AUSZUG AUS DEM ROMAN
"IM SCHATTEN DES
OLIVENBAUMES"
von JOANA ANGELIDES
Downzuladen als e-Book bei Amazon, Thalia und vielen Großhändlern auch über http://www.bookrix.de/-joanavienna/
Ausführliche Leseproben
.....................................
Was war das? Ihre Gedanken waren ganz durcheinander. Sollte es zwischen den
Brüdern Zwistigkeiten geben, war da ein Geheimnis, das außer den beiden niemand
kannte? Oder war Kosta wegen der offenen und unbeschwerten Art von Georg
eifersüchtig auf diesen? Störten ihn die zarten Bande zwischen Dimitri und
Georg?
All diese Fragen schwirrten in ihrem Kopf herum, als sie die Treppen zu
ihrem Zimmer empor schritt. Sie schloss die Holzläden bis auf einem Spalt, zog
sich aus und ging ins Badezimmer. Sie duschte und ging dann, nur mit einem Handtuch
bekleidet, wieder zurück ins Zimmer.
Sie griff nach einem weiten, sehr dünnen Kaftan aus kühler Baumwolle und
erstarrte mitten in der Bewegung. Aus dem Schatten des Zimmerhintergrundes trat
die große Gestalt von Kosta hervor. Er musste in den Raum gekommen sein, als
sie im Bad war. Er kam langsam auf sie zu und blieb mitten im Raum stehen. Er
hatte einen Bademantel an, den er nun langsam öffnete und dann zu Boden fallen
ließ. Er stand nun vor ihr, völlig nackt und sie spürte, wie sie langsam zu zittern
begann. Sie brachte keinen Ton hervor und starrte ihn nur an. Er streckte
langsam die Arme aus und ging weiter auf
sie zu.
Sie wollte die Arme zu einer abwehrenden Bewegung heben, doch sie konnte
nicht. Sie war wie gelähmt und konnte sich nicht bewegen, ja nicht einmal
atmen.
Er stand nun vor ihr und seine faszinierenden dunklen Augen blickten sie
an. Er legte einen Arm um ihre Hüfte und mit der anderen Hand fuhr er ihr
durchs Haar, bog ihren Oberkörper zurück und küsste sie. Sein Kuss war anfangs
zärtlich und forschend, um dann immer leidenschaftlicher zu werden. Sie war
außerstande sich zu wehren und versuchte es auch gar nicht ernsthaft. Sie war
gefangen in einem Strudel der Gefühle, die sie bisher nicht kannte und sich
auch bisher nicht vorstellen konnte. Er hob sie wie eine Feder auf und trug sie
hinüber zum Bett, legte sie langsam nieder und knüpfte ihr Handtuch auf. Seine
Lippen begannen sie zu liebkosen und als sie bei ihren Brüsten angelangt waren,
spürte sie, wie der noch verbliebene innere Widerstand schwand und sie gab sich
seinem leidenschaftlichen Verlangen hin.
Es war wie ein Sturm, der über sie hinweg brauste, eine Leidenschaft entflammte sich immer wieder und sie
vermeinte in einen tiefen Brunnen zu fallen, um nie unten anzukommen. Ein roter
Nebel umfasste alle ihre Sinne und verdrängte jeden Widerstand. Sie überließ sich
seinen fordernden Liebkosungen, sie tauchte ein in Gefühle, die sie niemals
zuvor erlebt hatte und verlor das Gefühl für Zeit und Raum, als er in sie
eindrang. Sein durchtrainierter Körper glich sich dem ihren an und suchte immer
mehr Berührungspunkte mit dem ihren, um ihre aus-brechende Leidenschaft noch
mehr anzufachen. Seine kraftvollen Arme hielten sie so fest, dass sie aus
Schmerz kleine Schreie ausstieß, die seine Leidenschaft noch mehr anfachte. Als
sich ihre Lust entlud, glaubte sie zu verbrennen.
So plötzlich, wie er sie genommen hatte, so plötzlich ließ er ab von ihr
und legte sich schwer atmend neben sie.
Da raffte sie sich auf und lief ins Badezimmer. Sie erschrak, aus dem
Spiegel blickte ihr ein völlig fremdes Gesicht entgegen. Es war gerötet, die
Augen weit geöffnet und der Blick zeigte die innere Erschütterung. Unter der Dusche ließ sie das warme Wasser an ihrem Körper
hinunter fließen und begann zu weinen. Ihr ganzer Körper wurde von diesem
Weinen geschüttelt und die Tränen rannen über ihr Gesicht und mischten sich mit
dem Wasser. Noch nie war sie so erschüttert worden, noch nie hatte sie solche
Erfüllung ihrer Lust verspürt. Sie
wusste nicht, wie lange sie so da stand, als sie wieder zurückkam, war er nicht
mehr da.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen