Montag, 18. August 2014

FRAUEN UND FALKEN, Glosse






AUSZUG AUS DEM e-Book

"KATZENZUNGEN"
von JOANA ANGELIDES

Downzuladen als e-Book bei Amazon, Thalia und vielen Großhändlern auch über
http://www.bookrix.de/-joanavienna/




Frauen und Falken


Manche Männer fühlen sich als Falke. Sie ziehen ihre Kreise über dem Jagdgebiet und lassen ihre suchenden Blicke nach Beute herumschweifen.

Manche halten nach schwächerer, leicht zu erringender Beute Ausschau, manche reizt es aber auch, sich an kräftigeren, stärkeren Wesen zu halten, ihre Kräfte an  ihnen zu messen.

Und da wende ich mich uns Frauen zu.
Die vielleicht kleinen, unscheinbar erscheinenden unter uns, sind jedoch  nicht immer so hilflos, als Mann meint.  Manche tarnen sich auch nur, senken leicht den Kopf, verlieren aber  den Jäger nie aus den Augen, schlagen Haken und verschwinden zeitweilig in Nischen und Schatten, um dann wieder aufzutauchen und seine Begehrlichkeit zu wecken.

Die aktiven, selbstbewussten Frauen verachten diese Spiele. Ja, sie gehen selbst in den Angriff über, sonnen sich an exponierter Stelle, schauen in den weiten Himmel und lassen die suchenden Blicke umherschweifen, bis sie den Falken entdecken. Sie suchen seinen wachen, forschenden Blick und warten geradezu auf die ausgestreckten Greifer, lassen sich dann in den Himmel tragen und zeigen selbst ihre Krallen.

Im Grunde wollen wir ja alle das Gleiche, wollen erobern und erobert werden. Wir wählen nur verschiedene Wege dahin.

Es kann aber auch vorkommen, dass die „Beute“  ihre Strategie schlagartig ändert, weil der Jäger nicht auf  gewünschter  Linie ist.
Plötzlich wird aus der aktiven „Beute“ eine kleine schnurrende Katze, die sich ergeben vor dem Falken wälzt und aus der kleinen Unscheinbaren eine klug manövrierende Wildkatze.

Nur der Falke merkt das nicht, er ist nur voll zufrieden, wenn er die „Beute“ endlich in seinen Krallen hat.

Keine Kommentare: