Der goldene Ritter
von Xenia Portos
Die nächsten beiden Tage verliefen ruhig. Außer einiger
Telefonate von Lady Marian, die sie in ihrem Schlafzimmer führte und die
größtenteils im Flüsterton abliefen, tat sich nichts Bemerkenswertes.
Selbst wenn Butler James am Morgen betont langsam die
Vorhänge zurückzog und auf ein kleines Zeichen von ihr wartete, ignorierte sie
ihn fast.
Bis sich das Blatt wendete.
„James, ich brauche Sie heute nicht, ich möchte einen kleinen
Ausflug nach Leighester machen, eine alte Freundin besuchen, da stören Sie nur.
Bestellen Sie mir einen Mietwagen, ich fahre selbst!“ Sie vermied es, ihn dabei
direkt anzusehen und zupfte an dem Blumengesteck im Speisezimmer herum.
„Sehr wohl Mylady, doch fahren Sie bitte vorsichtig, Sie
haben so gar keine Übung darin!“, er deutete eine Verbeugung an und ging
hinaus. Sie hatte ganz offensichtlich etwas vor!
Der Mietwagen wurde pünktlich gegen Mittag vor das Haus
gestellt. Lady Marian konnte es schon kaum erwarten. Sie nahm ihre neu
erworbene Handtasche vom derzeit teuersten Designer in London und flitzte die
Treppe hinunter und zwängte sich hinter das Steuer. Sie hatte eine
überdimensionale Sonnebrille gewählt und hatte um den Kopf und Hals einen rosa Seidenschal
geschlungen, sodass man sie fast nicht erkennen konnte. Der Schal war rückwärts
geknotet und verlief über den ganzen
Rücken, bis zum Gürtel.
James musste lächeln. Sie übertrieb offenbar.
Tatsächlich schlug Lady Marian das Herz bis zum Hals. In den
Telefonaten der letzten Tage hatte sie sich mit Sir Edward soweit geeinigt,
dass sie sich außerhalb Londons in einem der kleinen ländlichen Gasthöfe in
einem entlegenen idyllischen Dorf treffen könnten und jeder getrennt anreisen
sollte.
Die Spiele die sich mit Butler James in den letzten Wochen ergaben,
waren ja eigentlich ganz schön und eine erfreuliche Abwechslung in ihrem dahin
plätschernden Leben, doch sie wollte mehr. Sie wollte einmal von einem Ritter
in goldener Rüstung erobert, gepackt und auf irgendein Bett geworfen werden.
Wollte einmal nicht als Lady Marian genommen werden, sondern als begehrtes Weib
und so richtig spüren, wie ein forderndes Schwert in ihren Unterleib gerammt
würde. Leider verweigerte James ja diesen Dienst und das machte sie erst so
richtig brunftig.
Sich ihrem Ehemann mit einem solchen Ansinnen zu offenbaren,
dazu hatte sie nicht den Mut und er offensichtlich auch nicht das Verlangen. Er
war ein eher langweiliger, gelegentlicher Liebhaber, der sich nach getaner
Eheverpflichtung umdrehte und in Sekunden eingeschlafen war.
Sie lag dann oft noch lange wach, starrte an die Decke und es
kam nicht selten vor, dass sie sich selbst Befriedigung verschaffte. Das tat ja
nun Butler James, aber es fehlte da noch immer was!
Sie war am Ziel angekommen, parkte den Wagen im Schatten
einer ausladenden Ulme und blickte sich um. Ob Sir Edward schon da war?
Sir Edward war bereits eine ganze Weile vor der vereinbarten
Zeit eingetroffen. Er saß im dunkel getäfelten Gastraum in einer Nische, die
sich wunderbar für ein intimes Gespräche eignete. Er hatte bereits seine
Wünsche mit dem Wirt besprochen und auch einen kleinen Imbiss bestellt. Als er
sie auf den Gasthof zukommen sah, zündete er die beiden Kerzen an legte ein
kleines Etui auf ihren Platz. Es war eine kleine Überraschung für sie darin.
Dann ging er zur Türe und machte sie für sie auf. Sie lächelte ihm dankbar an
und er umarmte sie zur Begrüßung.
„Lady Marian, mit großer Ungeduld habe ich Sie erwartet!“,
flüsterten seine Lippen ihr ins Ohr und hinterließen gleichzeitig einen kleinen
Kuss.
Das verwirrte sie und wieder klopfte ihr Herz wild. Er führte
sie zu dem kleinen Tischchen, der Wirt brachte den gekühlten Champagner und
füllte ihre Gläser. Sie errötete, da ihr plötzlich klar wurde, dass der Wirt
Bescheid wusste. Es war früh am Nachmittag und der Gastraum war leer, das trug
ein wenig zu ihrer Beruhigung bei. Sie sprachen nicht viel, Spannung lag in der
Luft.
Nachdem sie die Flasche Champagner fast geleert hatten, sie
die kleine Brosche, die in dem Etui war, bewundert hatte, nahm er sie bei der
Hand und führte sie die hintere Treppe in den ersten Stock. Es war für sie ein
beklemmendes Gefühl, da es ja eigentlich das erste Mal war, dass sie sich zu
einem solchen Abenteuer hinreißen ließ.
Das Zimmer war nicht sehr groß, das Bett füllte fast den
ganzen Raum aus, es war sehr ordentlich und sauber, im viktorianischen Stil
eingerichtet. Die Vorhänge waren bis auf einen kleinen Spalt zugezogen und das
Fenster geschlossen, die Welt war sozusagen ausgesperrt.
Sie hatte schon im Gastraum ihren Schal abgenommen, nur die
Sonnenbrillen aufbehalten. Er nahm ihr mit beiden Händen die Brille ab und
küsste sie auf die Nasenspitze.
„Die brauchst Du nun ja nicht mehr!“, flüsterte er. Da sie
nun alleine waren, Duzte er sie auch. Er merkte, dass sie befangen war und
ihren Entschluss vielleicht schon wieder bereute.
Seine Finger begannen nun ihr Kleid aufzuknöpfen und es ihr
leicht über die Schultern zu streifen, sodass ihre Rücken und ihre Brüste frei
wurden. Dann streift er es ganz ab. Zu seiner Überraschung trug sie keine
Unterwäsche und ihre Brüste sprangen ihn sofort an. Sie waren nicht zu groß und
auch nicht zu klein, die Brustknospen waren dunkel und erregt. Ohne ein
weiteres Wort zu sagen, senkte er seine Lippen darauf und begann sie zu
liebkosen. Sie bog sich ein wenig zurück, er musste sie am Rücken abstützen.
Sie ließ es geschehen und spürte, wie die Erregung in ihr aufstieg.
„Ja, ja!“. Genau das wollte sie spüren. Ihre Knie gaben nach.
Er hob sie auf und schmiss sie einfach aufs Bett und begann ihren Körper mit
wilden Küssen zu bedecken. Er hatte schon so lange darauf gewartet, diese Frau
einfach zu nehmen, ihren weißen Körper, ihre festen Brüste und ihre Feuchte zu
spüren. Er konnte sich kaum beherrschen. Sie streckte die beiden Arme nach oben
und warf den Kopf hin und her. Nun hatte sie ihren goldenen Ritter, der sie
wild begehrte und sie war gewillt, das auszukosten. Er kniete nun zwischen
ihren Beinen, packte ihre beiden Schenkel und zog sie auseinander. Sein
erregiertes Schwert war aufgerichtet und auf den Eingang ihrer feuchten Höhle
gerichtet. Mit einem heiseren Schrei drang er in sie ein und es begann ein
wilder Ritt von Hengst und Stute, die beide an den Rand des Sichvergessens
brachte. Sie kam schon nach wenigen Stößen, ihr Orgasmus erfasste den ganzen
Körper und sie vermeinte zu verglühen. Ihr Becken bewegte sich in einem wilden
Rhythmus, hob und senkte sich und es wurde ein multipler Orgasmus daraus, der
in Krämpfen endete. Sie konnte nicht mehr aufhören, sich weiter zu bewegen.
Ihre Muskeln in der Vagina pulsierten und hielten sein
Schwert fest und massierten es, sodass er sich in einem Fluss von Ergüssen und
fast das Bewusstsein verlor.
Niemals hatte er gedacht, dass in dieser kleinen blonden Elfe
mit dem scheuen Blick solch ein Feuer brannte, solche Leidenschaft schlummerte.
Seine Stöße wurden langsamer, doch er konnte und wollte sie
nicht stoppen. Immer wieder gelang es ihm, ihre Lust aufzuwecken, sie mit
steten, fordernden Bewegungen zu neuen Höhen zu führen. Sie ließ sich gehen,
zerfloss in einem goldenen Strom von Gefühlen. Ihre Haut war heiß, sensibel und
zuckte bei jeder Berührung, als würde sie unter Strom stehen.
Erst nach einer endlosen Weile lagen sie außer Atem regungslos
nebeneinander, nur seine Hände streichelten über ihren Leib und er genoss es,
wenn sie zusammenzuckte. Sie konnte sich kaum bewegen, sie spürte wie an ihren
Nervenbahnen noch immer tausende Ameisen auf und ab liefen und ihre Vagina
nicht aufhören konnte, zu vibrieren.
Er beuge sich über sie und flüsterte ihr ins Ohr:
„Komm, ich will mich Dir unterwerfen, ich will, dass nun Du
mir zeigst, dass Du imstande bist, mir das Fürchten lehren!“. Er nahm sie bei
den Hüften und hob sie auf sich und ließ sie langsam auf seinem Schwert abwärts
gleiten, drang ganz tief in sie ein und hob sie wieder in die Höhe. Das
wiederholte er einige Male.
Für Marian war das etwas Neues. Niemals noch war sie es
gewesen, die ihren Gemahl unter sich hatte, noch nie hat sie gespürt, wie es
ist, wenn er in sie so eindringt und sie das Tempo oder die Stärke bestimmen
kann. Es begann ihr zu gefallen. Sie stützte sich an seinen Schultern ab und
hob und senkte ihren Körper und konnte sehen, wie die Pupillen in seinen weit
geöffneten Augen immer größer wurden. Sie kostete es aus, wenn er durch die
Bewegungen ihres Beckens immer erregter wurde und wie er sich unter ihr
wand. Sie strich sanft über seinen
Brustnippel und merkte, dass so sein Glied in ihr noch mehr zuckte. Sie
probierte das einige Male aus und genoss sein Stöhnen dabei. Sie genoss es
auch, sich nur ein wenig zu heben, seine Eichel an ihrem G-Punkt zu spüren und
dann wieder abwärts zu gleiten und das einige Male hinter einander. Es
bereitete ihm offenbar lustvolle Gefühle und ihr Schauer durch den ganzen
Körper.
Ganz plötzlich und ohne Vorwarnung wurde ihr Körper plötzlich
von einem Lustgefühl überflutet, er begann wie von selbst einen Ritt auf dem
Vulkan und sie konnte nicht mehr aufhören. Er stöhnte und keuchte unter ihr und
packte sie unbeherrscht bei den Hüften, zwang sie zu immer rasanteren
Bewegungen, richtete seinen Oberkörper auf und ergoss sich in sie mit einem
gurgelnden Schrei. Der neuerliche
Orgasmus, der sie nun erfasste, brachte ihr Gehirn zum Kochen. Sie
fielen seitwärts auf das Bett und sie keuchten
beide.
Marian hörte nur mehr das Rauschen ihres Blutes, das
unregelmäßige Klopfen ihres Herzens und das Rasen des Pulses an ihrem Hals.
Sie war sicher, dass sie gerade ihr Leben ausgehaucht hatte.
Butler James war besorgt und machte sich Vorwürfe. Es war bereits später Nachmittag, der
5Uhr-Tee längst vorbei, aber Lady Marian noch immer nicht zurück. Er stand am
Fenster im Erdgeschoß und starrte hinaus. Wenn nun etwas passiert ist? Was
könnte er dem Baron sagen, wie es ihm erklären, dass Lady Marian alleine
unterwegs war?
Inmitten seiner sorgenvollen Gedanken fuhr Lady Marian mit dem Mietwagen vor. Es dauerte einige
Sekunden, bis sie die Autotüre öffnete und James hatte den Eindruck, dass sie
es ein wenig mühsam und zögerlich tat.
Ihre Schritte die Treppe herauf waren ebenfalls langsam und schienen ihr Mühe
zu machen. Er beeilte sich, die Türe zu öffnen und ihr seine Hand entgegen zu
strecken.
Die überdimensionale Sonnebrille erlaubten keinen Blick in
ihre Augen, der Schal bedeckte wieder
ihre Haare und war tief in die Stirne gezogen. Der Gesamteindruck von
Lady Marian zeigte Trägheit und eine Spur Erschöpfung.
Sie legte ihre Handtasche und die Handschuhe auf das
Ablagetischchen beim Spiegel und ging wortlos auf die Treppe in das Obergeschoß
zu. Sie stützte sich am Geländer fest und nahm eine Stufe nach der anderen. Sie
war sichtlich total erschöpft und völlig abwesend.
James zog eine Augenbraue nach oben. Das musste ja ein toller
Nachmittag gewesen sein! Ein Ruck ging durch seinen Körper, er erinnerte sich
seiner Pflicht als Butler und eilte ihr nach.
Sie ging ins Schlafzimmer und nahm am Schminktisch Platz und
starrte in den Spiegel. Er näherte sich ihr, wickelte zuerst einmal den Schal
von ihrem Kopf und nahm ihr dann die Sonnebrille ab. Sie ließ es ohne Regung
geschehen. Er half ihr aus den Schuhen, aus dem Kleid, zog ihr die Strümpfe aus
und hob sie vom Sessel und trug sie zum Bett. Dort schlug er die Decke zurück
und ließ sie langsam auf das Laken gleiten und deckte sie zu.
Sie lag nun da, völlig ermattet mit geschlossenen Augen und
atmete flach.
Wie war sie nur in diesem Zustand mit dem Auto gefahren?
Er schloß die dichten dunklen Vorhänge völlig und ging leise
hinaus. Sie brauchte offenbar Ruhe. Ihr gewolltes Abenteuer war möglicher Weise
total aus dem Ruder gelaufen, oder es war genau das, was ihr gefehlt hatte?
Wenn das so war, dann war Sir Edward offenbar ja der tollste Liebhaber, den es
derzeit im Angebot in London gab. War es wirklich das, was sie erwartet und
gewollt hatte? Es ist eben nicht so leicht, Frauen immer zu verstehen.
Ausschnitt aus dem e-Buch "EIN BUTLER MIT FACETTEN" .
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