Montag, 8. Januar 2018

HEXE ESMERALDA, 6. Episode, Erotik, Fantasie



DER GEHEIMNISVOLLE KLEIDERSCHRANK

von Joana Angelides

Bildergebnis für Sexy Hexen

 

Seit Tagen habe ich von Esmeralda, meiner hauseigenen Hexe,  nichts mehr gehört oder gespürt. Gestern habe ich über Gebühr lange geduscht, mein Rasierwasser sehr ausgiebig verwendet und eine Flasche Sekt in einem Sektkübel, schön sichtbar auf die Theke gestellt!

Doch Nichts!
Kein leises Klirren von Armbändern, kein Vorhang bewegt sich, kein Sessel wird unerklärlich, wie von unsichtbarer Hand bewegt!
Mein Bett bleibt unangenehm kühl und leer, auch wenn ich mich quer darüber ausbreite und leise nach Esmeralda rufe. Ich fühle mich nun doppelt so allein, da das neue Schlafzimmer noch fremd auf mich wirkt, nach Tapeten und neu verlegtem Fußboden riecht.
Denn nun habe ich endlich das alte Zimmer am Dachboden ausgebaut und dort mein Schlafzimmer hin verlegt. Das alte Schlafzimmer im ersten Stock über dem Lokal habe ich als Büro umgebaut und den Computer dort aufgestellt, um ihn aus dem Schankraum weg zu bekommen.

Sollte Esmeralda ein neues Objekt ihres Begehrens gefunden haben, sollte ich sie vergrämt oder verärgert haben?

All diese Gedanken stürmen in mich ein, als ich so daliege und auf die Zimmerdecke über mir starre.
Nun steigt auch noch Zorn in mir auf. Was bildet sie sich denn ein, sie geht mir einfach ab und ich will sie wiederhaben!
Die Schatten an der Decke beginnen sich plötzlich zu bewegen, sie drehen sich im Kreise, immer schneller.
Der alte Kasten beginnt zu zittern, zu knistern und zu krachen und langsam öffnet sich knarrend die Türe. Den muss man bei Gelegenheit auch reparieren!

Aus der halboffenen Kastentüre kommt ein wohl geformtes Bein heraus, zuerst das Knie, dann der Fuß und die tiefrot lackierten Zehennägel von Esmeralda und verschwindet wieder.

Das Blut steigt mir zu Kopf und ich höre es Rauschen, als  wie wild  Durch meinen Körper zirkuliert.
Ich springe auf und reiße die Türe des Kastens ganz auf, doch außer meiner bescheidenen Garderobe, ist er leer. Ich will mich schon enttäuscht wieder abwenden und in mein leeres, kaltes Bett schlüpfen, als ich leises Kichern höre.

Die Türe springt wieder auf und Esmeralda steht angelehnt, ein Bein um die Türe geschlungen und einem langen Zigarettenspitz im Mund, da.

„Esmeralda!“, meine Stimme klingt ein wenig belegt.

„Hallo, mein Herr, das war immer mein Zimmer, hier habe ich mich zurückgezogen und nun hast DU es mir weggenommen! Wo soll ich denn nun hin?“

Ihre grünen Augen sprühen vor Zorn, die freie Hand hat sie in die Hüfte gestützt.

„Komm her und sei ruhig!“, meine Stimme zittert und meine Augen gleiten an ihren langen Beinen bis hinauf, dort wo  sich der dünne Stoff des Rockes zwischen ihren Beinen verliert.

Sie gurrt leise, löst sich von der Kastentüre,  steht nun vor dem Bett und schiebt ihr Becken in  Augenhöhe näher  heran.
Ich kann sie riechen, ihre warme Ausstrahlung spüren und schlinge meine Arme um ihre Lenden. Sie gibt dem Druck nach und wir sinken beide aufs Bett.
Sie macht mich verrückt! Ich spüre die Vibrationen ihres Körpers, ihre prallen Brüste und harten Brustspitzen, wie sie sich durch das dünne Kleid durchdrücken.
Sie hebt den linken Fuß an, drückt ihn an mich und schwenkt ihn wieder weg, wiederholt das einige Male, mein Blut beginnt zu kochen.
Meine Hände gleiten zuerst an der Außenseite ihrer Schenkel nach ob, dann schieben sie sich dazwischen und die spürbare Wärme verdrängt alle anderen Eindrücke und wir beginnen beide schneller zu atmen, uns aneinander zu drängen und unser beider Erregung zu spüren.
Eine Hand sucht zwischen ihren Schenkeln jene Punkte, die sie immer zum Glühen bringen, die andere Hand gleitet zwischen ihre Brüste um die Härte und die Muskelkontraktionen zu erfühlen.
Auch ihre Hände, es sind sicher Hundert, streichen und zittern über meinen Körper, mit geübter Raffinesse verweilen sie da und dort, lassen jeden Muskel zittern, sich verkrampfen und wieder lösen.  Wir beginnen zu fliegen, lassen die Schwerkraft unter uns. Sind wir noch alleine? Oder umtanzen uns noch andere Hexen? Tragen sie mich sanft in dichte Wolkengebilde und lassen mich da in weichen Nebelschwaden versinken?
Der Tanz am Vulkan beginnt. Die Flammen lodern plötzlich um mich, sie zerren
an meinem Körper, lassen mich stöhnen und schreien. Ich will Erlösung und auch wieder nicht. Es ist nicht mehr zu ertragen, soll aber nie mehr aufhören. Ich will in diesem Höllenfeuer verbleiben, jede Faser meines Körpers spüren und nie wieder auf die Erde zurückkehren.

Ihre feurigen grünen Augen sind über mir, ich versinke darin, erhoffe Erlösung, doch sie stürzen mich noch tiefer in einen Abgrund. Die Lust hat mich gepackt, mit all ihren Krallen und glühenden Zangen. Sie ist ein Feuer speiender Drachen, zerrt an allen Gliedmassen, wühlt in meinem Unterbauch, reißt mich in Stücke.

Bin ich das, der da schreit und tobt, diesen wunderbaren Körper unter mir an sich presst und sich an ihn klammert, wie ein Ertrinkender?
Irgendwann gibt der Körper auf, sinkt ermattet in diese weichen Nebelschwaden, sinkt langsam zur Erde zurück, die geheimnisvollen Gestalten um mich verschwinden im Nichts. Das erhitzte, glühende Gesicht Esmeralda´s taucht aus dem Nebel wieder auf. Sie liegt ruhig da, mit geschlossenen Augen und breitet ihre Arme aus. Ich sinke hinein.
Irgendwann muss ich vor Erschöpfung eingeschlafen sein.

Der Tag beginnt mit goldenem Sonnenlicht und ein wunderbarer Duft nach schwerem, erotischem Timbre liegt in der Luft. Neben dem Bett, halb versteckt von der herabhängenden Bettdecke liegt ein goldener Armreif, bestückt mit grünen Steinen und ein paar bunte Perlen kullern herum. Die Kette muss wohl heute Nacht im Zuge der Ereignisse abgerissen sein.
Die Kastentüre ist wieder geschlossen als wäre heute Nacht nichts weiter geschehen.
Summend gehe ich ins Badezimmer. Sie ist wieder da, meine Hexe Esmeralda.



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