Samstag, 5. Juli 2014

IM SCHATTEN DES OLIVENBAUMEs, Roman







AUSZUG AUS DEM ROMAN 

"IM SCHATTEN DES OLIVENBAUMES"
von JOANA ANGELIDES

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Ausführliche
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Was war das? Ihre Gedanken waren ganz durcheinander. Sollte es zwischen den Brüdern Zwistigkeiten geben, war da ein Geheimnis, das außer den beiden niemand kannte? Oder war Kosta wegen der offenen und unbeschwerten Art von Georg eifersüchtig auf diesen? Störten ihn die zarten Bande zwischen Dimitri und Georg?
All diese Fragen schwirrten in ihrem Kopf herum, als sie die Treppen zu ihrem Zimmer empor schritt. Sie schloss die Holzläden bis auf einem Spalt, zog sich aus und ging ins Badezimmer. Sie duschte und ging dann, nur mit einem Handtuch bekleidet, wieder zurück ins Zimmer.
Sie griff nach einem weiten, sehr dünnen Kaftan aus kühler Baumwolle und erstarrte mitten in der Bewegung. Aus dem Schatten des Zimmerhintergrundes trat die große Gestalt von Kosta hervor. Er musste in den Raum gekommen sein, als sie im Bad war. Er kam langsam auf sie zu und blieb mitten im Raum stehen. Er hatte einen Bademantel an, den er nun langsam öffnete und dann zu Boden fallen ließ. Er stand nun vor ihr, völlig nackt und sie spürte, wie sie langsam zu zittern begann. Sie brachte keinen Ton hervor und starrte ihn nur an. Er streckte langsam die Arme aus und ging  weiter auf sie zu.
Sie wollte die Arme zu einer abwehrenden Bewegung heben, doch sie konnte nicht. Sie war wie gelähmt und konnte sich nicht bewegen, ja nicht einmal atmen.
Er stand nun vor ihr und seine faszinierenden dunklen Augen blickten sie an. Er legte einen Arm um ihre Hüfte und mit der anderen Hand fuhr er ihr durchs Haar, bog ihren Oberkörper zurück und küsste sie. Sein Kuss war anfangs zärtlich und forschend, um dann immer leidenschaftlicher zu werden. Sie war außerstande sich zu wehren und versuchte es auch gar nicht ernsthaft. Sie war gefangen in einem Strudel der Gefühle, die sie bisher nicht kannte und sich auch bisher nicht vorstellen konnte. Er hob sie wie eine Feder auf und trug sie hinüber zum Bett, legte sie langsam nieder und knüpfte ihr Handtuch auf. Seine Lippen begannen sie zu liebkosen und als sie bei ihren Brüsten angelangt waren, spürte sie, wie der noch verbliebene innere Widerstand schwand und sie gab sich seinem leidenschaftlichen Verlangen hin.
Es war wie ein Sturm, der über sie hinweg brauste, eine Leidenschaft  entflammte sich immer wieder und sie vermeinte in einen tiefen Brunnen zu fallen, um nie unten anzukommen. Ein roter Nebel umfasste alle ihre Sinne und verdrängte jeden Widerstand. Sie überließ sich seinen fordernden Liebkosungen, sie tauchte ein in Gefühle, die sie niemals zuvor erlebt hatte und verlor das Gefühl für Zeit und Raum, als er in sie eindrang. Sein durchtrainierter Körper glich sich dem ihren an und suchte immer mehr Berührungspunkte mit dem ihren, um ihre aus-brechende Leidenschaft noch mehr anzufachen. Seine kraftvollen Arme hielten sie so fest, dass sie aus Schmerz kleine Schreie ausstieß, die seine Leidenschaft noch mehr anfachte. Als sich ihre Lust entlud, glaubte sie zu verbrennen.
So plötzlich, wie er sie genommen hatte, so plötzlich ließ er ab von ihr und legte sich schwer atmend neben sie.
Da raffte sie sich auf und lief ins Badezimmer. Sie erschrak, aus dem Spiegel blickte ihr ein völlig fremdes Gesicht entgegen. Es war gerötet, die Augen weit geöffnet und der Blick zeigte die innere Erschütterung.  Unter der Dusche  ließ sie das warme Wasser an ihrem Körper hinunter fließen und begann zu weinen. Ihr ganzer Körper wurde von diesem Weinen geschüttelt und die Tränen rannen über ihr Gesicht und mischten sich mit dem Wasser. Noch nie war sie so erschüttert worden, noch nie hatte sie solche Erfüllung ihrer Lust verspürt. Sie wusste nicht, wie lange sie so da stand, als sie wieder zurückkam, war er nicht mehr da. 

Im Schatten des Olivenbaumes

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