Mittwoch, 9. Dezember 2015

DER UNBERECHENBARE TIGER IN UNS, Erotik



Der unberechenbare Tiger in uns. 

von Joana Angelides 

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Oh, ich liebe es daran zu denken, Dich zu verwöhnen.

Verwöhnen mit geflüsterten Worten, leichtes Berühren deines Körpers im Vorbeigehen, dir tief in die Augen zu schauen, das kleine Feuer in ihnen zum lodern zu bringen.


Es ist die Lust, die uns beherrscht. Sie lauert wie ein Tiger im Hintergrund und registriert jede Regung im eigenen Inneren und die Signale des anderen.

Ohne Vorwarnung bricht dieser Tiger dann aus dem Dickicht, läßt uns erzittern vor seiner Mächtigkeit.

Alles  überrollend, wegdrängend  und vergessen lassend hat uns diese Lust gestern einfach daran gehindert, die Wohnung zu verlassen.
Als du mir in den Mantel helfen wolltest und mich dabei spontan in den Nacken küßtest, fiel der Mantel einfach zu Boden, deine Hände öffneten unbeherrscht den rückwärtigen Verschluß meines Kleides und  glitten über meine Brust zum Bauch und wieder nach oben.

In solchen Augenblicken drängt alles Blut in den Kopf, das Herz setzt aus und die Welt rundherum ist vergessen.

Wohin wollten wir? Hinaus in die Kälte des Abends, zu Leuten die keine Ahnung haben, was sich in unserem Körper abspielt, die nicht merken,  wie es in uns zuckt, zieht und pocht?

Deine Hände zerwühlen meine sorgfältig gestylte Frisur, deine Fingerkuppen massieren meine Kopfhaut, die sich zusammen zieht vor Wonne.

Alles rundum ist vergessen, die Kleidungsstücke bezeichnen unseren Weg ins Schlafzimmer, unsere Flucht in die Sinnlichkeit.

Deine Handflächen sind auf meiner Haut, meine Lippen suchen deine zitternden Nervenspitzen, ich ergötze mich an deinem Stöhnen, deinem Flüstern und deinem stoßweise ausgestoßenen Atem.
Dein erregiertes Schwert, aufrecht und zuckend, macht mich fast rasend vor Lust. Meine Zunge nähert sich der voll erglühten Kuppe, sie wird aus der schützenden Vorhaut herausgeholt und meine Zunge steigert mit wahnsinniger Intensität deine Erregung.

Oh, wie zittert dieser Körper, wie schreit er, bittet um Erlösung und Befriedigung. Es ist der Taumel der Sinnlichkeit, der mich dann nicht mehr innehalten lassen kann.

Ich will diese Erlösung tief in mir spüren, sie gemeinsam mit Dir erleben. Ich halte Deine Schultern nieder, beuge mich über Dich, lasse mich auf dich gleiten und verschlinge  dein Schwert mit meinem Körper. Wie eine maßgeschneiderte Scheide paßt er darauf und wir haben  diesen wilden, leidenschaftlichen  Ritt so lange fortgesetzt, bis wir  gemeinsam in uns und über uns zusammen sanken.

Es war wieder einer dieser wunderbaren und erfüllenden  Abende, die sich als Goldzeichen in unser Gedächtnis und in unserer Seele verewigen.

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Montag, 9. November 2015

Entscheidung in der Dunkelheit, vampirig



Entscheidung in der Dunkelheit
 von Joana Angelides

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Das ist wieder so ein Abend, der das Ende des Tages ankündigt, er wird nahtlos in eine dunkle Nacht übergehen.
Er steht am großen Fenster seiner Wohnung unter dem Dach des alten Hauses und blickt auf die bereits einsetzende  Dämmerung nieder, die die Stadt langsam einhüllt, die Umrisse der Häuser unscharf werden läßt und erste vereinzelte Lichter vorwitzig versuchen das Grau zu durchdringen.

Die Hektik des  Tages ist im Abklingen,  die Stille beginnt sich auszudehnen. Hier heroben, über den Dächern der Stadt sind die Geräusche ohnehin nur gedämpft zu hören.

Gedanken überschlagen sich, man hat eigentlich gar keinen Einfluß darauf. Bilder ziehen vorbei, Erinnerungen an Gerüche werden wach. Betörende Gerüche, schwer,  den Geist einschläfernd, die Sinne schärfend. Bilder aus längst vergangener Zeit, Jahrhunderte gleiten vorbei wie ein langer Zug mit Abteilen. Jedes Abteil ist besetzt mit fremden, manchmal jedoch auch bekannten Gestalten, bleichen Gesichtern.

Man wird es müde, all diese Wesen im Gedächtnis zu behalten. Nur manchmal verbleiben Eindrücke und Erinnerungen, oft ganz tief ins Innerste verbannt, als Schuldgefühle bestehen.  Ihre Verzweiflungsschreie verhallend in der Unendlichkeit und werden doch hin und wieder im Unterbewußtsein  wahrgenommen.

Sein Blick ruht auf den Dächern der Stadt, die für ihn zur Heimat geworden sind. Es gibt noch viele Seelen hier, denen man sich nähern kann, ihre Eignung zum kurzzeitig gemeinsamen Weg testen kann. Ihr Blut rettet seine Existenz, hält ihn am Leben, oder wie man das nennen soll, das ihn weiter treibt, das ihn atmen und suchen läßt. Es ist eher ein Existieren in einer Art Zwischenwelt ohne sichtbare Grenzen.

Durch die geöffneten Flügel des Fensters dringt etwas kühlere Nachtluft herein. Er schlingt das rechte Ende des Umhanges um die Schulter und gleitet lautlos in die Nacht hinaus.

Unendlich lange  hat er nun sein Heim nur nachts verlassen. Er streicht in der Dunkelheit durch die breiten Straßen, engen Gassen und überquert Plätze, sucht und findet seine Opfer.


Als er aus dem dunklen Park gegenüber heraustritt, unterscheidet er sich kaum von den vorbei eilenden Menschen. Er wird kaum beachtet, kaum wahrgenommen.
Gegenüber ist die Brücke, die über den Fluß führt, sie  verliert sich im Nebel. Man sieht nur bis ungefähr zur Mitte, dann ist die Sicht eingeschränkt.  Diese Novembernacht verschluckt auch die Geräusche der darüber gleitenden Autos, die Lichter treffen auf die Nebelwand, tauchen ein und verschwinden.
Er drückt sich an das Geländer und verschmilzt mit einem Pfeiler, der hoch hinauf reicht und in der Folge dann im dunklen Wasser der Fluten verschwindet. Die Lichter spiegeln sich darin und scheinen sich zu bewegen.

Er richtet seine Sinne in die Dunkelheit, horcht auf Geräusche und Bewegungen und sein Atem stockt. Genau vor ihm, einige Meter vorne, muß sich jemand ebenfalls an das Geländer lehnen. Er kann die Erregung spüren, die Unruhe pflanzt sich bis zu ihm fort.

Nun löst er sich aus dem Schatten und bewegt sich lautlos aber schnell vorwärts. Ungefähr in der Mitte der Brücke sieht er sie. Sie lehnt mit dem Kopf auf ihrem linken Arm aufgestützt,  am Mittelpfeiler und ihr rechter  Arm umklammert das Geländer. Sie weint so heftig, dass er es hören kann.

Lautlos arbeitete er sich bis zu diesem Mittelpfeiler vor und steht nun an ihrer Seite.

Sie beugt sich vor und macht Anstalten, sich auf das Brückengelände zu setzen. Mit einem Schritt nach vor, hält er sie an der Taille fest.

„Nein, Sie springen nicht!“ Er sagt es laut und fest und zieht sie  vom Geländer weg.

„Lassen sie mich, ich will nicht mehr leben!“

„Sie würden es bereuen, es gibt Nichts, was Leben ersetzt!“
Er schließt einen Moment seine Augen, wer weiß das besser als er selbst!?

Sie lehnt nun an der Innenseite des Mittelpfeilers und Tränen rinnen über ihr Gesicht.
Nun hat er endlich die Gelegenheit sie genauer zu betrachten.
Ihr schmales Gesicht wird umrahmt von dunklem Haar, das wie ein Helm an ihrem Kopf anliegt. Stirnfransen reichen fast bis zu den Bögen der Augenbrauen, die einen wunderbaren Schwung haben und ihre großen, ebenfalls dunklen Augen, noch  zusätzlich betonen.

Ihr voller Mund ist geöffnet und ihre Lippen zucken, während ihre Zunge langsam hin und her fährt. Sie sah so jung und hilflos  aus!
Ja, ein hilfloses Mädchen, das war genau das, was er heute Nacht braucht.

„Lehnen Sie sich an mich, das tut Ihnen sicher gut. Vielleicht kann ich dafür sorgen, dass Sie nie mehr weinen!“
Sie kann die Zweideutigkeit dieses Satzes nicht verstehen, doch irgendetwas drängt sie, sein Angebot anzunehmen.
Ihr Kopf ruht nun auf seine Brust, leicht seitwärts geneigt und die feine Linie ihres weißen Halses liegt frei vor ihm.  Er schließt die Augen, die Vorstellung mit seinen Lippen darüber zu streichen, zu verweilen,  überwältigt ihn.
Er legt seinen Arm um sie und gleichzeitig hüllt er sie in seinen Umhang ein. Sie schluchzt zwar noch weiter, doch er spürt, wie sich der Krampf langsam löst und es ein befreites Weinen wird.
Langsam beginnt er schrittweise, mit ihr im Arm, die Brücke zu verlassen. Die Autos, die auf der Fahrbahn vorbei gleiten hüllen sie manchmal in helleres Licht. Die Lenker vermeinen  ein  Liebespaar zu sehen, eng umschlungen, weltvergessen dahin gehen.

Er führt sie langsam in den dunklen Park, dort wo einige Bänke stehen und die Beleuchtung nicht sehr effizient ist. Er zieht sie zu sich herunter, als er Platz nimmt. Sie löst sich aus seinen Armen und lehnt sich leicht zurück. Nun erst kann sie ihren Begleiter voll ins Gesicht sehen.
Sie sieht ein schmales, blasses Gesicht mit großen dunklen Augen, die in ihrer Tiefe zu brennen schienen.
Plötzlich steigt Angst in ihr auf und sie will aufstehen, doch sein linker Arm, der sie unter ihrer sich hebenden und senkenden Brust sanft, aber nachdrücklich niederdrückt, läßt das nicht zu.  Der sie umhüllende Umhang tut den Rest und eigentlich ist sie von ihm gefangen, wie in einem Seidenkokon.
Er spürt  in der Enge des Umhanges, der sie beide einhüllt, wie sie am ganzen Körper zittert. Er weiß, dass  sie durch den dünnen Stoff ihres Kleides seine Erregung spüren muß.  Die weiße Schulter, die aus der verrutschten Bluse hervor leuchtet, raubt ihm fast den Verstand.
Ihr Schluchzen hat aufgehört, die letzte Träne findet ihren Weg über ihre Wange. Sein Gesicht kommt immer näher,  sein Mund ist leicht geöffnet. Seine weißen Zähne schimmern in der Dunkelheit.

„Vergessen Sie ihn, wenn er Ihnen diesen Schmerz zufügt, dann ist er ihre Liebe nicht wert. Kommen Sie mit mir mit, ich zeige Ihnen die Welt, wir verschreiben uns  dem Wind und reisen mit den Wolken über die Kontinente zu fernen Meeren. Ich verspreche dir ewige Jugend, Kraft und Macht über die Menschen! Möchtest du das mit mir teilen?“

Sie kann ihre Augen nicht aus den seinen lösen, es erscheint ihr erstrebenswert mit ihm in seine Welt einzutauchen. Sie hat keine Ahnung und keine Vorstellung was sie erwartet, doch ist sie bereit, es zu erfahren.
Sie nickt einige Male hintereinander und drückt sich unwillkürlich wieder fester an ihn. Sie kam sich so verloren, so einsam vor. Doch plötzlich nun ist eine starke Mauer da, an die sie sich anlehnen kann, die Gemeinsamkeit verspricht.

Im letzten Satz ist er in das vertraute DU gefallen, doch sie merkt es kaum. Sie hört fasziniert seiner Stimme zu, seinen Schilderungen über die Zukunft und schließt die Augen. Sie kann den Triumph in seinen Augen nicht sehen, die Gier und das Verlangen nach ihr und ihrem Blute.

Sie spürt kaum, wie sich seine Zähne langsam in ihren Hals bohren, es ist nur ein kleiner Schmerz. Doch sie spürt, wie sich eine unglaubliche Müdigkeit und Leichtigkeit in ihrem Körper ausbreitet und verliert fast das Bewußtsein. Er hebt ihr leichte Gestalt auf, läßt sie umhüllt von dem schweren schwarzen Mantel in seinen Armen liegen und erhebt sich mühelos und schwebt mit ihr, seinem neuen Opfer,  über die dunklen Spitzen der Bäume des Parks bis zu dem großen offenen Fenster seiner Dachgeschoßwohnung.  Denn am Horizont zeigt sich schon vorsichtig der junge Tag und die ersten Sonnenstrahlen haben die Kuppel der Kirche gegenüber erreicht.

Der tiefe todesähnliche Schlaf, der sie nun beide umfängt führt in eine Welt, die nur ihresgleichen betreten können.



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Zwischen Tanz und Ewigkeit, vampirig



Zwischen Tanz und Ewigkeit.
 von Joana Angelides

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Nun war er da, der Karneval!

Ganz Venedig war eine Bühne. Am Marcusplatz drängten sich die schönsten Kostüme. Auf jeder Brücke in jeder kleinen Gasse Venedigs liefen sie herum, mit Vogelmasken, mit weißen Masken, riesigen Hüten mit Federgestecken, blauen, roten und grünen Taft und Seidengewändern, glitzernd und glänzend, mit Glöckchen und Schellen.
Prinzen und Könige in samtenen und seidigen Wamse, jedoch alle mit Masken. Niemand kannte den Anderen oder Alle, alle waren ausgelassen.
Auf kleinen Plätzen, wie auf der Piazza S.Polo  waren kleine Bühnen mit Straßentheatern aufgebaut, Musik aus alten Instrumenten war zu hören. Sie spielten alte Stücke von Goldoni, alte venezianische Possen.

Man wurde umarmt, gestoßen und gezogen. Lachen drang von allen Seiten heran, es war ein Rausch der Farben und Sinnen. Sektgläser machten die Runde, es wurde zugeprostet und fremde Menschen sprachen sich an und gingen wieder aneinander vorbei.
Am Canale Grande fuhren die Wasserbusse, voll besetzt mit lachenden Menschen in Masken vorbei, hielten an den Stationen an und Massen von Menschen stiegen ein und aus.

Alissa und Susanne, zwei Kunststudentinnen, die Venedig nur wegen des Karnevals besuchten, hielten sich an den Händen um sich nicht zu verlieren. Sie prosteten einigen Masken zu, tanzten über den Markusplatz und versuchten immer, sich nicht aus den Augen zu verlieren.

Ein ausgelassener Capitano riß Alissa jedoch irgendwann von ihrer Seite und Susanne war in dem Getümmel alleine. Sie rief zwar noch ein paar Mal ihren Namen aber es war vergebens.

Doch da wurde sie schon wieder von einer Maske herum gewirbelt, bekam ein Glas Sekt und wurde weiter gegeben an eine Maske mit Vogelgesicht, mit der sie einen Tanz lang verbunden war. Unvermittelt ließ sie diese Maske wieder alleine und verschwand in der Menge.
Hatte sie diese Maske mit dem Vogelgesicht und dem langen Schnabel, er aus dem Gesicht ragte, nicht schon einige Male herum gewirbelt, um dann wieder in der Menge zu verschwinden?
Er war groß, sprach nicht viel, sie spürte nur einige Male seinen Atem, stoßweise an ihrem Hals und seine Augen brannten begehrlich aus der Maske. Mit seiner linken Hand berührte er während des Tanzes manchmal ihren Hals hin bis zum Nacken, sie mußte ihn abwehren. Eigentlich beschlich sie ein unheimliches Gefühl in seiner Gegenwart.

Völlig außer Atem lehnte sie sich dann an einen der Lichtmaste im Zentrum des Markusplatzes, mit Blick auf die Basilica di San Marco. Alles drehte sich um sie, sie konnte nur mehr Gestalten sehen, der Ton trat etwas zurück und sie schloß die Augen. Ihre Brust hob und senkte sich und sie glaubte aufzusteigen.
Sie war unglaublich erregt und trunken vom Fest der Farben und Sinne.
Als nun auch noch irgendwo Feuerwerk abgeschossen wurde und sich der Himmel in allen Farben darbot, fühlte sie sich endgültig emporgehoben.
„Hallo, schöne Colombine! Tanzen wir quer über den Platz?“ Eine dunkle Stimme hinter ihr riss sie aus ihren Gedanken.

Bevor sie noch etwas sagen konnte, nahm sie ein Conte, mit rotem Wams, goldenen Applikationen und schwarzer enger Hose, einem hohen Samthut mit breiter Krempe und einer weißen Maske, die nur den Mund frei ließ, in den Arm und flog mit ihr über den Platz. Sein Umhang wirbelte um sie beide herum. Das heißt, soweit es möglich war, da der Platz ja voller Menschen war.
Und wieder kam der Vogelgesichtige auf sie zu, der  ja eigentlich  einen Arzt aus dem Mittelalter darstellte und griff nach ihr.
Doch ihr Conte hielt sie in seinem Arm und stieß den Anderen weg. Sie schienen sich zu kennen.

 „Sie sind die schönste Colombine von Venedig! Drehen sie sich, springen sie, fliegen sie mit mir!“
Sie lag in seinen Armen und vergaß die Menschen ringsherum. Er hielt sie so fest in seinem Arm und sein Mund war so nahe an dem ihren, dass sie seinen Atem spüren konnte. Während sie über den Platz wirbelten, spürte sie plötzlich diesen kleinen Schmerz. Er hatte seinen Mund endgültig ganz nahe an ihren Hals gebracht und sie spürte nun wie er seine Zähne schnell und kräftig in ihr versenkte. Es liefen Schauer über ihren Rücken es schwindelte ihr, die Drehungen wurden immer wilder, und ihre Knie gaben nach, doch er hielt sie fest und verläßlich in den Armen.

Sie tanzten bis an  den Rand des Marcusplatzes  und sie sah, wie sich die Lichter im Wasser spiegelten und San Giorgio von drüben durch die Nebelschleier herüber blinkte. San Giorgio war in seltsames Licht getaucht und es schien ihr, als würden sie beide, in Begleitung des Vogelgesichtigen übers Wasser dorthin schweben, als Ziel die ebenfalls Venedig vorgelagerte größeren Insel Giudecca.

Plötzlich hatte sie das Gefühl, dass sie nicht die Einzigen waren, losgelöst vom Trubel des Karnevals, die losgelöst von den Anderen über all diesem Trubel schwebten.
Alissa, die Freundin war aus ihrem Gedächtnis gelöscht, sie hatte sie vergessen. Sie klammerte sich an den Mann an ihrer Seite.

Vermeintliche Nebelschleier entpuppten sich als schwebende Gestalten, mit wallenden Gewändern, flatterndem Haar, langen begehrlichen Armen und glühenden Blicken. Der Marcusplatz und der Campanile waren schon weit weg, entschwanden im Nebel der Nacht. Es schwindelte ihr, doch sie wurde gehalten und getragen von starken Armen, eingehüllt in einen schwarzen Umhang, für alle Ewigkeit.


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Sonntag, 1. November 2015

DANACH, Erotik



Danach
von Joana Angelides 


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Dein Duft ist noch immer im Raum. Doch du bist gegangen.

Wie kommt es, dass du so schnell danach abschalten kannst, summend das Badezimmer verläßt und die Türe ins Schloß fällt?


Wo kamen die Gefühle hin, die uns eben noch umspülten, die sich langsam in unseren Körpern aufgebaut und von uns Besitz ergriffen haben?

Wo blieb dein  Flüstern in meinem Ohr, wo ist das Klopfen deines Herzens, das ich eben noch verspürte?

Das einzig Spürbare  ist nun nur mehr dein Duft, deine Wärme auf dem Laken, das ich an mich ziehe und über meinen Kopf stülpe. Durch das weiße Tuch kommt das Sonnenlicht wie gefiltert durch und hüllt meinen noch warmen Körper wie eine leuchtende Höhle ein.

Ich weigere mich, das Bett zu verlassen, will hier bleiben und deine Aura, das Licht unserer Liebe noch eine Weile genießen.

Wie gerne wäre ich danach noch in deinen Armen liegen geblieben, ein wenig eingerollt, von dir gehalten. Deine Arme von rückwärts um mich geschlungen, dein Atem in meinem Nacken und den Schlag deines Herzens spürbar auf meiner Haut.

Irgendwann, vor einer Ewigkeit, waren da immer deine Fingerspitzen die von Rückenwirbel zu Rückenwirbel gleitend, jedes einzelne Erzittern abwartend. Es war eine neuerliche Kaskade der Gefühle die uns dann überrollte. Das Danach wurde immer wieder zum Neubeginn.

Die Zeit ließ dich das vergessen. Auch das Flüstern danach, es ist verklungen.  Nur die Erinnerung ist geblieben.

Es ist wie bei den Bildern von Salvatore Dali, in denen die Zeit davon rinnt, vom Baum herunter tropft und unaufhaltsam in der Vergessenheit versickert.

Die kahlen Äste der Bäume sind noch da und strecken sich suchend und nach Hilfe rufend nach dir aus. Doch in einem Raum ohne Atmosphäre gibt es keine Geräusche, die Stille schmerzt.

Denkst du eigentlich noch an jene Sommertage im Weizenfeld mit den roten Punkten der Mohnblumen dazwischen? Die Erde roch nach Sommer und das Summen der Bienen konnte kaum das Rauschen des Blutes in unseren Ohren übertönen. Wir bewegten uns im Gleichklang mit den Ähren. Der Wind strich über meine Stirn, deine Hände berührten mein Haar, das Sommerkleid  war dünn und klebte an mir. 
 
Dann lagen wir stumm da und nur unsere Hände berührten sich, doch das genügte.
Wir hielten die Stunden fest, wir bauten das Gebäude unserer Liebe immer wieder auf.
Das DANACH  war wie das Lauschen in eine wunderbare Stille.

Und nun liege ich alleine da, mein Körper schreit nach sanfter Berührungen, nach gemeinsamen Ausklingen des eben noch über uns hinweg fegenden Sturms, doch du hast dieses Gefühl längst  vergessen, es gibt kein Danach mehr für dich.



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Freitag, 23. Oktober 2015

Uvergessliche Erschütterung, Erotik



Unvergessliche Erschütterung.
von Joana Angelides

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Lieber Freund,

Du weißt sicher, was das Sprichwort „ .....den Spieß umdrehen“  bedeutet.

War ich bisher diejenige, die alle ihre Fantasien und Wünsche erfüllt bekam, so begann es diesmal mit einer Forderung an mich.

Er wollte mich sehen.

Totale Passivität meinerseits am Anfang, war die Bitte.  Wir trafen uns wieder in unserem Hotel, im ersten Stock, Zimmer 16, hinter vorgezogenen Vorhängen.

Er stand sofort hinter mir, als ich es betrat und seine Hände glitten an meinen Seiten und dem dünnen Seidenkleid auf und ab. Nach einigem auf und ab, streifte er das Kleid über meinen Kopf und es landete......irgendwo im Raum

Seine Hände glitten von rückwärts zu meinem Busen und ertasteten, eher ein wenig grob und ungeduldig, meine Brustspitzen, was ein kurzes Aufstöhnen meinerseits zur Folge hatte. Es blieb unbeachtet. Er drehte und zwirbelte die Spitzen und sein Mund war dabei in meinem Nacken und seine Zähne gruben sich darin ein. Er weiß, dass mein Nacken eine der errogenen Zonen meines Körpers ist. Seine Zunge züngelte dazwischen und ich spürte, wie sich wohlige Wärme in meinem Unterbauch verbreitete und langsam nach oben stieg.

Zwischen meine Pobacken drängte sich seine gewaltige Erregung und  ich spürte wie diese Erregung rasend schnell auch von meinem ganzen Körper Besitz ergriff.

Seine Hände glitten langsam von meinen Brüsten abwärts zu dem kleinen Bäuchlein und suchten einen Weg zwischen meine leicht zitternden Schenkel.

Diese Wildheit war ein unerwartetes, neues Gefühl.  War er doch bisher eher forschend, zärtlich und gebend. Heute nahm er mich.


Er drängte mich zum Bett und lies mich langsam darauf gleiten. Ich lag mit dem Gesicht im Polster und spürte seine männlichen, hart zufassenden Hände an meinen Hüften als er sie leicht anhob und so meinen Po näher zu sich schob.

Ich spürte seine Zunge darauf auf und ab gleiten und zwei, oder waren es drei Finger? nach vorkommen und leicht in mich eindringen. Er drehte sie und krümmte sie in mir und hörte auch nicht auf damit, als ich leise stöhnte und mit den Fäusten auf das Laken klopfte.
Wellen von Lust und Verlangen überrollten mich und machten mich schwindelig.
„Laß dich fallen, flüsterte seine heisere Stimme, „laß es mit dir geschehen, ich will dich total außer Kontrolle spüren. Wir haben jede Zeit der Welt. Es wird heute Stunden dauern.“

Mein Herz begann zu rasen.
Langsam drehte er  mich nun zur Seite und hob meinen linken Fuss hoch hinauf. So lag ich da, Einblick gewährernd in die intimste Stelle meines Körpers.  Seine Finger drehten und krümmten sich noch immer in meiner Vagina und erzeugten noch immer diese unergründlichen Wellen von  Lust und sinnlichen Schmerz. Sein   Daumen kreiste auf meiner Klitoris und ich werde jeden Moment den Verstand verlieren.

„Spürst du das?“
Er hatte mir ein vibrierendes Ei aus Metall tief eingeführt, das intensiv seine Arbeit aufnahm. Oh, ich begann sofort zu zittern und mich innerlich unglaublich weit zu öffnen. Es begann in meinem Becken zu ziehen und zu pochen, ich versank immer tiefer in weiße, undurchdringbare Nebelfetzen  und konnte weder was sehen noch hören. Nur bunte Kreise und einen tiefen Tunnel. Hörte und spürte nur das Summen des Eies.

Wir Frauen, oder doch die meisten, haben solche kleine Hilfsmittel in ihrer geheimen Lade für einsame Stunden, doch wenn ein Mann sowas einsetzt ist es erregender.

„Halte still, laß mich machen. Ich will dich schweben, fliegen, schmelzen und lichterloh brennen sehen!“
Seine Worte drangen an mein Ohr, bohrten sich tief in die Rillen meines Gehirns
ein und ich konnte die Funken spüren, die zwischen den Nervenenden hin und her stoben.

Sein Daumen kreiste noch immer auf dem Punkt und ich spürte, wie alles feucht und heiß wurde.
 Langsam senkte er meinen Fuß wieder ab, hörte jedoch nicht auf, mich zu stimulieren und irgendwo hin zu treiben, wo ich mich wahrscheinlich auflösen werde.

Und nun besann sich mein Körper der Möglichkeit einer Entladung der Spannung und der erste Orgasmus des Abends überrollte mich.  Er drückte mich hart nieder, ließ seine Finger kreisen und nahm meine Brustspitzen abwechselnd zwischen seine Zähne, Lippen und der Zunge. Oh er war ein kluger,  aufmerksamer Mann. Er wußte von unseren vielen erotischen Begegnungen, dass das für mich die ultimative Erregung war, ich da total außer Kontrolle gerate. Eine gleichzeitige Stimulierung der Brustspitzen während des Orgasmus multipliziert alle Gefühle.

Der Orgasmus baut sich langsam auf, zieht alle Muskeln zusammen, läßt sie vibrieren, schmerzen und verkrampfen, schüttet Fermone aus, läßt das Blut aus den Beinen und Armen entweichen, sammelt es und schießt es in den Kopf und dann wieder in den ganzen Körper.
Doch, wenn diese vielen Hände, Finger, Lippen und Zungen nicht aufhören, wird er wieder neu aufgebaut, strömt in alle Nischen und Ecken und bäumt en Körper erneut wieder auf.
Alle Ventile öffnen sich, Stöhnen kommt aus der Kehle, Schreie formieren sich. Man flüstert, bettelt und  will dass es nie wieder aufhört. Und heute hört es wirklich nicht wieder auf.

Seine Bewegungen werden ein wenig langsamer, doch gerade diese zähen, langsamen Bewegungen sind umso wirkungsvoller. Sie ziehen und zerren die Flammen empor, lassen die Muskeln flattern und in der Mitte des Körpers wird wieder dieser spiralförmige Schmerz ausgelöst, der alles ergreift und es kündigt sich ein neuerliches Zusammenbrechen sämtlicher Funktionen an.
Es strömt herbei, wie dickflüssiges Gold, überrollt den Körper und peitscht ihn auf.
Genau zu jenem  Zeitpunkt, wo es langsam beginnt abzuebben,  zog er seine Finger aus mir und spreizte meine Schamlippen und begann an meiner Klitoris zu saugen. Seine Lippen und seine Zunge umkreisen sie, saugen an ihr und rollen sie. Er weiß, wie er seitwärts zur Spitze kommen muss, um mich laut aufstöhnen zu lassen und den Druck in meinen Kopf unerträglich werden läßt. Sie beginnt zu toben, alle meine Sinne in ihren Bann zu ziehen und nimmt mir den Atem.

Lieber Freund, es gibt Momente, wo man Zeit und Raum verliert, nur mehr genießt und alles auf sich zu rollen läßt.

Irgendwann gibt dann der Körper auf, alles wird weich, biegbar und widerstandslos. Man liegt neben sich und starrt sich selbst fassungslos an.

Ich bin auf einer Welle von Gefühlen, Lust und Wahnsinn geschwommen und habe die Orgasmen über mich dahin rollen lassen. Zuletzt kamen sie nur mehr langsam, fließend und lang anhaltend, aber nicht minder heftig. Es war als würden sie als Surfwellen über mir zusammenschlagen und ich mittendrin, auf einem Surfbrett stehend durchrasen

Er kniete zwischen meinen Beinen,  seine Augen flogen über mich hinweg, er registrierte jede Regung, jede Bewegung und er steigerte sich bis ins kaum mehr Faßbare.
Sein Ziel war, meine Grenzen auszuloten. Diesen meinen Frauenkörper in totaler Aufgabe in seinen Armen zu halten.

Unsere endgültige  Verreinigung war nur mehr das logische Ausklingen einer Exstase, die mir und meinem Körper unvergessen bleiben wird. Er hatte Recht, es waren Stunden vergangen. Stunden in denen ich in einer anderen Welt zu Gast war.
Ich werde noch tagelang heiser sein.




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OLIVIA, Erotik



OLIVIA.
 von Joana Angelides


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Von seinem Hotelzimmer aus hatte er einen schönen Blick in den  Park des Hotels und in der weiteren Folge aufs Meer hinaus bis zu dem, im Dunst verschwimmenden Horizont.

Der Blick wurde nur unterbrochen durch einen mächtigen Olivenbaum, der behäbig und wuchtig in der Mitte des Parks seinen Platz hatte. Er schien sehr alt zu sein und er nahm sich vor, bei Gelegenheit jemand im Hotel zu fragen, wie alt er sein konnte. Der knorrige Stamm gab dem Baum eben dieses Flair von Jahrhunderten.

Jedes Mal, wenn er an diesem Baum vorbei zum Strand ging, glaubte er das Flüstern und Raunen der Blätter zu hören, als würden sie ihn locken, doch zu verweilen. Es erinnerte ihn an Odysseus  und die Sirenen, nur dass es hier ein leises Flüstern war, fast unhörbar.

Er nahm sich vor, nach dem Abendessen seinen heutigen abendlichen Spaziergang an dem Olivenbaum vorbei zu lenken.

Es war schon dunkel, die dezenten Lichter im Park leuchteten die Wege nur notdürftig aus, doch es genügte und war ausreichend. Als er sich dem Baum langsam näherte, vermeinte er wieder dieses Flüstern und Raunen zu hören, das er schon des Öfteren wahrgenommen hatte.
Er blieb vor dem Baum stehen und blickte  hinauf in die sich bewegende Blätter und Äste.

„Ist er nicht schön und geheimnisvoll?“ Fragte in diesem Moment eine weibliche Stimme hinter ihm.

Er drehte sich um und da stand sie. Sie war nicht sehr groß, erschien eher klein  und zart. Das schwarze Haar fiel ihr über die Schultern und umrahmte ein zartes, in der Abenddämmerung und gegen das Licht, ein eher undeutlich scheinendes Gesicht. Sie war bekleidet mit einem weißen, langen, weit aufschwingendem Kleid, das ihre schöne Gestalt weitgehend ahnen ließ. Im Haar hatte sie einige Blüten, die wie eine Krone wirkten und ein kleiner weißer Schleier bedeckte nur rückwärts ihr Haar.
„Ja, finde ich auch, er fasziniert mich.“ Er lächelte.

„Er muss Jahrhunderte alt sein und wenn er reden könnte, würde er uns sicher eine Menge erzählen können.“ Sie lächelte zurück.

Er war überrascht, er hatte sie noch nie im Hotel gesehen und doch schien es, als würde sie hierher gehören, genau so wie der Olivenbaum.


Sie setzte sich, ohne weitere Worte zu verlieren am Fuße des Baumes nieder und bedeutete ihm mit der flachen Hand, neben ihr Platz zu nehmen. Es war eine selbstverständliche Geste und es war ebenso selbstverständlich,  dass er ihrer Aufforderung Folge leistete. Die Erde war noch vom Tage erwärmt und ebenso der Stamm des Baumes. Jetzt erst bemerkte er, dass sie keine Schuhe trug. Ihre nackten Zehen gruben sich in die Erde ein und schienen dort Halt zu suchen

Sie lehnte sich einfach an ihn an und er ließ es geschehen. So saßen sie eine Weile, ohne ein Wort zu wechseln. Der leichte Abendwind wehte eine ihrer Haarsträhnen in sein Gesicht und er strich sie weg und berührte dabei ihre Stirn.

Sie wandte ihm ihr Gesicht zu.
„Es ist meine Hochzeitsnacht, heute werde ich mich mit dem Baum vermählen!“

Warum lösten ihre Worte bei ihm keine  Verwunderung  aus? Er richtete  sich etwas auf.

„Ja, bist du da sicher?“ Er hielt es für einen Scherz, und  die vertrauliche Anrede kam wie von selbst.

„Ja, natürlich!“ Sie blickte ihm ganz ernst an und näherte  ihr  Gesicht dem seinen.

„Darum bist  ja du stellvertretend gekommen, hast Gestalt angenommen und mich in den Arm genommen.“

Sie stand auf und nahm seine beiden Hände in die ihren und begann, sich wiegend, langsam zu tanzen.

Ihre mit Leichtigkeit getragenen Bewegungen zogen ihn in seinen Bann und er wiegte und bewegte sich mit. Sie warf den Kopf zurück, so dass ihre Brüste sich durch den dünnen Stoff hindurch abzeichneten und ihre Brustspitzen hart und fest zu sehen waren.
Dann zog sie ihn langsam zu sich und ihre beiden Gesichter kamen sich ganz nahe, bis sich ihre   Lippen trafen.
Endlose Ströme von Erregung, fließender Energie und Begehrlichkeit durchströmten ihn und die Wirklichkeit verschmolz mit der Nacht und der fast märchenhaften Begegnung zu einer Einheit. Er glaubte tatsächlich die Kraft des Baumes in sich zu spüren, sie strömte durch ihn, wie durch diese Äste und Zweige bis in die Spitzen seiner Finger, den Blättern gleich.

Sie sanken beide auf den weichen Boden unter dem Baum und er hielt diesen kleinen zarten Körper, der vor Erregung bebte und zitterte in seinen Armen und sie vollzogen diese Hochzeitsnacht in völliger Hingabe. Das Flüstern der Blätter, das Raunen der Äste und Zweige erzählten unglaubliche Geschichten von Liebe und Eros der vergangenen Jahrhunderte.

Er lehnte  am Stamm des mächtigen Baumes, streckte seine Arme nach ihr aus und wollte sie halten bis an sein Lebensende. Doch plötzlich schien sie sich zu entfernen, als würde sie sich  in duftige Schleier auflösen. Er setzte sich auf, benommen noch, ein wenig atemlos. Doch er konnte sie nicht mehr sehen. Nur eine kleine weiße Blüte aus ihrem Haar lag neben ihm.
Er wollte sie rufen, doch er wusste ja nicht einmal ihren Namen

Er konnte den nächsten Abend kaum erwarten und bei Einbruch der Dämmerung fand er sich wieder unter dem Baum ein. Er setzte sich und lehnte sich wieder an den Stamm des Baumes. Mit geschlossenen Augen ließ er die Ereignisse der vergangenen Nacht an sich vorüberziehen und erlebte alles noch einmal.

„Hallo, mein Geliebter, du bist wieder da!“ Ihre Stimme war weich und sanft. Sie umfasste ihn von rückwärts und trat aus dem Schatten des Baumes hervor. Ihre Arme hielten ihn fest und er zog sie zu sich herab.
„Ich habe dich gesucht, habe dich vermisst!“

„Ich bin da und gehöre ganz dir!“
Sie hatte wieder diese weißen Blüten im Haar, trug es jedoch heute zu einer Art Krone aufgesteckt und der weiße Schleier wehte leicht im Abendwind.
„Wie ist dein Name? Ich weiß gar nicht, wie du heißt!“

„Ich heiße Olivia!“ flüsterte sie ihm ins Ohr und ihr warmer Atem raubte ihm fast die Sinne.
Die letzten Sonnenstrahlen vergoldeten die Blätter des Baumes und zeichneten kleine, sich bewegende Kringel auf den Boden neben ihnen. Doch sie sahen es nicht. Sie hielten sich fest umschlungen, loteten die Gefühle des Anderen aus und vergaßen die Welt um sich herum.

Die weit herabhängenden Zweige des Baumes waren wie eine schützende Hand über ihnen
und der Stamm bot ihnen Sichtschutz gegen das Hotel.

Sie verschwand wieder genau so plötzlich wie am Vortag und ließ ihn völlig entrückt und abwesend zurück.

Trotz vorsichtigen Fragens, konnte er niemand im Hotel finden, der sie kannte.

Die Tage waren nur mehr ein Warten auf die  Abende. Und immer, wenn er sich einfand, kam sie nach wenigen Augenblicken wie aus dem Nichts heraus und begab sich in seine Arme.

Heute war sein letzter Tag und er nahm sich vor, sie nicht wieder gehen zu lassen, er wird sie fragen, ob sie mit ihm mit kommen will. Mit ihm in sein Leben, weit weg von hier.

Er konnte den Abend kaum erwarten und saß schon viel zu früh am Fuße des Baumes, die Sonne stand noch am Himmel und ihr goldenes Licht flimmerte über dem Wasser und blendete ihn.

Er konnte von seinem Platz den Sonnenuntergang beobachten, sah die blutrote Scheibe der Sonne langsam im Meer versinken.
Die Dämmerung breitete sich wie ein Mantel aus und die Konturen verschwammen, unmerklich wurde es Nacht.
Er saß an den Stamm gelehnt und spürte, wie Furcht in ihm aufstieg. Sie war bisher nicht gekommen und es schien, als würde sie auch heute nicht mehr kommen. Doch er blieb unter dem Baum sitzen und lauschte gespannt und hoffend in die Finsternis.
Irgendwann musste er eingeschlafen sein, es fröstelte ihn  plötzlich und seine  Glieder waren ganz steif.
Er stand auf und streckte sich.

Seine Hände berührten de herabhängenden Zweige des Baumes, da fiel etwas zu seinen Füßen, es war eine kleine weiße Blüte und der zarte Schleier, den Olivia über ihrem Hinterhaar trug.

Er steckte die beiden Dinge in die Tasche seiner Jacke, sie werden die Erinnerung in ihm wach halten.

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