Donnerstag, 17. April 2014

NÄCHTE DER ROSEN IN MARAKESCH, Erotik




NÄCHTE DER ROSEN IN MARAKESCH

Bildergebnis für harem

In der Hoffnung, meine Liebe heute bei mir zu sehen,
fang ich den Tag an, schicke ihr eine schöne Rose und wünsche, dass ihr meine Neigung immer so schön vorkommen möge, als diese Blume aussieht".
(aus: Briefe an Charlotte von Stein von Johann Wolfgang von Goethe)

Beim Lesen dieser Zeilen, steigt in mir die Erinnerung an eine nie vergessene Zeit der Leidenschaft wieder empor und das sehnsuchtsvolle Ziehen in meiner Brust betäubt mich fast.
Es waren jene Tage, wo wir uns sehr nahe waren, du dich noch nicht aus meinem Leben zurückgezogen hast.
Du weißt, wie sehr ich kühle Blüten auf meiner nackten Haut liebe. Wie oft schon hast du in deinen Briefen das Bettlaken wieder mit Blütenblättern überschüttet,  deren Duft mich betäubt hat, deren  Kühle mir angenehme Schauer schenkten. Auch du hast diese Tage nicht vergessen!
Du hast spielerisch kleine Blüten in meinem Haar verteilt, mich mit den zitternden Blütenknospen der Mimose  an den Ohrläppchen und an der Nasenspitze  liebkost.
Und ich liebte diese Spiele.
Du hast meine ganze Leidenschaft und Lust an die Oberfläche geholt, wenn du mit einer Schale loser, dunkelroter Rosenblätter neben mir kniend  die Blätter zwischen deinen Fingern zerriebst, mir den Duft einatmen ließest oder sie auf meinem Bäuchlein verteiltest. Meine erregten Brustspitzen mit einer Knospe necktest oder die Blätter  auf meine Brüste nieder rieseln ließest.

Der betörende Duft dieser Blüten  lassen die Sinne sich schärfen und  wenn ich eine Rose berühre, sehen meine geschlossenen Augen  die Gärten von Marakesch wieder,  mit ihren vielen Rosenbäumchen und flüsternden Springbrunnen.
Die Rose, die Blume des Orients, mit ihrem Ursprung in Persien, sie ist für mich  die Blume des Eros schlechthin. Und wenn jemand sie nur als Blume mit  Dornen sieht, dann ist er zu bedauern.

Wir waren auf einer Tagung dort, konnten tagsüber unsere Hände und Augen nicht voneinander lassen und berührten uns so oft es möglich war.
Ich sehe mich wieder mit dir auf dem Dach des kleinen Pavillons in der Hotelanlage in  Makaresch, über uns nur den Mond und der mit Millionen Sternen  bestückte Nachthimmel. Der Boden war mit dicken Teppichen ausgelegt, die jedes Geräusch schluckten. Der breite Divan stand in der Mitte und war mit seidenen Teppichen über und über belegt. Rundherum standen hölzerne, mit Schnitzereien durchbrochene Paravants,  aus dem rötlichen Rosenholz, die natürlich aus miteinander verbundenen Ranken der Rosenstöcke bestanden.
Durch die Hitze des Tages wird die Kühle der Nacht als angenehm empfunden und man kann überall auf den Dächern der Häuser solche  Freiluftwohnzimmer sehen.
Es standen rund um den Divan getriebene Metallteller mit Früchten und süßen Leckereien, sowie Krüge mit kühlen Getränken bereit. Und diese stark duftenden Schalen mit Rosenblättern! Sie beeinflussten meine Sinne, holten das Zittern hervor und machten alles intensiver.

Du erinnerst dich?
Es waren drei wunderbare Nächte, in denen wir uns von der Hitze des Tages erholen konnten und die Hitze unserer Sinne von der Kühle der Nacht erträglicher gemacht wurde.

Rund um uns flatternden im leichten Abendwind weiße Vorhänge auf schwarzen Vorhangstangen, die Ringe der Vorhänge erzeugten ein seltsames Geräusch.
In der Dunkelheit des großen Parks standen noch einige dieser Pavillons und wir glaubten unterdrücktes Lachen und leise, temperierte Stimmen mit gelegentlichen Höhepunkten wahrzunehmen.
Ich war in diesen Nächten von der ungewohnten Atmosphäre sehr erregt und du wusstest das, sahst es in meinen Augen, erkanntest es an meinen geöffneten Lippen, die von der Zunge unruhig benetzt wurden.
Wir begannen damit, die Erdbeeren gemeinsam zu essen und wenn sich unsere Lippen endlich berührten, vermählten sich unsere Zungen und du begannst die Rosenblätter  auf meinem Körper zu verteilen. Die Kühle der Blätter im Gegensatz zu deinem heißen Körper erzeugten Kaskaden von Verlangen.

Die dünnen weiten Kaftane, die wir beide anfangs anhatten waren kein Hindernis für unsere suchenden Hände und wurden irgendwann Opfer unserer Begierde, den anderen zu fühlen und zu berühren.
Deine Lippen auf meinen Brustspitzen, deine suchenden Fingerkuppen in der Tiefe meiner Lust, ließen mich seufzen und mich winden, der Kopf zurück gebogen, die Augen geschlossen glitt ich langsam in eine Ekstase, die du immer mehr verstärktest und die von uns ausgekostet wurde bis sie nicht mehr von dieser Welt zu sein schien.
Wie konnte es geschehen, dass wir minutenlang auf diesen sanften Wellen ritten, glitten  und dahin glühten, bis es dann mit einem Schlag zu einer alles umfassenden Explosion kam?

Es waren die Nächte der Rosen, der Blütenblätter, der fremden geheimnisvollen Düfte  und Laute. Der Sehnsüchte und Verschmelzung mit dir.



AUSZUG AUS DEM e-BOOK

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