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Vorwiegend erotische Literatur von Joana Angelides und Xenia Portos
Samstag, 15. November 2014
Dienstag, 11. November 2014
MANN WIRD VERMISST
Mann wird vermisst!
von Joana Angelides
Die Luft ist mild und riecht nach mehr!
Warum drängt sie empor, samtblaue Erinnerung,
Zaghafte
Hoffnung auf Erneuerung?
……………………………
Dieses
Fragment eines Gedichtes geht ihr seit Tagen nicht mehr aus dem Kopf.
Es sind nun
Monate vergangen, seit der Platz an ihrer Seite leer ist. Das Bettlaken rechts
von ihr fühlt sich kühl und abweisend an,
wenn sie suchend mit der Hand darüber fährt.
Sie schließt
die Augen und lässt die Erinnerung an jene Nächte, in denen die Sterne
dutzendweise vom Himmel auf sie hernieder regneten, Revue passieren.
Es waren seine
Hände, die ihre Sinne jedes Mal als erstes erreichten. Sie stahlen sich von der
Kniekehle aufwärts, die warme Haut der Schenkel berührend bis zu der festen
Rundung des Po´s und wieder abwärts.
Einige Male.
Dann rückte
er langsam näher und sie konnte immer seinen warmen, erregten Atem im Genick
spüren.
„Dreh dich
nicht um!“, flüsterte er ihr immer ins Ohr, „ ich bin Eros und du meine
Psyche, Spürst du, wie wir uns langsam erheben und in der Luft, nur auf den
Kissen unserer Empfindungen liegend,
schweben?“
Die Schatten bewegten sich und zaubern Gestalten in
den Raum, die flüsterten und raunten. Sie umschwebten ihren Körper, berührten
sie mit zärtlichen Fingern und brachten ihn zum Klingen.
War da wieder ein Flüstern, hörte sie zärtliche Worte,
goldverbrämt und sinnlich?
Strichen diese Hände wirklich über ihren Körper?
Sie erspürten
jeden weichen Punkt, umkreisten ihn, seine Zunge berührte ihre Haut, erfasste
ihre Brustspitzen und brachte sie zum Zittern.
Seine Augen versanken in den ihren, erfassten die Glut
darin und versuchten sie noch mehr anzufachen, ein Feuer zu entzünden.
Zärtliche Hände glitten über den sanften Hügel ihres
Bäuchleins, spürten die Vibrationen, die von ihrem Schoss ausgingen und
verstärkten den Druck.
Sie schloss
die Augen, doch nichts weiter geschah. Der Traum löste sich, wie schon so oft, in
Nichts auf
Mit einem
kleinen Schrei der Enttäuschung warf sie sich herum und breitete beide Arme über
der Weite des Bettes aus.
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DER IDEALE EHEMANN, Satire
Der ideale Ehemann.
von Joana Angelides
Man sollte es sich
wirklich gut überlegen eine völlig fremde Frau dazu zu überreden, das künftige
Leben mit einem zu teilen.
Man bedenke die
Änderungen alleine im Badezimmer! Dort wo bisher die Zahnbürste war, befinden
sich plötzlich eine Unzahl von Pinseln und Bürstchen. Die Zahnbürste ist nun auf
der anderen Seite. Und dann sind es auch zwei, anstatt nur einer. Es kommt auch
zu Debatten, wenn die Zahnpastatube nicht zugeschraubt ist, oder in der Mitte eingedrückt,
was bisher völlig egal war.
In der Dusche
klatschen einen auch des Öfteren nasse Strumpfhosen ins Gesicht, weil man ohne
Brille hinein steigt, da diese sich unter der Dusche immer beschlägt. Beim
heraus steigen kann es passieren, dass
man auf dem Steiß landet, weil die Badematte
anders liegt, nur weil es so besser aussieht. Die Seifen duften meist
dann auch nach unterschiedlichen exotischen Blumen, was sich nicht mit dem
eigenen Duft verträgt. Was dann auch noch die Freundin irritiert.
Das Frühstück
verändert sich auch plötzlich. Man hört, dass Butter ungesund ist und dick
macht. Es gibt ein nach Hasenfutter schmeckendes Mischmasch aus der Schale mit
Milch übergossen und gesundes Gebäck mit Körnern drin. Die Zeitung zwischen uns
beiden, angelehnt an die Kaffeekanne, stört diese fremde Frau, die nun bei dir
wohnt, ebenfalls.
Reden alle Frauen
beim Frühstück soviel? Und wenn ja, muß man ihnen dabei ins Auge schauen?
Die tägliche
Debatten, wer wann das Auto benutzen kann, waren ebenfalls ermüdend. Wozu
braucht Frau ein Auto?
Und wo bleiben dann
die Abende, an denen man mindestens dreimal die Woche zu Hause mit Freunden
Karten gespielt hat? Sie werden von dieser fremden Frau, die nun hier wohnt,
boykottiert. Sie will justament an diesen Tagen entweder ausgehen oder
fernsehen oder einfach nur den Abend mit
dir vor dem Fernseher (oder im Bett....) verbringen. Sie empfindet die Zigarettenstummel auf dem
Teppich als störend, die Gläser auf dem von ihr polierten Teakholztisch stellt
sie dauernd auf Untersetzer, die leeren Flaschen unter dem Tisch sammelt sie
schon während des Spieles ein. Es stört sie auch gewaltig, dass meine Freunde leere
Bierdosen im Sitzen in den Papierkorb werfen und fast immer treffen. Sie
sträubt sich auch, Brote für uns herzurichten. Die Mayoflecken hat meine
Putzfrau früher immer mühelos aus den Sitzpolstern heraus gekriegt, glaube ich.
Wenn dann endlich eine angenehme Atmosphäre aufkam, der Zigarettenrauch so
richtige schummrige Beleuchtung schuf,
öffnet diese fremde Frau, die nun bei dir wohnt, das Fenster um Frischluft hereinzulassen. Wer will beim
Kartenspielen schon Frischluft! Ich verlor an Ansehen bei meinen Freunden, weil
ich mich nicht durchzusetzen vermochte.
Und erst die
Wochenenden! Eine jahrelange Gewohnheit, sonntags zum Fußballspiel zu gehen,
anschließend in unserem Stammlokal ein paar Biere zu kippen und dann
nachmittags den wohlverdienten Mittagsschlaf zu machen, wird in Frage
gestellt. Wer will schon spazieren gehen? Wer will schon zur Schwiegermutter
essen gehen? So was wie eine Schwiegermutter hatte ich gar nicht, bevor ich diese fremde Frau ehelichte.
Und weil sie mir
all diese lieben Gewohnheiten nicht ausreden konnte, ist sie einfach gegangen.
Sie wird nun nie erfahren, was ich für ein idealer Ehemann bin, wenn man mich
nimmt wie ich bin.
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ALLES ROBOTER, ODER WAS? Satire
Alles Roboter, oder was?
von Joana Angelides
Wir schreiben das Jahr 2203
Die Menschen
verrichten fast keine Arbeiten mehr
manuell, alles wird von Maschinen und
Automaten erledigt. Naja fast alles.
Neunzig Prozent der
erwachsenen Bevölkerung ist damit beschäftigt, solche Maschinen und Automaten
zu erfinden und zu konstruieren.
Die
restlichen zehn Prozent sind damit beschäftigt, die Kommunikation aufrecht zu
erhalten.
Schließlich muß ja
die Weiterentwicklung, bzw. Abwicklung und Information in Fluß gehalten werden.
Hausarbeit z. B.
gehört in diesem Jahrtausend in das Reich der Märchen und Sagen.
Ist schon niedlich
unser weiblicher Roboter mit der Typennummer 210. Wir haben ihn aus dem Katalog
für dienstbare Roboter, Sparte Haushalt.
Es entstand eine
kleine Debatte zwischen meiner Frau und mir. Ich konnte mich in diesem Falle jedoch schließlich
durchsetzen. Sie wollte einen männlichen Roboter mit schwarzen Haaren und
dunklen Augen, mit der Typennummer 209, mir gefiel jedoch die blonde,
blauäugige weibliche Type 210 besser. Das resultierte daraus, dass diese
Type so eine süße stromlinienförmige
Verlängerung des Rückens hatte und das erinnerte mich wiederum an unsere erste
weibliche Haushalthilfe Type 201, die leider durch einen Kurzschluß
Totalschaden hatte. Sie wusch eines Morgens meinen Rücken und kam dabei
ungewollt unter die laufende Dusche.
Wir mußten auf einen
Garantieersatz verzichten, da die Type 201 für Naßräume nicht zugelassen war.
Meine Frau warf Type
201 dann kurzer Hand in die Metallpresse
und ich einen wehmütigen Blick hinterher.
Unsere Küche ist
vollautomatisiert und durch Zeituhren gesteuert.
Um Punkt 8.ooh
morgens ist der Kaffe fertig und die Türe des Backofens öffnet sich und frische
Brötchen schieben sich auf einem Rost heraus. Unser neuer Hausroboter nimmt
sodann mit ihren reizenden Zangenfingern die Brötchen und bringt sie zum
Frühstückstisch, zu den bereits arrangierten Tellern und Schalen. Dabei blinken
ihre großen Augen zweimal und sie nickt
auch zweimal den Kopf. Zu Mittag hebt sie noch zusätzlich beide Hände und dreht
die Handflächen nach außen, ein Unterschied muß schließlich ja sein.
In der ursprünglich
gelieferten Version hatten die beiden Puffer an der Vorderseite, die einen
Sensor eingebaut hatten um das Anecken an Möbelstücke zu vermeiden, noch zwei
blinkende rote Lämpchen, doch die hat meine Frau heraus geschraubt. Es macht
sie nervös. Eigentlich schade, sie erinnerten mich an irgendwas.
Immer, wenn eine Schale oder ein Teller zu Boden fällt und zerschellt, rollt durch
das Geräusch ausgelöst, ein kleiner Staubsauger aus seinem Fach unter der
Spüle, saugt die Scherben gierig auf und zerkleinert sie wie ein Müllschlucker
und spült sie danach durch seinen langen Schlauch in den Abfluß.
Unser Haushaltsroboter
schließt dann die mit langen Wimpern ausgestatteten Augenklappen und sagt mit einer synthetischen, jedoch
durchaus vornehmen, nasalen Stimme:
„Sorry, indead“
Alle Hausangestellten
sind „very british“.
Die Roboter
Typenreihe 600, für Garten und Poolreinigung sind aus französischer Produktion.
Besonders der Gärtner
erinnert mich immer an Paris und an eine Travestishow. Vielleicht weil er beim
Gehen immer so leicht die linke Hand hebt und
seinen Kopf hin und her bewegt.
Aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein. Es liegt vielleicht auch an dem
kleinen Metallbehälter, den der Gärtner mit Werkzeugen und Zangen, immer über
die Schulter trägt. Es erinnert mich an ein kleines Täschchen.
Meine Frau findet, dass
es sehr schade ist, dass es keine Chauffeure mehr gibt. Alle Autos fahren heute
computergesteuert. Sie erinnert sich an
Erzählungen ihrer Oma, die hat es wieder von ihrer Oma, dass besonders die
italienischen oder französischen Chauffeure sehr charmant waren und recht
frivole Lieder gepfiffen hätten. Also, mich würde ein pfeifender Chauffeur nur
nervös machen. Außerdem gefallen mir frivole Texte besser, wenn sie gesungen
werden.
In meinem
computergesteuerten Büro gibt es außer mir nur noch einen Servicetechniker, der
für alle Rechner und Computer im Hause zuständig ist.
Die Türen öffnen
sich, wenn man sich nähert automatisch, der Lift reagiert auf mündlichen Befehl
und sagt auch automatisch die einzelnen Stockwerke an.
Seine synthetische
Stimme ist emotionslos und wirkt nie mürrisch oder müde. Ein einziges Mal in
all den Jahren geschah es, dass die Stimme ein wenig stotterte und es klang
auch wie Schluckauf, als einer der Lastenroboter der Type 500 eine Kiste mit Champagner umkippte und es
zerbrachen einige Flaschen. Die Flüssigkeit rann in alle Ritzen und Fugen und
der Lift blieb sofort stehen. Wir mußten durch den Serviceroboter befreit
werden.
Und so geschah es
eben, dass der Lift den restlichen Dienst nur sehr mangelhaft, mit einigem
Zucken und Rucken bewältigte und die Stimme hin und wieder schwankte.
Die Stimme war dann
noch zwei Tage etwas leiser und zögernder, doch nach einem Generalservice in
den Nachstunden funktionierte sie wieder klaglos.
Es ist mir gelungen,
für mein Büro einen weiblichen Officeroboter zugeteilt zu bekommen.
Ich habe mich für die
Type 301 entschieden, mit blauen Augen und blonder, aufgesteckter Frisur. Ich
habe ihn aus dem Katalog gewählt und
achtete darauf, dass er eine gewisse Ähnlichkeit mit Type 201 hatte, den wir ja
leider verschrotten mußten. Besonders so die Linie vom Rücken abwärts........,
naja! Ich bin halt ein
Gewohnheitsmensch.
Da meine Frau höchst
selten ins Büro kommt, habe ich die beiden blinkenden Lämpchen an den vorderen
Puffern nicht entfernt. Ich glaube, es ist funktioneller.
Ich nenne ihn „Barbarella“,
um ein wenig persönliche Beziehung herzustellen.
Nun, dieser weibliche
Roboter Barbarella, begrüßt mich nun
jeden Morgen mit freundlicher Stimme, die ich ihm selbst einprogrammiert habe.
So euch heute. Ich
betrete mein Büro durch die selbstschwingende Türe und da steht Barbarella und streckt den linken Arm aus um meinen Hut
und Mantel in Empfang zu nehmen.
Sie dreht sich um und
geht auf die Kleiderablage zu. Dabei leuchten ihre Pufferlämpchen und sie bleibt
rechtzeitig davor stehen.
Dann dreht sie sich
um, klimpert mit den langen Wimpern und strahlt mich mit ihren blauen Augen an.
„Guten morgen, haben
sie gut geschlafen? Darf ich ihnen den Kaffee servieren?“ Eine süße Stimme. Ich
werde aber nachher noch einige Baßtöne hinaufschrauben, um sie noch ein wenig
weiblicher zu machen. Es klingt besser und tut einfach wohl.
„Ja, Barbarella,
bitte!“
Sie dreht sich dann
immer um und geht zu der kleinen Küchenecke im Büro und drückt dort auf einige
Knöpfe. Bilde ich es mir nur ein, oder wackelt da ein wenig das mittlere
Drittel ihres Korpus hin und her? Sollte ich das korrigieren, oder gefällt es
mir vielleicht so?
Sie bringt Kaffe und streift dabei unabsichtlich das
Bild meiner Frau vom Schreibtisch.
„Es tut mir leid!“
Sie bückt sich und tritt leider auf das Glas und es zerbricht.
„Es tut mir leid!“
Naja, sehr aufrichtig
klingt das ja nicht, muß an der Soundkarte liegen, sie ist sicher emotionslos.
Die Tage sind immer
gleich, ohne Höhepunkte, aber auch ohne Reibungsflächen durch die funktionellen
Abwicklungen mit Hilfe der verschiedenen Roboter.
Die eingehende Post
kommt links aus der Rohrpost, bereits geöffnet und mit Eingangsstempel
versehen. Die von mir diktierten Briefe kommen automatisch aus dem Drucker
rechts von mir, und werden von mir unterschrieben und verschwinden dann am
oberen Einwurfschlitz des Schreibtisches.
Die Mehrzahl der
Korrespondenz läuft jedoch über E-Mails
ab und wird abgespeichert.
Wenn man abends das
Büro verläßt, dann schaltet man diese hilfreichen Roboter mittels eines
Schalters an der Rückseite des Roboters oder an der Schreibtischplatte einfach
ab und sie verharren still in dieser Position bis zum nächsten Morgen.
Leider kann man
dieses Precedere nicht auch auf das
Privatleben anwenden.
Dort kann man zwar
Haushaltshilfe Type 210 sowie die Gärtner und Hilfsroboter, Typenreihe
600, mittels des Schalters am Rücken
abstellen, was jedoch nicht bei meiner Frau und auch nicht bei meiner
Schwiegermutter angewendet werden kann.
Es wird jedoch an
einer neuen Typenreihe gearbeitet, wie ich aus einem Geheimpapier aus dem
Ministerium erfahren konnte. Es soll ja
schon vor vielen Jahren Versuche mit aufblasbaren Objekten gegeben haben. Doch
die Forschung wurde dann auf Druck der Frauenorganisationen eingestellt.
Die Literatur darüber
wurde eingezogen und ist nur mehr unter der Hand zu bekommen.
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DER PANTHER, Satire
Der Panther
von Joana Angelides
Endlich waren die
Fensterputzer da. Die Außenfassade, ganz aus Glas, konnte die Sonnenstrahlen
schon gar nicht mehr widerspiegeln. Was einen ja nicht stört, wenn man drinnen
sitzt. Aber das Image der Firma soll darunter leiden. Naja, schaut ja sowieso
keiner mehr die hohe Fassade hinauf,
eilen alle nur geschäftig vorbei. Aber
Ordnung muss sein.
Sie sitzt
konzentriert vor dem Computer und studiert die aufgerufene Statistik.
Was ist das?
Vor dem geschlossenen
Fenster bewegt sich ein schwarzer Panther. Es ist der Fensterputzer. Durch das dünne
T-Shirt sichtbar, bewegen sich seine Muskeln mit kraftvollem Zucken, seine
langen Arme holen nach rechts oben aus, der Oberkörper streckt sich und es
scheint, der Panther ist mit der Scheibe
verhaftet und bewegt sich mühelos auf dieser entlang. Mit weit ausholenden,
kraftvollen Bewegung führt er den Schieber über das Glas und zieht ihn wieder zurück. Durch das nasse T-Shirt
zeichnen sich seine Muskeln ab. Rein
anatomisch betrachtet, makellos!
Sie hält inne
und schaut ihm fasziniert zu. Natürlich nur aus reinem Interesse daran, wie
es möglich ist, dass ein Mann so verhaftet sein kann mit einer Glasscheibe. Seine Muskel entspannen sich und er bückt sich, scheinbar
um den Fensterschieber abzuwischen. Nur
aus reinem Interesse natürlich, ob der Jeans-Stoff die entstehende Spannung auf der Rückseite auch aushält, richtete sie sich etwas
auf um besser sehen zu können und dummer
Weise warf sie die auf der Tischkante stehende Tasse Kaffe zu Boden.
Das Klirren holte sie
in die Wirklichkeit zurück.
Ist ja lächerlich,
warum sollte sie sich dafür interessieren, wie ein Fensterputzer arbeitet? Aber
man könnte ja Bewegungsstudien machen, außerdem sieht es ja keiner.
Sie nähert sich
langsam der Scheibe und steht nun genau vor ihm. Sie kann ihn sehen, er kann
durch die getönten Spiegelgläser jedoch nicht
herein blicken.
Ist schon
faszinierend, so nahe an einem Raubtier zu stehen, ohne dass es das merkt.
Nun wendet er sich
der anderen Seite der Scheibe zu und dehnt und streckt sich nun nach links
oben. Das T-Shirt ist etwas zu kurz, wie
alle diese billigen Dinger und rutscht aus dem Hosenbund heraus. Sie macht
einen Schritt zurück. Man will ja schließlich nicht indiskret sein. Der Gürtel
der Hose sitzt sehr locker und der Nabel wird unter dem Rand des T-Shirts
sichtbar, um dann gleich wieder, aufgrund der Gegenbewegung des muskulösen
Oberkörpers, von diesem T-Shirt verdeckt zu werden. Hat scheinbar keinen Slip
an dieser Panther da vor der Scheibe. Aber ist ja schließlich nicht von so
großem Interesse. Aber, hat er nun oder
hat er nicht? Obwohl.......... naja.
Es wurde inzwischen
zwölf Uhr. Fast gleichzeitig schauen sie beide, die Sekretärin und der
Panther, auf die Uhr auf ihren Handgelenken.
Er dürfte sich für eine Pause entschlossen haben und beginnt sich abzuseilen.
Dieser aufreizende, geschmeidige Körper bewegt sich nach unten bis nur mehr
sein Kopf zu sehen ist und dieser auch gleich verschwunden sein wird.
Hastig beendet die Sekretärin
ihre Sitzung vor dem Bildschirm, schnappt ihre Handtasche und beeilt sich
um zum Lift zu kommen. Heute wird sie
nicht erst um dreizehn Uhr essen gehen. Man muss ja nicht immer das Selbe tun! Nicht
etwa, um gleichzeitig mit dem Panther im Speisesaal zu sein, sondern um noch
vorher bei der Poststelle vorbeizuschauen, natürlich nur, wenn es sich ausgeht.
Sie betritt den
Speisesaal und unwillkürlich gleiten ihre Augen über die verschiedenen Tische,
wo sollte sie sich nur hinsetzen? Ah; dort ist noch ein Platz frei. Wie
zufällig am Tisch des Panthers! Sie nennt ihn nur mehr Panther, schließlich
kennt sie ja seinen Namen nicht! Noch nicht! Sie steuert mit ihrem Tablett auf
den Tisch zu, wird jedoch von einem jungen Mann sanft auf die Seite geschoben.
Der junge Mann setzt
sich neben "ihren" Panther und wird erfreut und erstaunlicher Weise sehr vertraut begrüßt. Sie berühren sich mit
den Fingerspitzen und lächeln sich zu. Sehr seltsam, wie sie sich ansehen und
wie sich ihre Augen ineinander versenken.
Irgendwie irritiert
dreht sie sich um, und hört gerade noch, dass
sich die Beiden für abends im „Guy“ verabreden. Ist das nicht...?
Also, die
Fensterputzer sind auch nicht mehr das, was sie sein sollten. Außerdem hat sie
sich „das“ gleich gedacht!
Sie sucht sich
einen Platz an einem anderen Tisch und
setzt sich mit dem Rücken zu den Beiden nieder und verzehrt völlig lustlos ihren Imbiss.
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Sonntag, 9. November 2014
AM MORGEN DANACH, Teil II (Antwort)
AM MORGEN DANACH, Teil II (Antwort)
von Joana Angelides
Liebster Eros, deine alles
überschwemmende Zärtlichkeit beginnt schon wieder, mich einzufangen in einem Netz von Empfindungen.
Ich stelle mir in meiner
Fantasie vor, mich mit dir irgendwo auf einer Insel zu befinden, unter zeltähnlichen
Gebilden, direkt am Strand. Umgeben von weißen, undurchsichtigen Gardinen, die
sich im Wind bewegen und auf vielen Kissen liegend, genieße ich diese
Zärtlichkeiten, Höhepunkte genießend, sie langsam abebben lassend, um sie wieder
aufzubauen. Nur unterbrochen von kurzen Momenten, wo wir Früchte genießen oder
unsere Lippen benetzen.
Du kennst sicher diese
raffinierten japanischen Liebekugeln, die man einführt und die dem Körper
Impulse geben, die ihn langsam immer wieder an den Rand einer Nervenkrise bringen.
Ich spüre förmlich, wie du sie
herausholst aus mir und sie mir wieder gibst, wie ich aufseufze, wie sich mein
Becken bewegt. Es sollten Stunden, ja Tage sein, in denen man sich gegenseitig
liebkost, nicht aufhört, die Sinne zu reizen, kleine Orgasmen zerfließen lässt,
um dann doch immer dazwischen einen Sturm auszulösen, der minutenlang dauert
und den Verstand raubt.
Wenn die Körper von Lippen
beruhigt werden, Zungen über die erregten Punkte streichen, die Leidenschaft
wieder anfacht! Und das über Stunden und
Tage.
Du regst meine Fantasie an,
weckst Sehnsüchte und Träume.
Deine Psyche
Deine Psyche
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AM MORGEN DANACH, Teil 1 (Ein Brief)
AM MORGEN DANACH, Teil 1
von Joana Angelides
Psyche, meine Liebste! Nur ein Hauch von Seide bedeckte dich - nur ein Hauch -
es war mein Atem auf deiner Haut. Wie zart du doch bist, wie war ich dir
ausgeliefert.
Deine Schönheit leuchtete nur für mich im Sternenlicht. Ich beugte mich über deinen Nacken, dein Duft stieg zu mir auf, vernebelte meine Sinne.
Ich streichelte dich, küsste dich. Mein Mund, meine Zungenspitze berührten deine roten Lippen. Sie drängte, begehrte Einlass. Wie gut du schmecktest. Deine geschlossenen Augen sehen meine Hände, meinen Mund. Mit geöffneten Lippen umschloss ich deine Knospen, ließ sie in mir heranwachsen.
Wie schön du bist. Meine Göttin, Küsse - auf deinen
ganzen Körper, bin ausgehungert nach Dir. Ich streichle dich - deinen etwas
gewölbten Bauch, das seidene Höschen. Ich fühle deine Hände in meinen Haaren.
Die Küsse erweckten dich, ließen uns hineinfliegen in die Arme der Liebe. Ich
kniete neben dir und betrachtete meine Göttin verliebt an. Ich streichelle
dich, befreite deinen Leib von alem was uns trennt. Mein Mund, heiß und voller
Zärtlichkeit berührte dich überall.
Ich spürte die Lust in mir hochsteigen. Meine Zunge - weich und zart, umschlang deine Perle. Diese unbändige Lust und Leidenschaft machten mein Zepter groß und lustvoll. Ich hörte dein Flüstern, spürte deinen Atem. Als du in meinen Armen zu flüßigem Gold wurdest und wir verschmolzen, hörte ich den Gesang der Sirenen über das Meer.
EROS
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Donnerstag, 6. November 2014
Des Sklaven Lust, Gedicht
Des Sklaven Lust
von Xenia Portos
Gefesselt und hilflos, erwartungsvoll gespannt,
Horcht er auf das Geräusch, zitternd gebannt.
Der Hieb saust hernieder, beißend und grell
Schmerz findet den Weg, zischend und schnell
Der Schlange Biss gräbt sich ein, wird wühlen,
Die Nervenbahnen beginnen langsam zu glühen
Des zweiten Hiebes Schmerz das Gehirn erreicht,
Jedes andere Gefühl dem Körper entweicht.
Hieb auf Hieb, ohne Mitleid, nach ihrem Ermessen.
Es entringt sich ein Stöhnen und Zerren an Fesseln
Hoffnung auf Ende der süßen Qual, leises Flehen.
Jaaaaaaa, voller Lust im Schmerz vergehen!
Bunte Kreise, Blitze oder zuckendes Lichtermeer
Der gepeitschte Körper unterscheidet nicht mehr.
Jeder Muskel zuckt, das Fleisch ist gepeinigt,
Der Körper schreit nach Erlösung, ist wie gesteinigt.
Da, die Peitsche ruht, die Luft pfeifend entweicht,
Der Höhepunkt der Lust ist qualvoll erreicht.
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Sklavenmarkt bei Madame
von Xenia Portos
Natalia und die Zofe waren den restlichen Tag damit beschäftigt, um sich
aus einigen Ballen weißer Seide fließende Gewänder zusammen zu nähen. Das
Mädchen musste auch in die Stadt fahren und einige goldene Gürtel, Haarspangen
und Sandalen zu besorgen. Sie berichtete, dass sie in den einschlägigen einige
der Mädchen aus den anderen Bordellen getroffen hat, die ähnliche Sachen
kauften. Aber auch ein oder zwei Damen aus der Gesellschaft, die offensichtlich
auf dieselbe Idee gekommen waren, wie ihre Herrin. Das wunderte Natalia sehr
und machte sie neugierig.
Wie vereinbart fuhren Natalia und der Fürst getrennt zu der Villa von
Madame. Niemand sollte erahnen, was sich so zwischen Fürst Michail und Natalia
abspielte.
Natalia sah sehr verführerisch aus. Die Seide umspielte ihren sehr
weiblichen Körper, ein breiter goldener Gürtel hielt es an der Taille zusammen
und betonte ihre üppigen Brüste. Durch den dünnen Stoff hoben sich ihre
Brustnippel stark ab. Die Seide rieb daran und machte sie immer geiler und
erregter und in der Folge den Nippeln größer und immer härter.
Die Zofe neben ihr hatte ebenfalls ein fließend weiches Gewand, gebunden mit goldenen Bändern
quer unter die Brust, einige Male über den Rücken und wieder nach vorne
gebunden. Denn ihre Brüste waren um einiges voluminöser und schwerer, wie die
ihrer Herrin und mussten Halt finden. Beide hatten die Haare nach oben gekämmt
und mit zahlreichen Kämmen und Spangen zusammen gehalten. Natalias Haar war
einiges länger und fiel in einem Pferdeschwanz über den Rücken. Ihre Füße
steckten in goldenen Sandalen und die Zehennägel waren mit Henna rot gefärbt.
Das trugen nur die käuflichen Damen, für die Damen der Gesellschaft galt das
als vulgär, ordinär und verachtenswert.
Als sie mit der Kutsche vorfuhren, die vom alten Gärtner gelenkt wurde, war
das Treiben offenbar schon in vollem Gange. Das Mädchen vereinbarte mit ihm,
dass er sich ganz am Rande hin stellen solle und entweder am Kutschbock
schlafen, oder sich in das Untergeschoß begeben kann, wo die anderen
Bediensteten waren. Dort gab es Tee und Gebäck. Er zog es vor, zu bleiben und
zu schlafen bis sie wieder kamen.
Eine breite Treppe führte zu einer offenen Doppeltüre hinauf. Dort wurden
sie von einigen Mädchen empfangen und ihnen die Umhänge abgenommen. Die
männlichen Besucher mussten in eine große Schale einige Geldscheine werfen, die
weiblichen Besucher durften so hinein. Sie waren ja sozusagen „Mitarbeiter“.
Natalia hatte schon vorsorglich in der
ihre Maske angelegt, sie durfte ja nicht erkannt werden. Doch Mara, eine
der Mädchen hatte sie als Lydia, eine der „Liebesdienerinnen“ von Madame erkannt, als die sie sie ja von
ihren Besuchen her kannte. Sie führte sie in die Mitte des großen Salons und
wies ihr eine breite Liege mit vielen Polstern zu.
Obwohl der Raum noch nicht voll gefüllt war, hatten es sich schon einige
Pärchen bequem gemacht. Natalia ließ ihre Blicke schweifen und entdeckte zu
ihrer rechten den Grafen Nicolai, wie er sich gerade in eines der Mädchen hineinwühlte.
Das Mädchen hatte das Glück, dass sie kräftig gebaut war und seinen Stößen
etwas entgegen halten konnte. Natalia erinnerte sich an ihre Begegnung mit Graf
Nikolai beim ersten Abend genau hier in diesen Räumen mit gemischten Gefühlen.
Er war anfangs sehr einfühlsam, erkundete jede Nische, jede Spalte an ihrem
Körper, achtete darauf, dass sie zu ihrem Orgasmus kam, doch dann entwickelte
er sich zu einem Vulkan und brauste über sie hinweg. Er hatte sie gleich am
ersten Abend hier für eine der Prostituierten des Etablissements gehalten, weil
sie am Kleid eine Brosche in Form einer Lilie trug. Die Lilie ist das
Markenzeichen von Madame Alexandrowa, das alle ihre Mädchen irgendwo am Körper
eingebrannt erhielten.
Als sie sich entschloss, heimlich bei Madame ihre geheimen Begierden
auszuleben, musste sie sich ebenfalls eine Lilie einbrennen lassen. Als sie
dann im Bordell gelegentlich arbeitete, verlangte er einige Male nach ihr, nach
Lydia, ohne zu ahnen, dass sie Fürstin Natalia Federowa war, die Gattin seines
Freundes Fürst Federow.
Sie wählte für das Brandmal den Platz zwischen ihren Schenkeln und Elias
brannte es ihr ein. In Gedanken daran glitt ihre Hand durch den Spalt ihrer
Toga zu der Stelle und sie fuhr mit den Fingern darauf auf und ab.
Graf Nikolai hatte sich inzwischen von der Blondine gelöst und blickte zu
ihr herüber. Er erkannte sie trotz der Maske sofort.
„Lydia, mein Traum, ich habe gehofft, Du bist da. Ich habe bereits Madame
gefragt, sie wusste es nicht. Was machst Du da mit den Fingern zwischen deinen
Beinen? Schäm Dich, ich kann das besser!“ Er machte es sich auf der Liege bequem und begann mit seiner Zunge in
ihrem Ohr zu flattern. Mit einer Hand begann er ihre Nippel zu streicheln und
mit der anderen war er schon zwischen ihren Schenkeln und strich nun ebenfalls
über die Lilie, die erhaben auf der Haut zu spüren war. Es waren offenbar alle
Männer gleich leicht erregbar, wenn sie diese Brandmale spürten. Da kam
offenbar der Eroberer durch, der seinen Viehbestand kennzeichnete, markierte.
„Oh, da bist ja schon ganz schön feucht, deine Klit ist hart und groß! Komm
und ziere Dich nicht, ich habe es gerne, wenn Frauen ihre Höhepunkte hinaus
schreien.“
Er konnte es, ja ohne Zweifel; er war ein Meister darin. Er machte es
anfangs langsam, dann schneller, dann wieder langsam, aber immer intensiver.
„Wie lange soll ich es ausdehnen? Willst Du es genießen, oder gleich
kommen?“, seine Stimme war heiser, seine Lippen feucht und wulstig, seine Zunge
bohrte sich in ihre Kehle.
„Ohja, ich will es länger genießen!“, flüsterte Natalia. Es gefiel ihr
plötzlich sehr, dass er es offenbar lange ausdehnen wollte. Vorsichtshalber
hatte sie keine Unterkleider angezogen, so konnte er ungehindert vordringen.
Offensichtlich war auch er unter dem kurzen Kilt völlig nackt, denn sein
mächtiges Glied schob sich plötzlich, völlig unerwartet zwischen ihre Schenkel
und fand den Weg in ihre warme, feuchte Vagina.
„Lydia, meine Hure, Du geiles Weib, auf das habe ich schon einige Zeit
gewartet, ich werde Dich zu Tode stoßen!“, er schrie es in ihr Ohr. Es war
klar, es erregte ihn, wenn er grobe, ordinäre Worte gebrauchen konnte.
Plötzlich wurde er wilder, unbeherrschter und ergoss sich, völlig außer
Kontrolle geratend in sie.
Sie hatten nicht bemerkt, dass sich der Raum inzwischen gefüllt hatte,
rundum war leises Stöhnen, Lachen und Gurren zu hören. Manche der Paare gaben
sich völlig ungeniert ihren Trieben hin. Die Atmosphäre war schwül und
wollüstig.
Viele der Kerzenkandalaber waren
inzwischen gelöscht worden und die Menschen konnte man nur an ihren Umrissen
erkennen.
Auf dem Podium tat sich was. Es war ein Pfahl aufgesellt worden, an dem
einige Ketten befestigt waren. Einige waren
kürzer, einige waren länger. Das Podium wurde besser beleuchtet, es
standen Öllampen im Kreis und einige der kleinen Perserinnen, die ja
angekündigt wurden, hielten Fackeln in Händen. Nun ein Trommelwirbel und Madame
erschien in einem dunkelblauen, durchsichtigen Gewande, hatte eine Peitsche in
der Hand und gebot mit einer Bewegung Ruhe.
„Wir werden nun einige Sklaven, männliche und weibliche auf das Podium
bringen. Sie können sich herauf begeben, diese Sklaven ansehen und angreifen
und für den heuten Abend kaufen. Wir haben Liegen, Nischen und auch Chambre
Separees, wo sie sich mit ihnen zurückziehen können. Wir bitten um ihre Angebote!“
Nun betraten die kleinen Perserinnen, die fast nackt waren nur dünne
Schleier um den Körper trugen, das Podium und jede zog einen so genannten
Sklaven oder eine fast nackte Sklavin hinter sich her und ketteten sie an den
Pfosten an. Dann traten sie hinter sie und warteten.
Natalia war elektrisiert. Der zweite Sklave von rechts war ohne Zweifel
Pjotr! Da Graf Nikolai gebannt auf das Podium starrte und die Sklavinnen
einschätzte, konnte Natalia unbemerkt nach vorne gehen, sich durch die Ansammlung der Gaffer
drängen und genau vor Pjotr stehen bleiben. Ja, das war Pjotr! Und wild
entschlossen stieg sie hinauf und stellte sich genau vor ihm hin. Sie sprach
das Mädchen hinter ihm an und begann, um den Preis zu feilschen. Sie kamen zu
einem Ergebnis.
Pjotr stand da, groß und massig wie er nun war, den Kopf rasiert, die
Muskeln eingeölt, bekleidet mit einem kurzen Lederrock und schwarzen Sandalen
mit Riemen bis hinauf zu den Schenkeln und starrte in den Raum. Als er die
Stimme Natalias vernahm, ging ein Ruck durch seinen Körper, er hatte seine
ehemalige Herrin erkannt. Er begann schneller zu atmen.
Sie zahlte den vereinbarten Preis, das Mädchen löste die Kette und gab ihr
das Ende in die Hand. Sie hatte ein Zimmer mitbezahlt und führte ihn nun an der
Kette vom Podium.
Als sie die Türe zum Vorraum schloß wandte sie sich sofort Pjotr zu.
„Ich werde Dich auspeitschen, ich werde Dich nun jede Woche bestrafen, dass
Du so unbeherrscht warst! Was hast Du dir dabei gedacht?“
Er ging in die Knie. „Ja Herrin, ich bin schuld, ich muss bestraft werden!“
Er beugte sich nach vor, hielt seine Hände über dem Nacken verschränkt und
wartete, dass sie ihn auspeitschte. Sie konnte dadurch seinen Rücken und einen
Teil seiner Pobacken sehen und die waren noch immer von der Auspeitschung durch
den Schmied gezeichnet.
Sie warf sich aufs Bett.
„Komm her, mache das, was Du zu machen hast. Und wenn Du es gut machst,
dann erst werde ich die Peitsche aus dem Schrank nehmen!“
Sie wusste, dass in jedem der Zimmer einige Schlagwerkzeuge wie Peitschen,
Ruten, Gerten und Holzpaddel, Fesseln
und Stricke waren. Sie wird das nachher entscheiden, doch nun wollte sie nichts
als seine Zunge auf ihrer Perle spüren. Diese kräftige, raue und lange Zunge!
Er robbte auf den Knien zu ihr hin und drückte ihre Schenkel mit beiden
Händen auseinander. Da sah er die Lilie, er wusste sofort Bescheid.
Natürlich hatte er sich seine eigenen
Gedanken gemacht, als er mit ihr immer wieder her fuhr und dann zwei
Stunden auf sie warten musste, aber das hatte er sich nicht vorgestellt.
Er kreiste vorerst mit dem Zeigefinger langsam über ihre Labilen, ihre
Klitoris, drehte den Daumen ein wenig in ihre, von Graf Nikolai erregte Vulva und dann senkte er
seine Lippen auf die tiefrote, harte Klitoris und begann sie mit der Zunge wild zu umspielen. Natalia
hatte sofort vor Lust und Erleichterung begonnen unterdrückt zu schreien. Es
machte sie jedes Mal fast wahnsinnig, wenn sie diese Zunge spürte. Fest und
rau, fordernd und unermüdlich!
Ohja; er wusste, wie er sie total aus den Angeln heben konnte, wie er sie
so zum Zittern bringen kann, dass keiner ihrer Nerven still halten konnte. Es
war ein Furioso ohne gleichen. Sie wusste nicht mehr, wann der eine Höhepunkte
ausklang und der nächste wieder begann. Sie krallte sich an der Polsterung des
Bettes fest und schrie immer nach mehr.
Als der Atem nur mehr stoßweise ging
und aus ihre Lunge pfiff und das Herz in ihren Ohren dröhnte, klopfte sie auf
das Bett als Zeichen, dass er aufhören sollte.
Er hörte sofort auf, stand auf, beugte sich über sie und drang behutsam in
sie ein. Sie hatte ihn ebenfalls so erregt, es war die logische Folge der
Geschehnisse. Obwohl sie es nicht mehr für möglich gehalten hatte, noch zu
einem neuerlichen Orgasmus zu kommen, war es in kurzen Momenten wieder so weit,
sie explodierten gemeinsam.
Er richtete sich auf und blickte auf sie hinunter.
Sie streckte ihre Arme aus und er half ihr aufzustehen, dann drehte er sich
um und ging zum Schrank, holte die Peitsche heraus und überreichte sie ihr. Er
hatte sie sich verdient.
Es gierte ihm danach, obwohl er ja durch die Hiebe des Schmiedes bis zur
Grenze der Ertragbarkeit getrieben
wurde.
Er warf sich zu Boden, verschränkte seine Arme in Nacken und wartete.
Natalia hielt dieses Instrument in der Hand und musste sich richtig
zwingen, es zu benutzen. Sie verstand nicht ganz, dass dieser geschundene
Körper noch immer nicht genug hatte. Dann holte sie aus und ließ sie auf ihn
nieder sausen. Er bedankte sich nach jedem Schlag, warf den Kopf in die Höhe
und gab undefinierbare Töne von sich. Er genoss es sichtlich.
AUSZUG AUS DEM e-BOOK
"IM FEUER DER BEGIERDE"
von XENIA PORTOS
Downzuladen als e-Book bei Amazon, Thalia und vielen Großhändlern auch über http://www.bookrix.de/-joanavienna/
Ausführliche Leseproben
Mittwoch, 5. November 2014
BLUMEN AUS GLAS, Fantasy
Blumen aus Glas
von Joana Angelides
Er wird heute, wie
vor langer Zeit in seiner Kindheit, wieder einmal durch die Wand des Gewächshauses
ins Reich der Glasblumen gehen. Das war beschlossene Sache.
Er erinnerte sich, dass er das als kleiner Bub öfter getan hat. Doch mit der Zeit und dem Älterwerden wurde diese Erinnerung ins Reich der Fantasie geschoben und dann irgendwann fiel es dem Vergessen anheim. Besonders als Großvater eines Tages verschwand; er war der einzige, mit dem er dieses Geheimnis teilte.
Es hieß er sei wieder zur See gegangen und Großmutter schwieg beharrlich.
Irgendwann erreichte ihn die Nachricht, dass das Haus verlassen war und er als Erbe für die Erhaltung zuständig sei. Es gab außer einem Testament von Großmutter keine weiteren Unterlagen. Auch nicht über ihren Tod, der den Gerüchten nach, kein natürlicher war. Sie soll der Fluss eines Tages mit sich gerissen haben.
Dann stand das Haus viele Jahre einfach nur so da.
Er war gerade pensioniert worden und bezog das Haus, wollte den Rest seines Lebensabends hier verbringen.
Er besuchte das Grab, das Großmutter schon zu ihren Lebzeiten gekauft und mit einem Grabstein ausgestattet hatte. Sie ließ ihren und den Namen von Großvater eingravieren und legte dann immer ein paar Blumen aufs Grab. Sie waren für Großvater gedacht, von dem sie nicht wusste, ob er nun lebte oder in der Fremde verstorben war.
Dieses Grab war sein einziger Bezugspunkt zu den Großeltern, den er noch hatte.
Doch gestern, als er so an seinem Rollstuhl gefesselt, alleine im Gewächshaus war, seine Orchideen umsorgte, sie besprühte und hin und wieder ein Blatt entfernte, fiel ihm diese alte Geschichte wieder ein.
Er liebte seine Orchideen, sie waren für ihn wie Kinder, die er hegte und pflegte. Fast seine ganze Zeit verbrachte er im Gewächshaus. Immer wenn eine Orchidee verwelkte, war es wie der Tod ohne Wiederkehr eines Kindes.
Was würde er dafür geben, wenn er diese Wunderwerke der Natur für immer konservieren könnte. Au0erdem dachte er mit großer Sorge an die Zukunft. Was wird mit seinen Orchideen geschehen, wenn er von dieser Welt abberufen wird?
Da fiel ihm eben wieder das lange vergessene Reich der Glasblumen ein.
Aus Glas würden sie dort für ewig blühen und nie vergehen. Der Wunsch, sie für die Ewigkeit zu erhalten, wurde daher immer stärker.
Er wusste noch, dass es nur dann funktionierte, wenn der Himmel mit Wolken-Schleiern übersät war und sie der Wind vor sich hertrieb. Dann fiel das Sonnenlicht nur gedämpft durch das pyramidenähnlich gebaute Glashaus.
Und das trügerische Licht zauberte damals Gestalten und Schatten auf die Glas-Wände und aus den Ecken kamen seltsam verdrehte und verschnörkelte Triebe hervor, die wie lange gierige Finger nach ihm griffen.
Sie machten ihm Angst und er flüchtete sich dann immer zu seinem Großvater, der draußen im Garten den Rasen pflegte und das Unkraut jätete.
"Wollen dich die Glasblumen wieder holen?", fragte er dann und strich ihm über den Kopf.
"Ja, sie strecken ihre Triebe durch die Wände und versuchen, mich zu umschlingen!", rief er dann immer ängstlich.
"Du solltest keine Angst haben, kleinen Kindern und alten Leuten sind sie immer freundlich gesinnt. Komm wir gehen gemeinsam zu ihnen."
Er nahm ihn dann immer bei der Hand und führte ihn in das Glashaus zurück bis zu der rückwärtigen Wand, die an den Fels stieß.
Mit seinen sehnigen, von der Gartenarbeit gezeichneten Händen, berührte er dann den Fels und er öffnete sich einen Spalt, der gerade so groß war, dass sie beide durchgehen konnten. Dann schloss sich der Spalt wieder.
Drinnen standen sie vor einem großen Feld mit Sonnenblumen, die größer als er selber waren. Die Blumenköpfe waren goldgelb glänzend und durchscheinend, sie waren alle aus Glas.
Ein leichter Wind ließ sie hin und her schwanken, dadurch lag ein sonderbares Klirren in der Luft, das durch die Berührung der einzelnen Blüten und Blätter entstand. Es war eine fröhliche, sich geheimnisvoll verbreitende Melodie.
"Oh, Großvater, das ist ja wunderschön!", rief er und bestaunte die leicht schwankenden Stängel und gelben Blütenköpfe.
"Ja, aber bedenke, es sind keine echten Blumen, sie sind nur aus Glas. Sie riechen nicht und sie können auch nicht wachsen. Siehst du dort den See, mit den Seerosen? Auch alles aus Glas. Man kann in den See nicht eintauchen, die Seerosen schwimmen auch nicht auf der Oberfläche, sie bleiben immer an ihrem Platz. Dafür verwelken sie aber auch nicht, sie bleiben immer so wie sie jetzt sind."
Der Großvater strich ihm damals mit der Hand abermals über den Kopf.
"Es ist aber eine unwirkliche Welt, keine Welt für Menschen aus Fleisch und Blut."
"Ich finde das aber trotzdem wunderbar! Ich muss immer weinen, wenn eine Blume verwelkt! Gibt es auch Orchideen hier?" Er liebte schon damals die Vielfalt der Orchideen.
"Ja, da rückwärts, links neben dem See. Sie haben alle Formen und Farben, die du dir vorstellen kannst und die jemals in unserem Glashaus gezüchtet wurden. Sie stehen in Glastöpfen, sogar die Tautropfen der Blütenblätter sind aus Glas. Und jene Orchideen, die normalerweise auf den Bäumen in den Urwäldern wachsen sind ebenfalls vertreten, sie schwanken leicht im Wind und man kann ihre Musik weit hören, wenn sie sich berühren. Es ist eine Zauberwelt und schade, dass sie nur wenige Menschen betreten können. Nur unschuldige Kinder und alte Leute können sie sehen. Aber auch nur für kurze Zeit, bis die Sonne untergeht. Dann müssen wir wieder zurück sein, sonst werden wir auch zu Glas und müssen für ewig hier bleiben."
Er erinnerte sich, wie erschrocken er über diese Worte war und rannte sofort wieder zu der Stelle, wo die Öffnung vorher war. Großvater berührte diese Stelle wieder mit seiner Hand und sie traten zurück ins wirkliche Leben.
Großmutter schüttelte jedes Mal den Kopf, wenn er ihr davon erzählte.
"Du solltest den Geschichten von Großvater keinen Glauben schenken, das weißt du doch! Er hat eine blühende Fantasie!"
Das sagte sie jedes Mal. Er scheute dann davor zurück, ihr zu erzählen, dass sie beide, Großvater und er, in dieser Welt waren, dass sie wirklich existierte.
Das war vor langer Zeit.
Mit einem entschlossenen Ruck drehte er seinen Rollstuhl in die Richtung, wo sich spezielle Züchtungen befanden.
Er wählte vier Orchideenstämme aus, die in den letzten Jahren mit internationalen Preisen ausgezeichnet wurden.
Nachdem er einen prüfenden Blick auf den etwas verhangenen Himmel geworfen hatte, lenkte er den Rollstuhl zielstrebig in den hinteren Teil des Raumes.
Zögernd hob er seine Hand und berührte leicht zögernd, die Felswand.
Wie durch Zauberhand, als ob die Zeit still gestanden hätte, öffnete sich wieder ein Spalt und er konnte einfach hindurch fahren.
Wieder umfing ihn diese wundersame Welt der Glasblumen. In all den vielen Jahren schien sich hier nichts verändert zu haben.
Dieses seltsame Klirren und melodische Klingen lag in der Luft wie ehedem. Die Blumen und Pflanzen rundum waren bunt und fast durchsichtig. Man konnte meinen, in einem wunderbaren Garten zu stehen. Das einzige was fehlte und fast gespenstig anmutete, war das nicht vorhandene Gesumme der Bienen, das Vogelgezwitscher oder das Rauschen eines Baches.
Die Äste eines Baumes schienen sich zu ihm herunter zu beugen, doch er wich aus und suchte mit den Blicken die Orchideen, von denen Großvater damals sprach.
Er war schon eine Weile hin und her gefahren, als er sie endlich fand. Fassungslos stoppte er seinen Rollstuhl, um die ungeheure Farbenvielfalt in sich aufnehmen zu können.
Vom zarten Weiß bis zum strahlenden Violett und zarten Rosa fanden sich alle Schattierungen. Mitten unter ihnen, die von Großvater gezüchtete Königin von Saba". Eine weiße Orchidee, die tief in ihrem Kelch in ein zartes Rosa überging und deren Blütenstab in einem tiefen Weinrot aus der Mitte herausragte.
Und da, die von ihnen gemeinsam gezüchtete "Mondblume". Eine flamingofarbene, mit vielen kleinen Blüten besetzte Rispe, die sich leicht zu bewegen schien.
Sein Auge eilte von Blüte zu Blüte, er wusste noch alle ihre Namen und wann sie zum Blühen gebracht wurden. Natürlich gab es einige, die wahrscheinlich in seiner Abwesenheit gezüchtet wurden, doch kannte er die mit vielen Preisen ausgezeichneten aus der einschlägigen Fachpresse.
Dann sah er ihn. Mitten in diesem Paradies aus Glas gab es eine Gartenbank. Halb verdeckt von einem Hibiskusstrauch mit großen Blüten, saß Großvater.
Er sah wie lebendig aus und war doch ganz aus Glas. Seine braunen Augen blickten ihn direkt an und er erschauderte. Die rechte Hand des Mannes aus Glas hielt eine Orchidee in einem durchsichtigen Glas in Augenhöhe, so als wollte er die Wurzel prüfen. Mitten in der Bewegung musste er erstarrt sein. Er hatte wie immer seine Schürze an, in der einige Gartenwerkzeuge steckten. Sie waren auch zu Glas geworden.
Es stieg heiß ihn ihm auf. Wie konnte das geschehen? Hatte er die Zeit vergessen, war er zu lange hier geblieben? Man wird es nie ergründen können.
Er rollte ganz nahe an ihn heran, berührte sein altes Gesicht mit der Hand und strich darüber. Es fühlte sich kalt, glatt und leblos an. Ein wenig zögernd stellte er die mitgebrachten Orchideen zu den anderen. Er hatte es plötzlich eilig, wieder zurück zu fahren.
Als er durch den sich öffnenden Spalt wieder seine reale Welt betrat, atmete er tief und gierig die Luft ein und fühlte sich irgendwie erleichtert. Das seltsame Schicksal des Großvaters berührte ihn sehr und er fragte sich natürlich, wie gefährlich es wirklich war, in diese fremde, unwirkliche Glaswelt einzutauchen.
In den folgenden Tagen stand er mehrmals vor der hinteren Felswand und starrte sie an. Es zog ihn hinüber, er wollte diese Welt wieder betreten, wollte sehen, ob die von ihm dort abgestellten Orchideen nun ebenfalls zu Glas geworden seien. Irgendetwas hielt ihn jedoch zurück, ließ ihn zögern.
Hörte er die leise, klirrende Musik oder gaukelte ihm nur seine Fantasie etwas vor? Kam da nicht unter der Felswand ein gläserner Trieb hervor und drehte sich suchend herum?
Wie von unsichtbarer Hand geschoben, rollte der Stuhl auf die Wand zu und er musste sich mit seiner Hand abstützen. Durch die Berührung öffnete sich der Spalt erneut und er fand sich wieder in dieser Welt aus Glas, die ihn anzog und gleichzeitig abstieß.
Wie von Geisterhand geführt, rollte er durch sie hindurch, bis er wieder vor Groß-Vater zum Stehen kam.
Es war, als wäre er lebendig, seine braunen Augen blickten wie immer listig in die Welt und doch war er völlig leblos, durchscheinend.
Er suchte mit den Blicken die gestern abgestellten Orchideen und stellte fest, dass sie inzwischen ebenfalls zu Glas mutiert waren. Es geschah sicher, als die Nacht hereinbrach und alles hier dunkel und kalt wurde.
Es schauderte ihm. Was war das für eine Welt? Er blickte auf seine Armbanduhr. Er hatte noch eine Stunde Zeit bis zum Sonnenuntergang.
Er wollte diesmal auch die andere Seite erforschen und drehte den Rollstuhl rechts herum. Da stockte ihm der Atem. Nicht weit von seinem Standort und dem des Großvaters stand mit erhobenen Händen Großmutter.
Oh, war auch sie gefangen in dieser Welt, aus der es keine Rückkehr mehr gab?
Im Gegensatz zu dem alten Mann, der ruhig und entspannt erschien, drückte sie das helle Entsetzen aus. Ihre Augen waren weit aufgerissen, ja traten ihr fast aus den Höhlen, der Mund zum stummen Schrei geöffnet und die Hände in Verzweiflung erhoben.
Der Sonnenuntergang musste sie in dieser Verfassung überrascht haben. Es musste augenscheinlich plötzlich geschehen sein, keine Zeit zu Flucht oder Rückzug vorhanden. Doch wie kam sie hier her? Sicher hatte sie das Verschwinden ihres Mannes überrascht. Vielleicht fiel ihr irgendwann die Geschichte mit den Glasblumen ein. Sie wusste aber sicher nichts über das Zeitfenster, über die Einschränkung zwischen Tag und Nacht. Das musste die Falle gewesen sein, in die sie geriet.
Er spürte, wie plötzlich Panik in ihm aufstieg. Er wollte nur raus, zurück in seine Welt. Durch die heftige Bewegung des von ihm gesteuerten Rollstuhles ausgelöst, stieß er an einen der Sträucher an und es brach einer der Äste ab.
Es war ihm als hörte er plötzliches Zischen, es lag in der Luft, doch war nicht zu eruieren, woher es kam.
Schlingpflanzen gleich, umschlangen plötzlich Triebe die beiden Räder und brachten ihn zum stehen.
Sie waren leicht gewunden, seltsam gedreht und bedeckten den Boden. Sie schienen als einzige zu leben, bewegungsfähig zu sein. Er erkannte sie; es waren diese Triebe, die ihn schon immer hinein ziehen wollten in ihre Welt.
Mit einem Ruck befreite er sich aus den Schlingen, es brachen auch einige ab. Das Zischen war noch immer zu hören. Er versuchte unter Zuhilfenahme seines Stockes diese Triebe abzuwehren und hatte teilweise Erfolg. Er kam der Fels-Wand, die das Leben bedeutete, immer näher, erreichte das Ziel mit letzter Anstrengung und konnte den Spalt gerade noch passieren, bevor das Tageslicht ganz erlosch.
Keuchend stoppte er den Rollstuhl und lehnte sich zurück. Dann griff er wieder an das Rad, um das Glashaus zu verlassen.
Mit Entsetzen stellte er fest, dass die beiden gro0en Räder bis zur Hälfte bereits aus Glas waren und ebenso seine Beine von den Knien abwärts.
"Nein!", sein Schrei verhallte ungehört. Wer sollte ihn hören?
Das Glashaus stand hinter dem Haus, angelehnt an die Felswand und umgeben von einem kleinen Wäldchen. Er bewohnte das Haus allein, nur am Morgen kam eine Haushälterin, um sich um die Belange zu kümmern.
Wie von Sinnen begann er seine "Kinder", die einzelnen Orchideen, zusammen zu raffen, tauschte sie wieder aus und nahm andere dazu.
Er hatte plötzlich nur mehr einen Wunsch, er wollte zurück in diese Glaswelt, um seine Orchideen dort einzugliedern, sie für immer zu konservieren und mitten unter ihnen für alle Ewigkeit mit ihnen verbunden zu sein.
Die ganze Nacht fuhr er wie von Furien gehetzt umher, versorgte mit letzter Kraft die restlichen Blumen, die er nicht mitnehmen konnte.
Als der Morgen langsam aufstieg, das Tageslicht sich in den Glasflächen brach, fuhr er ungeduldig zur rückwärtigen Felswand und berührte sie.
Der Spalt ging sofort auf und er rollte, ohne noch einmal zurück zu blicken, in die Welt des Glases. Er merkte gar nicht, dass sich der Spalt wieder schloss. Für ihn gab es keine Wiederkehr, er hatte sich entschlossen, gemeinsam mit seinen "Kindern" für ewig hier zu bleiben.
Als er bei der Bank ankam, auf dem Großvater saß, blieb er ruckartig stehen.
Ja, hier war sein Platz. Gemeinsam sollten sie ihre Orchideen bewachen. Er ordnete die mitgebrachten Blüten nach Farben und stellte sie zu den anderen.
Dann blickte er stundenlang in das so vertraute Gesicht und es erschien ihm, als wollte der alte Mann etwas zu ihm sagen. Doch nun, wo auch er schon alt war, erschien ihm auch das nicht mehr wichtig.
Als sich die Sonne langsam neigte und die Nacht langsam aus allen Ecken kroch, spürte er wie die Mutation bei ihm begann. Er fühlte sich kalt und bewegungslos an und wartete auf den Tod.
Doch hier irrte er entsetzlich.
Er wurde zwar zu Glas, erstarrte in seiner letzten Bewegung, doch sein Geist blieb wach, seine Gedanken rotierten weiter, alles ging ins Leere, er war Gefangener einer Hülle aus Glas.
Es wurde ihm bewusst, dass es auch den beiden anderen so ergehen musste. Sie sahen alles um sich herum, konnten denken aber nicht fühlen.
Wie lange wird es dauern, bis der Wahnsinn von seinem Geist Besitz ergreifen wird?
Langsam kroch das Entsetzen in ihm hoch. So hatte er es sich nicht vorgestellt, doch es gab keinen Weg zurück.
Er erinnerte sich, dass er das als kleiner Bub öfter getan hat. Doch mit der Zeit und dem Älterwerden wurde diese Erinnerung ins Reich der Fantasie geschoben und dann irgendwann fiel es dem Vergessen anheim. Besonders als Großvater eines Tages verschwand; er war der einzige, mit dem er dieses Geheimnis teilte.
Es hieß er sei wieder zur See gegangen und Großmutter schwieg beharrlich.
Irgendwann erreichte ihn die Nachricht, dass das Haus verlassen war und er als Erbe für die Erhaltung zuständig sei. Es gab außer einem Testament von Großmutter keine weiteren Unterlagen. Auch nicht über ihren Tod, der den Gerüchten nach, kein natürlicher war. Sie soll der Fluss eines Tages mit sich gerissen haben.
Dann stand das Haus viele Jahre einfach nur so da.
Er war gerade pensioniert worden und bezog das Haus, wollte den Rest seines Lebensabends hier verbringen.
Er besuchte das Grab, das Großmutter schon zu ihren Lebzeiten gekauft und mit einem Grabstein ausgestattet hatte. Sie ließ ihren und den Namen von Großvater eingravieren und legte dann immer ein paar Blumen aufs Grab. Sie waren für Großvater gedacht, von dem sie nicht wusste, ob er nun lebte oder in der Fremde verstorben war.
Dieses Grab war sein einziger Bezugspunkt zu den Großeltern, den er noch hatte.
Doch gestern, als er so an seinem Rollstuhl gefesselt, alleine im Gewächshaus war, seine Orchideen umsorgte, sie besprühte und hin und wieder ein Blatt entfernte, fiel ihm diese alte Geschichte wieder ein.
Er liebte seine Orchideen, sie waren für ihn wie Kinder, die er hegte und pflegte. Fast seine ganze Zeit verbrachte er im Gewächshaus. Immer wenn eine Orchidee verwelkte, war es wie der Tod ohne Wiederkehr eines Kindes.
Was würde er dafür geben, wenn er diese Wunderwerke der Natur für immer konservieren könnte. Au0erdem dachte er mit großer Sorge an die Zukunft. Was wird mit seinen Orchideen geschehen, wenn er von dieser Welt abberufen wird?
Da fiel ihm eben wieder das lange vergessene Reich der Glasblumen ein.
Aus Glas würden sie dort für ewig blühen und nie vergehen. Der Wunsch, sie für die Ewigkeit zu erhalten, wurde daher immer stärker.
Er wusste noch, dass es nur dann funktionierte, wenn der Himmel mit Wolken-Schleiern übersät war und sie der Wind vor sich hertrieb. Dann fiel das Sonnenlicht nur gedämpft durch das pyramidenähnlich gebaute Glashaus.
Und das trügerische Licht zauberte damals Gestalten und Schatten auf die Glas-Wände und aus den Ecken kamen seltsam verdrehte und verschnörkelte Triebe hervor, die wie lange gierige Finger nach ihm griffen.
Sie machten ihm Angst und er flüchtete sich dann immer zu seinem Großvater, der draußen im Garten den Rasen pflegte und das Unkraut jätete.
"Wollen dich die Glasblumen wieder holen?", fragte er dann und strich ihm über den Kopf.
"Ja, sie strecken ihre Triebe durch die Wände und versuchen, mich zu umschlingen!", rief er dann immer ängstlich.
"Du solltest keine Angst haben, kleinen Kindern und alten Leuten sind sie immer freundlich gesinnt. Komm wir gehen gemeinsam zu ihnen."
Er nahm ihn dann immer bei der Hand und führte ihn in das Glashaus zurück bis zu der rückwärtigen Wand, die an den Fels stieß.
Mit seinen sehnigen, von der Gartenarbeit gezeichneten Händen, berührte er dann den Fels und er öffnete sich einen Spalt, der gerade so groß war, dass sie beide durchgehen konnten. Dann schloss sich der Spalt wieder.
Drinnen standen sie vor einem großen Feld mit Sonnenblumen, die größer als er selber waren. Die Blumenköpfe waren goldgelb glänzend und durchscheinend, sie waren alle aus Glas.
Ein leichter Wind ließ sie hin und her schwanken, dadurch lag ein sonderbares Klirren in der Luft, das durch die Berührung der einzelnen Blüten und Blätter entstand. Es war eine fröhliche, sich geheimnisvoll verbreitende Melodie.
"Oh, Großvater, das ist ja wunderschön!", rief er und bestaunte die leicht schwankenden Stängel und gelben Blütenköpfe.
"Ja, aber bedenke, es sind keine echten Blumen, sie sind nur aus Glas. Sie riechen nicht und sie können auch nicht wachsen. Siehst du dort den See, mit den Seerosen? Auch alles aus Glas. Man kann in den See nicht eintauchen, die Seerosen schwimmen auch nicht auf der Oberfläche, sie bleiben immer an ihrem Platz. Dafür verwelken sie aber auch nicht, sie bleiben immer so wie sie jetzt sind."
Der Großvater strich ihm damals mit der Hand abermals über den Kopf.
"Es ist aber eine unwirkliche Welt, keine Welt für Menschen aus Fleisch und Blut."
"Ich finde das aber trotzdem wunderbar! Ich muss immer weinen, wenn eine Blume verwelkt! Gibt es auch Orchideen hier?" Er liebte schon damals die Vielfalt der Orchideen.
"Ja, da rückwärts, links neben dem See. Sie haben alle Formen und Farben, die du dir vorstellen kannst und die jemals in unserem Glashaus gezüchtet wurden. Sie stehen in Glastöpfen, sogar die Tautropfen der Blütenblätter sind aus Glas. Und jene Orchideen, die normalerweise auf den Bäumen in den Urwäldern wachsen sind ebenfalls vertreten, sie schwanken leicht im Wind und man kann ihre Musik weit hören, wenn sie sich berühren. Es ist eine Zauberwelt und schade, dass sie nur wenige Menschen betreten können. Nur unschuldige Kinder und alte Leute können sie sehen. Aber auch nur für kurze Zeit, bis die Sonne untergeht. Dann müssen wir wieder zurück sein, sonst werden wir auch zu Glas und müssen für ewig hier bleiben."
Er erinnerte sich, wie erschrocken er über diese Worte war und rannte sofort wieder zu der Stelle, wo die Öffnung vorher war. Großvater berührte diese Stelle wieder mit seiner Hand und sie traten zurück ins wirkliche Leben.
Großmutter schüttelte jedes Mal den Kopf, wenn er ihr davon erzählte.
"Du solltest den Geschichten von Großvater keinen Glauben schenken, das weißt du doch! Er hat eine blühende Fantasie!"
Das sagte sie jedes Mal. Er scheute dann davor zurück, ihr zu erzählen, dass sie beide, Großvater und er, in dieser Welt waren, dass sie wirklich existierte.
Das war vor langer Zeit.
Mit einem entschlossenen Ruck drehte er seinen Rollstuhl in die Richtung, wo sich spezielle Züchtungen befanden.
Er wählte vier Orchideenstämme aus, die in den letzten Jahren mit internationalen Preisen ausgezeichnet wurden.
Nachdem er einen prüfenden Blick auf den etwas verhangenen Himmel geworfen hatte, lenkte er den Rollstuhl zielstrebig in den hinteren Teil des Raumes.
Zögernd hob er seine Hand und berührte leicht zögernd, die Felswand.
Wie durch Zauberhand, als ob die Zeit still gestanden hätte, öffnete sich wieder ein Spalt und er konnte einfach hindurch fahren.
Wieder umfing ihn diese wundersame Welt der Glasblumen. In all den vielen Jahren schien sich hier nichts verändert zu haben.
Dieses seltsame Klirren und melodische Klingen lag in der Luft wie ehedem. Die Blumen und Pflanzen rundum waren bunt und fast durchsichtig. Man konnte meinen, in einem wunderbaren Garten zu stehen. Das einzige was fehlte und fast gespenstig anmutete, war das nicht vorhandene Gesumme der Bienen, das Vogelgezwitscher oder das Rauschen eines Baches.
Die Äste eines Baumes schienen sich zu ihm herunter zu beugen, doch er wich aus und suchte mit den Blicken die Orchideen, von denen Großvater damals sprach.
Er war schon eine Weile hin und her gefahren, als er sie endlich fand. Fassungslos stoppte er seinen Rollstuhl, um die ungeheure Farbenvielfalt in sich aufnehmen zu können.
Vom zarten Weiß bis zum strahlenden Violett und zarten Rosa fanden sich alle Schattierungen. Mitten unter ihnen, die von Großvater gezüchtete Königin von Saba". Eine weiße Orchidee, die tief in ihrem Kelch in ein zartes Rosa überging und deren Blütenstab in einem tiefen Weinrot aus der Mitte herausragte.
Und da, die von ihnen gemeinsam gezüchtete "Mondblume". Eine flamingofarbene, mit vielen kleinen Blüten besetzte Rispe, die sich leicht zu bewegen schien.
Sein Auge eilte von Blüte zu Blüte, er wusste noch alle ihre Namen und wann sie zum Blühen gebracht wurden. Natürlich gab es einige, die wahrscheinlich in seiner Abwesenheit gezüchtet wurden, doch kannte er die mit vielen Preisen ausgezeichneten aus der einschlägigen Fachpresse.
Dann sah er ihn. Mitten in diesem Paradies aus Glas gab es eine Gartenbank. Halb verdeckt von einem Hibiskusstrauch mit großen Blüten, saß Großvater.
Er sah wie lebendig aus und war doch ganz aus Glas. Seine braunen Augen blickten ihn direkt an und er erschauderte. Die rechte Hand des Mannes aus Glas hielt eine Orchidee in einem durchsichtigen Glas in Augenhöhe, so als wollte er die Wurzel prüfen. Mitten in der Bewegung musste er erstarrt sein. Er hatte wie immer seine Schürze an, in der einige Gartenwerkzeuge steckten. Sie waren auch zu Glas geworden.
Es stieg heiß ihn ihm auf. Wie konnte das geschehen? Hatte er die Zeit vergessen, war er zu lange hier geblieben? Man wird es nie ergründen können.
Er rollte ganz nahe an ihn heran, berührte sein altes Gesicht mit der Hand und strich darüber. Es fühlte sich kalt, glatt und leblos an. Ein wenig zögernd stellte er die mitgebrachten Orchideen zu den anderen. Er hatte es plötzlich eilig, wieder zurück zu fahren.
Als er durch den sich öffnenden Spalt wieder seine reale Welt betrat, atmete er tief und gierig die Luft ein und fühlte sich irgendwie erleichtert. Das seltsame Schicksal des Großvaters berührte ihn sehr und er fragte sich natürlich, wie gefährlich es wirklich war, in diese fremde, unwirkliche Glaswelt einzutauchen.
In den folgenden Tagen stand er mehrmals vor der hinteren Felswand und starrte sie an. Es zog ihn hinüber, er wollte diese Welt wieder betreten, wollte sehen, ob die von ihm dort abgestellten Orchideen nun ebenfalls zu Glas geworden seien. Irgendetwas hielt ihn jedoch zurück, ließ ihn zögern.
Hörte er die leise, klirrende Musik oder gaukelte ihm nur seine Fantasie etwas vor? Kam da nicht unter der Felswand ein gläserner Trieb hervor und drehte sich suchend herum?
Wie von unsichtbarer Hand geschoben, rollte der Stuhl auf die Wand zu und er musste sich mit seiner Hand abstützen. Durch die Berührung öffnete sich der Spalt erneut und er fand sich wieder in dieser Welt aus Glas, die ihn anzog und gleichzeitig abstieß.
Wie von Geisterhand geführt, rollte er durch sie hindurch, bis er wieder vor Groß-Vater zum Stehen kam.
Es war, als wäre er lebendig, seine braunen Augen blickten wie immer listig in die Welt und doch war er völlig leblos, durchscheinend.
Er suchte mit den Blicken die gestern abgestellten Orchideen und stellte fest, dass sie inzwischen ebenfalls zu Glas mutiert waren. Es geschah sicher, als die Nacht hereinbrach und alles hier dunkel und kalt wurde.
Es schauderte ihm. Was war das für eine Welt? Er blickte auf seine Armbanduhr. Er hatte noch eine Stunde Zeit bis zum Sonnenuntergang.
Er wollte diesmal auch die andere Seite erforschen und drehte den Rollstuhl rechts herum. Da stockte ihm der Atem. Nicht weit von seinem Standort und dem des Großvaters stand mit erhobenen Händen Großmutter.
Oh, war auch sie gefangen in dieser Welt, aus der es keine Rückkehr mehr gab?
Im Gegensatz zu dem alten Mann, der ruhig und entspannt erschien, drückte sie das helle Entsetzen aus. Ihre Augen waren weit aufgerissen, ja traten ihr fast aus den Höhlen, der Mund zum stummen Schrei geöffnet und die Hände in Verzweiflung erhoben.
Der Sonnenuntergang musste sie in dieser Verfassung überrascht haben. Es musste augenscheinlich plötzlich geschehen sein, keine Zeit zu Flucht oder Rückzug vorhanden. Doch wie kam sie hier her? Sicher hatte sie das Verschwinden ihres Mannes überrascht. Vielleicht fiel ihr irgendwann die Geschichte mit den Glasblumen ein. Sie wusste aber sicher nichts über das Zeitfenster, über die Einschränkung zwischen Tag und Nacht. Das musste die Falle gewesen sein, in die sie geriet.
Er spürte, wie plötzlich Panik in ihm aufstieg. Er wollte nur raus, zurück in seine Welt. Durch die heftige Bewegung des von ihm gesteuerten Rollstuhles ausgelöst, stieß er an einen der Sträucher an und es brach einer der Äste ab.
Es war ihm als hörte er plötzliches Zischen, es lag in der Luft, doch war nicht zu eruieren, woher es kam.
Schlingpflanzen gleich, umschlangen plötzlich Triebe die beiden Räder und brachten ihn zum stehen.
Sie waren leicht gewunden, seltsam gedreht und bedeckten den Boden. Sie schienen als einzige zu leben, bewegungsfähig zu sein. Er erkannte sie; es waren diese Triebe, die ihn schon immer hinein ziehen wollten in ihre Welt.
Mit einem Ruck befreite er sich aus den Schlingen, es brachen auch einige ab. Das Zischen war noch immer zu hören. Er versuchte unter Zuhilfenahme seines Stockes diese Triebe abzuwehren und hatte teilweise Erfolg. Er kam der Fels-Wand, die das Leben bedeutete, immer näher, erreichte das Ziel mit letzter Anstrengung und konnte den Spalt gerade noch passieren, bevor das Tageslicht ganz erlosch.
Keuchend stoppte er den Rollstuhl und lehnte sich zurück. Dann griff er wieder an das Rad, um das Glashaus zu verlassen.
Mit Entsetzen stellte er fest, dass die beiden gro0en Räder bis zur Hälfte bereits aus Glas waren und ebenso seine Beine von den Knien abwärts.
"Nein!", sein Schrei verhallte ungehört. Wer sollte ihn hören?
Das Glashaus stand hinter dem Haus, angelehnt an die Felswand und umgeben von einem kleinen Wäldchen. Er bewohnte das Haus allein, nur am Morgen kam eine Haushälterin, um sich um die Belange zu kümmern.
Wie von Sinnen begann er seine "Kinder", die einzelnen Orchideen, zusammen zu raffen, tauschte sie wieder aus und nahm andere dazu.
Er hatte plötzlich nur mehr einen Wunsch, er wollte zurück in diese Glaswelt, um seine Orchideen dort einzugliedern, sie für immer zu konservieren und mitten unter ihnen für alle Ewigkeit mit ihnen verbunden zu sein.
Die ganze Nacht fuhr er wie von Furien gehetzt umher, versorgte mit letzter Kraft die restlichen Blumen, die er nicht mitnehmen konnte.
Als der Morgen langsam aufstieg, das Tageslicht sich in den Glasflächen brach, fuhr er ungeduldig zur rückwärtigen Felswand und berührte sie.
Der Spalt ging sofort auf und er rollte, ohne noch einmal zurück zu blicken, in die Welt des Glases. Er merkte gar nicht, dass sich der Spalt wieder schloss. Für ihn gab es keine Wiederkehr, er hatte sich entschlossen, gemeinsam mit seinen "Kindern" für ewig hier zu bleiben.
Als er bei der Bank ankam, auf dem Großvater saß, blieb er ruckartig stehen.
Ja, hier war sein Platz. Gemeinsam sollten sie ihre Orchideen bewachen. Er ordnete die mitgebrachten Blüten nach Farben und stellte sie zu den anderen.
Dann blickte er stundenlang in das so vertraute Gesicht und es erschien ihm, als wollte der alte Mann etwas zu ihm sagen. Doch nun, wo auch er schon alt war, erschien ihm auch das nicht mehr wichtig.
Als sich die Sonne langsam neigte und die Nacht langsam aus allen Ecken kroch, spürte er wie die Mutation bei ihm begann. Er fühlte sich kalt und bewegungslos an und wartete auf den Tod.
Doch hier irrte er entsetzlich.
Er wurde zwar zu Glas, erstarrte in seiner letzten Bewegung, doch sein Geist blieb wach, seine Gedanken rotierten weiter, alles ging ins Leere, er war Gefangener einer Hülle aus Glas.
Es wurde ihm bewusst, dass es auch den beiden anderen so ergehen musste. Sie sahen alles um sich herum, konnten denken aber nicht fühlen.
Wie lange wird es dauern, bis der Wahnsinn von seinem Geist Besitz ergreifen wird?
Langsam kroch das Entsetzen in ihm hoch. So hatte er es sich nicht vorgestellt, doch es gab keinen Weg zurück.
AUSZUG AUS DEM e-BOOK
"UNHEIMLICHE GESCHICHTEN"
von JOANA ANGELIDES
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