Chronologie eines Vulkanausbruches
von Joana Angelides
20.00h
Das Bad ist warm und vertraut.
Wir stehen unter der Dusche, Haut an Haut. Deine Hände verteilen den
Schaum zuerst auf meinem Rücken, dann Po und dann auf beiden Brüsten, massieren
ihn an den Brustspitzen ein, bis du merkst, dass ich ein wenig unruhig werde.
20.10h
Eine dieser festen Hände gleitet sanft über den Bauch entlang zu den
geschlossenen Schenkeln und drängt sich dazwischen, während die andere Hand
weiter die Spitzen mit Schaum versorgt und leicht dran reibt.
Ich seufze tief
20.20h
Finger sind eingedrungen in meine Muschel und suchen die Perle. Es
macht mich intensiv zittrig. Deine Zunge sucht meine Zunge und eine Welle von
Lust erfasst uns. Wir geniessen es.
20.30h
Ich spüre zwischen meinen Schenkeln dein erregtes Schwert und eine
kleine Schwächewelle erfasst mich. Es ist immer wieder erregend, wenn der
Körper genau weiß, dass er nun bis aufs äußerste gefordert werden wird. Er
erinnert sich an diese Impulse, die ihm den Sauerstoff rauben werden und
fiebert danach.
20.35h
Wir gehen beide in die Knie und knien nun in der Badewanne, deine Hände
sind pausenlos unterwegs an den Hügeln und Tälern meines Körpers. Ich halte
mich an deinen Pobacken fest und spüre ihr Zucken.
20.40h
Du nimmst die Massagedüse der Dusche und beginnst nun meinen Rücken
langsam auf und zu streichen. Das sehr warme Wasser löst Schauer der Lust aus
und ich sauge mich an deiner Schulter fest. Es hört nicht auf, der Körper
beginnt immer weicher zu werden.
20.50h
Nun sind alle Nerven des Rückgrates alarmiert, die elektrischen Impulse
erreichen mein Gehirn und lösen Alarm aus. Ich zittere.
21.00h
Dieser Wasserstrahl hat eine unglaubliche Wirkung. Er elektrisiert den
Körper und gleichzeitig die Gehirnströme und zaubert bunte Ringe rund um mich.
21.05h
Der Strahl wandert nun langsam zu meinen Brüsten nach vorne und umspült
und umrundet sie fest und ausdauernd. Es ist ein wahnsinnig erregendes Gefühl
und meine Zunge umkreist deine in immer engeren Kreisen, signalisiert dir meine
Erregung.
21.15h
Deine Finger haben meine Perle gefunden und in Kombination mit dem
Wasserstrahl an den Brustspitzen bereiten sie mir ein lustvolles Karussell. Ich
flehe dich innerlich an, nicht aufzuhören und du denkst auch gar nicht daran.
Mein Körper wird langsam zum Vulkan und die glühende Lava beginnt brodelnd nach
oben zu drängen.
21.25h
Plötzlich hörst du auf, mein Körper bäumt sich auf, er hat dies nicht
erwartet, hat sich in diesen Strudel der Gefühle sinken lassen und Zeit und Raum
vergessen.
Du hebst mich an und meine Beine öffnen sich und schlingen sich um
deine Hüften und wir spüren beide, dass wunderbares warmes Wasser uns liebkost.
Du ziehst mich näher zu dir hin und dringst mit deinem Speer wortlos
und unerwartet in mich ein.
Ich beuge mich zurück, du umspielst meine Brustspitzen mit einer Hand,
die andere stützt mich am Rücken, umfaßt meine Schultern und schiebt mich
weiter zu dir hin. Ach, du weißt genau, was du tust, bewegst dich langsam in
mir, stößt tief ein und gleitest wieder nach vorne. Mein lustvolles Seufzen,
Stöhnen und Flüstern bestätigt dich und die machst unbeirrt weiter. Deine
Blicke verschlingen meine beginnende Ekstase und wirken auf mich wie die Blitze
eines ungeheuren Gewitters.
21,45h
Es ist wie ein magischer Kreis, meine Gefühle spielen verrückt, die
Lava steigt immer höher und höher, der Badeschaum bedeckt uns zärtlich und ein
physikalischeres Phänomen findet statt. Mein Körper glüht in einem Meer von
Wasser und Schaum.
Da, ich stöhne auf. Du beugst mich weiter zurück, ohne die sanften
Bewegungen zu unterbrechen, richtest du den Massagestrahl der Brause auf meine
Perle und treibst sie zum Wahnsinn. Das warme Wasser und der enge, starke
Strahl läßt sie tanzen, einen wilden, aberwitzigen Tanz. In meinem Kopf beginnt
es zu dröhnen, Feuerwerke steigen auf und die Nerven des ganzen Körpers spielen
verrückt. Es ist ein einzelner Nerv, den dieser Strahl trifft und mit ihm
spielt.
22.00h
Ich flüstere laut, dass du aufhören sollst, doch will ich das nicht
wirklich und du weißt es. Ich spüre, dass auch dein Körper langsam zu jenem
Punkt kommt, wo er sich fallen läßt, nicht mehr steuerbar ist. Ich richte mich
in deinen Armen wieder auf und presse meinen Körper an dich, ohne dass wir
unsere steten, intensiven Bewegungen minimieren. Ich will noch immer, dass es
nie aufhört.
22.15h
Seit einigen Minuten werden wir nun vom gewaltigsten Vulkanausbruch,
den mein Bad je erlebt hat, erfasst. Lava wälzt sich den Abhängen hinab,
Sterne, Steine und Feuer werden meilenweit herausgeschleudert und die Welt ist
am Untergehen.
Irgendwann finden wir uns in diesem Chaos, aneinandergeklammert,
zitternd und erschöpft, um ein wundervolles Erlebnis reicher, wieder.
Eingehüllt in weiche, sanfte Bademäntel liegen wir noch lange quer über
das Bett, ohne zu wissen, wie wir dahin gekommen sind. Aber sehr gelöst und mit
einem Lächeln, den sensiblen, zuckenden Körper zärtlich berührend, geniessen
wir das soeben Erlebte.
Morgen,
wenn wir wieder auf festem Boden stehen, werde ich das Badezimmer aufwischen
müssen.
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