Seit 1896 beherbergt das Hotel
Orient seine Gäste im altehrwürdigen Ambiente.
Das Hotel Orient ist im Herzen von Wien im 1. Bezirk,
direkt bei der Goldenen Brücke zu finden. Die Zimmer kann man auch kurzfristig
für ein paar schöne Stunden buchen.
Ich
habe gestern wieder meine Lust erleben, mich in die Arme des Eros begeben
dürfen und bin in einer völlig anderen Welt erwacht.
Da
unser derzeit bevorzugtes Hotel voll belegt war, bekam ich eine Mail mit neuer
Anschrift: Hotel Orient.
Es ist
dies ein traditionelles, altes Hotel, das man früher (oder auch noch heute?)
ausschließlich zum Zwecke der Lust aufgesucht hat. Heute ist es ein Geheimtipp,
wird sogar von Paaren aufgesucht, die selbst eine Wohnung haben, nur um das
Ambiente und die Atmosphäre zu genießen.
Aus
Neugier, und weil ich einmal als Erste da sein wollte, kam ich schon eine
Stunde früher. Schon im Taxi überkam mich eine ungeheure Erregung, meine
Fantasie spiegelte mir Dinge vor, die noch nie geschehen waren.
Ich
wurde von der Rezeption in den ersten Stock geführt und eines der Zimmer
aufgeschlossen, der Schlüssel innen angesteckt und der Boy verschwand sehr
diskret nach Erhalt des Bakschischs natürlich. Gehört sich so, im Hotel Orient,
nicht wahr?
Um dem
Ambiente gerecht zu werden habe ich mir ein langes orientalisch gestyltes, sehr
dünnes Kleid angezogen, das rechts und links mit Gold umrahmte Schlitze aufwies
und sehr aufreizend aussah.
Gleichfarbene
Pantoffel mit einem Puff vorne und bunten Strass-Steinen gehörten dazu.
Die
Einrichtung war sehr orientalisch angehaucht, einige Kupferkannen und
Wasserpfeifen standen herum. Lederne Polster und Hocker waren im Raum verteilt
und die Beleuchtung war sicher aus irgendwelchen Wüstenzelten.
Die
Teppiche waren handgeknüpft und man konnte in ihnen versinken. Die Vorhänge vor
den Fenstern waren blickdicht und hatten an der Seite schwere Samtvolants.
Ich legte mich auf das Bett, über mir ein Baldachin und schloss in freudiger Erwartung die Augen. Oh, hörte ich da nicht Flüstern, Rascheln und Raunen, Kichern und kleine spitze Schreie, erhitzte Worte, leidenschaftliches Stöhnen?
Ich
öffnete die Augen, es war total still.
Doch
immer, wenn ich die Augen geschlossen hielt, war dieses Raunen da, der schwere
Duft von Moschus und Moos, Rosenöl und Vanille.
Es war
als wäre ich nicht allein, als wären all diese Gestalten und Liebenden noch
hier.
Das
Bett schwankte leicht, rechts und links von mir bewegte sich etwas. Begehrende
Hände glitten meine Schenkel empor, suchend unterhalb des Kleides, an den
Hüften, am Bauch.
Sie
spielten mit meinen Härchen, ein Finger glitt zwischen die inzwischen erhitzten
Lippen meines Lustzentrums und glitt langsam auf und ab, die Perle nur kurz
berührend, weiter wandernd, mich leiden lassend.
Ich spürte, wie sich das alte Geschehen dieser Räume verwirklicht, die Geräusche wiederkehren, ja einfach in den Wänden, den üppigen Polstern und Decken verborgen sind.
Spürte an mir, wie fordernde Arme meine Schenkel spreizten, heißer Atem über die Feuchte strich und wurde fast wahnsinnig vor Verlangen.
Ich
nahm mir vor, die Augen nicht zu öffnen, den Traum und die mich anspringende
Erregung nicht zu stören und so liegen zu bleiben.
In
meinem Trancezustand nahm ich wahr, dass einer dieser Geister, die noch immer
hier zu wohnen schienen, das Kleid einfach aufriss und ich völlig nackt dalag,
einen Fuß angehoben; den anderen seitwärts, matt liegen ließ und tausend Zungen
meine intimste Stelle liebkosten. Während langsam behutsame Finger in mich
eindrangen und sich bewegten, innen kreisten und ein Feuer entzündeten.
Einer jener Punkte, deren einige vorhanden sind, der in diesem Moment besonders empfindlich war, war im Kreuzfeuer dieser Finger und jagte mir die Hitze durch den Körper, als wäre es ein vom Wind angefeuerter Flächenbrand.
„Oh,
ich liebe ihre Leidenschaft, ihr Temperament und ihre Bereitschaft, exzessive
Reize zu ertragen, aus sich heraus zu gehen und mich zusehen zu lassen, wie sie
die Beherrschung verlieren, meine Liebe!“
Es war
seine Stimme, die mich in die Gegenwart zurückholte. Er ist in der Zwischenzeit
gekommen und hat meinen sich windenden Körper offensichtlich in Besitz genommen
und es waren seine Hände, die mich gerade bis zum Wahnsinn erregten und mein
hochgehobenes Becken in beiden Händen hielt. Er schob mir einen der üppigen
Polster darunter und begann nun, langsam aber stetig, ohne seine Finger ruhig
zu stellen, mit dem Daumen langsam meine Perle zu umrunden, sie an der Spitze
mit leichten Berührungen zu reizen. Ich hielt die Augen wieder geschlossen und
genoss diese Wellen, die über mich rollten. Seine Finger in meiner Vagina
zündelten das Feuer weiter an, die Flammen loderten wie auf einem
Scheiterhaufen und ich konnte nur mehr mit geöffnetem Mund schreien und um mehr
betteln. Er wusste was er tat, was er da in Gang setzte.
Unaufhaltsam
überrollte mich eine Erschütterung nach der anderen, mein Bauch zog sich
zusammen, entspannte sich wieder, nur um neuerlich angespannt das Becken zu
heben.
Ich
hörte wieder das Flüstern der Paare aus der Vergangenheit, die gurgelnden Laute
von Frauen, ihr helles Lachen und tiefe Basstöne, Glöckchen und leise Trommeln
im Hintergrund und spürte die Glut von heißem Wüstenwind. Spürte, wie sich die
Planen eines Zeltes bewegten und Sklavinnen mir den Schweiß von der Stirne
tupften.
Vielleicht
waren es auch Eunuchen, die Erfrischungen brachten, oder duftenden Weihrauch
neben die Liege stellten.
Ich war benommen und fühlte mich in eine andere Welt versetzt.
Irgendwann
tauchte ich in einen Zustand der völligen Schwerelosigkeit ein, sie versetzte
mich in die Vorstellung, getragen und gehalten von starken Armen auf einem
Pferd durch den Sand der Wüste dem Mond entgegen zu reiten.
Wir saßen auf diesem Pferd, Antlitz zu Antlitz, waren beide nackt und sein Schwert bewegte sich im Rhythmus des Rittes in meiner Scheide, angeschmiegt in einer maßgeschneiderten Hülle und ich hörte nur mehr mein Herz klopfen, den Wind brüllen und das Pferd triumphierend wiehern. Meine lustvollen Schreie gegen den Wind verhallten ungehört
Ich
wachte erst wieder auf, als es im Raum schon dunkel war, nur kleine
orientalische Lampen mit durchbrochenen Metallschirmen im Zimmer verteilt,
durch bunte Glassteine Licht spendeten.
Es
muss der Zimmerkellner gewesen sein, der mich weckte. Denn ich hörte wie er
leise flüsterte und es wurde ein fahrbarer Tisch in den Raum geschoben, auf dem
allerlei Leckerbissen und eine Flasche Champagner stand.
Wir verteilten die vielen kleinen Teller auf der Fläche des breiten Bettes und meine Finger griffen nach den Früchten und kleinen Kanapees und ich genoss alles, als wäre ich soeben von einer langen Reise ohne Nahrung zurückgekommen.
Mein Freund, hier verschwamm Wirklichkeit, Traum und Halbschlaf miteinander. Man soll auch nicht versuchen, es auseinander zu halten. Ich hoffe, dass ich dir geholfen habe, auch in diese Träume einzutauchen.
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