Montag, 28. April 2014

HIMMEL UND HÖLLE, Dialog-Satire




AUSZUG AUS e-Book

"DIALOGE"
von JOANA ANGELIDES

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Leseproben
   


Himmel und Hölle


Luzifer: „Hallo Engerl!“

Engerl: „Hallo Luzifer!“

Luzifer:  „Wohin fliegst Du denn so eilig?“

Engerl: „Ach lass mich in Ruhe, sprich mich nicht an. Ich darf nicht mit Dir reden!“

Luzifer: „Hoppalla, wieso nicht?“

Engerl: „Du bist ein schlechtes Vorbild, sagt der Erzengel“.

Luzifer: „Ein schlechtes Vorbild, wofür denn? Erzähl einmal, was man so über mich spricht!“

Engerl: „Für uns, die gehorsamen Engel giltst Du als schlechtes Beispiel.  Du hast immer widersprochen und wolltest sogar einen Krieg im Himmel anzetteln. Da hat man Dich kurzerhand über die Brüstung geworfen und Du bist in der Hölle gelandet.“

Luzifer: „Tztz, was man so alles über mich erzählt! Ich bin freiwillig gesprungen.“

Engerl: „Du hast Dich sogar im Garten Eden in die Schlange verwandelt und Eva verführt!“

Luzifer: „Also, von Verführung kann man da nicht reden, sie hat nur einen Apfel gegessen. Unter Verführung stelle ich mir was anderes vor.“

Engerl: „Was Du wieder denkst!“

Luzifer: „Bevor der Himmel von Euch organisiert wurde, war ich schon längst da. Bei den alten Römern war Luzifer die Bezeichnung für Venus, für Lichtgestalt. Da machst Du aber große Augen, gell?“

Engerl: „Ich höre Dir gar nicht zu, ich habe es eilig“.

Luzifer: „Typisch weiblich, was Ihr nicht hören wollt, hört ihr nicht!“

Engerl: „Wir sind geschlechtslos, weißt Du das nicht?“

Luzifer: „Na was denkst Du, warum ich freiwillig gesprungen bin? Das macht einen ja verrückt, wenn all diese wunderbaren weiblichen Körper unter so weißen neutralen Hängern versteckt werden.“

Engerl: „Habe ich gar nicht gemerkt, mich stört das nicht!“

Luzifer: „Wenn Du willst, erkläre ich es Dir einmal. Du musst nur die Flügerl abnehmen, die stören nämlich.“

Engerl: „Kommt nicht in Frage, ich habe lange gebraucht, um sie zu kriegen.  Wieso stören Dich die Flügel, wenn Du mir was erklärst?“

Luzifer: „Naja, in der Theorie ja nicht, aber wenn wir zur Praxis übergehen, besonders wenn Du am Rücken zu liegen kommst, dann schon; oder wenn Du unkontrolliert damit flatterst!“

Engerl: „Also, ich flattere nie unkontrolliert und schlafen tue ich in Seitenlage.“

Luzifer: „Wer sagt denn was von Schlafen?“

Engerl: „Ohje, hörst Du das, es donnert. Ich denke das war der Erzengel, er hat uns entdeckt!“

Luzifer: „Lass ihn doch,  er ist ja nur neidisch, dass er sich nicht mit mir unterhalten kann. Ich weiß, dass er ein Fan von Elvis Presley ist und der ist eben bei uns und  gibt jeden Samstag ein Konzert.“

Engerl: „Waaaas, der Elvis singt bei Euch?  Bei uns gibt es nur Harfenkonzerte und Bach-Fugen!“

Luzifer: „Sage ich ja, bei uns ist es lustiger und schöner! Komm, ich schule Dich ein!“

Engerl: „Aber dafür brutzelt Ihr im Fegefeuer und  es erhebt sich Jammern und Wehklagen! Nein, lass mich.“

Luzifer: „Das ist eine Erfindung von Rom. Das Fegefeuer ist ein offener Kamin und Jammern und Wehklagen tun wir nur, damit niemand bei euch da oben draufkommt wie amüsant es bei uns ist, oder wenn ein Steak verbrannt ist.“

Engerl: „Waaaaas? Ihr speist gegrillte Steaks?  Bei uns gibt’s nur Fertigmenüs oder an Fasttagen Wasser und Brot. Petrus sagt, für uns paar Engel da oben und ihm,  zahlt sich eine Werksküche nicht aus. Man hört, dass Ihr in der Hölle nur hungert und dürstet“

Luzifer: „Das ist nur Propaganda, man belügt Euch und macht Euch Angst.“

Engerl: „Alles ist nur Propaganda, alles nur gelogen? Na wenn das so ist, dann schnalle ich meine Flügerl ab, zieh mein Hemderl aus und lass mich von Dir gerne einschulen!“

„Ha, mit Speck fängt man eben Mäuse!“,  flüstert Luzifer und hilft dem Engerl beim Ausziehen:

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