DAS KLEINE TEEHAUS IN KYOTO, Teil II
von Joana Angelides
Der neue Masseur
Wie ein Lauffeuer hatte es sich herum
gesprochen im Club. Seit einigen Tagen gab es einen neuen Masseur und eine
neue, dritte Variante der Massage.
Sie beinhaltete nicht nur die bereits
bekannte totale Entspannungsmassage mit
allen Facetten, sondern ging noch darüber hinaus, war schon als Intim-Massage
zu werten, wie Frau sich unter vorgehaltener Hand zuflüsterte.
Auch der neue Masseur soll alle geäußerten
aber auch geheimen Wünsche der Klientinnen, absolut diskret und verschwiegen
erfüllen.
Sein Name war Tao Tanaka, so stand es auf dem
weißen Zeitplan in der Rezeption.
Er übernahm je vormittags und nachmittags nur
eine Klientin und um Voranmeldung wurde gebeten.
Bisher waren bei ihm noch keine Termine
eingetragen, und man war neugierig, wer wohl die Erste sein würde.
Die
Damen steckten die Köpfe zusammen und versuchten sich gegenseitig zu
animieren. Man wollte ja schließlich wissen, wie er war und welche
Überraschungen er zu bieten hatte. Manche kicherten verlegen, andere wieder
schauten sich bedeutungsvoll und wissend an.
Man verfiel auf Sam, eine junge,
unbedeutende Sekretärin der Amerikanischen
Botschaft, jedoch sehr selbstbewusst,
sportlich und bar jedem Argwohn. Sie war das jüngste Mitglied des Clubs und war
noch unverdorben, was die kleinen Intrigen und mehr oder minder harmlosen
Spielchen der etablierten Damen, betraf.
Nur zögernd
kam sie dem Ansinnen der anderen Damen an und trug sich für den
folgenden Nachmittag ein. Sie legte den Stift sehr schnell wieder weg, als
würde sie sich ertappt fühlen.
Am folgenden Tag waren die Damen vollzählig
anwesend, zwei Damen kamen sogar mit dem Taxi von Kyoto hinaus zu dem Teehaus.
Sam saß auf der Stuhlkante, machte ein etwas
ängstliches Gesicht und hielt sich an ihrem langstieligen Cocktailglas fest.
Irgendwie bereute sie es schon, sich auf dieses Experiment engelassen zu haben.
Da kam Tanaka aus der Türe, die zu den
Massageräumen führte und warf einen Blick auf den Zeitplan, machte sich eine
Notiz und verschwand dann wieder.
Einige Minuten danach erschien eine der
Mädchen, Li San, in einem blauen Kimono,
verneigte sich freundlich vor Sam und bedeute ihr, mitzukommen.
Als Sam und Li San hinter der Türe
verschwunden waren, taten alle, als würden sie sich eingehend mit ihren Drinks
oder Lesestoff beschäftigen. Es schien aber nur so
Im Massageraum half das Mädchen Sam aus dem
Bademantel und zeigte auf das frisch überzogene Massagebett.
Sam legte sich bäuchlings darauf und Li San bedeckte ihren Po mit einem
weichen flauschigen Handtuch und lächelte wie immer sehr freundlich.
Auf einem Beistelltischchen ordnete sie dann
einige geheimnisvolle Dosen und bunt bemalte Kassetten. Dann verließ sie den
Raum.
Kurz darauf öffnete sich die Türe wieder und
herein trat Tanaka. Seine Persönlichkeit erfüllte den Raum sofort mit Spannung, seine
Anwesenheit war körperlich zu spüren.
Er verneigte sich vor Sam mit gefalteten
Händen, die an seine Stirne reichten.
„Mein Name ist Tanaka und ich bin sehr
erfreut!“
„Sam...“, presste sie heraus und versuchte
ebenfalls ein Lächeln.
„Sie machen mich sehr glücklich, dass sie
sich für eine Massage von mir entschieden haben und ich hoffe, sie werden nicht
unzufrieden sein!“
Sein Englisch war etwas holprig, aber er war
sehr freundlich und Sam verlor daher ein wenig ihre Scheu.
„Wenn ich irgendetwas mache, was ihnen nicht
gefällt, dann sagen sie es mir sofort!“
Sie nickte.
Er ging zu dem kleinen Abstelltischchen und
nahm eine durchsichtige blaue Flasche zur Hand und ließ einige Tropfen Öl auf
seine Handflächen fallen. Dann begann er sie an den Schulterblättern beginnend,
den Rücken abwärts zu massieren. Er ließ keinen Wirbel aus, begann am
Halswirbel und arbeitete sich langsam vor, d.h. eigentlich abwärts.
Sam schloss die Augen .Es war ein angenehmes
Gefühl und seine Bewegungen waren bedächtig, kräftig und langsam.
Er nahm das Handtuch von ihrem Po und
massierte weiter, tauchte wie zufällig zwischen ihre Pobacken und erreichte
dann die Kniekehlen und ihre Waden. Immer wieder fuhr er wieder nach oben und
dann wieder nach unten und langsam aber stetig breitete sich eine angenehme Wärme in ihrem Körper aus. Nun
erreichte er ihre Füße und begann sie mit schnellen Bewegungen einzuölen. Dann
begann er leicht über ihre Fußsohlen zu streichen, setzte dabei seine kräftigen
Finger ein, hielt ihre Füße jedoch sofort fest, als sie zuckten begannen. Immer
wieder strich er über die Fußsohlen.. Ohne zu unterbrechen, begann er mit einer
Hand die Sohlen zu streichen mit der anderen Hand nahm er sich die
Zwischenräume der Zehen vor. Er kratze leicht, setzte seine Fingernägel ein,
ging auf die Ballen über und ignorierte ihr leises Wimmern und ihre kleinen
Versuche, die Füße aus seiner Umklammerung zu lösen.
Sam wurde immer unruhiger, ihr ganzer Körper
begann zu vibrieren und sie spürte eine aufsteigende Hitze. Sein sehr
raffiniertes Reizen ihrer Fußsohlen bereitete ihr offensichtlich qualvolle,
süße Schauer.
Immer wieder ließ er von den Sohlen ab und
begann wieder ihre Beine aufwärts zumassieren.
Der Körper von Sam entspannte sich jedesmal
und tiefe Seufzer entrangen sich ihr.
Sie war schon nahe daran, ihn zu bitten aufzuhören. Doch scheinbar hatte er das
richtige Maß und Gefühl und wusste, wann er eine kleine Pause einlegen musste.
Eine leichte Erregung blieb jedoch anhaltend.
„Drehen sie sich um, bitte!“ Seine Stimme war
tief und ruhig, ohne merkbare Regung.
Hatte er nicht gemerkt, wie sie sich wandt
und leise stöhnte?
Nun nahm er wieder einige Tropfen des Öles
und verteile es auf ihren Oberkörper. Mit langsamen runden Bewegungen massierte
er es ein, wobei er beim Hals begann und sehr ausgiebig ihre Brüste umrundete. An den Brustspitzen verweilte er
einen Augenblick und begann dann, diese
zwischen seinem Daumen und Zeigefinger zu rollen und neues Öl drauf zu tropfen.
In Sam stieg die Hitze explosionsartig auf und erreichte ihren Kopf. Sie atmete
schwer und mit geöffnetem Mund, stieß Zischlaute zwischen den Zähnen hervor und
bewegte unruhig und langsam den Kopf hin und her.
Er jedoch schien auch das nicht zu bemerken,
behandelte abwechselnd die rechte und dann die linke Brust.
Er vermied
jeglichen Blickkontakt mit Sam, hatte die schweren Lider fast
geschlossen und man konnte ihm keinerlei Regung ansehen, ja er erschien
unbeteiligt und geschäftsmäßig. Für einen neutralen Beobachter musste der
Eindruck entstehen, es handle sich um eine ganz normale Massage. Das machte es für Sam angenehmer und sie
begann langsam, sich den durch sie hindurch strömenden Empfindungen hinzugeben, sich
fallen zu lassen.
Ohne zu unterbrechen, strich er mit einer der
Handflächen gleichzeitig über ihren
flachen Bauch und vergaß auch nicht den
Nabel.
Sam wand sich und stöhnte leise, die Erregung
nahm verstärkt Besitz von ihrem Körper.
„Sie vertrauen mir doch und sind mit einer
Intimmassage einverstanden?“
Sam nickte. Wie konnte sie auch
widersprechen, wo sie doch bei der Anmeldung genau diesen Punkt angekreuzt
hatte!
„Kennen Sie die magischen Japanischen Kugeln,
die ihren Körper in Schwingungen versetzen und sie die Welt um sich vergessen
machen? Es ist in den Kugeln jeweils eine kleinere enthalten, die sich bei
jeder Bewegung hin und her bewegt. Darf ich sie bei Ihnen einsetzen?“.
Sam hatte zwar keine Ahnung worüber er
sprach, nickte jedoch zustimmend. Sie wollte nicht zugeben, dass ihr diese
Kugeln unbekannt waren.
Tanaka ging wieder zu dem Abstelltischchen
und öffnete eine kleine Kassette, in der sich, keimfrei verpackt, zwei gleich
große Metallkugeln befanden, die miteinander verbunden waren. Er riss die
Verpackung auf und hielt die beiden Kugeln in seiner Hand. Sie schimmerten und
glänzten und als er seine Hand bewegte, war ein klingendes Geräusch zu hören.
Dann beugte er sich über sie und plötzlich
spürte sei seine Hand zwischen ihren Schenkeln und mit einem leichten Druck, glitten sie fast
wie von selbst in sie hinein. Sie hielt
den Atem an.
Sie fühlte sich irgendwie ausgefüllt und
sonderbar berührt.
Tanaka griff mit der anderen Hand unter die
Tischfläche, drückte einen Knopf und der Tisch begann leicht zu vibrieren.
Dieses Vibrieren löste Bewegungen der
Kugeln in ihr aus und vermittelte ihr
ein angenehmes Gefühl, dass sich wellenförmig durch ihren Körper fortpflanzte.
Ungeachtet der Bewegungen des Tisches, begann
er wieder mit seiner Massage. Diesmal
ließ er einige Tropfen des Öles auf ihren flachen Bauch tropfen und
begann mit leichtem Druck, das Öl zu verteilen. Er verstärkte den Druck im unteren
Bauchbereich, unter dem Nabel und massierte die Stelle über den Schamhaaren
besonders intensiv und sie hatte den Eindruck, dass sich die Kugeln in ihrem
Inneren dadurch verschoben und noch intensivere Signale durch ihren Körper
jagten.
Sein Gesicht blieb ausdruckslos.
Er hob nun Sams rechten Fuß etwas an und
winkelte ihn ab, sodass er von der Kniekehle beginnend langsam abwärts gleiten
konnte. Bei der Ferse angekommen, umkreiste er sie und beschäftigte sich dann
wieder mit ihrer Fußsohle. Sams Körper bäumte sich auf, doch er drückte sie mit der anderen Hand sanft nieder und
hielt sie in dieser Stellung minutenlang fest.
Nun begann sie leise zu wimmern, zu stöhnen
und zu flüstern, doch er war erbarmungslos und sein Streicheln der Fußsohle
gleichmäßig und andauernd.
Seine rechte Hand glitt nun langsam zwischen
ihre Schamlippen und ertastete die Perle. Es war für Sam fast nicht mehr zu
ertragen und doch wünschte sie, er möge nicht aufhören.
Er nahm ihre Perle zwischen drei Finger und
begann sie langsam zu massieren. Ganz nach unten, bis zur Wurzel glitten sie
und massierten, zuerst langsam und immer schneller bis Sam fast das Bewusstsein
verlor und immer lauter stöhnte. Wenn er seitwärts der Klitoris nach oben
glitt, dachte Sam, in einem sich drehenden Karussell zu sitzen, innerlich zu
glühen zu beginnen und knapp vor einer Explosion zu stehen.
Sie wandt sich, bäumte sich auf und vibrierte
am ganzen Körper. Rote und weiße Ringe begannen in ihrem Kopf zu kreisen, die
Stimulation der Fußsohle verstärkte es nun noch und plötzlich gab der Körper
nach, verlor sich in unkontrolliertem Zittern, löste sich in Wellen auf und
ihre Zähne begannen gegeneinander zu schlagen, bis sie zusammen sank. Es war
ein intensiver Orgasmus, der sie schüttelte.
Seine Bewegungen wurden langsamer, auslaufender. Er strich nun nur
mehr sehr zart und langsam über sie und ließ dann von ihr ab. Streckte ihren
Fuß wieder gerade, strich noch einmal darüber und wendete sich ab.
„Wenn Sie wieder einen Termin wollen, tragen
Sie sich bitte ein. Ich hoffe, es war alles zu ihrer Zufriedenheit?“
Nun war es das erste Mal, dass er sie voll
ansah und sein Blick jagte ihr noch nachträglich Schauer über den Rücken.
„Ja, danke, es war alles in Ordnung!“ Sie
brachte ein mühsames Lächeln zu Stande und er verließ den Raum, nicht ohne
vorher das Vibrieren des Tisches abgestellt zu haben.
Nun betrat wieder Li San den Raum, half Sam vom Massagetisch,
reichte ihr einen Bademantel und zeigte auf die Dusche, die in einer Ecke
verborgen war.
Dann verließ sie höflich lächelnd den Raum.
Sam war allein.
Sie lehnte sich leicht an den Tisch und
schloss die Augen. Es war ein sehr intensives Erlebnis, das ihren Körper in
einen Zustand der Schwerelosigkeit versetzte, wie sie es noch nie erlebte. Die
leicht vibrierenden Kugeln in ihr sorgten noch nachträglich für leichte Nachbeben.
Sie war noch sehr unschlüssig, ob sie die
letzte Stunde i n allen Einzelheiten den neugierigen Damen im Salon erzählen
würde. Aber sicher wird sie sich nächste Woche wieder in die Liste von Tanaka
eintragen. Oder morgen, oder übermorgen?
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