Mollig ist schön!
von Joana Angelides
Zu dieser Erkenntnis ist nicht nur Rubens
gekommen, sondern schon viele Männer nach ihm. Obwohl sich das „Mollig“ aus dem 16. Und
17.Jahrhundert doch etwas von unserem heutigen Begriff ein wenig unterscheidet.
Das was manche Fotografen und Modeschöpfer
uns in den letzten Jahrzehnten so aufs Auge gedrückt haben, war ja mehr eine
Reminiszenz an die Sahel-Zone oder Frauen kurz vor dem verhungern, die nur mehr
vom Nabel als Feststellschaube zusammen gehalten wurden. Vielleicht kann man ja
an solchen Gerippen Stoffe besser drapieren, aber ausziehen durfte man die dann
nicht! Dann waren sie lebendig herumlaufende Röntgenbilder, wo sogar das Licht
der Scheinwerfer durchdrang.
Manche Models haben das noch unterstrichen
und betont und mit schwarzem Kohlestift nachgeholfen und schienen allesamt aus
einer Gruft vom Friedhof entlaufen zu sein.
Da einige der Models sogar an
Unterernährung verstorben sind, hat man sich besonnen und nun sind ein paar
Gramm Fleisch (Fett ist ja nach wie vor verpönt) auf den Knochen erlaubt. Na
also, schaut ja schon besser aus!
Aber wirklich lebensnah sind sie ja
deshalb noch immer nicht!
Wirklich schön finden sie vielleicht ja
nur wir Frauen! Ein richtiger Mann hingegen schaut noch immer wohlwollend auf
vorgewölbte Rundungen, wohlgeformte Busen und aus dem Dirndl hervorquellender
„Holz vor der Hütt´n“. Die Fantasie will sich an weichen Formen, runden Hüften
und „greifbaren“ Backen verlieren und sich nicht bei vielleicht heftigerem
Zusammentreffen der Körper blaue Flecken holen.
Daher sollten Frauen stolz eben diese
Rundungen herumtragen, sich auch in
vielleicht ein wenig zu enge Bikinis zwängen und nicht auf jede Creme-Schnitte
verzichten.
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