ANAKONDA UND DAS AQUARIUM
von XENIA PORTOS
In meinen Cartoons führt die Spur zwar zu meiner Zeichenfigur Yoko, doch betört
sie den Polizisten mit ihren großen schwarzen Augen und ihrem biegsamen,
erotischen Körper, sodass er nicht imstande ist, das Wesentliche zu erkennen.
In meinen Cartoons ist Yoko nicht ganz nackt, das verbietet die Etikette des
Verlages. Daher trägt sie schleierartige
Gewänder, man kann ihre dunklen Nippel darunter nur erahnen, ihr Lächeln ist süß,
teuflisch und verführerisch. Nacktheit ist noch immer tabu in unserer
heuchlerischen Gesellschaft, Mord und brutaler Sex nicht.
Obwohl ich täglich die Zeitung durchsehe,
werden all diese Morde bis heute nicht darin erwähnt. Niemand vermisst offenbar
diese Opfer, niemand findet ihre
Leichen. Es ist als würden sie sich in Luft aufgelöst haben.
Ich stecke weitere Episoden in das große
Kuvert, lege es vor die Türe, zur wöchentlichen Abholung durch den Verlag und
wandere unruhig in meinem Appartement hin und her. Seit drei Tagen bereits hat Yoko
nun keinen Besuch. Hat sie aufgehört, sich Mordopfer zu suchen? Ich starre
mehrmals am Tag hinüber, doch die Fensterfront bleibt auch abends geschlossen
und unbeleuchtet.
Einstein, mein Kater liegt auf der Couch
und beobachtet mich mit seinen grünen Sphinx-Augen. Er weiß etwas, da bin ich
mir sicher!
Als dann endlich doch das Licht gegenüber angeht,
stürze ich zum Fernrohr am Fenster. Yoko schwebt auf Zehenspitzen durch das
Wohnzimmer, schlägt unter Einsatz ihrer endlos langen Beine ein Rad über die
schwarze Vase in der Mitte des Raumes und landet schließlich wieder bei dem Musikschrank.
Einige Lämpchen gehen an, sie schiebt eine CD in das Fach und beginnt wieder
kleine Glasbehälter mit brennenden Kerzen auf dem Boden zu verteilen. Nur sind
die Gläser dieses Mal nicht rot, sondern grün. Diese Farbe taucht jedoch den
Raum in ein ganz anderes, mystisches Licht, als das mit den roten Gläsern
bisher der Fall war.
Aha, sie erwartet also wieder Besuch.
Wieder ein potentielles Mordopfer? Es ist erschreckend, zu erkennen, dass sie
eigentlich eine Serienmörderin ist und mir das nichts ausmacht, ja ich in
Erwartung der Ereignisse sogar freudig erregt bin. Mein Herz schlägt mir bis
zum Hals, meine Knie zittern ein wenig und mein Penis hat sich zu einer
stattlichen Größe aufgerichtet.
Als sie mit den Positionen der
aufgestellten Lichtern, die sie immer wieder hin und schiebt, endlich zufrieden
scheint, geht sie zum Musikschrank und holt aus einer der Laden eine Tube
hervor und drückt etwas vom Inhalt auf ihre Handflächen. Dann beginnt sie, sich
an den Armen beginnend, damit einzucremen. Sie gleitet langsam nach oben,
wechselt zu den Brüsten und dann gleitet sie über den ganzen Körper. Da es im
Raum außer den flackernden Kerzen keine andere Beleuchtung gibt, merke ich,
dass die aufgetragene Substanz ihren Körper zum Leuchten bringt. Es ist eine
fluoreszierende grünliche Substanz, die mich sofort an den geschmeidigen Körper
einer Schlange erinnert. So ausgestattet wirbelt sie durch den Raum, verknotet
fast ihre Beine, löst den Knoten wieder und wendet und dreht sich auf der
Matte.
Ihr Kopf dreht sich und hebt sich, sie
ähnelt wirklich einer züngelnden Schlange.
Da, sie hält inne und tänzelt zur Türe und
entschwindet meinen Augen. Es ist anzunehmen, dass jemand geläutet hat.
Tatsächlich erscheint sie unmittelbar
wieder mit einem ebenfalls asiatisch anmutenden Mädchen, das fast ihr Zwilling
sein könnte. Die gleichen schwarzen, eng anliegenden Haare, die schrägen Augen
und ein dunkelroter Mund. Wie könnte es auch anders sein, sie ist ebenfalls
nackt. Ihre Figur ist fast noch sylphidenartiger und ebenfalls sehr
durchtrainiert. Schin beim Hereinkommen sind sie eng umschlungen und ich kann
sehen, dass sie sich zwar nicht direkt küssen, doch sie züngeln, Schlangen
gleich und halten sich an den Hinterköpfen. Offenbar sind sie bereits so erregt
und geil, dass sie ihre Hände nicht voneinander lassen können. Sie sinken
sofort vor der Vase auf die Knie, ihre Zungen zucken weiterhin in und her, ihre
Finger spielen gegenseitig an ihren Brustnippel und ihre Becken zucken vor und
zurück.
Dass ich dem allen nur zusehen kann, macht
mich wieder total verrückt. Ich spiele selbst an meinen Nippeln und stoße
kehlige Töne aus. Einstein, mein Kater ist vom Sofa gesprungen und umrundet
meine nackten Beine, was mich noch zusätzlich erregt. Yoko hat sich nun gelöst
und beugt ihren Kopf ganz rückwärts bis er die Vase berührt. Das andere
Mädchen, ich nenne sie Anakonda, versenkt ihre Zunge nun in ihrem Nabel, lässt
aber die Finger weiterhin auf ihren Nippeln und man kann sehen, wie sehr das
Yoko erregt. Sie hat ihren Mund weit geöffnet und vielleicht stöhnt oder
schreit sie so auch ihre Gefühle hinaus. Nun schiebt Anakonda die rechte Hand
zwischen ihre Beine und dringt tief ein. Der Körper von Yoko wird steif, länger
und angespannter und plötzlich durchläuft sie ein Zittern, sie hat offenbar
ihren ersten Orgasmus.
Meine Zunge gleitet an dem Fernrohr auf
und ab und mein Stöhnen erschreckt Einstein, er kratzt mich am Knöchel und
läuft wieder zum Soda zurück. Seine grünen Augen funkeln und ich habe den
Eindruck, dass er mich sofort anspringt, ja zum Tiger wird. Hat sich meine
Erregung auf ihn übertragen? Kann er Lust empfinden?
Yoko ist inzwischen zusammen gesunken,
zuckt nur noch ein wenig. Anakonda sitzt auf ihren Fersen und spielt noch immer
mit einer Hand mit ihrem linken Nippel.
Nun streckt Yoko ihre Hand aus und
Anakonda hilft ihr auf, presst sich an sie und wieder nähern sich ihre Zungen;
sie sind wirklich wie Schlangen, die sich gegenseitig schmecken wollen. Die
grüne, leuchtende Substanz von Yokos Körper hat sich teilweise auf den anderen
Körper übertragen und sie wirkt nun wie eine gefleckte Schlange. Da wirft nun
Yoko etwas in die Vase und ich kann sehen, wie Rauch aufsteigt. Sie beugen sich
beide darüber und atmen diesen Rauch gierig ein. Nach einer kleinen Weile
beginnen sich ihre Oberkörper hin und her zu schwingen. Sie rollen mit den
Köpfen nach hinten und vorne, ihre Augen sind weit aufgerissen, sie scheinen in
Trance zu sein. Sicherlich atmen sie irgendeine, Sinn verwirrende Substanz ein.
Sie sinken beide auf die Matte.
Yoko ist die erste, die sich wieder
aufrichtet. Sie kniet nun zwischen den Beinen der Anakonda und spreizt sie weit
auseinander. Diese gleitet mit beiden Händen zu ihren Schamlippen und drückt
sie auseinander, sodass man das hellrote Fleisch der Vagina sehen kann und
schreit etwas, was ich leider nicht hören kann. Yoko beugt sich nach vor und
ich kann es deutlich sehen, sie beginnt sich mit ihren Zähnen und der Zunge
darin zu versenken. Sofort beginnen beide mit rhythmischen Bewegungen zu
vibrieren, Anakonda krallt ihre Hände neben sich in die Matte, Yoko presst ihre
Schenkel brutal auseinander und es scheint, als würde sie sie aussaugen. Ihr Po
geht hin und her und in meiner Fantasie knie ich hinter ihr, versenke meinen,
inzwischen fast zu dreifacher Größe angewachsenen Penis in sie. Ich glaube, wir
kommen alle drei gleichzeitig.
Oh, ich halte das nicht mehr aus, mein
Kopf wird gleich platzen, mein Puls rast und mein Herz wird anschließend sicher
stillstehen.
Einstein lässt mich nicht aus den Augen,
sein Fell ist gesträubt und er faucht gefährlich.
Die Beine, Arme und der Körper der beiden
imaginären Schlangen gegenüber sind ineinander verschlungen, sie zucken und
spreizen krampfartig alle Extremitäten, züngeln und beißen sich gegenseitig.
Ich habe den Eindruck, sie werden das nicht überleben.
Noch immer steigt ein feiner Rauch aus der
Öffnung der Vase und wird die beiden Frauen sicher weiterhin berauschen.
Sie wälzen sich langsam und biegsam auf
dem Boden, nunmehr auch über den Rand der Matte hinaus. Anakonda kriecht nun
auf dem Bauch über den Boden, in Richtung der beleuchteten Wand mit dem
Aquarium. Yoko kriecht hinter ihr her und hält sie an den Beinen fest. Durch
das grüne Licht, der schimmernden Haut von Yoko entsteht wirklich der Eindruck
zweier Schlangen, die sich ineinander verknoten.
Nun hat Yoko sich endlich über den Körper
der Partnerin geschoben und sich in ihrem Nacken verbissen. Diese wehrt sich
und windet sich hin und her.
Yoko steht auf, steht über ihr und hebt
sie nun, ohne sich offenbar besonders anzustrengen, wirft ihren Körper über
ihre Schulter und beginnt die Leiter hinaufzusteigen. Wo nimmt sie nur diese
Kraft her? Kann es sein, dass sie durch ihren Trancezustand solche Kräfte
entwickeln kann? Dazu kommt, dass der Körper Anakondas wie leblos an ihr hängt,
offensichtlich betäubt durch den eingeatmeten Rauch. Oben angekommen kippt sie
sie einfach über den Rand des Aquariums und lässt sie hineingleiten.
Mir bleibt die Luft weg, das Entsetzen
steigt eiskalt in mir auf. Und doch kann ich meinen Blick nicht abwenden.
Der Körper Anakondas sinkt langsam, wie
leblos hinab. Doch plötzlich kommt sie zu sich, bewegt ihre Arme, ihre Beine
strampeln plötzlich wie wild, sie presst ihr Gesicht an das Glas, doch sie
wirkt orientierungslos. Eines ihrer rudernden Beine verfängt sich in den
Schlingpflanzen, sodass sie nicht nach oben kommen kann. Ist hier der Teufel mit im Spiel? Luftblasen
steigen auf, sie kämpft verzweifelt um nach oben zu kommen. Sie rudert noch ein
wenig zwischen den Fischen, dann erschlafft sie. Ihr Körper schwebt nun leblos
in der Mitte des Aquariums, ihr Mund und ihr Augen sind offen, es sieht
gespenstig aus.
Sie ist ertrunken.
Yoko ist die Leiter wieder hinab gestiegen
und hockt nun, mit angezogenen Beinen, ihre Knie mit den Armen umschlungen und
genießt es offenbar, wie der Körper im Wasser hin und her schwingt,
Schluchzend sinke ich zu Boden. Ich fühle
mich hilflos, mitschuldig an all diesen Morden. Ich weiß nicht mehr, wie lange
ich so da gelegen bin, mich in meinem Schmerz gesuhlt und mit meinem Schicksal
gehadert habe. Mein Unterleib war in Aufruhr, ich ejakulierte in einem endlosen
Krampf, ließ mich total gehen und schrie meine Erregung hinaus. Einstein stand
neben mir, sein Fell war gesträubt, er fauchte und machte einen Katzenbuckel.
Er hatte ganz offensichtlich Angst vor mir, mein Ausbruch hatte ihn erschreckt.
Ich rappelte mich mühsam auf und ging ins
Bad. Das warme Wasser beruhigte mich etwas. Eingehüllt in meinen Bademantel,
mit nackten Füßen schlurfte ich wieder zurück und hinterließ eine nasse Spur am
Teppich.
Einstein scheint sich beruhigt zu haben,
er liegt zusammen gerollt auf der Couch und seine grünen Augen mustern mich
hintergründig. Er weiß, dass ich ein Mörder, ein Mitverschwörer bin!
Durch mein zu Boden gleiten habe ich das
Fernrohr verschoben. Ich rücke es hin und her und suche wieder das Appartement
von Gegenüber. Yoko ist verschwunden und mit ihr auch die Tote, vorher noch im
Wasser schwebende Anakonda aus dem Aquarium. Die Fische schwimmen hin und her,
als sei nichts geschehen. Ich presse den Sucher an mein Auge, gleite die ganze
Front entlang bis ins Schlafzimmer, doch das Appartement ist leer!
Wie hat sie es geschafft, die Leiche aus
dem Aquarium zu kriegen, sie alleine wegzutransportieren und keinerlei Spuren
zu hinterlassen?
Ich spüre, wie von meinen Beinen ausgehend
eisige Kälte in mir empor kriecht, meine Arme bis zu den Fingerspitzen erfasst,
um mich herum dreht sich alles, ich werfe mich auf die Couch neben Einstein und
schließe die Augen. Noch einmal lasse ich alles Revue passieren. Ich sehe die
schwebende Tote im Aquarium, sehe ihre aufgerissenen Augen, die aufsteigenden
Luftblasen und ihren offenen Mund. Kann das alles Einbildung sein?
Irgendwann habe ich mich dann aufgerafft
und mich zum Zeichentisch geschleppt. Wie im Fieber gleitet mein Stift über das
Papier und ein Bild nach dem anderen formiert sich. Gorgon beobachtet Yoko, wie
sie das Mädchen Anakonda in das Aquarium stemmt, wie diese
an den Schlingpflanzen hängen bleibt und letztlich zwischen den Fischen
schwebt, tot und leblos!
Gorgon fotografiert sie durch das Fenster,
an einem Seil schwingend und schickt die Bilder an den Bürgermeister. Doch
dieser wirft sie in den Papierkorb, er hält sie für eine Spinnerei!
Mein Verlag ist begeistert, die
Auflagezahlen steigen und steigen.
Nun sitze ich in einem kahlen Raum, die
Wände, die Bettlaken und Polster sind weiß, ich bin in eine Art Zwangsjacke
gehüllt und starre auf die in der Decke eingelassene unerbittliche zuckende
Neonröhre. An meinem Arm ist eine
Infusion befestigt und mein Bett ist über einen Meter hoch mit einem Gitter
umgeben.
Langsam dämmert mir wieder was geschehen
ist.
Die Veröffentlichung meines Cartoons in
der Zeitung fiel zeitgleich mit dem Fund der Leiche von Anakonda zusammen. Man
hat sie in einer Mülltonne gefunden und sofort mit meinen Cartoons in
Zusammenhang gebracht. Der Verlag wurde mit Gerichtsbeschluss genötigt meine
Identität preis zu geben und man hat mich dann stundenlang verhört. Ich war
kooperativ, habe alle Morde geschildert, ihnen auch das Appartement gegenüber
und mein Fernrohr gezeigt. Doch Yoko war verschwunden, das Appartement niemals
vermietet und Spuren von ihr wurden auch keine gefunden. Nur die Fische im
Aquarium zogen ihre Runden. Man hat mir nicht geglaubt. Obwohl ich letztlich tobend
und schreiend meine Aussagen fortwährend wiederholt, ja den Kommissar sogar
tätlich angegriffen habe. Doch es wurden bisher keine weiteren Leichen
gefunden.
Man hat festgestellt, dass ich an
Wahnvorstellungen leide und mich hier eingewiesen und auf das Bett fixiert!
Aber die Leiche von Anakonda und die
Tatsache, dass sie tatsächlich in dem Aquarium ertrunken sein muss, ist nicht
wegzuleugnen. Vor allem weil ich so viele Einzelheiten weiß und sie mir meine
Erklärungen nicht glauben, halten sie mich für ihren Mörder. Genau genommen
stimmt es ja auch, ich fühle mich ja mitschuldig.
Ich will wieder zurück in meine vier
Wände, in meine abgeschlossene Welt. Egal was sie mir hier einreden wollen,
Yoko, die Gottesanbeterin, wartet dort auf mich, ich brauche sie und ihren erregenden
Körper, ihre Erotik und ….. ich brauche vor allem Einstein! Er glaubt mir, er
weiß alles, er ist mein Mitwisser!
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