Mittwoch, 22. November 2017

Imaginäre Träume, Erotik



Imaginäre Träume
 von Joana Angelides

Bildergebnis für Erotische Körper

Spätestens seit Mary Chase ihren weißen Hasen, ihren „Freund Harvey“ schrieb, wurde vielen Menschen klar, dass Gedanken und Sehnsüchte imstande sind, sich eine Gestalt, einen Gefährten (oder den bestimmten Gefährten)  herbeizuzaubern.

Und sei es nur im Schutze der Dunkelheit, der Gefühle einer samtblauen Nacht.

Ohja, ich spüre ihn, wie er neben mir liegt, mit seinen Augen an den Konturen meines Körpers entlang streicht. Seinen  Zeigefinger mit der Zunge befeuchtet und einer meiner Brustspitzen umkost, an der Spitze vorbei streicht, und mein Seufzen  den Raum erfüllt. Er wiederholt es an der anderen Spitze, stützt seinen Kopf auf und macht weiter und weiter........................

Neigt seinen Kopf und läßt nun auch mit Hilfe seine Zunge an der anderen Brustspitze  mein Innerstes sich weit und unendlich ausbreiten.

Was sind das für Wellen im Unterbauch, die sich fortpflanzen wie an der Oberfläche des Meeres, bis sie am Ufer anschlagen und auslaufen, um neuen Wellen Platz zu machen?

Meine Arme gleiten nach vorne und berühren ihn, diesen ebenfalls alarmierten Körper, spüren sein Muskelspiel, nehmen seinen warmen, erregten Atem wahr.

Seine Zunge wandert nun nach oben, am Hals entlang, spürt das Schlagen am Hals, spürt wie das Blut pulsiert und nach oben transportiert wird, um die Schädeldecke zu sprengen.
Kommt in die Nähe des Ohres, flüstert wunderbar klingende Worte die Süße verbreiten, läßt die Härchen auf der Haut vibrieren und Schauer den Rücken auf und ab laufen.
Oh, es ist ein wunderbares Gefühl, es hebt mich auf und läßt mich schweben.
Seine Finger wühlen in meinem Haar und massieren die Kopfhaut, die sich zusammenzieht, vibriert und zu klein wird.
Sein Mund streicht nach vor, seine Zunge öffnet fordernd meine Lippen und sucht meine Zunge. Das Rauschen der Wellen wird immer lauter, überrollt uns und zieht uns hinab in das geheimnisvolle Dunkel des Meeres unserer Sehnsüchte. 
Der Kuss wird und darf nicht enden, seine beiden Arme umfassen mich und suchen am Rücken die einzelnen Wirbel. Es ist wie jener Hummelflug, der uns als Musik schon oft wundervoll erfüllt hat. Nun sind sie da, die Hummeln und erfüllen den Brustraum, finden ihren Weg bis in die Fingerspitzen, kommen zurück suchen einen neuen Weg, bis in den Unterbauch, hinterlassen eine feuchte Spur von Lust und Verlangen zwischen den sich leicht geöffneten Schenkeln, die zuckend und vibrierend Halt suchen und verbreiten sich in den Beinen bis zu den Zehenspitzen, wo sie Kribbeln und Kitzeln hinterlassen.

Seine starken Arme umfassen meine Hüften, gleiten einige Male hin und her, heben das Becken an, lassen es wieder nach unten gleiten und erzeugen kleine Erdbeben in allen Tälern meiner  femininen  Landschaft.

Die Vereinigung unserer beiden Körper ist nur eine logische Folge von Abfolgen der Wünsche, Sehnsüchte, Erinnerungen an erfüllte Nächte und wundervolle Morgen mit Berührungen und kleinen Küssen auf leicht erreichbaren, offen dargebotenen errogenen Punkten, die wie Schmetterlingsflügel große Stürme auslosen können.

Ohja, er fegt über mich hinweg dieser  Sturm, treibt Blätter, Zweige und Blüten vor sich her, verliert sich in meinem Haar. Meine Schreie, die die Lust  artikulieren, verlieren sich ungehört in den elementaren Ereignissen dieser Nacht.

Ist es da nicht unbedeutend, ob es real war, ob unsere Fantasie es realisierte, oder alles im Traum geschah?




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