Montag, 14. April 2014

REISEBÜRO "BLUTSPUR, Tour I, II und III", Satire







AUSZUG AUS dem e-Book

"MAKABRE SATIREN"
von JOANA ANGELIDES

Downzuladen als e-Book bei Amazon, Thalia und vielen Großhändlern über www.bookrix.de
Ausführliche
Leseproben


BLUTSPUR I



Das Reisebüro "BLUTSPUR" bietet ja bekanntlich Touren zu den weltbekanntesten und herrlich grausamsten Stätten der Welt an.
Gar nicht überraschend gibt es sehr viele Interessenten, sodass das Reisebüro bereits einige Male pro Monat diese Routen belegt.

Die Tour beginnt diesmal in Deutschland und hat als Schwerpunkt die Hexenverbrennungen. Obwohl ja die erste Hexenverbrennung in der Kirchengeschichte im Jahre 1272 in Toulouse stattfand.
Die Hexenverbrennungen waren damals die gängigste und effektivste Methode, seinen Nachbarn oder Konkurrenten loszuwerden. Bis zu 60.000 Menschen fielen diesem Wahn zum Opfer.
Eine besondere Gnade war, wenn das Opfer vorher erdrosselt wurde. Was für humane Gedanken, damals schon, im dreizehnten Jahrhundert!
Ein wahnsinnig aufregendes Spektakel muss das gewesen sein! Alle versammelten sich am Hauptplatz, Es gab Gaukler, Artisten und Gaffer, sicher wurden auch Erfrischungen gereicht und die Damen des Horizontalen Gewerbes konnten nach dem mittelaltrigen Barbecue die aufgegeilten Männer nach Strich und Faden ausnehmen.
Das Sightseeing beginnt gleich nach dem Frühstück im Hotel.
Das Reisebüro hat einen fix aufklappbaren Scheiterhaufen mit, der dann eine Stunde vorher am Hauptplatz aufgestellt wird. Leider darf man ihn nicht anzünden, da es die Feuerrechtsbestimmungen meist nicht erlauben. Aber mittels eines Tonbandes kann man die schauerlichen Schreie der brennenden Opfer vom Tonband genießen und wer will, kann sich an den Pfahl binden lassen und mit geschlossenen Augen die Atmosphäre nachempfinden.
Während der Weiterfahrt nach Frankreich wird noch weiter gerätselt, ob es heute noch Hexen gibt?
Die Französische Revolution 1789 bis 1799, also zehn Jahre aufregender Ereignisse, rückte die Guillotine wieder in den Mittelpunkt!
Der Führer vom Reisebüro erklärte vor dem Schloss Versailles die Funktion und lobte die Zuverläßlichkeit des Instrumentes. Er betonte auch, dass die Hinrichtungen auf einem Schafott, wo der Kopf mit einem einzigen Schlag abgetrennt wurde, nur den Adeligen vorbehalten waren. Erst durch die Erfindung der Guillotine kam auch das gemeine Volk in den Genuss einer humaneren Hinrichtung, früher wurde es, ebenfalls öffentlich, einfach nur gehenkt.
Man muss sich dass vorstellen, die Menge wartet auf den Leiterwagen, wo die Verurteilten angebunden herbei gekarrt werden. Mit vor Angst geweiteten Augen und meist auch noch weinend.
Die Menge wirft mit allerlei Obst und Eiern nach ihnen! Also, heute gibt es solche Freiluftveranstaltungen leider gar nicht mehr. Naja das Werfen mit Lebensmittel ist ja in unserer Zeit obsolet.
Was für ein Tod! Man muss sich das vorstellen, man wird mit dem Kopf und den Händen eingeklemmt und über dem Haupt schwebt ein scharfes Dreieck, das jeden Moment herabsausen kann! Man lauscht auf jedes Geräusch, jeder Bewegung hinter einem. Ein Nervenkitzel sondergleichen.
Im Endeffekt kommt ja der Tod oft unverhofft, nicht wahr?
Kalte Schauer laufen dem Touristen über den Rücken!
Der Delinquent sieht nicht viel, nur den Korb unter ihm. Da wird ja voraussichtlich der Kopf hinein fallen.
Um genügend Applaus zu bekommen kann der Henker den Kopf danach aber auch aus dem Korb nehmen und dem johlenden Publikum zeigen!
Schauer laufen uns über den Rücken und ein wenig Mitleid regt sich. Obwohl, es ist ja schon Jahrhunderte her!
Die Fahrt geht weiter nach London, zur Besichtigung des Towers.
In den Verliesen des Towers, der im Mittelalter erbaut und immer wieder ausgebaut und erweitert wurde, sind vorwiegend Menschen des oberen Standes verschwunden. Bischöfe, Prinzen, unliebsame Verwandte des Königshauses, usw. Damals gab es deren ja viele!
Die drei Königinnen Anne Boleyn, Catherine Howard und Lady Jane Grey haben den Tower nie verlassen. Sie fanden dann aber dafür in der Kapelle ihre letzte Ruhestätte. Eine Wiedergutmachung sozusagen.
Man kann von einer Balustrade in die Kellergewölbe hinunter schauen, sich vorstellen, wie halbnackte Männer an Eisenringen an den Wänden hängen und die Ratten hin und her huschen.
Im Prospekt liest man, dass sie entweder verhungert sind oder hingerichtet wurden, oder vielleicht sogar beides.
Man kann sich im Geiste vorstellen, wie feine Damen mitten im Stroh sitzen und den verzweifelten Kampf gegen Ungeziefer beginnen. Schauerlich, aber doch vielleicht irgendwie gerecht?
War da nicht irgendwo ein Schluchzen?
Es klingt schauerlich in den Gewölben, wenn die Touristen, nur so zum Spaß, Hilferufe hinunter rufen. Klingt aber doch gut, oder?
Auf jeden Fall gibt es nichts, womit man die Menschheit nicht unterhalten kann, wenn es nur sensationell genug ist und den anderen passiert.


BLUTSPUR II


Diesmal  beginnt die Pauschalreise in Wien, auf den Spuren der ehemals ganz Europa im Würgegriff habenden yersina pestis, kurz Pest genannt.


Sie wurde auch der schwarze Tod genannt und pflanzte sich durch tausende Ratten und unbeschreiblichen Schmutz  in den Straßen der Stadt weiter. Schließlich waren Klosetts in dieser Zeit unbekannt. Nachttöpfe wurden einfach aus dem Fenster gekippt, Küchenabfalle ebenfalls!
Aber keine Angst, dieser Brauch wurde inzwischen abgeschafft!

Die Fiaker-Pferde beim Dom dürfen ihre Notdurft auch nicht mehr sorglos verrichten, sondern bekamen „Windeln“ verpasst. Doch hin und wieder passiert doch was!
Also Vorsicht beim Überqueren des Platzes.
Seit Jahrhunderten hat sich die Pest nun, mitsamt ihren Hilfskreaturen, den Ratten, lauernd  in den Untergrund verkrochen. Doch sie hatten Gelegenheit anlässlich des U-Bahnbaues aus den Tiefen der Stadt mit ihren Kanälen und Erdlöchern herauf zu kriechen.
Es empfiehlt sich daher, nicht zu nahe an die Ränder der Baugruben zu treten, ein kleiner Rattenbiss kann den Urlaub in der Intensivstation beenden oder im schlimmsten Falle den Tod bedeuten! Es sollen bereits einige Bauarbeiter verschwunden sein, bzw. eine Feuerbestattung der Gemeinde Wien erhalten haben. Die Hinterbliebenen bekamen eine gefaltete Fahne vom Bürgermeister überreicht.
Wir werden am zweiten Tage die Massengräber am Zentralfriedhof  besichtigen.

Dann geht die Reise weiter nach Rumänien und in die Türkei, wo das Pfählen als Todesstrafe in den vergangenen  Jahrhunderten üblich war. Sie finden als Beigabe mit den Tickets zur Anschauung einen Holzpfahl, oben abgerundet und glatt geschliffen um sich vorstellen zu können, wie der von rückwärts in den Körper des Verurteilten eingeführt wird und er dann solange darauf sitzen musste, bis der Pfahl sich durch den Körper bohrte.  Kann einige Tage dauern, bis der Tod eintritt. Das einzig positive ist, dass man dabei sitzen kann, ja es ist sogar Bedingung  

Eine besonders grausame Art der Bestrafung in Europa war viele Jahrhunderte lang die Häutung.
Diese wurde vor allem  bei Straftaten wider die Kirche bevorzugt und die abgezogene Haut dann an das Kirchentor genagelt. Leider konnten wir  da keine  Kirche finden, die noch so eine Haut aufbewahrt hat.  Doch konnten wir in Erfahrung bringen, dass die Häutung mit einem Schnitt am Rückgrat entlang  und einem zweiten Schnitt von Schulter zu Schulter begonnen wurde. Ein T-Schnitt sozusagen. Skizze liegt bei. Leider gibt es keine Mitschnitte  mit den Schreien der Delinquenten. Wir bitten das zu entschuldigen.


Bei der Weiterreise in den vorderen Orient  können wir uns anschaulich vorstellen, dass die Kreuzigungen im Alten Orient und in der der Antike eine verbreitete Hinrichtungsart war, was bereits in der Bibel nachgelesen werden kann. Das prominenteste Opfer kennen wir ja!
Sie entwickelte sich aus dem Erhängen, sieht aber wesentlich attraktiver aus und verlängerte auch die Todesqual beträchtlich, was vom Publikum positiv bewertet wurde.  Wir bieten unseren Kunden die Möglichkeit, es einmal auszuprobieren und garantieren, ihn sofort nach Wunsch aber nach Möglichkeit  wieder abzunehmen. Wir können die Kunden aber aus verständlichen Gründen  nicht annageln, wir können sie nur fesseln  Jeder unserer Busse hat ein solches Kreuz am Gepäckträger mit.

Sollten ihnen unsere Reisen gefallen, dann empfehlen Sie uns weiter. Berücksichtigen Sie aber die Nervenkonstitutionen Ihrer Freunde. Wir hatten leider einige Zusammenbrüche erleben müssen, die dann nur sehr schwer in den Reiseplan einzubauen waren.




BLUTSPUR III



Diesmal  beginnt die Pauschalreise in Wien, auf den Spuren der ehemals ganz Europa im Würgegriff habenden yersina pestis, kurz Pest genannt.

Sie wurde auch der schwarze Tod genannt und pflanzte sich durch tausende Ratten und unbeschreiblichen Schmutz  in den Straßen der Stadt weiter. Schließlich waren Klosetts in dieser Zeit unbekannt. Nachttöpfe wurden einfach aus dem Fenster gekippt, Küchenabfalle ebenfalls!
Aber keine Angst, dieser Brauch wurde inzwischen abgeschafft!

Die Fiaker-Pferde beim Dom dürfen ihre Notdurft auch nicht mehr sorglos verrichten, sondern bekamen „Windeln“ verpasst. Doch hin und wieder passiert doch was!
Also Vorsicht beim Überqueren des Platzes.
Seit Jahrhunderten hat sich die Pest nun, mitsamt ihren Hilfskreaturen, den Ratten, lauernd  in den Untergrund verkrochen. Doch sie hatten Gelegenheit anlässlich des U-Bahnbaues aus den Tiefen der Stadt mit ihren Kanälen und Erdlöchern herauf zu kriechen.
Es empfiehlt sich daher, nicht zu nahe an die Ränder der Baugruben zu treten, ein kleiner Rattenbiss kann den Urlaub in der Intensivstation beenden oder im schlimmsten Falle den Tod bedeuten! Es sollen bereits einige Bauarbeiter verschwunden sein, bzw. eine Feuerbestattung der Gemeinde Wien erhalten haben. Die Hinterbliebenen bekamen eine gefaltete Fahne vom Bürgermeister überreicht.
Wir werden am zweiten Tage die Massengräber am Zentralfriedhof  besichtigen.

Dann geht die Reise weiter nach Rumänien und in die Türkei, wo das Pfählen als Todesstrafe in den vergangenen  Jahrhunderten üblich war. Sie finden als Beigabe mit den Tickets zur Anschauung einen Holzpfahl, oben abgerundet und glatt geschliffen um sich vorstellen zu können, wie der von rückwärts in den Körper des Verurteilten eingeführt wird und er dann solange darauf sitzen musste, bis der Pfahl sich durch den Körper bohrte.  Kann einige Tage dauern, bis der Tod eintritt. Das einzig positive ist, dass man dabei sitzen kann, ja es ist sogar Bedingung  

Eine besonders grausame Art der Bestrafung in Europa war viele Jahrhunderte lang die Häutung.
Diese wurde vor allem  bei Straftaten wider die Kirche bevorzugt und die abgezogene Haut dann an das Kirchentor genagelt. Leider konnten wir  da keine  Kirche finden, die noch so eine Haut aufbewahrt hat.  Doch konnten wir in Erfahrung bringen, dass die Häutung mit einem Schnitt am Rückgrat entlang  und einem zweiten Schnitt von Schulter zu Schulter begonnen wurde. Ein T-Schnitt sozusagen. Skizze liegt bei. Leider gibt es keine Mitschnitte  mit den Schreien der Delinquenten. Wir bitten das zu entschuldigen.

Bei der Weiterreise in den vorderen Orient  können wir uns anschaulich vorstellen, dass die Kreuzigungen im Alten Orient und in der der Antike eine verbreitete Hinrichtungsart war, was bereits in der Bibel nachgelesen werden kann. Das prominenteste Opfer kennen wir ja!
Sie entwickelte sich aus dem Erhängen, sieht aber wesentlich attraktiver aus und verlängerte auch die Todesqual beträchtlich, was vom Publikum positiv bewertet wurde.  Wir bieten unseren Kunden die Möglichkeit, es einmal auszuprobieren und garantieren, ihn sofort nach Wunsch aber nach Möglichkeit  wieder abzunehmen. Wir können die Kunden aber aus verständlichen Gründen  nicht annageln, wir können sie nur fesseln  Jeder unserer Busse hat ein solches Kreuz am Gepäckträger mit.

Sollten ihnen unsere Reisen gefallen, dann empfehlen Sie uns weiter. Berücksichtigen Sie aber die Nervenkonstitutionen Ihrer Freunde. Wir hatten leider einige Zusammenbrüche erleben müssen, die dann nur sehr schwer in den Reiseplan einzubauen waren.


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