Montag, 8. Januar 2018

DAS CHALET IM WALDE Teil 5 Erotik



In den Armen von Eros
von Joana Angelides 


Bildergebnis für Eros und Psyche

Die Welt da draußen ist längst irgendwohin verschwunden, wir sind nur mehr umgeben von goldenen Schleiern, leise flüsternden Wellen im Ozeans unserer Gefühle, tanzenden Elfen und Faunen.
Die dünnen weißen Vorhänge am Fenster blähen sich leicht, als würden unsichtbare Geister in den Raum hereinschweben.
Wir halten uns noch immer umklammert, du flüstert mir wundervolle, goldene Worte ins Ohr, deine Zunge gleitet an meinem Ohr entlang, es kitzelt am Gaumen.
Meine Hände gleiten unruhig auf deinem Rücken auf und ab, zählen die Wirbel, fühlen das Zucken der Muskeln und spüren durch die Haut, wie dein Blut pocht. Eine Hand gleitet nach unten, kommt bei deinem festen Po an, krallt sich hinein, deine Zunge wird unruhiger.
Ich spüre, wie dein Penis in mir darauf reagiert, er pocht leise in mir, er ist offenbar wieder voll erwacht.
Wir liegen Antlitz gegen Antlitz, eng umschlungen und noch immer ein wenig atemlos, deine Zunge gleitet von den Ohren zum Hals, leckt im Zwischenraum der beiden Brüste, nimmt einen Nippel sanft zwischen die Zähne und beißt zärtlich hinein. Ich schreie leise auf, mein Oberkörper ruckt nach vorne und dein Becken erwidert. Es beginnt ein kleiner Rhythmus von kurzen, festen Bewegungen, die sich gegenseitig aufschaukeln. Ganz tief in mir stößt dein Schwert auf Widerstand, übt Druck aus und lässt wieder Spielraum. Kommt wieder und durch dieses Spiel der kleinen Teufel der aufsteigenden Lust entfachen wir ein neues Feuer.
Wir halten uns noch immer umklammert, ich verbeiße mich in deine Schulter, meine Zunge leckt daran und ich beginne vor Lust und Gier zu hecheln. Von den Zehenspitzen bis zu den Fingerspitzen machen sich nun tausende Ameisen auf den Weg und bringen mich dem Wahnsinn nahe. Ich löse mich von deiner Schulter, werfe den Kopf zurück und schreie meine Erregung hinaus. Der ganze Körper wird erfasst, es ist ein Ziehen und Pochen zu spüren, Wellen durchlaufen ihn und scheinen ihn zu sprengen.
Während dein Speer unbarmherzig in mir tobt, mich an seiner Spitze aufgespießt hat, beginne ich mich aufzulösen, alles wird zu flüssigem Gold rund um mich und es bahnt sich eine ungeheure Explosion an. Langsam rollt die Lava auf mich zu, sie züngelt und brodelt und nimmt Besitz von uns Beiden und wir erliegen in einer sehr tiefliegenden Explosion unseren Gefühlen. Es dauert gefühlte Minuten lang, wir wälzen uns träge hin und her, flüstern uns zärtliche Worte ins Ohr und genießen die andauernde Anspannung und die Lockerung der Muskeln, das neuerliche zarte Aufflammen der Lust. Der Orgasmus dauert an, wird multiple und fließend, bis er langsam ausläuft.
Das alles dauert so lange, bis wir erschöpft, plötzlich zusammensinken, alles wird sanft und weich, die krampfhaften Zuckungen ebben ab und wir atmen ruhiger. Wir schweben im Raum, verlieren uns in den Laken
Auch der Raum wird langsam heller, doch es ist der aufkommende Morgen der den Horizont aus der Nacht hebt und es ist nicht die Nachtigall, die wir hören, es ist doch die Lerche, die den Morgen und das Ende einer paradiesischen Nacht ankündigt. Wäre ich nicht so glücklich und losgelöst, ich würde ich sie hassen!
Wir schlummern leicht ein, doch wir lassen uns nicht los. Die Lerche hat endlich aufgehört, uns an den Morgen zu erinnern! Ein paar träumerische Gedanken nehmen wir in unseren kurzen leichten Schlaf noch mit.
Als wir später wieder unten an unserem Tisch sitzen und das Frühstück einnehmen, uns stumm ansehen und unsere Augen sich versprechen, dass wir uns ja wiedersehen, spüren wir doch, dass der Alltag wieder einkehrt ist.



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