Gibt es die Spannung
„Davor“?
Lieber Freund, diese Frage habe ich mir noch nie gestellt. Ich weiß
dass es so ist!
Es gibt sie jedesmal, diese wunderbare Spannung, Erwartung und eine
kleine Neugier.
Wir dürfen das nicht mit jener Ungeduld verwechseln, die die Lust in
uns erzeugt, uns voran treibt und alles andere vergessen läßt.
Ich weiß von mir, dass es so
etwas wie eine Erinnerung des Körpers gibt, eine Erinnerung an die letzte
Nacht, an das letzte Erleben in einem Taumel von Gefühlen. Der Körper weiß, was
geschehen wird, wenn sich Fingerkuppen, Lippen oder Zungen unseren besonders
erregbaren Punkten nähern, wir halten dann den Atem an und wünschen es uns
herbei. Unser Körper kann es kaum erwarten, wehrt sich dagegen und ergibt sich
doch im selben Moment.
Man hält den Atem an, wenn sich dieser Mund, obwohl wir ihn ja schon
kennen, uns nähert, gleich alle Sinne wecken wird und diese Wärme verbreiten wird, die uns jedesmal
durchströmt.
Wie aufregend aber ist es, wenn es der erste Kuss ist, ein Eintauchen
in eine für uns noch fremde Welt, Gefühle aktiviert werden, die über uns zusammen schlagen.
Es ist wie die Angst des Autors vor der leeren Seite, die er
beschriften soll. Man starrt sie an und die Erwartung ist groß, das Wissen aus
anderen Erfahrungen gilt fast nicht, jeder Roman ist anders, jeder Federstrich
beginnt eine andere Welt. Jeder Mensch ist anders, eine einmalige Blume. Die
Gefühle werden wie mit Geisterhand diese Seite füllen, unauslöschbar alles
darauf hinterlassen, es wird ewig zu lesen sein!
Kann da eine Zigarette, tief inhaliert, langsam aufgenommener Rauch,
die erregten Nervenbahnen ein wenig beruhigen, die Spannung abbauen? Kann man
dem geliebten Menschen gefaßter entgegen treten, etwas Rauch in den Raum
blasen, die Lampe diffuser werden lassen?
Können Zungen danach ruhiger die Konturen entlang gleiten, den anderen
Körper, der ein wenig zittert, ruhiger und fester umfangen? Ich denke schon.
Das Zittern der Erwartung, die nervliche Anspannung des ersten
Augenblickes wird diese Zigarette davor wahrscheinlich etwas mildern, die Finger haben etwas, wo sie Halt
finden.
Wir verlieren spätestens dann den Halt, wenn wir uns nur mehr an diesen
wunderbaren warmen Körper klammern wollen, der langsam zu einer Einheit mit uns
verschmilzt, wenn wir Eintauchen in diese Welt des Sichverlierens in den
Anderen.
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