseits befanden. Seine Gemeinschaft wurde
immer größer. Manche überlebten diese Prozeduren nicht, sie wurden einfach bis
zum letzten Blutstropfen ausgesaugt und dann irgendwo im Friedhof verscharrt.
Und er machte sich schon Gedanken darüber, wie er sie
zukünftig alle ernähren wird. Er wird sich einen anderen Hort suchen müssen.
Der Pfarrer der kleinen Gemeinde verschwand eines
Tages ebenfalls und keiner konnte sagen, ob er selbst ging oder ob er nur von
niemand mehr wahrgenommen wurde. Mit ihm verschwanden auch das Kreuz am
Kirchturm und das Inventar im Kirchenschiff.
Reisende blieben fast keine mehr stehen, alle Menschen
fuhren durch den Ort ohne anzuhalten. Er erschien den meisten unheimlich und
auch unbewohnt.
Die Dorfstraßen waren bei Tage wie leergefegt, der
Staub wirbelte um die Ecken der Häuser und ausgerissene Büsche ließen sich vom
Wind treiben. Wenn doch einmal jemand anhielt, dann wurde
auch er in den Bann der nächtlichen Ereignisse gezogen. Manche konnten sich
rechtzeitig aus diesem Teufelskreis retten, indem sie sich einfach in ihr Auto
setzten und rasch wegfuhren. Einigen gelang das nicht und sie blieben für
immer.
Eine einzige Familie widersetzte sich bisher dem
allgemeinen Trend. Es war ein Bergbauer, der nur einmal im Monat ins Dorf kam,
um Vorräte zu kaufen. Er bemerkte die Veränderung natürlich und sie machte ihm
Angst.
Durch die vollkommene Lethargie der Dorfbewohner waren
die Geschäfte fast alle geschlossen, der Bäcker backte nur mehr einmal die Woche Brot, im Gasthaus schliefen die Menschen vor Müdigkeit
an den Tischen ein. Der Müll türmte sich auf der Hauptstraße und die Tiere in
den Ställen brüllten vor Hunger und Durst.
Er lief von Haus zu Haus und konnte nur mehr die völlige
Teilnahmslosigkeit der Menschen feststellen. Bis zum Abend lag das Dorf
vollkommen menschenleer da, nur abends kamen sie aus ihren Häusern und gingen
wie Marionetten Richtung Brücke davon. Einige Freunde gingen an ihm vorbei, als
würden sie ihn nicht kennen. Als er einen dieser Freunde an der Schulter
rüttelte und ihn dieser aus leeren Augen anstarrte, ohne ihn zu erkennen,
erfasste ihn das Entsetzen.
Er wusste nicht, was hier vor sich ging, er wusste nur, dass er seine
Familie in Sicherheit bringen und die seltsame Veränderung der Menschen
hier irgendwo melden sollte.
Am nächsten Tag fuhr er mit seiner Frau und den beiden
Kindern mit seinem Pferdewagen und seinen wenigen Habseligkeiten die
Hauptstraße entlang um dem Dorf zu entfliehen. Es war spät geworden, die Abenddämmerung senkte sich
schon langsam über den Ort, denn es war nicht so leicht, ein ganzes Leben auf
einen Pferdewagen zu packen.
Er trieb die beiden Pferde an. Wie es kam, wußte er
nicht, doch plötzlich brach das linke hintere Rad ab, der Wagen schwankte
bedrohlich und drohte zu kippen. Sie
stiegen vom Wagen und begannen die schweren Kisten und Pakete abzuladen, um
nachsehen zu können, wie der Schaden behoben werden konnte. Einige Nachbarn und
Freunde gingen an ihnen vorbei aber sie schenkten ihnen keine Aufmerksamkeit, so
als würden sie sie gar nicht wahrnehmen. Er schrie, er winkte, er wandte sich
Hilfe suchend an sie, doch sie gingen mit leerem Blick, alle in Richtung des
Schwarzen Flusses und der Brücke, weiter. Es war eine lange Kolonne, Männer
Frauen und Kinder, eingehüllt in dunkle Mäntel und Decken.
Inzwischen war es dunkel geworden, die Gestalten nur mehr
von rückwärts zu sehen. Sie entschwanden in der sich über die Landschaft senkenden
Dunkelheit und verschmolzen mit den Bäumen und der Brücke.
Er stellte fest, dass die rückwärtige Achse gebrochen
war. Es war aussichtslos zu hoffen, heute noch weiter fahren zu können.
Sie beschlossen, im Pfarrhaus Zuflucht zu suchen und
gingen ein Stück weiter die Straße hinauf zur Kirche. Die Frau und die Kinder
warteten vor der Kirche, er wollte gerade die Stufen zum Pfarrhaus hinauf
gehen, als einige schwarze, große Vögel krächzend von der Dorfstraße kommend
auf sie zuflogen und sie angriffen.
Sie versuchten die Vögel abzuwehren, doch sie kamen
immer wieder, versuchten an ihren Kleidern, an ihren Kappen zu zerren. Der
Stoff am Arm seiner Weste war bereits zerrissen, sein Unterarm hatte Kratz- und
Bißspuren, sein rechtes Auge begann anzuschwellen. Die Frau hatte ihre beiden
Kinder in den Arm genommen, versuchte sie zu schützen und wurde ebenfalls verletzt. Das laute Krächzen der
Vögel und das Schreien der verängstigten Kinder hallten durch die Nacht.
Da waren plötzlich die Geräusche eines
Pferdefuhrwerkes und das Wiehern von Pferden zu hören und da ließen die Vögel endlich
von ihnen ab.
Das Fuhrwerk hielt neben ihnen und ein geheimnisvoller
Fremder beugte sich herab.
„Steigen Sie ein, ich bringe Sie in
Sicherheit!“ Man konnte sein Gesicht nicht genau sehen, die schwarze Kapuze verdeckte
sein halbes Gesicht. Der Mann konnte nur
vage seine Augen ausnehmen, glühende stechende Augen. Die Angst würgte jeden Ton
in seinem Hals ab, er wand sich ab und
stolperte. Die Frau eilte mit den beiden Kindern herbei und wollte ihrem Mann
helfen, doch die unheimliche Gestalt war bereits vom Wagen herabgestiegen, packte
den Gefallenen mit beiden Armen und hob ihn in den Wagen, als wäre er
schwerelos, dann schwang er sich auf den Kutschbock und fuhr einfach davon. Er wusste,
dass die Frau mit den Kindern dem Wagen folgen würde.
Die Frau lief, die beiden Kinder hinter sich
herziehend, schreiend hinter dem Wagen her, überquerte mit ihm die Brücke und
kam erst zur Ruhe, als er vor dem erhellten alten Schloss zum Stehen kam.
Sofort wurden sie umringt von stummen, dunklen
Gestalten in langen schwarzen Mänteln, gierigen Blicken und halb geöffneten
Mündern.
Sie schrie den Namen ihres Mannes, so laut sie konnte.
Doch es war als würde ihr Schrei lautlos sein. Erst als sie spürte, dass zwei starke Arme nach ihr griffen, sie in
einem wilden Tanz über die Treppe hinauf in das Schloss trugen und sich ein
Mund mit scharfen Zähnen auf ihren Hals
senkte, verlor sie das Bewußtsein.
Das Schreien der Kinder konnte sie nicht mehr hören.
Der wilde Tanz im Schloss dauerte die ganze Nacht, die
Kerzen brannten hinunter und erst als sich der Horizont hell zu färben begann,
löste sich die Gesellschaft auf.
Die müde, kraftlose Menschenschlange bewegte sich
wieder langsam über die Brücke zurück und die Bewohner zogen sich in ihre Häuser zurück.
Langsam sprach es sich in der Umgebung herum, dass der
Ort ein Geheimnis hatte und man mied ihn, ja man vergaß sogar, wo genau dieser
Ort eigentlich lag.
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