Un-endliche
Lust
Lieber Freund,
deine Frage nach völliger Befriedigung der Lust, ist schwierig zu
beantworten.
Natürlich tritt nach einer erfüllenden Begegnung zwischen den Partnern,
ob es nun zwei oder mehrere waren, ein Zustand der Ermattung, völligem
Sich-Fallenlassens, die Befriedigung der Lust, ein.
Doch sie schlummert im Hintergrund, jederzeit bereit, wieder
auszubrechen, den Körper und den Geist in Aufruhr zu versetzen.
Es ist wie bei einem schlafenden Tiger, wo es auch nur des geringsten
Geräusches, oder verführerischem Duft
bedarf, um ihn sofort wieder wach werden zu lassen. Der Jagdinstinkt, die Lust
und der Hunger auf „Beute“ brechen sofort wieder aus.
Bei unserem Treffen vor einigen Tagen, unterbreitete ER mir den Vorschlag,
eigentlich eine Bitte, dass, wenn ich mir mehr Zeit nehmen könnte, wir einmal
ausprobieren werden, wie lange und wie oft er meinen Körper ohne zeitlicher
Unterbrechung zu einem Höhepunkt führen kann, ob es möglich ist, die Lust über
Stunden aufrecht zu erhalten. Am Leben zu erhalten.
Da ich aus Erfahrung weiß, dass die Zusammenkünfte mit IHM immer bis in
meine Substanz gehen, ich danach fast immer
in einem Zustand der Fast-Auflösung meines Bewußtseins bin, habe ich mir
zwei Tage Freizeit genommen um Zeit zu haben, wieder auf den Boden der
Wirklichkeit zurück zu finden.
Wir haben wieder unser Hotel, Zimmer 16 gewählt. Es ist uns vertraut
und auch mit Erinnerung an vergangene Erlebnisse gefüllt. Es schweben unsere
Seufzer und das Dröhnen und Hämmern des Blutes vergangener Begegnungen im Raum.
Seine Arme haben mich wieder von rückwärts umfaßt, als ich das Zimmer
betrat. Ich habe wieder das grüne Kleid, mit den Perlen an der Innenseite des
Stoffes, gewählt. Es hat mich schon am Weg angenehm massiert und wellenförmige
Signale ausgelöst und an meinen Unterbauch gesandt.
Beim Öffnen des Zippverschlusses spüre ich zeitgleich mit dem Öffnen
seine warmen Lippen von meinem Nacken ausgehend abwärts gleiten und jeden
Wirbel auf meinem Rückgrat berühren. Er weiß es, und auch du mein Freund weißt
es aus meinen Briefen an dich, dass mich solche Berührungen sofort zum Zittern
bringen und mich in einen Zustand der höchsten Erregung versetzen. Zwischen
meinen Zähnen entwich geräuschvoll die Luft und
preßte mir die Lunge zusammen.
Mit einem kleinen Schrei holte ich wieder Luft und warf die Arme hoch.
Das Kleid lag inzwischen zu meinen Füßen und ich stieg wie in Trance
darüber, um mich, geschüttelt von Lust und Erregung auf das Bett zu werfen. Ich
krümmte mich ein wenig zusammen und spürte seine Hände auf meinen Hüften,
meinem Bäuchlein und noch immer seine Liebkosungen auf meinem Rücken.
Es war eine sehr erotische und aufpeitschende Begrüßung. Er ist ein
Teufel, er weiß, was mit meinem Körper passiert, wenn er so beginnt.
Ich lag nun da, auf dem weißen, kühlen Laken und ließ ihn gewähren. Mit
seinen Fingerkuppen auf der Oberfläche meiner Haut erweckte er die Nervenenden
und Nervenspitzen aus ihrem noch ruhenden, lauernden Zustand, bis er spürte,
dass sie glühten.
Mein Kopf war etwas nach rückwärts gebogen, meine Hände suchten Halt
auf der weißen Fläche des Bettes und ich flüsterte und bettelte, ja nicht aufzuhören.
Irgendwoher kam ein dünnes, durchsichtiges Seidentuch, berührte mein
Gesicht, meine Brüste und meinen Bauch und bewegte sich quälend langsam über
den gesamten Körper.
Tausend Pinsel strichen über mich, berührten die Brustspitzen und den
Nabel und ließen mich erschauern. Alles
Blut preßte sich in meinen Unterbauch, erzeugte Druck und Verlangen. Erlösung
tauchte erst am Horizont vielversprechend auf, als Finger meine Perle fanden,
sie umschlossen, drehten und auf und ab glitten auf ihr und die Spitze nur kurz
berührten und dann wieder an ihrer Basis drehten.
Schrie ich? Stöhnte und flüsterte ich? Es ging unter in aufgewühlten,
ekstatischen Lauten, die aus mir kamen,
unkontrolliert und unregelmäßig.
Die Orgasmen kamen in kurzen Intervallen, ruckartig und explosiv. Sie
flossen ineinander, überrollten meinen Körper.
Sie klangen aus, ließen glühende Lava durch die Nervenbahnen, Muskeln,
Sehnen und Adern rinnen und erschütterten den gesamten Körper.
Ohne dass die Berührungen aussetzten, wurden sie doch langsamer und
großflächiger. Aber gerade diese andauernden, langsamen Reizungen, Stimulierung
der errogenen Punkte, hielten meine Lust
auf einem Label, das im Kopf und im zentralen Punkt der Lust im
Mittelpunkt meines Körpers Sirenen ertönen ließ. Ein Summen und Klingen, ein Ziehen und Aufbäumen
jeder Sehne in mir spannten den Bogen bis zum Zerreißen.
Jede Berührung meines Konzertmeisters ließ die Instrumente dieses
Orchesters ein Furioso spielen, mit Spitzen der Geigen und Harfe. Dazwischen
Erschütterungen durch Trommeln und Triangeln.
Er drehte meinen Körper nun zu ihm, kniete neben mir und begann langsam und intensiv jeden Zentimeter
der Haut zu erforschen, zu reizen und auszuloten. Irgendwoher kam wieder dieser
Pinsel, dieses Seidentuch und seine Lippen und Zunge und brachten mich zum
Sieden. Aufsteigende Perlen in der Blutbahn erzeugten ein Überangebot an
Sauerstoff, ließen sie in den Kopf aufsteigen und mich schwindelig werden,
alles drehte sich.
Irgendwann begann der Körper zu vibrieren und zu zittern, ohne dass ich
in der Lage war dies zu beherrschen.
Der ultimative Wahnsinn begann, als er sich meinen Brustspitzen widmete
und jede andere Berührung damit verband. Seine Handfläche begann nun auf und ab
zu streichen und seine Lippen gleichzeitig und abwechselnd diese Spitzen zu
umfassen.
Irgendwann hörte ich mich nur mehr schreien, mit offenem Mund, ohne
dass ein Ton heraus kam.
Ich hatte den Eindruck, dass mein Gehirn zu kochen begann und bunte
Spiralen und Sterne aufstiegen.
Der Moment war gekommen, wo der Eindruck entsteht, dass es der Körper
nicht mehr aushalten und schaffen kann.
Doch man will nicht aufhören, will wissen, wie weit es gehen kann,
dieses Feuerwerk, dieser Flug in die unendlichen Weiten der Sinne.
Wenn der Körper sich nach einer Weile etwas beruhigt wirkt, die Impulse
einfach nur den Körper durchlaufen, spürt man jede Berührung wie durch einen
Schleier und spürt die noch immer
lauernde Lust im Hintergrund.
Wie lange kann man das ausdehnen? Wie lange hält ein Körper das aus?
Unendlich lange, scheint es. Denn immer wieder gelingt es durch
Intensivierung, den fast beruhigten Körper aufzuwecken und wieder an die
Oberfläche zu tragen, der Sonne entgegen.
Ganz plötzlich bäumt er sich wieder auf, aus dem Untergrund kommen
wieder Strömungen und Wellen nach oben und alles ist wieder präsent, es beginnt
sich wieder alles zu drehen, die Luft wird knapp und man schreit seine Lust
heraus.
Man klammert sich begehrlich an den muskulösen Körper, versucht sich an
ihn zu pressen, seine Erregung zu spüren, zu steigern und ihn in sich
aufzunehmen. Man glaubt zu wissen, dass es nie wieder aufhören wird.
Un-endliche Lust
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