Eine Frau voller Überraschungen.
von Joana Angelides
Es
war meine erste Stelle als Lehrer in dem neu erbauten Gymnasium der kleinen
Stadt. Es lag sehr idyllisch am Rande
der Stadt, mit einem großen Sportplatz direkt am See.
Ich
wurde von den Kollegen gut aufgenommen und fühlte mich sehr wohl. Die einzige Ausnahme bildete
die Professorin für Germanistik. Sie war mir gegenüber immer sehr reserviert
und beachtete mich kaum.
Ich
konnte sie nicht richtig einordnen. Sie war eine sehr ernste, fast nie
lächelnde, sehr reserviert wirkende Person.
Ihre
äußere Erscheinung konnte man als unscheinbar bezeichnen. Sie hatte ihr
dunkelbraunes Haar zu einem Knoten zusammengefasst, trug fast immer Kostüme mit
einer weißen Bluse darunter. Außer einer Armbanduhr hatte sie keinen weiteren
Schmuck. Selbst ihre Augengläser, die sie fast immer trug, waren unscheinbar,
nur mit Goldrand.
Sie
war sehr schlank, ohne dünn zu wirken und hatte einen ruhigen, bestimmten Gang.
Am
Morgen, wenn wir anderen das Lehrerzimmer betraten, war sie meist schon da,
ordnete ihre Unterlagen, stapelte die Hausaufgabenhefte der Kinder sorgfältig
und sah nur kurz auf, um zu grüßen.
Anschließend
an das Schulgebäude gab es einen Trakt mit einigen Wohneinheiten für jene
Lehrer, die von auswärts kamen und nicht im Ort wohnten.
Schon
einige Male begegnete ich ihr im Aufzug. Sie grüßte nur kurz und sah dann immer
gerade aus, schien mich nicht zu bemerken und verließ immer sofort den Aufzug,
ohne ein weiteres Wort zu sagen.
Ich
stand dann immer im Hintergrund und ließ meinen Blick an ihr entlang gleiten.
Ihre Haare hatten eine sehr schöne Farbe, waren dicht und glänzend.
Unwillkürlich stellte ich mir vor, wie sie aussehen würden, wenn ihr das offene
Haar auf die Schulter fallen würde. Dann
glitt mein Blick ihren geraden Rücken entlang nach unten und blieb an ihren
Hüften hängen. Sie stand leicht eingeknickt, den rechten Fuß belastend. In
Gedanken stellte ich sie mir nackt vor. Sie hatte einen kleinen runden Po und
meine Fantasie begann nun, sich
vorzustellen, wie er mit einem kleinen Bogen in ihre offenbar langen
schlanken Beine überging.
Durch
das Öffnen der Aufzugstüre wurde dieser Tagtraum jedes Mal unterbrochen und
ernüchtert sah ich sie dann, natürlich völlig bekleidet, den Aufzug verlassen.
Ich
nahm mir vor, das nächste Mal bei der Türe stehen zu bleiben und sie dadurch zu
zwingen, sich hinter mich, mit dem Rücken zur Wand zu stellen.
Das
ist mir eines Morgens auch gelungen. Als
ich den Aufzug betrat, war ich noch alleine, da sie immer erst einen Stock tiefer einstieg.
Sie
stockte einen Augenblick, als ich mich nicht von der Türe weg bewegte und nicht
wie sie es gewöhnt war, bereits an die Rückwand angelehnt da stand.
Sie
ging an mir vorbei und stand mir nun gegenüber, neben den Druckknöpfen.
Die
Türe hatte sich geschlossen, der Lift fuhr an. Ich blickte sie voll an und
bemerkte, dass es ihr scheinbar unangenehm war. Eine leichte Röte stieg von
ihrem Hals langsam in ihre Wangen und sie nahm verlegen die Brille ab. Unsere
Blicke trafen sich und ich konnte feststellen, dass sie grüne Augen hatte, mit
kleinen braunen Punkten darin. Überraschender Weise senkte sie den Blick nicht,
sondern er blieb an mir hängen und nun spürte ich nun meinerseits, wie in mir Wärme
aufstieg.
Ich
war es schließlich, der den Blick löste und
langsam, an ihrem Mund vorbei zu ihrem Hals glitt. Sie hatte einen
schlanken Hals und ich konnte deutlich sehen, dass sie schlucken musste. Dann
blieb mein Blick am Ausschnitt ihrer
weißen Bluse hängen und ich bedauerte sehr, dass er sich nicht selbständig,
zielstrebig darin versenken konnte. Sie bewegte ihre Schultern und es waren die
Bewegungen ihrer Brüste zu bemerken. Sie hatte die Kostümjacke nicht
geschlossen und durch den dünnen Stoff der weißen Bluse konnte ich ihre linke Seite voll sehen. Durch
den dünnen Stoff bemerkte ich, dass sich
die Brustspitze durchdrückte und sich in augenscheinlich momentaner Erregung auch bewegte. Auch trug sie nichts
darunter, was meine Fantasie sofort die lebhaftesten Bilder herbeizaubern ließ.
Meine
Fantasie stellte sich plötzlich wieder vor, sie stünde nackt vor mir, ohne
dieses einengende Kostüm und diese dünne Bluse. Ich übertrug die offenbare
Erregung auf ihren ganzen Körper, stellte mir vor, wie sie sich langsam auf mich
zu bewegte, die Spitzen ihrer Brüste wippend vor meinen Augen standen, die
kleine Erhebung ihres Bauches mit der kleinen Vertiefung des Nabels sich hob
und senkte.
Durch
ihre kleinen Schritte bewegte sich der kleine Hügel unter dem Unterbauch und
ich sah in meiner Vorstellung, wie sich
die kleinen dunklen Härchen dort ringelten.
In
diesem Augenblick gab es einen Ruck und der Aufzug stand still. Sie verlor den
Halt und fiel nach vorne. Ich konnte sie gerade noch auffangen und hielt
sie in meinen Armen fest. Durch diese
Erschütterung löste sich der Knoten ihrer Frisur und ihr Haar fiel über ihre
Schultern und teilweise ihr Gesicht herab.
Mit
einer Handbewegung streifte ich die Haare wieder zurück, in diesem Moment
öffnete sie ihre Lippen und ich konnte nicht anderes, als sie zu küssen.
Ich
hielt sie an mich gedrückt und konnte
ihre festen Brüste spüren. In meiner
Vorstellung war sie weiterhin völlig nackt.
Meine
Hände waren unter ihre Jacke geglitten, berührten ihren Rücken, streiften
langsam rauf und runter, blieben an ihrem kleinen festen Po hängen und fuhren
wieder bis zu ihren herabfallenden weichen Haaren, hoch. Sie ließ es
widerstandslos geschehen.
Wir
bemerkten gar nicht, dass sich der Aufzug wieder in Bewegung setzte und
weiterfuhr.
Erst
als sich die Türe wieder öffnete, lösten wir uns langsam voneinander.
Sie
schaute mich verwirrt an, fasste sich in ihre Haare und versuchte sie wieder zu
einem Knoten zu bändigen.
Ich
fiel ihr energisch in die Arme und schüttelte den Kopf. Sie sollte es offen lassen,
so sah sie viel bezaubernder aus.
Sie
hatte ihre Tasche fallen lassen, ein Schuh lag in der anderen Ecke und ihre
Bluse war ihr aus dem Rock gerutscht.
Wir
sammelten alles gemeinsam auf und verließen den Aufzug. Als wir so dastanden,
sie mit einem Schuh, ich den anderen in der Hand, die Tasche hatte sich
geöffnet und alle Hefte hatten wir eingesammelt, mussten wir beide befreit
lachen.
Das
Eis war gebrochen.
In
den folgenden Tagen achtete ich immer darauf, den Aufzug am Morgen mit ihr
gemeinsam zu benutzen. Es kam vor, dass ich zweimal auf und ab fuhr, nur um sie
zu treffen. Sie stieg jedes Mal ein, grüßte kurz und stellte sich mir gegenüber
an die Rückwand. Kaum, dass der Aufzug
sich in Bewegung setzte, traten wir schweigend aufeinander zu und küssten uns.
.
Wir
verließen dann jedes Mal den Aufzug und gingen nebeneinander in das
Lehrerzimmer. Die einzige Veränderung, die man an ihr feststellen konnte war, dass sie seit jenem Morgen, an dem ich sie
küsste, die Haare offen trug.
An
einem dieser Morgen flüsterte ich ihr zu, dass ich mir jedes Mal, wenn ich sie
küsse, vorstelle, sie sei nackt. Sie nahm dies ohne erkennbare Überraschung zur
Kenntnis.
Gestern
Abend hat sie mich zu einem Abendessen eingeladen. Ich hatte mir Blumen besorgt
und eilte die paar Stufen hinunter, ohne den Aufzug zu nehmen. Vor ihrer Türe
blieb ich einen Moment stehen, fuhr mir durch die Haare und läutete unsicher
an.
Sie
öffnete mir sofort die Türe. Sie trug das Haar offen auf ihre Schultern
herabfallend, die Augengläser in der Hand, stand da mit hochhackigen Schuhen
und war sonst völlig nackt.
Sie war scheinbar eine Frau, die immer für
Überraschungen gut war.
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