Donnerstag, 5. Juni 2014

SPUREN IM SAND, soft-erotisch



Spuren im Sand

von Joana Angelides

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In der Dämmerung, wenn die Tage, durchscheinend wie teures Porzellan, sich neigten und die Sonne ihre letzten Strahlen auf das Wasser legte, dann lief er am Strand entlang und ließ die kühle Abendluft sich in seinen Lungen sich  ausbreiten.
Er genoß es, wenn sich seine Füße in den feuchten Sand bohrten und hin und wieder eine kleine Welle sie umspülten.

Es war an einem der vergangenen Abende als er das Mädchen bemerkte. Sie lag auf dem Rücken, beide Arme nach oben hinter dem Kopf verschränkt und ließ ihre Beine vom Meer benetzen.
Sie hatte die Augen geschlossen und gab sich den letzten Strahlen hin, als wäre es der Geliebte der sie liebkost. Sogar ein weiches Lächeln lag um ihre Lippen.

Er könnte nun stehen bleiben, über sie hinweg steigen, oder um sie herum gehen.
Er entschloß sich dafür, stehen zu bleiben und auf sie hinunter zu schauen. Er hatte die untergehende Sonne im Rücken und sein Schatten berührte ihr Gesicht.

 Plötzlich öffnete sie ihre Augen und schaute vorwurfsvoll zu ihm herauf.
„Sie nehmen mir die Sonne weg!“

Ihre Stimme klang dunkel und hatte ein vibrierendes Timbre.
Unwillkürlich trat er einen Schritt zurück, so dass sie wieder von der Sonne voll getroffen wurde.
Sie schloß wieder ihre Augen und es schien, als würde sie ihn nicht beachten.

In einiger Entfernung setzte er sich nun in den Sand und zog die Beine an. Seine Zehen gruben sich in den Sand und mit einem kleinen Holzstück, das dort lag, zeichnete er Striche und Kreise darin.

„Ich habe sie hier noch nie  gesehen!“ Es sollte der Beginn eines Gespräches sein.

„Ich Sie auch nicht!“
Als sie das sagte, bewegte sie nur ihre Lippen, keinesfalls wendete sie sich ihm zu.

„Mein Name ist Peter und wie heißen sie?“ Es interessierte ihn wirklich; er wollte wissen, ob ihr Name auch zu ihr paßt.

„Zoe, ich heiße Zoe!“

Dieser Name paßte zu ihr, Zoe, das Leben.

Sein Blick begann ihr Profil abzutasten. Er begann an der hohen Stirne, umrahmt von langem, blondem Haar, das sich im Sand verlor.
Die Nase stieg gerade an und der feine Schwung zu den vollen Lippen ließ ihr Gesicht ein wenig hochmütig erscheinen. Das zarte Kinn ging in einer straffen Linie in den Hals über und endete in einem Grübchen. Sie atmete gleichmäßig und langsam und ihre Brust hob und senkte sich  in diesem Rhythmus. Verlegen folgte er der Linie, bemerkte die kleine Wölbung ihres Bauches und die kleinere Wölbung ihres Venushügels. Er verweilte ein wenig dort und bemerkte kleine blonde Härchen, die ungebändigt aus dem winzigen Bikinihöschen hervor lugten.
Ihre Beine waren mit einem zarten, hellen Flaum bedeckt. Kleine Sandkörner und einige Wassertropfen schimmerten darauf im Lichte der untergehenden Sonne.

Das einzig Bewegliche an ihr waren die Zehen, die sich langsam auf und ab bewegten.
Sie erschien ihm wie eine, aus dem Wasser entstiegene Nymphe, lockend und abweisend zu gleich.

Er ließ sich zurückfallen und streckte ebenfalls seine Arme aus, als wollte er die letzten Sonnenstrahlen einfangen um  sie für sie beide zu bewahren.
Seine Finger berührten spielerisch  die Spitzen ihrer Haare und gruben sich in den Sand.

Er merkte, dass sie den Atem anhielt, ihre Lider zuckten ein wenig, doch sie blieben geschlossen.
„Ich würde gerne ein Bad nehmen, ein Bad im Sand! Will den Sand auf meiner Haut spüren.“
Sie sagte es unvermittelt, noch immer mit geschlossenen Augen.

In einem kurzen Moment hatte sie  sich von ihrem Bikini befreit und dreht sich ihm zu. Der Augenblick, in dem er ebenfalls die Badehose abstreifte, war kaum wahrnehmbar

Sie liegen im Sand und spüren jedes einzelne Sandkorn auf der Haut. Es ist ein wunderbares Gefühl, besonders wenn man sich leicht bewegt und der Sand jeder Bewegung nachgibt und Berührung vortäuscht. Die schrägen Sonnenstrahlen erwärmen die Körper und jede leichte Brise erinnert an einen zarten Atemhauch.

Die kleinen Wellen schlagen an den Strand und es klingt wie ein Flüstern, wie Erzählungen über neu Erlebtes, Vergessenes, ewiges Dahin fließen, sich auflösen und wieder neu formen.

In einem Moment fühlen sie sich wie eines dieser Sandkörner im ewigen Kreislauf gefangen, hilflos hin und her getrieben von den Wellen, im nächsten Moment wie das Leben selbst, überlegen den stumm sich fügenden Elementen. Voller Willenskraft und Energie, imstande Selbst zu entscheiden, ob getrieben oder eigenständig handelnd.
Die Körper berühren sich, reiben elektrisierend aneinander, die Sonne sinkt immer tiefer und die Dämmerung hüllt alles ein.

Man erkennt nur mehr Licht und Schatten, das Meer wird immer dunkler, der Horizont vermischt sich und das Flüstern des Wassers nimmt zu.
Es ist als wollte das Meer seine Nymphe wieder zurück haben.
In einem atemlosen Moment, den soeben erlebten Gefühlen völlig ausgeliefert, nichts wahrnehmend, bemerkt er, dass sie nicht mehr da war.

Ihre Fußspuren im Sand wurden von der leichten Flut mit Wasser gefüllt und werden in wenigen Augenblicken gänzlich verschwunden sein.

Sie waren der einzige Beweis ihrer geheimnisvollen Anwesenheit.




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HÄSCHEN HASEPUTZ, Märchen




AUSZUG AUS DEM e-Book

"Hexe Samantha, Tante Monika u.d.Märchenwald "
von JOANA ANGELIDES

Downzuladen als e-Book bei Amazon, Thalia und vielen Großhändlern 

Das vermisste Häschen Haseputz

von Joana Angelides



Der Waldkobold stützte sich auf seinen Spaten, mit dem er gerade ein tiefes Loch aushob. Er wollte sich ein Regendach vor seinem Heim, am fuße der großen Eiche  machen. Immer, wenn es regnete und das Wasser am Stamm herunter lief, stand sein Wohnzimmer unter Wasser.  Er musste zwei Ständer aufstellen und die Spinne Arachne hatte ihm versprochen ein ganz dichtes Netz zu spinnen das dann drüber gespannt wird, um das Wasser ablaufen zu lassen.
Er wischte sich mit einem Farnblatt den Schweiß von der Stirne. Es war eine schwere Arbeit.

Da kam die kleine Wühlmaus Polly vorbei und schaute in das bereits gegrabene Loch hinein.

„Soll ich Dir helfen?“ Fragte sie.

„Ja, kannst Du mir denn helfen?“

„Ja, geh weg.“

Sie drehte sich um, so dass sie ihren kleinen Po in Richtung des Koboldes drehte und begann mit den Vorderpfoten ganz schnell ein Loch zu graben. Das ging ganz schnell, doch die Erde warf sie hinter sich und leider flog die ganze Erde bei der Öffnung zwischen den Wurzeln ins  Wohnzimmer des kleinen Koboldes, ohne dass er es bemerken konnte.

Er schaute ganz fasziniert zu, wie schnell das ging. Doch nur so lange, bis er die schrille Stimme seiner Frau aus dem Wohnzimmer  hörte.

„Hilfe, aufhören, was ist denn das?“ Sie stürzte aus dem Wurzelloch hervor,  die Erde von ihrem Gewand und ihren Haaren wegpustend und rang die Hände.

„Oh, “ sagte die Wühlmaus, „das tut mir aber leid, ich wollte helfen.“
Frau Kobold nahm den kleinen Besen, der vor der Türe lehnte und lief hinter der Wühlmaus Polly her. Doch diese war viel schneller als sie,  verschwand unter dem Laub und war weg.

Frau Kobold begann nun mit dem Besen das Wohnzimmer auszukehren und schimpfte dabei fürchterlich.

Doch, was war denn das? Sie hielt inne und lauschte nach draußen

Draußen stand Frau und Herr Hase. Frau Hase weinte fürchterlich und Herr Hase hatte seinen linken Löffel, so nennt man die Ohren der Hasen, an die ihren angelehnt.

„Unser Haseputz, unser Jüngster ist nirgends zu finden.“ Schluchzte Frau Hase.

„Wann habt ihr ihn denn das letzte Mal gesehen?“ Fragte Frau Eule, die durch das  Schluchzen von Frau Hase herbei gelockt wurde.

„Heute Morgen, er wollte doch in die Waldschule gehen.“

„Also, in der Schule war er heute nicht, ich habe das im Klassenbuch eingetragen.“ Sagte Frau Eule sehr  bestimmt und setzte ihre Brille auf und beäugte die  Haseneltern.

„Da muss ihm was passiert sein.“ Sagte da die Schlange Birr und ließ sich von ihrem Ast auf den Boden fallen.

„Ohweh!“ Rief das Eichhörnchen ganz erschrocken und ließ wieder einmal eine Haselnuss fallen.


Durch das Wehklagen wurde auch einige Feen und die beiden Elfen Mo und Feno, der Pförtner vom Schloss der heute dienstfrei hatte, herbeigelockt.

„Was ist denn geschehen?“ Fragte Mo

Er hörte sich das Wehklagen der Hasenmutter an und fragte dann:

„Also geht Haseputz immer denselben Weg in die Schule? Oder geht er manches Mal einen anderen Weg?“

„Nein, er geht immer denselben Weg, das haben wir ihm eingeschärft.“ Sagte der Hasenvater bestimmt.


„Also los, wir müssen ihn suchen, alles mir nach!“ Mo drehte sich um und machte eine Bewegung mit der linken Hand, man sollte ihm folgen.
Nun gingen sie alle im Gänsemarsch, hintereinander zum Erdloch der  Familie Hase. Hier stellte sich Mo hin und sagte zu Herrn Hase:

„Also zeige mir jetzt den Schulweg von Haseputz.“

Der Vater ging voran und alle folgten ihm. Allen voran ging Mo, dann Feno der Pförtner, dahinter die Feen Fari und Silja, Herr und Frau Kobold, das  Eichhörnchen, der Frosch vom See, die Schlange Birr und auch die kleine Wühlmaus Polly traute sich wieder aus ihrem Versteck hervor. Ihr kleines

Näschen ging ganz unruhig hin und her vor lauter Neugierde.Von Baum zu Baum flog auch die Elster, immer nach was Glitzerndem Ausschau haltend, hinter der Karawane her. Der Specht war schon voraus geflogen, er hoffte Haseputz zu finden und dann mit lautem Klopfen Bescheid geben zu können.

Alle riefen: „Haseputz! Haseputz!“

Dann horchten sie wieder, ob sie was hörten. Aber Nichts. Sie gingen so eine Weile einher, sie waren schon fast bei der Schule als  Mo eine gebieterische Handbewegung machte. Er hatte etwas gehört. Es kam vom Bächlein unter ihnen, das zwischen den Felsen hindurch zum See floss. Er lief schnell zum abfallenden Ufer hin und da sah er Haseputz.


 Er war scheinbar hinunter gefallen oder ausgerutscht und an einer großen Baumwurzel hängen geblieben. Er hielt sich mit den Vorderläufen fest und hing mit den Hinterläufen hinunter. Er musste schon sehr lange so da hängen, denn es drang nur mehr  ganz leises Wimmern herauf. Herr und Frau Hase atmeten  erleichtert auf, als sie ihr Jüngstes da unten wieder sahen. Sie liefen ganz aufgeregt am Abhang auf und ab.


„Hallo Haseputz, wir sind schon da. Halte Dich fest, wir holen Dich da rauf!“
Rief Mo zu dem kleinen Häschen hinunter. Er wusste aber gar nicht, ob Haseputz ihn hören konnte.

„Wie willst Du das machen?“ fragte die Fee Fari. Mo stützte den Kopf in beide Hände und dachte nach. „wo ist denn der große braune Bär?“

„In seiner Höhle!“ Riefen alle aus.

„Holt ihn, er muss uns da helfen. Nur er kann da hinuntersteigen und das Häschen heraufholen.“

„Ich hole ihn“, rief  die Elster und flog in den Wald zurück.

Das Wimmern des kleinen Häschens wurde immer leiser und seine Eltern bekamen es mit der Angst zu tun.

Da flog die Waldfee Fari hinunter zu ihm. Man sah von oben, wie sie auf Haseputz einredete und ihm Mut machte, noch ein wenig auszuharren. Sie flog auch ganz hinunter zum Wasser und schöpfte mit ihren kleinen Händen etwas Wasser und träufelte es ihm zwischen die Lippen.


„Wo ist Haseputz?“ Man hörte den großen Bären schon von weitem durch den Wald stapfen und sein Rufen hallte bis zu den Wartenden.

„Hier, hier!“ Riefen wieder alle.

„Aha“ sagte der Bär und kam näher heran. Er  schaute hinunter zu dem Häschen und der Waldfee.


Hexe Samantha und der Märchenwald, Teil 1

  
Dann  hielt er sich mit einer Pranke an den Baum am Rande des Abgrundes fest und mit der anderen Pranke griff er hinunter zur Wurzel und holte den kleinen Hasen herauf und legte ihn vorsichtig auf ein Moospölsterchen.


Alle klatschten in die Hände und eilten sofort herbei. Doch Frau Hase vertrieb sie alle und beschnupperte Haseputz von allen Seiten, ob ihm ja nur nichts passiert ist. Herr Hase hielt die neugierigen Waldbewohner fern.

Scheinbar war Haseputz nichts passiert, außer dass er ganz erschöpft und müde war. Er schluchzte laut und kuschelte sich an die Hasenmutter.

„Geht weg da, “ sagte der Bär, bückte sich und hob den kleinen Hasen wieder auf, “ich werde ihn zur Höhle tragen und dort hinlegen, weil hüpfen er heute nicht mehr kann.“


Und nun ging die ganze Karawane wieder den Weg zurück zur Höhle der Hasenfamilie. Dort warteten schon die anderen Geschwister vom kleinen Haseputz und freuten sich ganz überschwänglich.

Der Bär legte den kleinen Hasen dort nieder, putze sich seinen Bauch ab und ging wieder in den Wald zurück. An der Waldlichtung drehte er sich um und sagte:

„Also, wenn ihr wieder einen starken Bären braucht, dann ruft mich nur!“  Und war ihm Wald verschwunden.


Nun waren wieder alle glücklich und zufrieden und langsam  kehrte wieder Ruhe ein im Märchenwald.



DER GEJAGTE JÄGER, Glosse



Der gejagte Jäger
von Joana Angelides

Frau ist das einzige Geschenk, das sich selbst verpackt und die einzige bekannte Beute, die ihren Jäger jagt.

Der Jäger  merkt es meist erst, wenn er in der Falle sitzt. Abwehr findet  nur sehr halbherzig statt, meist nur anfangs. Frau windet sich an den imaginären goldenen Stäben des Käfigs schlangenartig in die Höhe und bringt ihre Vorzüge langsam und eindringlich zur Geltung. Es sind die rotierenden, weichen Kurven, die das männliche Hormon in heftige Wallungen versetzen und auf jeden Fall das Hirn ausschalten. Da kann es schon passieren, dass der Jäger den Wald vor lauter Bäume nicht sieht! Er muss sich also irgendwo anhalten und was liegt da näher als Frau. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Natürlich merkt er nicht sofort, dass ihn dieses verführerische Wesen vor seiner Nase an derselben ein wenig gängelt. Solange es in angenehmer Weise geschieht und seinen Träumen irgendwie entgegen kommt. Hier umgarnt das Opfer seinen Jäger und der Jäger versucht es vice versa. Das kann für Beide sehr erfüllend sein.

Schließlich schnappt die Falle zu und nun sind beide die Gefangenen. Freiwillig!
Nun kommt es vorwiegend auf Frau an, dass Mann sich darin so lange wie möglich wohl fühlt!

Eine kluge Frau ist darin Meisterin!



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Mittwoch, 4. Juni 2014

DIE ALTE MÜHLE, mystisch, vampirig



DIE ALTE MÜHlE

von Joana Angelides


Nun habe ich diese alte Mühle geerbt, in der ich die viele Stunden meiner Kindheit verbracht habe.
Solange ich denken konnte, gehörte dieses alte Haus Emmy, einer alten Tante von Mama. Oder war sie aus der Familie von Papa?

So genau habe ich das nie erfahren, auch nicht erfahren wollen.
Eigentlich war sie mir immer unheimlich und doch zog es mich immer wieder hier her. Sie erzählte mir Geschichten aus ihrer Kindheit, mit vielen unheimlichen Gestalten darin. Manchmal, wenn ich mich dem Hause näherte, hörte ich sie mit ihnen reden, als wären sie gerade da.


Bei Tage hatte sie immer die Vorhänge vorgezogen und sie verließ das Haus selten und wenn, dann in den Dämmerstunden.

Der alte Herbie vom Delikatessengeschäft aus dem Dorf brachte ihr jahraus und ein die Lebensmittel zum Haus und stellte sie bei der Treppe zur Haustüre ab. Damals war er noch ein junger Mann, wurde im Geschäft angelernt und zu solchen Botendiensten herangezogen. Er  nahm dann immer  gleichzeitig ein Kuvert mit  dem Bestellzettel für die nächste Woche mit. In dem Kuvert lag immer Geld und er verrechnete es von Woche zu Woche und legte das Restgeld bei der Lieferung hinein.


Unsere kleine Stadt war damals noch ein kleines Dorf und es war unvermeidlich, dass die Leute über sie redeten. Doch es machte ihr nichts aus. Meine Besuche bei ihr waren für sie die einzige Abwechslung.
Im Frühjahr tauchte immer Andreusz, ein hoch gewachsener, kräftiger Mann bei ihr auf, der in dem hinteren Zimmer sein Quartier bezog.
Er machte alle anfallenden Arbeiten, reparierte das Dach oder besserte das Mühlenrad aus. Doch auch er arbeitete gerne in den Abendstunden, bei Tage war er im Haus und zog sich in den Keller zurück, wo eine Werkbank stand. Am Ende des Herbstes war er immer verschwunden und niemand wußte, wohin er ging.

Ich saß dann gerne in der Ecke am Boden und schaute ihm zu, wie er mit gleichmäßigen Bewegungen Bretter hobelte oder an irgendwelchen Metallstücke herum hämmerte. Meist hielt er nach einer Weile inne, legte seine Werkzeuge weg und blickte mich an.
„Was suchst du da, so ein hübsches kleines Mädchen! Warum spielst du nicht mit den anderen unten am Fluß?“

„Mir gefällt es hier bei dir. Erzähl mir wieder über das Schloß vom schwarzen Ritter Tejo, wie er den Drachen besiegt hat. Oder von den Kämpfen von Eckhardt dem Einäugigen!“

Dann brummte er.
„Die habe ich dir schon Hunderte Male erzählt. Aber ich werde dir heute von einem Grafen erzählen, der weit weg auf einem wunderschönen Schloß gewohnt hat.
Der Graf hatte alle Bedienstete immer sehr lange für ihn arbeiten lassen und wenn sie nicht gehorchten, dann hat er sie in sein Verließ verschleppt und niemand hat sie je wieder gesehen. Man hat viele Jahre später ihre Knochen dann hinter dem Schloß gefunden, in einer Grube.
Es heißt er hat ihr Blut getrunken und ihre Seelen mit in die Hölle genommen!“  Er lachte laut als er diese Geschichten erzählt und mich überkam dann immer so ein angenehmes Gruseln. Manchmal sprang ich auf und lief weinend zu Emmy und diese schimpfte dann immer mit Andreusz.
„Erzähle dem Kind nicht immer solche schaurige Geschichten! Die nicht einmal wahr sind!“

„Sie hört sie aber doch gerne!“ Brummte er dann oft und sah mich mit einem seltsamen Blick an.

Dann wandte er sich mir meist zu.
„Das sind alles nur Geschichten, Jahrhunderte alt und keiner weiß, ob sie auch wahr sind. Aber man erzählt sie halt. Wenn du nur etwas älter wärst, wir würden uns schon verstehen!“
Und manchmal kam er mir dabei sehr nahe und ich konnte seine dunklen Augen in seinem Gesicht brennen sehen.
„Ich werde warten, denn eines Tages wirst du das besser verstehen!“

Natürlich wartete ich schon jedes Frühjahr darauf, dass Andreusz wieder kam. Jedes Jahr übte er die gleiche Faszination auf mich aus.
Im Winter, wenn es abends schon dunkel wurde und ich bei Emmy auf Besuch war, schlich ich mich in den Keller zur Werkbank, in der Hoffnung er wäre da. Obwohl ich manchmal Geräusche von unten zu hören glaubte, war der Keller jedoch kalt und leer.

Und doch, es war mir oft, als würde Jemand unten wohnen, schemenhaft an mir vorbei gleiten oder durch eine der Türen im Keller verschwinden. Es war mir als würde Licht flackern, von Kerzen verursacht.
War da nicht ein Lachen zu hören, dieses dunkle und doch amüsierte Lachen von Andreusz?

Ich sprach Emmy darauf an doch sie lachte mich aus.

„Wer soll dort unten wohnen, ist alles leer!“

Unser Haus lag auf dem gegenüber liegenden Hang und es war ein kleiner Bach und ein paar dunkle Nadelbäume dazwischen, die teilweise die Sicht versperrten.
Ich erinnere mich an eine Nacht, in der ich nicht schlafen konnte und am Giebelfenster meines Zimmers saß. Ich vermeinte drüben bei Emmy flackernde Lichter hinter den Fenstern zu sehen.  Das Haus war wie von dunklen Schleiern umwoben und es war mir als würden aus dem Schornstein hilfesuchend Hände heraus ragen. Doch das mußten die Wolken sein, die teilweise den Mond verdeckten und dann wieder verschwanden. Ich war so erschrocken über meine Fantasie, dass ich das Fenster schloß und den Vorhang zuzog.

Am nächsten morgen, es war ein Sonntag ging ich zu Emmy. Sie saß im Schaukelstuhl beim Ofen und summte vor sich hin.

Ich erzählte ihr meine Beobachtungen.
„Du hast sicher was Schlechtes geträumt, mein Kind. Ich bin gestern schon sehr zeitig zu Bett gegangen und es war niemand da. Diese Hände, das wird der Rauch vom Kamin gewesen sein!“

Ja, wahrscheinlich war es so.

Die Jahre vergingen, die Sommer kamen, mit ihnen immer Andreusz. Ich fragte  mich, wie es sein konnte, dass weder Emmy noch er, in all diesen Jahren alterten. Gut, Emmy war schon immer alt, aber Andreusz blieb in meinen Augen immer der kräftige, gut gebaute Mann, so Mitte Vierzig, mit vollem Haar und er hielt sich auch all die Jahre immer aufrecht.
Als ich einmal als junges Mädchen dies zu meiner Mutter sagte, schaute sie mich erschrocken an und verbot mir zu Emmy zu gehen, wenn Andreusz wieder da war.

Doch ich lachte nur und ging weiterhin hinüber. Doch sah ich ihn von nun an mit anderen Augen. Ich stellte fest, dass er eigentlich ein sehr gut aussehender Mann war. Naja, vielleicht ein wenig schweigsam, doch wenn ich so das Muskelspiel seiner Arme beim Hacken des Holzes für den Winter sah,  stellte ich Vergleiche mit den anderen Männern aus unserem Freundeskreis an und da schnitten die schon schlechter ab.


Wenn ich mich nun so in die Ecke auf den ersten Treppenabsatz setzte und versuchte, von ihm wieder Geschichten zu hören, hörte ich nun auch auf den Klang seiner Stimme. Sie drückte an manchen Tagen düstere Landschaften aus, mit kämpfenden Horden und  Heerscharen der Hölle, von Hexen, die am Scheiterhaufen verbrannten. Dann gab es wieder Tage, da erzählte er von Rittern, die um schöne Damen kämpften, da bemerkte ich auch weichere Farben und Zeichen in seinen Augen.

Ein einziges Mal berührte er mich, als ich fast über die Treppe gestürzt wäre. Er fing mich auf und für einen Moment hielt er mich fest und sein Mund war meinem Hals so nahe, dass ich seinen Atem spüren konnte.
Er stellte mich jedoch sofort wieder hin und brummte, ich solle doch besser aufpassen.

Nun war Emmy verunglückt. Sie war eben diese Treppe im Keller hinunter gestürzt und hat sich den losen Eckpfeiler unten durch die Brust gestoßen.
Sie muß sofort tot gewesen, erzählte der Arzt. Ich war für einige Tage verreist und als ich zurückkam, war auch das Begräbnis bereits vorbei.

Ich stand  nun hier und lauschte in die Stille des Hauses. Es wird sicher nicht leicht sein, einen Mieter für das Haus zu finden. Zu viele Geschichten ranken sich um die alte Mühle. Das Klappern des Rades war auch nicht Jedermanns Sache.

Da war es wieder, dieses Geräusch im Keller. Ich ging kurz entschlossen zur Kellertüre und öffnete sie. Die Treppe war noch immer nicht repariert, der abgebrochene Pfosten lag unten und es zog mich mit aller Kraft hinunter.

Ich stieg zögernd und langsam hinab und blieb dann unten stehen. Woher kam der Luftzug, es mußte irgendwo ein  Fenster offen sein.
Und da stand er! Er stand an der Wand und löste sich langsam aus dem Schatten. Seine breiten Schultern, seine hohe Gestalt füllten den ganzen Raum aus.

„Hallo, Kleines, da bist du ja!“

Ich starrte ihn an. Wieso war er da? Es ist doch Winter und eigentlich sollte er erst im Frühjahr wiederkommen.

Ich stand wie erstarrt da und konnte meine Augen nicht aus den seinen lösen. Sie waren noch dunkler, als sie sonst immer waren, im Hintergrund sah ich eine kleine Flamme lodern Er hob beide Hände an und legte sich auf meine Schultern.
„Ja, du bist nun wirklich eine schöne Frau geworden! Ach, wie lange habe ich auf dich gewartet, sah dich zum Mädchen, dann zur jungen Frau werden. Ich bin nun da, um dich zu mir zu holen.“
Ich wich einen Schritt zurück, wollte weglaufen, doch war ich bewegungslos, ja wirklich fasziniert von seiner Wandlung.

Plötzlich erschien er mir als der lange erwartete Eroberer, mein Prinz, der Held meiner Jugend.
Ich schloß meine Augen und ließ es geschehen, dass er mich umfaßte, sein Gesicht an meinen Hals legte. Ich hörte ihn flüstern und Worte sprechen, die ich ihm nie zu getraut hätte.
Es war dann vollkommen logisch und erwartet von mir, als ich einen kleinen Schmerz seitwärts an meinen Hals spürte und wußte, dass sich unser Blut für ewig verbunden hatte.

Ich werde die Mühle nicht vermieten, ich werde selber hier einziehen, ich werde das Vermächtnis von Emmy übernehmen.



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Dienstag, 3. Juni 2014

KONZERT MIT CHR. soft-erotisch



KONZERT MIT CHR.
von JOANA ANGELIDES


Das Konzert war total ausverkauft. Die Musiker waren erwartungsgemäß erstklassig und die Musik lag über dem Saal, wogte hin und her und zog die Menschen in ihren Bann.
Sie saß eine Reihe, zwei Sitze, links versetzt vor ihm und hatte den Kopf etwas geneigt. Sie hatte die Haare  mit zwei Kämmen gebändigt und  hochgesteckt,  doch  im Nacken kringelten sie sich widerspenstig.  Wenn sie den Kopf etwas bewegte, verfing sich das Licht der Notbeleuchtung darin und zauberte goldene Effekte. Das Spiel des Lichtes auf ihrem Nacken war erregend und ließ seiner Fantasie freien Lauf. Er stellte sich vor, wie er diese kleinen Haarlocken über seinen Fingern aufrollen und wieder los  lassen würde und dabei ihren Nacken berühren konnte.  Nach einigen vergeblichen Bemühungen, seinen Blick und seine Gedanken los zu reißen, gab er diesen Versuch auf und ließ die Musik und seinen verträumten Spielereien freien Lauf.

Sie spürte seinen Blick und wandte ihm plötzlich ihr Gesicht zu. Er war betroffen von der klassischen Schönheit dieses Gesichtes.  Das hellblonde, dichte Haar türmte sich über der hohen, klaren  Stirne und endete seitwärts in einer tiefen Welle. Sie trug nur auf einer Seite einen langen Ohrhänger und unterbrach damit die Symmetrie. Das Oval ihres Gesichtes war von klarer Ebenmäßigkeit.
Sie blickte ihn mit großen Augen fragend an und dabei  konnte er sich in das tiefe Blau ihrer Iris verlieren.

Ihre Blicke trafen sich einige  Sekunden lang, dann drehte sie ihren Kopf wieder nach vorne und blickte ins Orchester. Doch er spürte ihre Unruhe, merkte die Aufmerksamkeit, die er bei ihr erweckt hatte. Es erregte ihn. Sie hielt den Kopf  ein wenig höher und  richtete ihre Blicke nun demonstrativ nach vorne. Sie konnte es jedoch nicht verhindern, dass sie abschweiften und so konnte sie seine faszinierte Aufmerksam an ihrer Person sehr wohl bemerken. Zu seinem Entzücken registrierte er, dass eine feine Röte ihren Hals aufwärts stieg und sich über das gesamte Gesicht verbreitete. Sie wurde zusehends nervöser und befeuchtete mit ihrer Zungenspitze hin und wieder ihre Lippen, was ihn nun wieder völlig aus der Fassung brachte.

Die Musik brandete auf und die Schlussakkorde des Orchesters vermischten sich mit dem Brausen in seinem Inneren und vermischten sich zu einer Symphonie.

Das Orchester bekam standing-ovations, die Masse der Zuhörer kam in Bewegung und er hatte Mühe, sie nicht aus den Augen  zu verlieren. Sein Blick suchte ihren blonden Haarschopf und so konnte er ihr bis zur Garderobe folgen.

An der  Garderobe war das Drängen der Menschen wie immer nervend und bis er zu seinem Mantel kam, hatte er sie in der Menschenmenge verloren.
Er gestand sich ein, dass er enttäuscht war, fragte sich jedoch gleichzeitig, ob sie sich wohl ansprechen hätte lassen.
Er verließ die Konzerthalle und schlug den Mantelkragen hoch, es regnete in Strömen. Die Menschen liefen eiligst zu den bereit stehenden Taxis, oder zu ihren Autos, manche hatten Schirme mit und kämpften mit der Tücke der Technik.

Es hatten sich große Lachen am Boden gebildet und die vorbei fahrenden Autos spritzten wahre Fontainen in seine Richtung. Nur mit einem Sprung konnte er sich wieder zurück auf den Gehsteig retten, als eine große Limousine von links kam und abbremste.

„Tut mir leid! Steigen sie ein, sie sind ja schon völlig durchnässt!“

Eine schlanke Hand hielt die rechte Vordertüre auf und er blickte in das wunderschöne Gesicht der verloren geglaubten Blondine. Er war so verblüfft, dass er nicht sofort reagierte.
„Schnell, ich kann hier nicht so lange stehen bleiben!“

Auf ihre neuerliche Aufforderung hin, überlegte er nicht lange und nahm ihre Einladung an.

Er schlug die Autotüre zu und richtete seinen Mantelkragen. Er blickte sie von der Seite an und stellte fest, dass auch ihr Profil klassisch schön war und durch die aufgesteckte Haarpracht erst so  richtig zur Geltung kam. Die gerade Nase und der schöne Schwung ihrer Augenbrauen vervollständigten den Eindruck einer antiken Büste aus Alabaster. Das Bild wurde nur durch die widerspenstigen kleinen gelockten Strähnchen im Nacken etwas aufgelockert.


„Sie hatten doch ihren Platz eine Reihe hinter mir?“ Für einen Moment ließ sie den Blick von der Straße, um ihn voll anzublicken.

„Ja und ich konnte meinen Blick von ihrem bezaubernden Nacken keinen Moment lösen!“
Er erschrak über die Freizügigkeit seiner Rede.

 „Ich weiß.“ Sie lächelte leicht und dieses Lächeln machte ihn verrückt.
Was war nur los mit ihm, und vor allem mit dieser Frau? Sie waren sich völlig fremd, sie lud ihn zu einer Autofahrt ein und  er nahem ohne nachzudenken an. Nun fuhren sie schon eine ganze Weile durch die nächtliche Stadt, die Lichter spiegelten sich im Asphalt und er hatte keine Ahnung, wohin sie ihn fahren würde.

Doch es war ihm völlig egal! Er genoss ihre Nähe, das geheimnisvolle Lächeln in ihren Mundwinkeln und die Ungewissheit.

„Haben sie heute noch was vor?“ Wieder wendete sie ihren Blick von der Straße und blickte ihm voll ins Gesicht.

„Außer mit ihnen durch die Nacht zu fahren, ihre Gesellschaft zu genießen und zu hoffen, dass diese Nacht nie wieder zum Tag wird, habe ich Nichts vor.“

„Ich weiß, es war ungewöhnlich sie einfach von der Straße aufzulesen, doch es ist eine besondere Nacht und ich möchte sie nicht alleine verbringen. Haben sie Lust sie mit mir zu verbringen?“

„Ich bin zu allem bereit, wenn ich nur in ihrer Nähe sein kann und das ist nicht gelogen!“

Diesmal sah er sie voll an und wieder stieg diese leichte Röte von ihrem Hals auf und breitete sich über ihr ganzes Gesicht aus, die ihn so die Fassung raubte.

Der Wagen wurde langsamer und sie bog in eine große Einfahrt ein, das Tor war weit geöffnet, schloss sich jedoch hinter ihnen automatisch.

Sie bremste unter einem großen Vordach ab und stellte den Motor ab.

„Wir sind da! Ein Drink in meinem Salon?“

Er war schon ausgestiegen, um den Wagen herum geeilt und hielt ihr die Autotüre auf.

„Darf ich bitten?“ Sie stieg aus und er hielt ihre Hand. Es war eine kleine zarte Hand, doch ihr Griff war fest und hart.

„Danke, hier ist der Schlüssel, bitte gehen sie vor.“

Er schloss auf und sie standen in einer sehr großen Eingangshalle, die in einen eben so großen Raum, halb Bibliothek, halb Salon, überging. Zwei wuchtige Ledergarnituren beherrschten den Raum völlig, die Bücher auf der einen Seite bildeten den Abschluss und flössten Respekt ein.

Achtlos ließ sie den Mantel, den sie nur über den Schultern trug auf den Boden fallen und verwehrte ihm mit einer Bewegung, ihn wieder aufzuheben.

Sie ging auf dem direkten Wege zur Bar und setzte sich auf einen der Barhocker. Er trat hinter die Bar und sah sie fragend an.

„Einen Margarita, bitte!“

Nach einigen Orientierungsblicken mixte er ihr den  Drink und nahm sich selbst einen Whisky on the Rock.

Sie trank den Margarita halb aus und fasste sich dann an ihren Kopf und löste mit zwei Handgriffen die Kämme und die ganze Haarpracht fiel auf ihre Schultern. Er starrte sie an. Sie sah bezaubernd aus. Das hellblonde  Haar umrahmte ihr Gesicht, eine Strähne fiel ihr in die Stirne und sie beließ sie dort.
In Gedanken versenkte er seine Finger in dieser Haarpracht und schloss  für einen Moment seine Augen, um sich nicht zu verraten.


Nach dem dritten oder vierten Margarita, erzählte sie ihm, dass sie die Tochter eines hohen Diplomaten war, derzeit auf Kurzurlaub in der Stadt und dieses Haus die Villa eines befreundeten Ehepaares war, die ihr zur Verfügung stand.

„Wollen sie mit mir schlafen?“
Die Frage kam so unvermittelt, dass er sie sprachlos anstarrte.
„Finden sie mich nicht sexy, nicht erotisch genug?“
„Doch, ich kann die ganze Zeit an nichts anderes denken!“ Er hatte einen Frosch um Hals.

„Ich weiß,“ sie lächelte mit halb geschlossenen Augenlidern, „ich auch nicht!“

Sie reichte ihre Hand über die Theke und führte ihn an das Ende der Bar.
 „Ziehe deine Schuhe aus! Ich liebe es barfuss zu laufen, man spürt dann den Boden besser auf dem man sich bewegt.“

Also, in diesem Moment bewegte er sich auf glattem Boden, unsicher und fremd.

Er zog seine Schuhe aus und ließ sich von dieser bezaubernden Frau zu der Treppe führen, die nach oben ging. Sie öffnete ihren engen Rock seitwärts, dann die Bluse und ließ alles achtlos fallen. Er stieg einfach darüber und ließ sich von ihr nach oben ziehen. Am Ende der Treppe war sie plötzlich splitternackt.

Er hatte inzwischen seine Krawatte gelöst und sie ebenfalls fallen lassen. Ebenso alle anderen Kleidungsstücke. Ihre seltsame, fast unwirklich Art führte ihn in einen unbewussten Trance-Zustand.

Als er am Ende der Treppe ankam, war auch er splitternackt und es war ganz selbstverständlich.

Ihre beiden Körper zogen sich an und es war ihm, als gäbe es ein Klicken, als sie sich gegenseitig berührten.

Die Impulse gingen eindeutig von ihr aus, sein Körper wurde durchflutet und elektrisch aufgeladen und sie verschmolzen zu einer zitternden, fließenden Masse, die untrennbar verbunden war. Die Konturen verschwammen und sie nahmen sich gegenseitig in sich auf, bis sie zu einer einzigen lodernden Flamme wurden.

Eine Flamme, die stundenlang nicht erlöschen konnte, sich immer neu entzündete. In seiner Fantasie sah er wogende Kornfelder, sich wiegende Felder von Sonnenblumen, die bis zum Horizont reichten.
Ihr Flüstern war wie der Hauch des abendlichen Windes, es wurde zu einem Sturm und die Nacht umhüllte sie mit dunklem Samt.

3 Als  er aufwachte, lagen die Sonnenstrahlen schon auf dem elfenbeinfarbenen Teppichboden, es sah undeutlich seine herumliegenden Kleidungsstücke .Die seidenen Lachen fühlten sich kühl an, der Duft von Veilchen lag in der Luft.

Er richtete sich auf und sein suchender Blick fiel auf den Platz neben ihm. Er war leer.

Die halb offene Türe dort musste das Bad sein. Er drückte die Türe auf und blickte in ein luxuriös eingerichtetes, in Weiß und Gold gehaltenes Bad. Er sah sofort die am Boden liegenden Handtücher, sie waren sicher von ihr.

Es lag noch ein Stapel von frischen Handtüchern herum, er band sich ein Badetuch um und ging auf die Suche nach .....
Nun fiel ihm zum ersten Male auf, dass er nicht einmal ihren Namen wusste.

Er lief die Treppe nach unten und ließ sich vom Duft frischem Kaffee leiten, der ihn direkt in die Küche führte.
In der Küche war ein ausgiebiges Frühstück angerichtet, für eine Person. Der Kaffee  stand auf der Wärmeplatte. Das rote Lämpchen starrte ihn an. Von IHR  war nichts zu sehen.

Neben der Kaffeetasse lag ein Blatt Papier, auf dem stand:


ES WAR WUNDERBAR MIT DIR! WENN DU GEHST,  ZIEHE BITTE DIE TÜRE FEST INS SCHLOSS. CHR.

An diesem Tag notierte er in seinen Kalender im Büro am Vortag:

KONZERT MIT CHR.




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IM NETZ DER GEFÜHLE soft-erotisch



Im Netz der Gefühle
von Joana Angelides
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 Nun sitze ich dir schon eine ganze Weile gegenüber. Das Kaffee ist nur mäßig besucht und liegt im Halbdunkel.

Im einfallenden Licht glänzt ein kleines Spinnennetz in der Fensternische.

Die schweren Vorhänge lassen das Licht nur gedämpft in den Raum, vereinzelte Sonnenkringel spielen mit deinem Haar und lassen es golden erscheinen.
Du hältst den Kopf leicht nach links geneigt und blätterst unkonzentriert in einem Magazin. Immer wieder schweifen deine Augen ab und treffen auch wie rein zufällig, mit meinem Blick zusammen. Es trifft mich jedesmal wie ein Stromstoß. Es sind nur Sekundenbruchteile, in denen sich unsere Blicke treffen, aber sie lösen totales Chaos aus. Chaos in meinem Kopf und ganz langsam in meinen ganzen Körper bis zu den zuckenden Zehenspitzen.

Ich brauche immer einige Sekunden, um diese totale Erregung abklingen zu lassen. Danach ist dein Blick wieder völlig teilnahmslos auf das Magazin gerichtet.
Es ist wie ein geheimes Spiel, das nur wir beide spielen.

In deinem Nacken kringeln sich kleine Haarsträhnen und wenn du den Kopf drehst, bewegen sie sich mit. Ich stelle mir gerade vor, wie meine Lippen darüber streichen und ich es an meinem Gaumen bis in die trockene Kehle verspüre und dieses Gefühl dann in meinem Kopf mehrfach explodieren wird.

Seit geraumer Zeit liegt mein Blick auf dir und meine Augen wandern nun von deinem Nacken weiter, die Schultern entlang und berühren deine Brüste, die sich durch die dünne Bluse in erregender Weise abzeichnen. Durch die leichte Anhebung deiner linken Schulter, bewegen sie sich leicht. Ich kann deine Brustspitzen sehen, wie sie deinen Atemzügen folgend, auf und nieder wandern. Mit einer Handbewegung öffnest du nun unerwarteter Weise, zwei Knöpfe deiner Bluse, als wäre es zu heiß hier im Kaffee. Ich kann nun deine linke Brust bis zur Hälfte sehen und meine Ahnung, daß du unter der Bluse nichts weiter trägst als nackte Haut, wird bestätigt.

Und wieder trifft mich ein Blick von dir und gleichzeitig berührst du mit den Fingerspitzen, ganz zufällig das Tal zwischen deinen Brüsten und fährst genüßlich, wie in Gedanken, auf der nackten Haut auf und ab.

Das Blut steigt mir in den Kopf und ich muß tief Luft holen, aus Angst das Bewußtsein zu verlieren. Meine Erregung erreicht eine Spannung, die nur schwer zu verbergen ist.
Sehe ich da ein leichtes Lächeln in deinem Gesicht?
Dein Blick läßt wieder ab von mir und gleitet weiter durch den Raum und dann widmest du dich wieder deinem Magazin.
Doch deine Fingerspitzen gleiten noch immer gedankenverloren auf und ab, was mir nun endgültig Schweißperlen auf die Stirne treibt.
Das Spinnennetz in der Fensterecke wird durch den Luftzug der sich öffnenden Türe des Kaffees leicht bewegt und ich sehe, daß sich inzwischen eine Mücke darin verirrt hat und verzweifelt versucht, zu entkommen.


Nun nimmst du die große Tasche neben dir, welche deine Figur bisher vom Gürtel abwärts verdeckte, zur Hand und entnimmst ihr einen Handspiegel.
Du blickst hinein und fährst dir mit den Lippen langsam über deine vollen Lippen um sie zu benetzen. Dabei trifft mich wieder wie zufällig dein Blick und ich kann mich nicht entscheiden, ob ich in deinen Augen versinken soll oder das Spiel deiner Zungenspitze oder die Bewegungen deiner Brüste beobachten soll. Es macht mich völlig verrückt und fahrig, ich schütte etwas von meinen Kaffee aus, den ich eben zu meinen zitternden Lippen führe.
Du klappst nun den Spiegel wieder zu und stellst die Handtasche aber nun auf die andere Seite, so daß ich die zarte Rundung deines Po´s sehen kann, wie er sich quälend langsam hin und her bewegt. Der dünne Rock liegt an deinen Hüften und Po eng an, diese Linie wird durch keine Falte beeinträchtigt.
Es durchfährt mich siedend heiß, es kommt mir der Gedanke, daß du eventuell kein Höschen trägst, oder vielleicht so ein Nichts von einem Ding, das vorne nur ein kleines Dreieck hat und rückwärts nur einen String, der sich zwischen deinen Pobacken nach oben zwängt. Die Vorstellung wie dieses Riemchen bei jeder Bewegung dazwischen deinen Damm und den empfindlichen Stellen deiner Pospalte bei dir vielleicht Wellen von Gefühlen auslösen, erfaßte mich und stürzt mich in eine Spirale von Empfindungen. Obwohl ich ein offenes Hemd und einen Pullover trage, wird es mir eng. Ich fasse an meinen Hals und ziehe den Hemdkragen ein wenig nach unten.

Die Mücke im Spinnennetz versucht noch immer, sich zu befreien, verstrickt sich aber immer mehr in den dünnen Fäden.

Deine Lippen kräuseln sich ein wenig und mit angehaltenem Atem sehe ich, wie sich dein rechter Fuß langsam nach oben streckt und du die Beine übereinander schlägst. Mein Herz spielt verrückt, es klopft und ich spüre, wie es das Blut schneller durch meine Adern pumpt.
Durch diese Veränderung deines Körpers rutschte der Rock ein wenig nach oben und meine Blicke können ungehindert die Waden deiner schlanken Beine nach oben zu den Schenkeln und bis unter den Rocksaum wandern. Es ist wie eine Fahrt auf einer Hochschaubahn. Ich bekomme einen leichten Schwindel im Kopf, meine Magengrube wird immer tiefer und ein dumpfes Gefühl von Hilflosigkeit erfaßt mich.

Wie fühlt sich eine Mücke in so einem Spinnennetz?

Nun sinkst du langsam tiefer in die gepolsterte Bank, schlägst die Beine auseinander und stellst den Fuß wieder auf den Boden. Du befreist dein rechtes Bein vom Schuh und meine Blicke saugen sich hungrig an deinen Rot lackierten Zehenspitzen fest, die sich langsam und rhythmisch hin und her, rauf und runter bewegen. Ich bemerke plötzlich, wie meine Zunge diesen Rhythmus folgend, meine trockenen Lippen benetzt.
Du bist nun ein wenig nach rückwärts gebeugt, völlig entspannt und locker, deine Blicke liegen ein wenig spöttisch und doch aufregend auf mir und ich beginne meine Hilflosigkeit zu hassen.

Ich fühle mich wie diese kleine Mücke dort oben in der Fensterecke.
Das Netz wird immer enger, die Bewegungen immer eingeschränkter, die klebrigen Fäden fesselnd, bis zur Bewegungslosigkeit.
Ich kann kaum mehr Luft holen.
Die Kellnerin reißt mich aus meinen Phantasien. Sie geht vorbei, räumt meinen Tisch ab und ich werde nun zahlen.
Mein Blick streift dich, du sitzt nun wieder gerade da, deine Füße stecken in den Schuhen und deine Blicke versinken wieder in dem bunten Magazin.
Ich stehe mühsam und ein wenig zitternd in der Kniekehle auf und gehe zur Türe. Bevor ich sie öffne blicke ich noch einmal zu dir hin und du schenkst mir ein süßes kleines, unschuldiges Lächeln.
Ich lächle zurück.

Nur Frauen, diese wunderbaren Geschöpfe, können so unschuldig lächeln, nachdem sie einen Mann fast um den Verstand gebracht haben.


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IM REICH DER LIEBE Gedicht





AUSZUG AUS DEM e-Book

"LIEBESGEDICHTE"
von JOANA ANGELIDES

Downzuladen als e-Book bei Amazon, Thalia und vielen Großhändlern

Im Reich der Liebe


Die Luft flimmert und funkelt urplötzlich
Die Spannung wird stärker, es wird offensichtlich
Es ist plötzlich etwas geschehen, wir fühlen es.
Wir schließen die Augen, das Herz klopft wild
Das Licht rundum verstärkt sich, es entsteht ein Bild
Unwirklich und strahlend

Es sprengt alle Grenzen, die uns immer umgeben.
Ahnung wird zur Gewissheit, was wir hier erleben
Ist ein Gefühl, stark und alles umfassend,
Mauern stürzen ein, wir erklimmend rasend
Höhen und stehen auf Gipfeln der Lust
Die Gefühle sprengen unsere Brust.

Wir finden uns wieder im Reich der Liebe

Sonntag, 1. Juni 2014

MEINE E-BOOKS

Liebe Freunde und Folger,
ich habe mich nun fast zwei Monate lang bemüht, meine Geschichten und Bücher bekannt zu machen. doch leider konnte ich keinen Anstieg der Zugriffe auf meine e-Books feststellen, daher nehme ich an, dass Sie für Euch gar nicht so interessant sind.
Ich denke, ich sollte meinen Blog wieder einstellen, oder nur mehr sporadisch weiter führen.

Ich gebe hier nochmals meine Seite ins Netz. sollten die Zugriffe wider erwarten doch zunehmen,
werde ich wieder Geschichten und Auszüge aus meinen e-Books veröffentlichen



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Liebe Grüße aus Wien

JOANA ANGELIDES