Mittwoch, 25. Juni 2014

TIERISCH ANIMALISCH, Glosse



Tierisch, animalisch

von Joana Angelides


Man liest und hört doch immer von animalischen Trieben und manch einem klopft dann das Herz bis zum Halse.

Das ist sicher alles übertrieben und halb so erstrebenswert, zeigt die Praxis.

Der Sex im Tierreich ist meist eine einseitige Sache, dient ausschließlich der Fortpflanzung (sagen die Wissenschafter),  und ist meist schnell vorbei und Tier geht zur Tagesordnung über.

Mit einigen Ausnahmen natürlich! Die Spinnerinnen und die Gottesanbeterinnen verspeisen die Männchen danach! Schlagen sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe. Sex macht scheinbar hungrig.
Ganz schlimm, ergeht es den Drohnen. Nach vollzogenem Geschlechtsakt, der sogar nur einigen Sekunden andauert, zerreißt es ihnen das Beste Stück und sie sind tot. Sie können es sich sozusagen das nächste Mal nicht einmal überlegen, es gibt kein nächstes Mal.

Und wie arm sind da die Eintagsfliegen? Die Evolution hat für sie  alles in 24 Stunden  verpackt und damit Basta!

Natürlich gibt es, wie immer im Leben auch Ausnahmen.

Bei unserem vierbeinigen Freund des Menschen kann die Fortpflanzungsphase, stehend  bis zu einer Stunde dauern und für das Weibchen, das außerdem sehr passiv zu sein hat, ist das sehr anstrengend. Denn die Kerle können ja bis zu 60 Kilogramm wiegen. Ein wahres Hundeleben!

Irgendwie erstrebenswerter und angenehmer geht es da ja bei den Tigern, Löwen und anderen Wildkatzen zu.
Da beginnt meist ein Spiel, das Stunden dauern kann. Das Weibchen tollt herum, lässt IHN ein wenig näher kommen, verweigert sich dann, läuft davon. Dreht sich aber immer wieder um, ob ER noch hinter ihr her ist. Sie spielt das gejagte Wild und er weiß nicht, dass er nicht der Jäger, sondern das Opfer ist! Irgendwie fast menschlich, oder?

Irgendwann legt sie sich, scheinbar müde ins hohe Gras und seine Stunde ist gekommen.
Obwohl außer Atem, ist er unglaublich zärtlich, beisst sie sanft in den Nacken und seine starken Hinterläufe halten sie fest und die Natur nimmt ihren Lauf.
Das war ´s aber auch schon. Die Geburt, die Aufzucht und Pflege ist alleine die Domäne des Weibchens. Nicht genug damit, muss sie auch noch aufpassen, dass er die Jungen nicht auch noch tötet und auffrißt!

Was ist also an tierisch-animalischem so erstrebenswert?



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'FRAU VOLLER ÜBERRASCHUNGEN, Erotik



Eine Frau voller Überraschungen
von Joana Angelides

Es war meine erste Stelle als Lehrer in dem neu erbauten Gymnasium der kleinen Stadt.    Es lag sehr idyllisch am Rande der Stadt, mit einem großen Sportplatz direkt am See.
Ich wurde von den Kollegen gut aufgenommen und fühlte  mich sehr wohl. Die einzige Ausnahme bildete die Professorin für Germanistik. Sie war mir gegenüber immer sehr reserviert und beachtete mich kaum.
Ich konnte sie nicht richtig einordnen. Sie war eine sehr ernste, fast nie lächelnde, sehr reserviert wirkende Person.
Ihre äußere Erscheinung konnte man als unscheinbar bezeichnen. Sie hatte ihr dunkelbraunes Haar zu einem Knoten zusammengefasst, trug fast immer Kostüme mit einer weißen Bluse darunter. Außer einer Armbanduhr hatte sie keinen weiteren Schmuck. Selbst ihre Augengläser, die sie fast immer trug, waren unscheinbar, nur mit Goldrand.
Sie war sehr schlank, ohne dünn zu wirken und hatte einen ruhigen, bestimmten Gang.
Am Morgen, wenn wir anderen das Lehrerzimmer betraten, war sie meist schon da, ordnete ihre Unterlagen, stapelte die Hausaufgabenhefte der Kinder sorgfältig und sah nur kurz auf, um zu grüßen.

Anschließend an das Schulgebäude gab es einen Trakt mit einigen Wohneinheiten für jene Lehrer, die von auswärts kamen und nicht im Ort wohnten.

Schon einige Male begegnete ich ihr im Aufzug. Sie grüßte nur kurz und sah dann immer gerade aus, schien mich nicht zu bemerken und verließ immer sofort den Aufzug, ohne ein weiteres Wort zu sagen.
Ich stand dann immer im Hintergrund und ließ meinen Blick an ihr entlang gleiten. Ihre Haare hatten eine sehr schöne Farbe, waren dicht und glänzend. Unwillkürlich stellte ich mir vor, wie sie aussehen würden, wenn ihr das offene Haar  auf die Schulter fallen würde. Dann glitt mein Blick ihren geraden Rücken entlang nach unten und blieb an ihren Hüften hängen. Sie stand leicht eingeknickt, den rechten Fuß belastend. In Gedanken stellte ich sie mir nackt vor. Sie hatte einen kleinen runden Po und meine Fantasie begann nun, sich  vorzustellen, wie er mit einem kleinen Bogen in ihre offenbar langen schlanken Beine überging.
Durch das Öffnen der Aufzugstüre wurde dieser Tagtraum jedes Mal unterbrochen und ernüchtert sah ich sie dann, natürlich völlig bekleidet, den Aufzug verlassen.

Ich nahm mir vor, das nächste Mal bei der Türe stehen zu bleiben und sie dadurch zu zwingen, sich hinter mich, mit dem Rücken zur Wand zu stellen.
Das ist mir eines Morgens auch  gelungen. Als ich den Aufzug betrat, war ich noch alleine, da sie  immer erst einen Stock tiefer einstieg.
Sie stockte einen Augenblick, als ich mich nicht von der Türe weg bewegte und nicht wie sie es gewöhnt war, bereits an die Rückwand angelehnt da stand.
Sie ging an mir vorbei und stand mir nun gegenüber, neben den Druckknöpfen.
Die Türe hatte sich geschlossen, der Lift fuhr an. Ich blickte sie voll an und bemerkte, dass es ihr scheinbar unangenehm war. Eine leichte Röte stieg von ihrem Hals langsam in ihre Wangen und sie nahm verlegen die Brille ab. Unsere Blicke trafen sich und ich konnte feststellen, dass sie grüne Augen hatte, mit kleinen braunen Punkten darin. Überraschender Weise senkte sie den Blick nicht, sondern er blieb an mir hängen und nun spürte ich nun meinerseits, wie in mir  Wärme  aufstieg.

Ich war es schließlich, der den Blick löste und  langsam, an ihrem Mund vorbei zu ihrem Hals glitt. Sie hatte einen schlanken Hals und ich konnte deutlich sehen, dass sie schlucken musste. Dann blieb mein Blick  am Ausschnitt ihrer weißen Bluse hängen und ich bedauerte sehr, dass er sich nicht selbständig, zielstrebig darin versenken konnte. Sie bewegte ihre Schultern und es waren die Bewegungen ihrer Brüste zu bemerken. Sie hatte die Kostümjacke nicht geschlossen und durch den dünnen Stoff der weißen Bluse  konnte ich ihre linke Seite voll sehen. Durch den dünnen Stoff  bemerkte ich, dass sich die Brustspitze durchdrückte und sich in augenscheinlich momentaner  Erregung auch bewegte. Auch trug sie nichts darunter, was meine Fantasie sofort die lebhaftesten Bilder herbeizaubern ließ.

Meine Fantasie stellte sich plötzlich wieder vor, sie stünde nackt vor mir, ohne dieses einengende Kostüm und diese dünne Bluse. Ich übertrug die offenbare Erregung auf ihren ganzen Körper, stellte mir vor, wie sie sich langsam auf mich zu bewegte, die Spitzen ihrer Brüste wippend vor meinen Augen standen, die kleine Erhebung ihres Bauches mit der kleinen Vertiefung des Nabels sich hob und senkte.
Durch ihre kleinen Schritte bewegte sich der kleine Hügel unter dem Unterbauch und ich sah in meiner Vorstellung,  wie sich die kleinen dunklen Härchen dort ringelten.

In diesem Augenblick gab es einen Ruck und der Aufzug stand still. Sie verlor den Halt und fiel nach vorne. Ich konnte sie gerade noch auffangen und hielt sie  in meinen Armen fest. Durch diese Erschütterung löste sich der Knoten ihrer Frisur und ihr Haar fiel über ihre Schultern und teilweise ihr Gesicht herab.
Mit einer Handbewegung streifte ich die Haare wieder zurück, in diesem Moment öffnete sie ihre Lippen und ich konnte nicht anderes, als sie zu küssen.

Ich hielt sie  an mich gedrückt und konnte ihre festen Brüste spüren.  In meiner Vorstellung war sie weiterhin völlig nackt.
Meine Hände waren unter ihre Jacke geglitten, berührten ihren Rücken, streiften langsam rauf und runter, blieben an ihrem kleinen festen Po hängen und fuhren wieder bis zu ihren herabfallenden weichen Haaren, hoch. Sie ließ es widerstandslos geschehen.

Wir bemerkten gar nicht, dass sich der Aufzug wieder in Bewegung setzte und weiterfuhr.
Erst als sich die Türe wieder öffnete, lösten wir uns langsam voneinander.
Sie schaute mich verwirrt an, fasste sich in ihre Haare und versuchte sie wieder zu einem Knoten zu bändigen.
Ich fiel ihr energisch in die Arme und schüttelte den Kopf. Sie sollte es offen lassen, so sah sie viel bezaubernder aus.

Sie hatte ihre Tasche fallen lassen, ein Schuh lag in der anderen Ecke und ihre Bluse war ihr aus dem Rock gerutscht.
Wir sammelten alles gemeinsam auf und verließen den Aufzug. Als wir so dastanden, sie mit einem Schuh, ich den anderen in der Hand, die Tasche hatte sich geöffnet und alle Hefte hatten wir eingesammelt, mussten wir beide befreit lachen.

Das Eis war gebrochen.
In den folgenden Tagen achtete ich immer darauf, den Aufzug am Morgen mit ihr gemeinsam zu benutzen. Es kam vor, dass ich zweimal auf und ab fuhr, nur um sie zu treffen. Sie stieg jedes Mal ein, grüßte kurz und stellte sich mir gegenüber an die Rückwand.  Kaum, dass der Aufzug sich in Bewegung setzte, traten wir schweigend aufeinander zu und küssten uns.
.
Wir verließen dann jedes Mal den Aufzug und gingen nebeneinander in das Lehrerzimmer. Die einzige Veränderung, die man an ihr  feststellen konnte war,  dass sie seit jenem Morgen, an dem ich sie küsste,  die Haare offen trug.

An einem dieser Morgen flüsterte ich ihr zu, dass ich mir jedes Mal, wenn ich sie küsse, vorstelle, sie sei nackt. Sie nahm dies ohne erkennbare Überraschung zur Kenntnis.

Gestern Abend hat sie mich zu einem Abendessen eingeladen. Ich hatte mir Blumen besorgt und eilte die paar Stufen hinunter, ohne den Aufzug zu nehmen. Vor ihrer Türe blieb ich einen Moment stehen, fuhr mir durch die Haare und läutete unsicher an.

Sie öffnete mir sofort die Türe. Sie trug das Haar offen auf ihre Schultern herabfallend, die Augengläser in der Hand, stand da mit hochhackigen Schuhen und war sonst völlig nackt.

Sie war scheinbar eine Frau, die immer für Überraschungen gut war.


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L U S T



LUST 

Sie ist da, sie erfasst den Körper, schüttelt ihn

Züngelnde Flammen wirbeln  ihn her und hin,
 wie ein Schwert mäht sie alles nieder
immer wieder, immer wieder!

LUST
 
Erzeugt Hitze, Blitze, wir erzittern, glühen
Feuerwerke und Raketen beginnen zu sprühen
Jede Berührung lässt uns wohlig erschauern
Wir stürmen Berge, Seen, es hebt uns über Mauern.

LUST
Lässt uns rundum schlagen, lautlos schreien und betteln.
LUST
Wir wollen Hände spüren und Zungen erleben
Wollen in wohligen Schauern erbeben
Wenn uns der süße Tod überrollt, atemlos
Wollen wir es erleben. Hemmungslos
In Sinnen ertrinken, genießen, genießen
Und  diese brennende Qual nie mehr missen.

LUST

Und es wird uns plötzlich bewusst
Wir können nicht mehr leben ohne sie,

der LUST



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Dienstag, 24. Juni 2014

WIR SCHREIBEN DAS JAHR 2203, Satire



Wir schreiben das Jahr 2203

von Joana Angelides


Die Menschen verrichten fast keine  Arbeiten mehr manuell,  alles wird von Maschinen und Automaten erledigt.  Naja fast alles.
Neunzig Prozent der erwachsenen Bevölkerung ist damit beschäftigt, solche Maschinen und Automaten zu erfinden und zu konstruieren.

Die restlichen zehn Prozent sind damit beschäftigt, die Kommunikation aufrecht zu erhalten.
Schließlich muß ja die Weiterentwicklung, bzw. Abwicklung und Information in Fluß gehalten werden.


Hausarbeit z. B. gehört in diesem Jahrtausend in das Reich der Märchen und Sagen.

Ist schon niedlich unser weiblicher Roboter mit der Typennummer 210. Wir haben ihn aus dem Katalog für dienstbare Roboter, Sparte Haushalt.
Es entstand eine kleine Debatte  zwischen  meiner Frau und mir. Ich konnte mich  in diesem Falle jedoch schließlich durchsetzen. Sie wollte einen männlichen Roboter mit schwarzen Haaren und dunklen Augen, mit der Typennummer 209, mir gefiel jedoch die blonde, blauäugige weibliche Type 210 besser. Das resultierte daraus, dass diese Type  so eine süße stromlinienförmige Verlängerung des Rückens hatte und das erinnerte mich wiederum an unsere erste weibliche Haushalthilfe Type 201, die leider durch einen Kurzschluß Totalschaden hatte. Sie wusch eines Morgens meinen Rücken und kam dabei ungewollt unter die laufende Dusche.
Wir mußten auf einen Garantieersatz verzichten, da die Type 201 für Naßräume nicht zugelassen war.
Meine Frau warf Type 201 dann kurzer Hand  in die Metallpresse und ich einen wehmütigen Blick hinterher.


Unsere Küche ist vollautomatisiert und durch Zeituhren gesteuert.
Um Punkt 8.ooh morgens ist der Kaffe fertig und die Türe des Backofens öffnet sich und frische Brötchen schieben sich auf einem Rost heraus. Unser neuer Hausroboter nimmt sodann mit ihren reizenden Zangenfingern die Brötchen und bringt sie zum Frühstückstisch, zu den bereits arrangierten Tellern und Schalen. Dabei blinken ihre großen Augen zweimal  und sie nickt auch zweimal den Kopf. Zu Mittag hebt sie noch zusätzlich beide Hände und dreht die Handflächen nach außen, ein Unterschied muß schließlich ja sein.

In der ursprünglich gelieferten Version hatten die beiden Puffer an der Vorderseite, die einen Sensor eingebaut hatten um das Anecken an Möbelstücke zu vermeiden, noch zwei blinkende rote Lämpchen, doch die hat meine Frau heraus geschraubt. Es macht sie nervös. Eigentlich schade, sie erinnerten mich an irgendwas.

Immer,  wenn eine Schale oder ein Teller  zu Boden fällt und zerschellt, rollt durch das Geräusch ausgelöst, ein kleiner Staubsauger aus seinem Fach unter der Spüle, saugt die Scherben gierig auf und zerkleinert sie wie ein Müllschlucker und spült sie danach durch seinen langen Schlauch in den Abfluß.

Unser Haushaltsroboter schließt dann die mit langen Wimpern ausgestatteten Augenklappen   und sagt mit einer synthetischen, jedoch durchaus vornehmen, nasalen Stimme:
„Sorry, indead“

Alle Hausangestellten sind „very british“.

Die Roboter Typenreihe 600, für Garten und Poolreinigung sind aus französischer Produktion.
Besonders der Gärtner erinnert mich immer an Paris und an eine Travestishow. Vielleicht weil er beim Gehen immer so leicht die linke Hand hebt und  seinen Kopf hin und her  bewegt. Aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein. Es liegt vielleicht auch an dem kleinen Metallbehälter, den der Gärtner mit Werkzeugen und Zangen, immer über die Schulter trägt. Es erinnert mich an ein kleines Täschchen.

Meine Frau findet, dass es sehr schade ist, dass es keine Chauffeure mehr gibt. Alle Autos fahren heute computergesteuert.  Sie erinnert sich an Erzählungen ihrer Oma, die hat es wieder von ihrer Oma, dass besonders die italienischen oder französischen Chauffeure sehr charmant waren und recht frivole Lieder gepfiffen hätten. Also, mich würde ein pfeifender Chauffeur nur nervös machen. Außerdem gefallen mir frivole Texte besser, wenn sie gesungen werden.

In meinem computergesteuerten Büro gibt es außer mir nur noch einen Servicetechniker, der für alle Rechner und Computer im Hause zuständig ist.

Die Türen öffnen sich, wenn man sich nähert automatisch, der Lift reagiert auf mündlichen Befehl und sagt auch automatisch die einzelnen Stockwerke an.
Seine synthetische Stimme ist emotionslos und wirkt nie mürrisch oder müde. Ein einziges Mal in all den Jahren geschah es, dass die Stimme ein wenig stotterte und es klang auch wie Schluckauf, als einer der Lastenroboter der Type 500  eine Kiste mit Champagner umkippte und es zerbrachen einige Flaschen. Die Flüssigkeit rann in alle Ritzen und Fugen und der Lift blieb sofort stehen. Wir mußten durch den Serviceroboter befreit werden.
Und so geschah es eben, dass der Lift den restlichen Dienst nur sehr mangelhaft, mit einigem Zucken und Rucken bewältigte und die Stimme hin und wieder schwankte.
Die Stimme war dann noch zwei Tage etwas leiser und zögernder, doch nach einem Generalservice in den Nachstunden funktionierte sie wieder klaglos.

Es ist mir gelungen, für mein Büro einen weiblichen Officeroboter zugeteilt zu bekommen.
Ich habe mich für die Type 301 entschieden, mit blauen Augen und blonder, aufgesteckter Frisur. Ich habe ihn  aus dem Katalog gewählt und achtete darauf, dass er eine gewisse Ähnlichkeit mit Type 201 hatte, den wir ja leider verschrotten mußten. Besonders so die Linie vom Rücken abwärts........, naja!  Ich bin halt ein Gewohnheitsmensch.

Da meine Frau höchst selten ins Büro kommt, habe ich die beiden blinkenden Lämpchen an den vorderen Puffern nicht entfernt. Ich glaube, es ist funktioneller.
Ich nenne ihn „Barbarella“, um ein wenig persönliche Beziehung herzustellen.


Nun, dieser weibliche Roboter Barbarella,  begrüßt mich nun jeden Morgen mit freundlicher Stimme, die ich ihm  selbst einprogrammiert habe.
So euch heute. Ich betrete mein Büro durch die selbstschwingende Türe und da steht Barbarella  und streckt den linken Arm aus um meinen Hut und Mantel in Empfang zu nehmen.
Sie dreht sich um und geht auf die Kleiderablage zu. Dabei leuchten ihre Pufferlämpchen und sie  bleibt  rechtzeitig davor stehen.
Dann dreht sie sich um, klimpert mit den langen Wimpern und strahlt mich mit ihren blauen Augen an.
„Guten morgen, haben sie gut geschlafen? Darf ich ihnen den Kaffee servieren?“ Eine süße Stimme. Ich werde aber nachher noch einige Baßtöne hinaufschrauben, um sie noch ein wenig weiblicher zu machen. Es klingt besser und tut einfach wohl..
„Ja, Barbarella, bitte!“

Sie dreht sich dann immer um und geht zu der kleinen Küchenecke im Büro und drückt dort auf einige Knöpfe. Bilde ich es mir nur ein, oder wackelt da ein wenig das mittlere Drittel ihres Korpus hin und her? Sollte ich das korrigieren, oder gefällt es mir vielleicht so?

Sie bringt  Kaffe und streift dabei unabsichtlich das Bild meiner Frau vom Schreibtisch.
„Es tut mir leid!“ Sie bückt sich und tritt leider auf das Glas und es zerbricht.

„Es tut mir leid!“
Naja, sehr aufrichtig klingt das ja nicht, muß an der Soundkarte liegen, sie ist sicher emotionslos.

Die Tage sind immer gleich, ohne Höhepunkte, aber auch ohne Reibungsflächen durch die funktionellen Abwicklungen mit Hilfe der verschiedenen Roboter.
Die eingehende Post kommt links aus der Rohrpost, bereits geöffnet und mit Eingangsstempel versehen. Die von mir diktierten Briefe kommen automatisch aus dem Drucker rechts von mir, und werden von mir unterschrieben und verschwinden dann am oberen Einwurfschlitz des Schreibtisches.
Die Mehrzahl der Korrespondenz läuft jedoch über  E-Mails ab und wird abgespeichert.

Wenn man abends das Büro verläßt, dann schaltet man diese hilfreichen Roboter mittels eines Schalters an der Rückseite des Roboters oder an der Schreibtischplatte einfach ab und sie verharren still in dieser Position bis zum nächsten Morgen.

Leider kann man dieses Precedere nicht auch auf  das Privatleben anwenden.
Dort kann man zwar Haushaltshilfe Type 210 sowie die Gärtner und Hilfsroboter, Typenreihe 600,  mittels des Schalters am Rücken abstellen, was jedoch nicht bei meiner Frau und auch nicht bei meiner Schwiegermutter angewendet werden kann.


Es wird jedoch an einer neuen Typenreihe gearbeitet, wie ich aus einem Geheimpapier aus dem Ministerium erfahren konnte.  Es soll ja schon vor vielen Jahren Versuche mit aufblasbaren Objekten gegeben haben. Doch die Forschung wurde dann auf Druck der Frauenorganisationen eingestellt.
Die Literatur darüber wurde eingezogen und ist nur mehr unter der Hand zu bekommen.



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REGEN IM WALDE, Erotik



Regen im Wald
von Joana Angelides


Nun sitzt er schon tagelang hier fest. Es regnet in Strömen.
Das kleine Haus hier oben am Hang ist zwar gemütlich, doch stellten sich bisher trotz intensivem Bemühen nicht die Einfälle ein, die er sich erwartet hatte.

Eine Geschichte soll es sein, voller Romantik, Liebe und Happy-End. So stellt es sich sein Verleger vor. Eine Geschichte aus der man dann auch ein Theaterstück machen kann.

Sein Blick versinkt in einer Nebelwand, sich bewegenden Schleiern und dunklen Schatten dahinter, die wohl von den Bäumen am Waldrand  stammen dürften. Man kann das nicht genau bestimmen.
Durch die nun schon hereinbrechende Dämmerung scheinen sich die Schatten der Bäume und die von der Nässe schwer herunter hängenden Äste zu bewegen.

Da rinnt am Fenster so ein kleiner Regentropfen herab. Jetzt bleibt er stehen. Wahrscheinlich ist da eine kleine Unebenheit? Oder zögert er, weil es bisher so rasch ging?
Größere Tropfen fließen langsam die Scheibe hinab und vereinigen sich mit den anderen Tropfen, welche in unterschiedlichen Geschwindigkeiten nach unten streben.
Des öfteren  entscheiden sich der eine oder andere  Tropfen  dann doch in eine andere Richtung zu fließen und die Rinne, in der er bisher eingeschmolzen war, wieder zu verlassen. Manche  hinterlassen eine Spur am Glas, die aber dann weiter oben wieder verblaßt und ganz verschwindet.

Er dreht sich um und geht wieder zum Kamin zurück. Hier im Raum ist  es wohlig warm und die Holzscheite knistern. Mancher Funke springt heraus und landet auf dem Steinboden davor. 
Die Einsamkeit hier heroben wird immer lauter und greifbarer.
Er entschließt sich hinaus zu gehen, sich den Elementen zu stellen und sich ein wenig den frischen Wind um die Nase wehen zu lassen.
Er greift  sich den groben Lodenumhang und den großen Filz-Schlapphut und öffnet die Türe.
Der Raum ist sofort erfüllt vom Rauschen des Wassers und ein frischer Wind belebt den Raum und läßt auch das Feuer aufflammen.

Er schließt die Türe sorgfältig und nimmt für alle Fälle den knorrigen Stock zur Hand, der immer neben der Türe lehnt. Er gehört dem alten Thomas, der sonst immer in der Hütte wohnt, aber derzeit am Berg mit Sicherungsarbeiten beschäftigt ist und ihm für eine Woche das Haus zur Verfügung stellt.

Er schätzt mit einem Blick ab, OB das Holz an der Seitenwand des Hauses noch für diese Woche reichen wird und geht dann langsam in die Richtung des Waldes davon.
Im dichten Wald, zwischen den Bäumen  ist der Regen nicht so stark, er kann nicht so ungehindert durch die grüne Kuppel von Ästen, Zweigen und Blättern durch dringen. Der Wald verströmt den typischen Geruch nach nassem Holz, Moos und Kräutern.
Da, waren da nicht Gestalten vorbei gehuscht? Knackten da nicht kleine Äste und wisperten Blätter?
Er blieb stehen um die Geräusche  des Waldes auf sich einwirken zu lassen und da erblickte er sie. Inmitten der kleinen Lichtung mit den beiden großen Steinen  lag sie auf dem größeren Stein. Ihr Körper war nach rückwärts gebogen, ihre  Arme zu beiden Seiten ausgestreckt und das lange blonde Haar auf dem Stein verteilt. Sie hatte die Augen geschlossen und ein seltsames Lächeln lag auf ihrem Mund. Ihr Gesicht war verklärt und es schien, als würde sie es genießen, wie der Regen auf ihren Körper hernieder prasselte. Die weiße dünne Bluse spannte über ihrem Oberkörper  und lag an der Haut an. Sie erschien dadurch nackt und man konnte das Heben und Senken  ihrer Brüste genau sehen. Die Brustspitzen hoben sich dunkel von der Haut ab. Sie atmete tief und gleichmäßig und schien versunken in eine andere Welt.

Die letzten Sonnenstrahlen des Tages konnte in die kleine Lichtung einfallen und verfingen sich in den einzelnen Regentropfen, die sich aus ihrem Haar lösen und manche Sekunde auch auf ihren Brustspitzen verweilen um dann abzurinnen und einem neuen Tropfen Platz zu machen.
Es schien, als würde sie von  Diamanten eingerahmt da liegen und auf etwas  warten.

Sie hat die Beine etwas gespreizt um einen guten Stand zu haben. Sie trägt einen langen, ebenfalls sehr dünnen Rock, der sich über die kleine Rundung ihres Bauches spannt und zwischen den Beiden ein wenig einfällt. Sie hat keine Schuhe an und ihrer Zehen graben sich in den weichen Boden unter ihr  ein und bewegten sich ein wenig.

Sie liegt auf dem Stein, wie auf einem Altar und läßt sich  vom Regen berühren, umfließen und liebkosen. Das Wasser scheint ihr nichts anhaben zu können, im Gegenteil, man sieht, dass sie es genießt. Es scheint, als würde sie den Regen als ihren Geliebten annehmen.

Er steht am Rande der Lichtung und hält den Atem an. Er hält den Atem an, aus Angst, dass irgendein Geräusch diese wundervolle Erscheinung zum Verschwinden bringen kann.


Der Regen fällt auf diese unwirklich scheinende Lichtgestalt und man merkt, dass ihr Atem immer schneller wird. Sie öffnet leicht den Mund und scheint etwas zu flüstern.
Er spürt eine unaufhaltsame Erregung in ihm aufsteigen,  sie treibt ihn dazu, sich ihr langsam zu nähern. Je näher er kommt, desto anziehender und realer wird die Gestalt. Als er vor ihr steht, öffnete sie plötzlich die Augen und ihr Blick  ist strahlender als er  es sich vorgestellt hatte. Der Blick versinkt in der Tiefe seiner Empfindungen und läßt ihn nicht mehr los.

Sie richtet sich auf, streckt ihm die Arme entgegen, er ergreift sie und mit einem Ruck löst sie sich vom Stein und steht nun vor ihm. Die Spitzen ihrer Brüste berühren ihn. Ihre Augen sind noch immer in den seinen versunken, er hält ihre Arme fest, als wollte er verhindern, dass sie stürzt. Ihre biegsame Gestalt sinkt jedoch wieder nach rückwärts ohne ihn loszulassen. Er spürt, wie ihm langsam der Boden unter den Füßen entschwindet und findet erst wieder in ihren Armen liegend Halt.

Es erscheint ihm als würden sie sich  beide schwebend über diesem Stein befinden, ihre strahlenden Augen sind weit geöffnet, ihren Mund verschließt er mit einem verschmelzenden Kuß. Es ist ihm, als würde er hinein tauchen in einen träge dahin fließenden Fluß. Es scheinen Stunden zu vergehen, der Regen scheint immer stärker zu werden, ein Gewitter entlädt sich  mit Blitzen und Donner in der Ferne.

Doch der Traum scheint kein Ende zu nehmen. Er taucht ein in eine Welt von Gefühlen, Flüstern rundherum und in seinen Armen dieses sinnliche Geschöpf, aufgehend in Hingabe und abgehoben in jene andere Welt, die nur in einem  süßen Tod enden kann.

Als der Regen plötzlich nachläßt und er wieder langsam in die Wirklichkeit zurück findet, mit geschlossenen Augen zurück taumelt, hört er ein helles Lachen und sieht nur mehr, wie das Mädchen mit wehendem Haar im Wald verschwindet.

Völlig durchnäßt und erschöpft erreicht er wieder sein kleines Haus.
Er wirft die total durchnäßten Kleider im Bad zu Boden und stellt sich unter die heiße, dampfende Dusche.
Ein unglaubliches Erlebnis! Unwirklich und  märchenhaft. Vielleicht auch ein wenig verrückt? Wer war dieses Mädchen? Er hat sie noch nie gesehen.
War es Einbildung, durch den Nebel begünstigt, oder durch den geheimnisvollen, im Halbdunkel liegenden Wald?

Er beschloß, auf jeden Fall Thomas zu fragen, wenn er wieder zurück kam.

Eingehüllt in seinen Bademantel, mit einem Glas Whisky in der Hand setzt er sich an den Kamin und starrt in die Flammen.

In diesem Augenblick   wird heftig an die Türe geklopft.

Er öffnet die Türe und erstarrt. Sie steht vor ihm, genau dieses Mädchen, völlig durchnäßt, das lange blonde Haar hinten zusammen gebunden, das Wasser rinnt in einem Bach an ihr herunter. Sie hat allerdings eine Jacke umgehängt und ihre Füße stecken in Schuhen.

„Ja? Oh., sie sind ja ganz naß, kommen sie rein!“ Er murmelt es mehr, als er es sagt.

„Danke, ich habe eine Autopanne, bin im Morast am Ende des Hügels versunken. Ich irre schon eine Weile in der Gegen herum und habe ihr Haus erst jetzt gefunden. Darf ich bei Ihnen telefonieren?“
Ihre großen blauen Augen blicken ihn bittend an.

Sie hatte so ein kleines süßes Lächeln im Gesicht, sein Herz klopft ihm bis zum Hals.
Das konnte doch unmöglich das Mädchen aus dem Wald sein? Um ihn herum dreht sich alles. Er verstand gar nichts mehr.
Sie steht nun im Raum und unter ihren Füßen bildet sich langsam aber sicher ein kleiner See.

„Also vorerst werden wir was Trockenes für sie suchen, dann gehen sie ins Bad, duschen heiß und ich werde ihnen einen Tee machen und dann werden wir telefonieren!“

Vielleicht wird es doch was mit der romantischen Geschichte?



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Montag, 23. Juni 2014

HÖLLENEXPRESS, Erotik




AUSZUG AUS DEM e-Book


"HEXE ESMERALDA"
von JOANA ANGELIDES

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Ausführliche Leseproben

  


HÖLLENEXPRESS


Oh, es gibt die unterschiedlichsten Hexen.
Es gibt solche und solche und Esmeralda  gehört zu den Solchen.



Seit die alte Bahnstrecke wieder aktiviert wurde, ratterten diese Züge nachts durch meine Träume, als wären sie real. Obwohl die Trasse der Bahn rund einen Kilometer weiter weg vorbei führte, hörte man es trotzdem.



Ich beobachtete auch  manchmal Esmeralda, wenn sie auf der Fensterbank saß, ihren langen Zigarettenspitz zwischen den Fingern hielt  und auf den Zug hinaus starrte. Sie bekam dann so einen sehnsüchtigen Blick, als würde sie sich danach sehnen davon zu fahren. Angst stieg jedes Mal in mir hoch; sie würde mir sehr fehlen!



Und dann geschah das Unerwartete. Es war eine stürmische  Herbstnacht, der Wind rüttelte an dem Haus, die  Dachsparren knarrten und durch undichte Fenster- und Türrahmen fuhr der Wind und bewegte  die Vorhänge leicht.

Ich lag auf dem Bett und starrte an die Decke. Ich wartete auf Esmeralda, erwartete, dass sich die Kastentüre öffnete und sie leise summend zuerst einen Fuß, dann eine Hand hervor streckte und sich dann wie immer lachend ganz und aufregend anzusehen, zeigte.



Es musste zu einer Katastrophe gekommen sein, denn plötzlich raste der Zug, der täglich dort drüben einfach nur vorbei fuhr,  auf mein Haus zu. Ich konnte sehen, wie die Lokomotive immer größer wurde, wie die Waggons zitterten und wankten; sie waren  aus den Schienen gesprungen.

Bisher dachte ich immer, der Zug würde mit Treibstoff fahren, doch anscheinend  wurde er mit Kohle beschickt, denn aus allen Fugen der Lokomotive sprühten Funken und glühende Kohlenstücke und sie stieß auch  eine riesige Dampfwolke aus.

Als die Wand eingedrückt wurde, sprang ich aus dem Bett und versuchte durch die Türe zu flüchten

Doch es war zu spät! Im letzten Augenblick beugte sich Esmeralda aus der Türe der Lokomotive heraus, packte mich beim Arm und zerrte mich in das Führerhaus.





Sie war halbnackt, voller Russ und ihre Augen funkelten. Ihre Bluse war zerrissen und gab ihre Brüste frei.

„Komm, wir nehmen diesen Zug, er führt uns direkt in die Hölle!“

Sie lachte, als ich sie ganz entsetzt anstarrte. Ich hatte nicht den Wunsch in die Hölle mit zu fahren.



Der Zug raste inzwischen weiter und fuhr direkt in den Wald der hinter meinem Haus begann.

Durch die offene Ofentüre konnte man die Flammen sehen, sie züngelten heraus und verbreiteten eine unerträgliche Hitze.

Esmeralda stand vor mir und begann, langsam die letzten Reste  ihrer Bluse zu Boden gleiten lassen. Ihre Haut war gerötet und glänzend. Die Flammen zauberten flackerndes Licht auf ihre Haut und der Russ verteilte sich in Streifen darauf.



Um nicht von den Flammen ergriffen zu werden löste sie mit einem Griff  nun auch ihren Gürtel und ließ den Rock langsam über ihre Hüften nach unten gleiten, es erschien der Nabel, die Rundung ihres Bäuchleins kam zum Vorschein.

Inzwischen raste der Zug weiter, legte Bäume um, knackende Äste flogen herein und angekohlte Blätter und kleine Äste verfingen sich in ihren Haaren.

Die Waggons rückwärts seufzten und knirschten, als würden sie die Hürden nicht nehmen können. Das Metall und die anderen Materialien hörten sich an, als würden sie bersten.

Esmeralda kam nun ganz nahe an mich heran, löste meinen Körper aus dem leichten Pyjama, beugte sich nach vor und trotz all diesem Inferno rundherum,  küsste  sie leidenschaftlich meinen Hals, ihre Lippen glitten an meinem Brustkorb nach unten. Sie mussten Brandflecken auf der Haut hinterlassen, so brannten sie.

Inzwischen raste der Zug weiter auf den Berg zu, bohrte sich kraftvoll einen Tunnel und raste weiter. Er raste  Durch Stein und Schichten immer tiefer und man konnte die Hitze aufsteigen spüren, die direkt aus der Hölle kommen musste.

Sie lehnte mich an den glühenden Ofen der Lokomotive. Ich spürte, wie meine Haut verbrannte und genoss es.

Inzwischen war auch ihr Rock ganz hinunter geglitten und so  liebten wir uns in diesem Inferno, übertönten mit unserem Stöhnen die Geräusche des sich in die Erde bohrenden führerlosen Zuges.

Wir vergasen Zeit und Raum, in manchen Momenten schien mir, dass ihr Haar in Flammen stand, dann wieder kamen Flammen aus ihren Augen und verbrannten mich.

In unzähligen Höhepunkten umtanzten uns seltsame Gestalten, strichen über unsere Haut, oder liebkosten uns, ja feuerten uns an, um sich dann wieder in Rauch und Flammen aufzulösen.



Plötzlich kam der Zug kreischend zum Stillstand und die Geräusche wurden leiser um dann ganz aufzuhören.



Ich fuhr aus meinem Schlaf in die Höhe.



„Was war das?“

„Ich weiß es nicht, Herr. Der Zug ist zum Stehen gekommen, von hier aus kann man das nicht so genau sehen. Du wurdest dadurch wach, du hast sehr tief geschlafen. Unruhig zwar, als würdest du einen bösen Traum haben, aber doch sehr tief. Komm vergiss den Zug!“

Sie sprang von der Fensterbank, wo sie nach dem Zug geschaut hatte und hüpfte auf mein Bett.

„Soll ich Dich ein wenig streicheln, massieren und kneten...?“

Ihre dunklen Augen weiteten sich und ihr halboffener Mund näherte sich dem meinem.

Ich erlebte in dieser Nacht meine zweite Höllenfahrt.




DIE VAMPIRE TANZEN,





AUSZUG AUS DEM e-Book

"SIE SIND UNTER UNS"
von JOANA ANGELIDES

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Ausführliche
Leseproben




Die Vampire tanzen

Ob er heute wieder da sein wird?
Sie schlendert durch den bereits in Dunkelheit versinkenden Park gegenüber ihrem Haus. Um zu ihrem Haus zu gelangen, mußte sie den Park durchqueren, um nicht einen großen Umweg in Kauf nehmen zu müssen.
In den vergangenen  Tagen hatte sie immer um die gleiche Zeit eine seltsame Begegnung mit einem sehr einsam wirkenden Mann, der wie ein Schatten aus dem Nichts auftauchte. Er war sehr schüchtern, sehr zurückhaltend, aber ausgesprochen freundlich.
Er mußte sie schon von weitem hören können, denn sie sah ihn jedesmal von der Parkbank aufstehen und in Richtung der Biegung des Weges blicken, wenn sie den Park am oberen Ende betrat.
Sie tat dies sehr leise, sich am Tor vorbei drückend, um von ihm nicht gleich bemerkt zu werden. Und trotzdem stand er jedesmal auf, schon wenn sie den ersten Schritt in den Park setzte, um sich dann wieder zu setzen.

Am ersten Tag ihrer Begegnung hätte sie ihn fast übersehen. Er saß ganz am Ende der Bank, fast von Gebüsch verdeckt. Sie wäre an ihm vorbei gegangen, ohne ihn zu bemerken, wenn ihr nicht die Tasche von der Schulter gerutscht wäre und zu Boden fiel.
Er sprang aus der Dunkelheit hervor und hob die Tasche auf und überreichte ihr diese mit einer eleganten, sehr altmodisch wirkenden Verbeugung.
Seine dunklen brennenden Augen nahmen sie sofort gefangen. Sie lächelte ihn dankend an.

So kamen sie ins Gespräch.
Er liebt den Park,  nachts wenn es dunkel ist, wenn die Schatten undurchdringlich werden und  es kleine Geräusche gibt, undefinierbar und verhallend.

Sie erzählte ihm, dass sie sich eigentlich im Park fürchtet und bisher immer versuchte noch vor Eintritt der Dämmerung diesen zu queren, um zu ihrem Haus zu kommen. Vor allem hatte sie Angst vor den Fledermäusen, die immer um die Lampen herum schwirrten und so seltsame Geräusche von sich gaben.
Sein Lachen war kehlig und es kam ihr einen Augenblick lang sogar unheimlich vor.
Eigentlich fand sie es ja sehr ungewöhnlich, dass er jeden Abend hier saß und scheinbar auf etwas wartete, das nie  kam.
Auch heute war er wieder hier und schien zu warten. Sie steuerte auf die Bank zu und setzte sich neben ihn, ließ aber einen größeren Abstand zwischen ihnen beiden.
„Es wird kalt werden, der Winter kommt“, sagte sie.
„Ja, die Blätter sind schon teilweise abgefallen und gelb gefärbt. Die Kälte umgibt uns und der Wind zerrt an unseren Kleidern. Auch die Tage werden kürzer und die Nebel kriechen in Bodennähe.“ Er sagte das völlig leidenschaftslos, ohne besondere Betonung und doch spürte sie, dass es ihm Angst machte.
„Wo wohnen sie denn?“
Er machte eine vage Bewegung in Richtung des alten verfallenen Fabriksgeländes.
Sie wußte, dort lebten einige Obdachlose, hatten sich eingenistet in den zugigen Gängen und Hallen der alten Sargfabrik.
Sie schaute ihn mit einem verstohlenen Blick von der Seite an. Eigentlich sah er gar nicht wie ein Obdachloser aus. Seine Kleidung war schwarz, sein Umhang ebenfalls, seine Schuhe waren zwar altmodisch,  aber völlig in Ordnung.
„Dort können sie doch nicht wohnen, das Gebäude ist ja halb verfallen!“
„Ich habe Freunde dort, die ich täglich besuche. Wenn sie möchten, könnten wir hinüber gehen und ich stelle sie vor?“
„Naja“, sie war sehr unentschlossen.
Er ignorierte ihr Zögern und stand auf.
„Aber ich werde sie tragen, dort ist der Boden aufgeweicht und der heutige Regen machte den Boden dadurch grundlos“.
Bevor sie sich dagegen wehren konnte, hatte er sie auf den Arm genommen. Er trug sie mit einer Leichtigkeit, als würde er  schweben. Oder schwebten sie wirklich?

Am großen Tor der Fabrik setzte er sie behutsam ab und ging vor ihr in die Dunkelheit.
Um nicht alleine am Tor stehen zu bleiben bemühte sie sich unmittelbar hinter ihm zu gehen und nirgends anzustreifen, es war alles voller Spinnweben und irgendwo hörte sie Wasser tropfen. Das  Geräusch ihrer Schritte hallte nach.

„Ich möchte wieder zurück“ flüsterte sie.

„Wir sind gleich da, haben sie keine Angst!“
Er drehte sich zu ihr um und sie konnte sein bleiches Gesicht mit den dunklen brennenden Augen im Halbdunkel sehen.

In diesem Moment kamen aus eben diesem Halbdunkel der großen Halle zwei weibliche Gestalten in ungewöhnlich langen Kleidern auf sie zu und aus einer der beiden Türe an der Seite trat ein sehr großer, hagerer Mann  und begrüßte sie beide mit einem Kopfnicken.

„Du kommst spät, die Party läuft längst“ Er sprach  kehlig, mit einem leisen Vorwurf in der Stimme.
Die beiden Frauen nahmen sie in die Mitte und zogen sie tiefer in die Halle hinein und erst jetzt konnte sie sehen, dass sich mehrere Menschen im Hintergrund aufhielten und einige eng umschlungen im Vordergrund tanzten. Rechts waren einige Nischen, in denen sich Pärchen aufhielten, die eng umschlungen da saßen und die Welt um sich vergessen schienen.
Es sah alles sehr unwirklich und auch irgendwie desolat aus.
Pärchen hielten sich eng umschlungen,  einige Gesichter  auf den Hals des Anderen gedrückt lagen sie  halb in den Sitzgarnituren, scheinbar völlig bewegungslos.

Während dessen spielte im Hintergrund eine Musik, die aus dem Nichts zu kommen schien.

Im fahlen kalten Licht der Fabrikslampen konnte man nichts Genaueres erkennen. Die Lampen hingen sehr hoch oben und  schwangen leicht hin und her und erzeugten bewegliche Schatten an den Wänden, vorgaukelnd, es wären viel mehr Menschen im Raum, als tatsächlich da waren.
Die Lampen warfen auch Schatten an die Wände und es kam ihr vor, als würden schwarze Gestalten, Fledermäusen nicht unähnlich, durch den Raum schweben.
Einige der Anwesenden waren ganz in Schwarz gekleidet, andere wieder waren jene typischen Obdachlosen, die kurios anmutende Kleidungsstücke kombiniert hatten. Diese wurden von den schwebenden, schwarz gekleideten Gestalten regelrecht umschlungen, hingen kraftlos  in ihren Armen.

An den Wänden lehnten einige der Tänzer, bleich und völlig ermüdet, hielten sich kaum noch aufrecht und schauten mit völlig leeren Augen in den Raum.

Sie befreite sich aus den Armen der beiden Frauen und suchte mit den Augen nach dem Mann der sie hier her gebracht hatte. Doch sie konnte ihn nicht finden und geriet in Panik.
Sie wurde  auch einige Male zum Tanz aufgefordert, doch es gelang ihr immer wieder sich zu verweigern.
Das Gefühl der immer stärker aufsteigenden Panik in ihr trieb sie den Weg, den sie gekommen war zurück.  Sie verlor  einen ihrer Schuhe, als einer der schwarz gekleideten Männer sie am  Arm festhalten wollte.  Um besser laufen zu können, warf sie auch den zweiten weg.
Endlich hatte sie den Ausgang des Gebäudes erreicht!

Dann  lief und lief sie durch den Morast des Geländes ohne stehen zu bleiben  und ließ die unheimlichen Geräusche und  Musik hinter sich. Sie blieb erst wieder stehen, als sie im Park war und die Lichter der Häuser am anderen Ende  sehen konnte.
Jetzt erst merkte sie, dass sie die ganze Zeit den Atem angehalten hatte.
Sie holte nun einmal tief Luft und  lief auf diese Lichter zu. Endlich stand sie  völlig verschmutzt, zitternd und ohne Schuhe  vor ihrem Wohnhaus. Mit bebenden Fingern fand sie das Türschloß und begann erst wieder normal zu atmen, als die Türe hinter ihr ins Schloß fiel.

Was war das? Hatte sie eine Vision, war das eine Täuschung der Sinne im dämmrigen Park?

Völlig erschöpft ließ sie heißes Wasser in die Badewanne ein und gab sich dem wohltuenden, sie umschmeichelnden  Naß hin.
Als sie am Morgen beim Frühstück saß und der Duft des frisch gebrühten Kaffe durch die Wohnung zog, erschien ihr das Erlebnis des vergangenen Abends so unwirklich, dass sie überlegte, ob es nicht doch ein schrecklicher Traum war.

Doch die Tatsache, dass sie ihre Schuhe nicht finden konnte und der Mantel im Vorraum sehr verschmutzt am Boden lag, holte sie in die Wirklichkeit zurück. Sie nahm sich vor, in den nächsten Tagen doch lieber den Umweg zu wählen, anstatt durch den Park zu gehen.

Wie immer kaufte sie ihre Zeitung am Kiosk und stieg in den Bus ein. Er war nicht sehr voll und sie fand einen Platz und begann zu lesen.
Der Schrei der ihr entfuhr veranlaßte alle Mitfahrer sie anzustarren.

Sie mußte es immer und immer wieder lesen:

„In den frühen Morgenstunden wurde eine Polizeistreife auf das stillgelegte Firmengelände der Sargfabrik Mühlmann & Co aufmerksam, da dort seltsame Musik, Licht und viele Stimmen zu hören waren. Sie forderten Assistenz  an und betraten das Gelände.
Die Polizei  fand zahlreiche Obdachlose die auf Gerümpel und alten Möbeln lagen und saßen. Sie waren teilweise betrunken, teilweise völlig apathisch oder bewußtlos. Sie wiesen zahlreiche Wunden, Bissen gleich, am Hals  und den Handgelenken auf. Sie hatten sehr viel Blut verloren und eben diese Tatsache gibt viele Rätsel auf; die Vorkommnisse werden  untersucht. Die aufgefundenen Opfer verschiedener Altersstufen konnten noch nicht einvernommen werden und befinden sich noch in ärztlicher Betreuung.
Die oberen Stockwerke mit dem noch vorhandenen Sarglager wurden versiegelt. Das Gelände wurde geräumt und abgesperrt“.