Betrachtung über die
Treue
Autor Joana Angelides
Meist sind
es wir Witwen, die Gräber pflegen. Gleich bei den ersten Sonnenstrahlen des
Jahres setzen wir frische Blumen ein und gießen sie jeden zweiten Tag. Frau ist
schließlich eine treue Seele.
Es ist nur
gut, dass man Seelen nicht real sehen kann. Außerdem, wie definiert man
eigentlich „Treue“? Ist sie schon in Gefahr, wenn man den Sixpack vom Schwimmlehrer des Sohnes verstohlen
bewundert, oder wenn man einmal irgend so einen Kurschatten geküsst hat, von
dem man heute nicht einmal mehr den Namen weiß?
Alles
Nonsens!
Da war die
sogenannte Treue schon eher in Gefahr, als Frau in Paris war und an einer
Tagung teilnahm. Da war doch der äußerst charmante Vortragende mit seinem
entzückenden Akzent und einem Lächeln wie Alain Delon! Irgendwie
wachte Frau am nächsten Morgen
dann alleine in einem fremden Hotelzimmer auf. Da Frau sich jedoch an nichts
erinnern kann, war da wahrscheinlich auch nichts Besonderes vorgefallen.
Völlig
logisch!
Wenn einem da
nicht am Morgen beim Frühstück im Hotel
der charmante Pseudo-Alain-Delon beim Vorbeigehen verstohlen eine Zeitung auf den Tisch legte, wo zwischen
Seite zwei und Seite drei der vermisste Slip lag. Da Frau sich aber an nichts
mehr erinnern konnte…..
Also was
Genaues kann man da nie herausfinden! Man sollte solche Spekulationen
eigentlich gar nicht erst anstellen.
Das Verständnis
für Treue, wie sie die profane Welt versteht, sollte jeder sowieso von seiner
eigenen Perspektive aus betrachten!
Auch über https://www.bookrix.de/-joanavienna/
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